08.05.2023 | 06:10
MorphoSys, BioNxt Solutions, Pfizer – nach der Pandemie ist vor der Pandemie
Kaum ist die Corona Pandemie offiziell beendet, steht das West-Nil-Virus in Deutschland vor der Tür. Laut Christian Drosten könnte es sich in Deutschland über die Mücken, die das Virus übertragen, ausbreiten. Experten prophezeien ohnehin schon die nächste Pandemie, nur wann die kommen wird, steht in den Sternen. Doch auch andere Krankheiten wie Krebs, Malaria oder Antibiotikaresistenzen sind auf dem Vormarsch. Begünstigt werden die Krankheiten durch die Herstellung von Nahrungsmitteln und der Überalterung, vor allem in den westlichen Industrienationen. Hier sind Biotech- und Pharmafirmen gefragt, um das Leid der Menschen zu lindern. Drei dieser Unternehmen sehen wir uns heute an.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Orano hat schon vor der Zusammenarbeit mit uns mit Accum™ experimentiert und sich dann für eine Kooperation entschieden. [...]" Sébastien Plouffe, CEO, Defence Therapeutics Inc.
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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MorphoSys – ist der Wendepunkt erreicht?
MorphoSys war lange Zeit das Vorzeige-Biotech-Unternehmen aus Deutschland. Der Abstieg begann, als man selbst in die Pharmabranche einsteigen wollte. Der Aufwand wurde unterschätzt und nach der teuren Übernahme von Constellation Pharmaceuticals begann ein langer Abstieg. Damals lag der Kaufpreis bei etwa 1,7 Mrd. USD. Ende 2022 kam der Konzern nur noch auf eine Marktkapitalisierung von 442 Mio. EUR. Zwischenzeitlich notierte die Aktie sogar unter Cash Bestand. Zuletzt mehrten sich die Zeichen, dass der Boden gefunden sein könnte.
Die Zahlen für das 1. Quartal waren überraschend positiv. Der Konzernumsatz lag bei 62,3 Mio. EUR, was einem Plus von 50 % im Vorjahresvergleich entspricht. Auch der Hoffnungsträger Monjuvi konnte seine Absatzzahlen immerhin um 17 % steigern und steuerte 19,4 Mio. EUR zum Gesamtumsatz bei. Am 16. April gab MorphoSys das 5-Jahres-Ergebnis der L-MIND-Studie bekannt, die positiv ausfiel, da sie ein verlängertes und dauerhaftes Ansprechen der Patienten auf das Medikament zeigte. Das steigert die Chancen, dass Onkologen in Zukunft auf Monjuvi setzen werden.
Mit dem Wirkstoff Pelabresib befindet sich ein weiteres Krebsmedikament in einer Phase-3 Studie. Die Rekrutierung ist dabei früher als erwartet abgeschlossen worden und das Unternehmen erwartet Ende des Jahres erste Ergebnisse. Wer sich ein genaueres Bild machen möchte, sollte sich die Unternehmenspräsentation auf dem International Investment Forum am 10. Mai ansehen. Die Aktie hat sich von ihrem Tief bei 11,80 EUR mittlerweile deutlich entfernt. Am vergangenen Freitag konnte das Papier ein weiteres Hoch in diesem Jahr erzielen und ging mit 20,46 EUR aus dem Xetrahandel.
BioNxt Solutions – Vertrag mit einem internationalen Pharmaunternehmen
BioNxt Solutions fokussiert sich auf 3 Geschäftsbereiche. Da ist zum einen der Bereich der innovativen Darreichungsformen, der vom Tochterunternehmen Vektor Pharma TF GmbH (VPTG) abgedeckt wird. Zweites Standbein ist die Diagnostik, für die die Tochter 3a-diagnostics GmbH verantwortlich ist. Beide Tochterunternehmen sind in Deutschland ansässig. Zu guter Letzt gibt es den Bereich Psychedelische Wirkstoffe, der in Zukunft Krankheiten wie Depressionen etc. mildern könnte. Eins haben alle Geschäftsbereiche gemeinsam: Die Wachstumsraten werden in den kommenden Jahren hoch sein. Um sich darauf vorzubereiten vermeldete das Unternehmen den Ankauf von Beschichtungs- und Schneidemaschinen. Damit sollen die kommerziellen Produktionskapazitäten der VPTG ausgebaut werden.
Am 24. April konnte das Unternehmen einen Entwicklungs- und Produktionsvertrag mit einem internationalen Pharmaunternehmen unterzeichnen. Der Vertrag umfasst die Entwicklung eines oral löslichen, pharmazeutischen Produkts auf Basis einer von BioNxt Solutions entwickelten Technologieplattform. Auch eine erste Zahlung ist bereits erfolgt. CEO Hugh Rogers sagte: „Mit dem Ausbau der Kapazitäten für die kommerzielle Herstellung sollen die unternehmensinternen Arzneimittelentwicklungsprogramme ergänzt und zusätzliche hochwertige Dienstleistungen für Drittkunden, die sich auf die Vermarktung vorbereiten, angeboten werden. Der heute unterzeichnete Vertrag ist die zweite Vereinbarung dieser Art in den vergangenen zwölf Monaten. Wir betrachten diese Art der Auftragstätigkeit generell als bedeutende Geschäftschance mit hohem Wachstumspotenzial.“
Mit dem transdermalen Rotigotin-Pflaster, das gegen Parkinson helfen soll, hat das Unternehmen ein weiteres Eisen im Bereich der innovativen Darreichungsform im Feuer. Dabei hilft ein Gerichtsurteil aus den USA, wonach das Patent für das bekannte Parkinson Pflaster Neupro ungültig ist. So kann man schneller Nachahmer Präparate auf den Markt bringen. Wer mehr Informationen möchte, sollte sich die Analyse auf researchanalyst.com durchlesen. Auch BioNxt Solutions ist auf dem International Investment Forum vertreten und wird dort einen Einblick aus erster Hand gewähren. Die Aktie, die Anfang des Jahres noch für 0,45 CAD zu bekommen war, stieg bis Ende März auf 0,85 CAD. Seitdem konsolidiert der Wert und notiert aktuell bei 0,67 CAD.
Pfizer – übertrifft Erwartungen
Pfizer schwimmt aufgrund seiner Zusammenarbeit mit BioNTech auf der Erfolgswelle. Zuletzt wurden die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die über den Erwartungen der Analysten lagen. Der Umsatz lag bei 18,3 Mrd. USD und der Gewinn bei 1,23 USD je Aktie. Lag der Gewinn 2020 noch bei 6,6 Mrd. USD waren es 2022 satte 31,4 Mrd. USD, was vor allem auf die Covid-Medikamente zurückzuführen ist. Doch trotz aller guten Zahlen fällt die Aktie seit Mitte Dezember um über 30 %. Hauptgrund ist die Skepsis, dass es in Zukunft so weitergeht.
Zumal einige Patente von Umsatztreibern auslaufen, so dass Generikahersteller sich Marktanteile in diesen Bereichen sichern könnten. Der Konzern steuert gegen, indem neue Produkte in den Startlöchern stehen und man gleichzeitig einen Teil der Gewinne aus den letzten Jahren in Fusionen und Übernahmen investiert hat. Damit sollte die Produktpipeline voll sein. Für Ärger könnte der Fall von einem Whistleblower in Texas sorgen, der dem Konzern vorwirft, die Comirnaty-Impfstoff-Studie manipuliert zu haben.
Sollte dieser Fall vor Gericht landen, wäre das die nächste Niederlage für Pfizer. Denn schon beim Versuch, die Daten der Studie für 75 Jahre unzugänglich zu machen, war man letztlich vor Gericht gescheitert. Die Aktie sieht im Vergleich zu Konkurrenten günstig aus, wenn man nach dem Kurs-Gewinn-Verhältnis geht, aber die Sondersituation und die sinkende Nachfrage nach Corona Impfstoffen sorgt für Unsicherheit. Die Aktie wird derzeit um 38,49 USD gehandelt und liegt damit nahe dem Jahrestief bei 38,02 USD.
Der Markt von Biotech- und Pharma-Unternehmen wächst in den kommenden Jahren weiter. Dabei sollte man als Investor beachten, dass der Sektor eine hohe Volatilität aufweisen kann. Eine falsche Entscheidung kann zu Problemen führen, wie das Beispiel von MorphoSys zeigt. Doch hier deutet sich möglicherweise ein nachhaltiger Turnaround an. BioNxt Solutions ist breit aufgestellt und treibt seine Kommerzialisierung voran. Gelingt die Einführung der Rotigotin-Pflaster, hat die Aktie eine Menge Potential. Pfizer hat in den vergangenen Jahren sehr gut mit Corona Wirkstoffen verdient. Jetzt gilt es, auch in den kommenden Jahren die Ergebnisse zu bestätigen, was schwer werden dürfte.
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