12.07.2019 | 09:45
Hat Volvo ein Problem in Schweden?
Der CEO von Volvo warnt, dass das Unternehmen erwägt, seinen Hauptsitz in Zukunft aus Schweden zu verlegen, was zum Teil auf die Zunahme von Gewaltverbrechen zurückzuführen ist. Håkan Samuelsson erklärte auf einer Konferenz, dass der Autobauer seine Anziehungskraft auf ausländische Experten und Ingenieure verliere, und erläuterte seine Bedenken im Rahmen eines Interviews mit dem SVD Näringsliv.
Lesezeit: ca. 1 Minuten. Autor: Sven Kleinhans
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Problem der Gewinnung von Arbeitnehmern?
„Wir bauen Autos, wir können die anderen Probleme nicht lösen, das muss jemand anderes tun“, sagte der CEO und fügte hinzu, dass es aufgrund des sich verschlechternden Rufs Schwedens immer schwieriger wird, Arbeitnehmer anzuziehen. "Es ist definitiv nicht hilfreich, wenn die Leute über Schießereien in Göteborg lesen und sich fragen, ob sie es wirklich wagen, nach Göteborg zu ziehen", sagte Samuelsson. Sollte sich die Situation nicht verbessern, warnte der CEO, dass das Unternehmen möglicherweise sogar in Betracht ziehen muss, Schweden in Zukunft zu verlassen. „Oft glauben die Leute, dass Entscheidungen wie diese von der Geschäftsleitung oder in China getroffen werden. Fakt ist aber, dass wir unser Hauptquartier nur in einem Land platzieren werden, in dem es funktioniert. Im Moment sind wir einer solchen Diskussion nicht nahe. Aber ja, das könnte in Zukunft passieren “, sagte Samuelsson.
Alles nur erfunden?
Der Polizeichef des Landkreises Göteborg, Erik Nord, bestritt jedoch, dass es ein Problem gebe, und warf Samuelsson vor, falsche Informationen aus den sozialen Medien zu erhalten. Wie wir bereits betont haben, zeigen Umfragen, dass Migranten in Schweden bei Gewaltverbrechen und Vergewaltigungen stark überrepräsentiert sind, aber die Regierung hat bereits 2005 aufgehört, offizielle Statistiken zu erstellen. Der schwedische Autor Björn Ranelid warnte kürzlich, dass das Ausmaß der Kriminalität und Gewalt in dem zuvor beruhigten Land einem „Krieg im kleinen Maßstab“ gleichkommt.
Ablenkung vom Operativen?
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Volvo B auf "Buy" mit einem Kursziel von 192 schwedischen Kronen belassen. Die europäische Investitionsgüterindustrie dürfte im zweiten Quartal schlechter abgeschnitten haben als der Markt derzeit erwarte, schrieb Analystin Daniela Costa in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Für die zweite Jahreshälfte sei mit einem weiteren Margenrückgang im Vergleich zur ersten Jahreshälfte zu rechnen. Volvo wird auch immer wieder als das Tesla aus Skandinavien bezeichnet, in der Tat hat das Unternehmen interessante Modelvarianten im Portfolio. Ob jedoch auch die Anstrengungen in E-Mobility/Hybrid die Zukunft bei Volvo gerade im Schwerlastverkehr ausreichen, steht noch in den Sternen. Aktuell ist der Markt aber über das Quartal hinaus von der Entwicklung beim schwedischen Hersteller nicht überzeugt. Der Experte erhofft sich vom Management Aussagen zum Auftragseingang in Europa und zur Produktionsanpassung.
Lexikon:
- Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.