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Interview mit Altech Advanced Materials AG

Altech Advanced Materials Interview: “Wir machen Akkus in E-Autos leistungsfähiger und langlebiger“

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Bildquelle: pixabay.com

E-Autos werden schon bald günstiger als Verbrenner, davon ist Uwe Ahrens, Direktor von Altech Advanced Materials, überzeugt. Trotzdem treibt Ahrens mit seinem Team Innovationen voran und hat keine Angst vor einem Preiskampf in der Batterie-Industrie. Der Grund: Das Unternehmen sieht mit seiner Technologie das Potenzial, Akkus für E-Autos deutlich leistungsfähiger zu machen. Wie das funktioniert und welche Asse Altech Advanced Materials sonst noch im Ärmel hat, erfahren Sie im Interview mit dem erfahrenen Industrie-Manager.

Lesezeit: ca. 8 Min. | Interview geführt von Nico Popp am 27.01.2022 in Heidelberg (DE).

Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

Uwe Ahrens
Direktor | Altech Advanced Materials AG
Ziegelhäuser Landstraße 3, 69120 Heidelberg (DE)

info@altechadvancedmaterials.com

Inhaltsverzeichnis:


    Das Team hinter Altech Advanced Materials

    kapitalerhoehungen.de: "Altech will mit neuer Technologie Akkus für E-Autos günstiger, langlebiger und sicherer machen. Was bringt das Team hinter Altech mit, um diese Ziele zu erreichen?"

    Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
    "[...] Wir wissen ganz genau, was wir tun und setzen eine für uns bewährte Technologie industriell anwendbar und skalierbar um. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

    Wir haben Erfahrung mit hochreinem Lithium und uns bislang mit der Herstellung von hochreinem Aluminiumoxid, dem keramischen Grundstoff, befasst. Diese Technologie- und Prozesserfahrung können wir auch bei der Herstellung und Anwendung von Aluminiumoxid für Lithium-Ionen-Batterien nutzen. Genau hier schlagen wir die Brücke zur Batterie-Technologie, nämlich der Herstellung relevanter keramischer Grundstoffe, die in der Lithium-Ionen-Batterie Anwendung finden, sowohl in der Kathode, dem Separator als auch der Anode. Wir haben erfolgreich ein Verfahren entwickelt, um Anodenmaterial hauchdünn mit Aluminiumoxid, also keramisch, zu beschichten und erwarten so eine höhere Sicherheit und Steigerung der Batterieleistung und Lebensdauer. Es ist also keineswegs so, dass wir mit Altech technologisch Neuland betreten. Wir wissen ganz genau, was wir tun und setzen eine für uns bewährte Technologie industriell anwendbar und skalierbar um. Selbst die Anwendung von mit Aluminiumoxid beschichtetem Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien erproben wir intern bereits seit einem Jahr und sehen genau die vielversprechenden Ergebnisse, die wir auch im Vorhinein erwartet haben.


    Warum Altech-Keramik?

    kapitalerhoehungen.de: "Warum macht es Sinn, Aluminiumoxid von Altech in der Batterie einzusetzen?"

    Batteriematerialien zeichnen sich durch lange und komplexe Lieferketten aus und werden nicht immer umweltfreundlich oder verantwortungsvoll gewonnen. Zudem sind sie schlichtweg schwer am Markt aufzutreiben und anfällig für Störungen der Lieferketten. Die Liefersicherheit ist für den erwarteten Bedarf der Europäischen Automobilindustrie zudem bei weitem noch nicht gesichert. Diese Sicherheit gilt es, mit lokalen Ressourcen und Technologien zu erreichen. Noch viel entscheidender ist allerdings, dass unsere Technologie nicht nur die Komplexität von Lieferketten reduziert und Umweltschäden verringert, sondern auch zu deutlich besseren Ergebnissen führt. Eine E-Auto-Batterie mit unserer Technologie ist gemessen an ihrem Gewicht oder ihrem Volumen viel leistungsfähiger.


    1. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    Um dieses Verfahren geht es

    kapitalerhoehungen.de: "Sie setzen auf eine Aluminiumoxid-Beschichtung, um die Anoden zu schützen. Wie funktioniert das genau und wie setzen Sie das Verfahren um?"

    Wir fokussieren uns auf die Anode. Lithium-Ionen-Batterien nach heutigem Standard verlieren bereits während des ersten Ladezyklus einen Teil ihrer Kapazität. Konkret sprechen wir von rund 15%. Ursache ist die Entstehung einer Grenzschicht, in der das Lithium gebunden ist. Wir können diese Grenzschicht mit Hilfe einer keramischen Beschichtung reproduzieren, dass der für Lithium-Ionen-Batterien typische Effekt wegfällt und die sonst verlorene Kapazität erhalten bleibt.

    Der zweite entscheidende Vorteil unserer Technologie ist, dass wir mit Hilfe der genannten keramischen Beschichtung die Anode mit Silizium anreichern können. In der Regel kommt hier Graphit zum Einsatz, das an dieser Stelle im Vergleich zu Silizium nur rund ein Zehntel der Ladekapazität bietet.


    So kommt mehr Leistung auch auf die Straße

    kapitalerhoehungen.de: "Ihre Technologie verspricht eine Leistungssteigerung von mehr als 15% sowie eine um bis zu 30% längere Lebensdauer. Erste Tests sind nach Ihren Aussagen vielversprechend. Wie sieht die Roadmap aus? Wann wollen Sie aggressiv auf Kundenfang gehen?"

    Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
    "[...] Wenn es uns gelingt, den Silizium-Anteil an der Anode zu steigern, sind auch Leistungssteigerungen von 50 oder 100% möglich. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

    Anleger müssen wissen, dass die Entwicklung unserer Technologie noch längst nicht am Ende ist. Wenn es uns gelingt, den Silizium-Anteil an der Anode zu steigern, sind auch Leistungssteigerungen von 50 oder 100% möglich. Doch am Ende wird es nicht darum gehen, dass eine Batterie in einem E-Auto eine Reichweite von weit über 1.000 km hat. Am Ende geht es darum, praktikable Reichweiten mit Batterien zu erzielen, die leichter, kleiner und somit wesentlich günstiger sind. Doch um auf Ihre Frage nach der Roadmap zurückzukommen: Der Entwicklungszyklus moderner Batterien ist noch immer eher eine Frage von Jahren. Unser Material stellt allerdings eine Drop-In-Technologie dar, die deutlich schneller zum Einsatz kommen könnte. Altech arbeitet und forscht nicht isoliert von der Außenwelt. Wir sind schon heute im Austausch mit Vertretern der Batterie- und Autoindustrie und wissen, was wir tun müssen, um die schon heute vielversprechende Technologie weiter voranzubringen. Sie müssen berücksichtigen, dass es auf dem Weg zur Marktreife auch um ganz praktische Überlegungen geht, wie etwa die bereits angedeuteten Abwägungen zwischen Maximalleistungen und Gewicht. Auch mit Herstellern von Grundstoffen für die Batterieproduktion sprechen wir regelmäßig und haben etwa eine Kooperation und Lieferabsichtserklärung mit SGL Carbon sowie mit dem spanischen Silizium-Hersteller Ferroglobe.


    Geplantes Werk in Sachsen

    kapitalerhoehungen.de: "Sie planen den Bau eines Werks in Schwarze Pumpe, Sachsen. Was wollen Sie dort genau herstellen?"

    Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
    "[...] In einem ersten Schritt geht es für uns darum, eine Pilotanlage zu errichten und dort nach unserem Verfahren beschichtetes Anoden-Material zu produzieren. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

    Wir haben konkrete Pläne für das Werk in Sachsen, das im Übrigen inmitten einer Region liegt, in der zahlreiche Unternehmen aus der Batterie-Industrie Projekte starten und im weiteren Umkreis auch Autohersteller beheimatet sind. In einem ersten Schritt geht es für uns darum, eine Pilotanlage zu errichten und dort nach unserem Verfahren beschichtetes Anoden-Material zu produzieren. Mit den Produkten aus dieser Pilotanlage können wir im Anschluss potenzielle Kunden überzeugen. Wir werden in den kommenden Wochen Details zur Entwicklung des Werks in Schwarze Pumpe bekanntgeben.


    Flexibilität als Gamechanger

    kapitalerhoehungen.de: "Sie haben zwischen den Zeilen angedeutet, dass es für Sie wichtig ist, flexibel auf die Anforderungen der Kunden einzugehen. Wie gut ist das mit Ihrer Technologie möglich? Haben Sie womöglich Vorteile gegenüber der Konkurrenz?"

    Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
    "[...] Ich glaube, dass wir aufgrund der Reinheit unserer Grundstoffe und der Steuerungsmöglichkeiten im Fertigungsprozess große Vorteile gegenüber der Konkurrenz ausspielen können. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

    Die Lithium-Ionen-Batterie-Technologie entwickelt sich auch heute noch stetig weiter. Jeder Hersteller hat im Detail seine eigene Herangehensweise. Das macht die Zusammenarbeit mit mehreren Partnern manchmal schwierig oder macht Anpassungen nötig. Wir haben allerdings den großen Vorteil, dass wir viele Eigenschaften verändern können und besonders flexibel sind. Ich kann nicht in die technischen Details gehen, weil es dabei um das Erfolgsrezept von Altech geht, doch glaube ich abstrakt gesprochen, dass wir aufgrund der Reinheit unserer Grundstoffe und der Steuerungsmöglichkeiten im Fertigungsprozess große Vorteile gegenüber der Konkurrenz ausspielen können. Der eigentliche Gamechanger ist aber, dass wir mit Altech die Anwendung von Silizium in der Anode erfolgreich industrialisieren können.


    Differenzierung als Schlüssel zum Erfolg

    kapitalerhoehungen.de: "Die laienhafte Annahme könnte jetzt lauten, dass Altech mit seiner größeren Flexibilität mehr Kunden bedienen kann, als die Konkurrenz, einfach, weil Anpassungen weniger kompliziert sind…"

    Ja, das wäre eine Möglichkeit. Die andere Möglichkeit ist, dass wir nur einen oder zwei Partner haben und diesen Partnern die große Leistungssteigerung und die Flexibilität unserer Technologie zur Verfügung stellen und so ein Alleinstellungsmerkmal bieten. Lithium-Ionen-Batterien haben vielfältige Einsatzzwecke und es lohnt sich, diese Technologie spezifisch einzusetzen. Selbst bei E-Autos gibt es bei unterschiedlichen Modellreihen Unterschiede. Dass sich Differenzierung auszahlt, sehen wir am Beispiel von Varta. Das Unternehmen hat viele international renommierte Kunden, wie etwa Samsung oder Apple, weil es flexibel ist und hochwertige Produkte günstig herstellen kann.


    Ambitionierte Ziele

    kapitalerhoehungen.de: "Sie sind Zulieferer für die Akku-Industrie. Ist in diesem Bereich nicht langfristig ein großer Preisdruck zu erwarten? Wie sind Sie dafür aufgestellt?"

    Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
    "[...] Wir freuen uns auf die Zukunft und sind überzeugt davon, dass wir schon heute alles mitbringen, um auch die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich zu meistern: Wir wollen Weltmarktführer werden! [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

    Mit diesem Preisdruck rechnen wir, wir begrüßen ihn sogar zu einem gewissen Teil – schließlich soll Elektromobilität günstiger werden. Wir gehen davon aus, dass E-Autos besser und günstiger werden als jedes fossile Fahrzeug. Dank unserer einfachen Prozesse und der zielgerichteten Anwendung unserer Technologie haben wir schon heute das Potenzial, die geringsten Kosten auszuweisen. Auch können wir auf alle Entwicklungen in der Branche reagieren. Dieser Umstand ist eine gute Voraussetzung, um auch langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Wir freuen uns auf die Zukunft und sind überzeugt davon, dass wir schon heute alles mitbringen, um auch die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich zu meistern: Wir wollen Weltmarktführer werden!


    Internationale Projekte

    kapitalerhoehungen.de: "Sie fokussieren sich nicht nur auf den deutschen E-Auto-Markt, sondern sind international unter anderem auch in Malaysia tätig. Welche Rolle nimmt das Geschäft dort für Sie ein?"

    Unser Werk in Malaysia befindet sich aktuell im Bau und soll hochreines Aluminiumoxid (99,99%), also das Rohmaterial für die geplante Anlage in Deutschland, fertigen. Solch hochreines Aluminiumoxid ist allerdings in vielen Bereichen einsetzbar, weswegen das Werk in Malaysia autark betrieben werden kann. Typische Anwendungsfälle sind Halbleiter, Medizintechnik oder auch Saphirglas. Für die erste Phase der Pilotproduktion in Deutschland kaufen wir alle Rohmaterialen von unseren Partnern zu und verfeinern sie dann vor der Anwendung. Das ist praktikabler und ermöglicht uns einen frühestmöglichen Start.


    Meilensteine für 2022

    kapitalerhoehungen.de: "Was wird 2022 für Altech Advanced Materials wichtig? Welche Meilensteine stehen bevor?"

    Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG
    "[...] Wir sind davon überzeugt, dass unsere Technologie äußerst vielversprechend ist und wir tun alles dafür, diese Überzeugung schon 2022 mit ersten Fakten zu untermauern. [...]" Uwe Ahrens, Direktor, Altech Advanced Materials AG

    Der entscheidende Meilenstein wird sein, dass wir die technische und wirtschaftliche Bestätigung erhalten, dass unser innovatives Hochleistungs-Anoden-Material marktfähig ist. Unsere internen Tests deuten darauf hin. Die Pilotanlage wird dafür sorgen, dass sich Interessenten selbst ein Bild von Altech machen können. Daher kann ich mir vorstellen, dass schon die Planungen der Anlage für den Markt eine Richtung weisen können. Letztlich wollen wir aber weniger mit Ankündigungen sondern mit Fakten überzeugen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Technologie äußerst vielversprechend ist und wir tun alles dafür, diese Überzeugung schon 2022 mit ersten Fakten zu untermauern.


    1. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    kapitalerhoehungen.de: "Vielen Dank für das Gespräch."

    • Elektromobilität
    • Akkus
    • E-Autos


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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