02.12.2025 | 06:00
Die demografische Uhr tickt: So positionieren sich Bayer, Vidac Pharma und Novo Nordisk im Milliarden-Kampf um unsere Gesundheit
Die demografische Uhr tickt unaufhaltsam. Eine alternde Gesellschaft bringt eine Flut von Volkskrankheiten wie Herzleiden, Krebs und Diabetes mit sich. Jede einzelne ein Milliardenmarkt, der die Gesundheitssysteme an ihre Belastungsgrenze bringt. Während die Kosten explodieren, entsteht ein brutaler Verdrängungswettbewerb. Der Sieger wird nicht der mit den meisten Pillen sein, sondern der mit den wirkungsvollsten Lösungen für die größten medizinischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Wir sehen uns heute an, wie Bayer, Vidac Pharma und Novo Nordisk die Zukunft gestalten wollen.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , NOVO NORDISK A/S | DK0062498333
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Wir wollen uns an Unternehmen beteiligen, die oftmals an lebensverlängernden oder -rettenden Innovationen arbeiten und auf die Privatanleger sonst keinen Zugriff hätten. [...]" Hans Hinkel, CEO/COO, BioTec CCI AG
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Bayer - setzt auf Innovationen jenseits der Patentklippen
Die jüngsten Meldungen aus dem Hause Bayer lesen sich wie eine Erfolgsstory für die Forschungsabteilung. Gleich mehrere Wirkstoffe aus der eigenen Pipeline machen von sich reden. Besonders hervorzuheben ist Asundexian, ein neuartiger Gerinnungshemmer, der in einer großen Zulassungsstudie überzeugen konnte. Die neuen Daten klingen vielversprechend. Der Wirkstoff senkt das Risiko für weitere Schlaganfälle erheblich, ohne dass das Risiko für schwerwiegende Blutungen im Vergleich zum aktuellen Standard ansteigt. Diese Ergebnisse könnten eine echte Wende in der Schlaganfallprävention einläuten. Für das Unternehmen kommt dieser Erfolg genau zum richtigen Zeitpunkt, um den drohenden Umsatzrückgang durch den Patentverlust von Xarelto abzufangen. Das Unternehmen positioniert sich damit gezielt in einem großen, ungedeckten medizinischen Bedarf.
Im Bereich der personalisierten Onkologie punktet Bayer mit der beschleunigten US-Zulassung von Sevabertinib. Der Wirkstoff richtet sich gegen eine spezifische HER2-Mutation bei Lungenkrebs, einem Patientenkollektiv mit bisher limitierten Optionen. In Studien sprachen über 70 % der behandelten Patienten an, ein bemerkenswerter Wert. Diese Entwicklung unterstreicht die Strategie, Nischen mit hohem medizinischen Bedarf zu besetzen, anstatt nur auf Breitenwirksamkeit zu setzen. Zusätzlich stärkt die EU-Zulassung von Elinzanetant gegen Wechseljahresbeschwerden das Portfolio und eröffnet ein weiteres umsatzstarkes Feld außerhalb der Krebstherapie.
Die Zukunft des Konzerns wird maßgeblich davon abhängen, wie erfolgreich diese neuen Wirkstoffe am Markt platziert werden können. Die Pipeline ist gut gefüllt, doch der Wettbewerb ist hart. Die Herausforderung liegt nun in der kommerziellen Umsetzung. Bayer muss beweisen, dass es seine Innovationskraft nicht nur im Labor, sondern auch im Vertrieb in nachhaltige Umsätze umwandeln kann. Für Investoren ist dies ein entscheidender Indikator, ob das Unternehmen langfristig wieder an alte Stärken anknüpfen und sich von den Altlasten lösen kann. Der Fokus auf Präzisionsmedizin scheint der richtige Weg zu sein. Die Aktie ist derzeit für 30,48 EUR zu haben.
Vidac Pharma – mit innovativem Krebs-Ansatz
Vidac Pharma verfolgt einen vielversprechenden Ansatz in der Onkologie, der sich von klassischen Therapien grundlegend unterscheidet. Das Unternehmen zielt auf den sogenannten Warburg-Effekt ab, einen gestörten Stoffwechsel, der Krebszellen ihr aggressives Wachstum ermöglicht. Der Wirkstoffkandidat VDA-1102 wurde entwickelt, um genau diesen Mechanismus umzukehren, indem er ein Schlüsselenzym blockiert. Dies könnte nicht nur das Tumorwachstum stoppen, sondern auch die körpereigene Immunabwehr reaktivieren. Der Fokus liegt dabei auf onkologischen Hauterkrankungen wie der Aktinischen Keratose.
Das Unternehmen hat kürzlich einen bedeutenden regulatorischen Meilenstein erreicht. Die Genehmigung einer neuen Phase-2 Studie in Deutschland für hochproliferative Aktinische Keratose. Diese Freigabe der Behörden bestätigt die wissenschaftliche Fundierung des Ansatzes und ebnet den Weg in die klinische Datengenerierung. Parallel stärkt Vidac seine Präsenz im europäischen Kapitalmarkt durch eine Notierung im Freiverkehr der Düsseldorfer Börse ab dem 1. Dezember. Dieser Schritt soll die Handelbarkeit der Aktie für deutsche Anleger verbessern und die langfristige Finanzierungsbasis verbreitern.
Die vielversprechende Entwicklung wird auch von Analysten gewürdigt. Das Research-Haus Sphene Capital hat jüngst ihre Kaufempfehlung für Vidac bekräftigt. Das Kursziel liegt nach einer lediglich währungsbedingten Anpassung bei 4,20 EUR pro Aktie, was ein erhebliches Potenzial gegenüber dem aktuellen Kurs von 0,548 EUR erkennen lässt. Sphene Capital hebt die neuartige Wirkungsweise und die differenzierte Pipeline hervor. Mit der nun startenden klinischen Studie und der wachsenden Sichtbarkeit am Kapitalmarkt positioniert sich Vidac als ein interessantes Investment in einem zukunftsträchtigen Therapiegebiet. Das Unternehmen präsentiert am 3. Dezember auf dem International Investment Forum und Sie können kostenlos dabei sein.

Novo Nordisk - Wege aus der Krise
Während die Anlegerstimmung um Novo Nordisk derzeit auf dem Tiefpunkt ist, arbeitet das Unternehmen strategisch an seiner Zukunft. Ein zentraler Baustein ist die Erweiterung des Portfolios rund um den Wirkstoff Semaglutid. So hat das Unternehmen kürzlich die Zulassung einer höheren 7,2 mg-Dosis seines Abnehmpräparates Wegovy in den USA beantragt. Diese neue Dosierung zeigte in Studien eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von über 20 % und könnte damit die Behandlungsergebnisse für viele Patienten verbessern. Parallel dazu treibt Novo die Entwicklung von Nachfolgepräparaten wie Amycretin voran, das in Phase-2 Studien beeindruckende Gewichtsreduktionen und verbesserte Blutzuckerwerte demonstrierte. Die Pipeline ist also gut gefüllt, um die Marktführerschaft im Bereich metabolischer Erkrankungen langfristig zu verteidigen.
Im Fokus steht dabei auch die Vereinfachung der Anwendung. Ein potenzieller Game-Changer für den Massenmarkt ist die orale Version von Wegovy, deren Zulassung noch in diesem Jahr erwartet wird. Nicht zu unterschätzen ist auch die einfache Einnahme als Tablette. Sie könnte die Hemmschwelle für viele Patienten senken, die vor einer Injektion zurückschrecken. Genau solche strategischen Hebel sind entscheidend, um im harten Wettbewerb mit Konkurrenten wie Eli Lilly bestehen zu können. Auch wenn Novo Nordisk derzeit etwas unter Druck steht und Marktanteile abgibt, der GLP-1-Markt wächst insgesamt so rasant, dass langfristig genug Platz für mehrere große Player sein dürfte. Die aktuellen Umstrukturierungen zielen zudem darauf ab, das Unternehmen agiler und kosteneffizienter aufzustellen.
Ein weiterer Schlüssel zur Zukunft liegt in der verbesserten Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit der Medikamente. Die jüngsten Preisvereinbarungen mit der US-Regierung, die die Kosten für Medicare-Patienten drastisch senken, sind kurzfristig ein Schock für die Margen. Langfristig betrachtet öffnen sie jedoch den Zugang zu einem riesigen, bisher kaum erschlossenen Patientenpool. Durch diese erweiterte Abdeckung und die geplanten Produktionsausweitungen vor Ort will Novo Nordisk die Umsatzeinbußen durch niedrigere Preise mehr als kompensieren. Durch Innovation, benutzerfreundlichere Produkte und breiteren Zugang will das Unternehmen sein Wachstum in der nächsten Dekade steigern. Momentan kostet eine Aktie 42,00 EUR.
Im Kampf gegen die Folgen des demografischen Wandels setzen die Unternehmen auf unterschiedliche, aber gleichermaßen zukunftsweisende Strategien. Bayer stemmt sich mit vielversprechenden Präzisionsmedikamenten wie Asundexian gegen den drohenden Umsatzrückgang durch Patentabläufe. Vidac Pharma überzeugt mit einem neuartigen, metabolischen Krebs-Therapie-Ansatz und strebt durch die neue Börsennotierung eine breitere Finanzierungsbasis an. Novo Nordisk verteidigt seine Führungsposition im GLP-1-Markt durch höhere Dosierungen, orale Formulierungen und strategische Preismodelle für breitere Zugänglichkeit. Der Sieger wird nicht der mit den meisten, sondern der mit den wirkungsvollsten und wirtschaftlichsten Lösungen sein.
Interessenskonflikt
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