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04.12.2025 | 04:15

Ukraine-Frieden abgesagt! Der nächste Rüstungs-Schub mit Renk, Antimony Resources, thyssenkrupp und TKMS

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Bildquelle: pixabay.com

Russland und die USA verhandeln über einen Frieden in der Ukraine. Wir Europäer bleiben hilflos außen vor. Die bittere Wahrheit dazu: Schuld sind wir daran selbst, denn niemand interessiert die europäische Haltung wirklich! Präsident Wladimir Putin beriet mehr als fünf Stunden lang mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner, dem Schwiegersohn von Donald Trump. Im Anschluss sprach US-Außenminister Marco Rubio zwar in einem FOX-Interview von einigen Fortschritten, ein konkretes Ergebnis gibt es aber nicht. Damit ist die Frage nach der Relevanz von Defense- und Rüstungs-Investition wieder schnell beantwortet: „Es bleibt wie es ist!“ – weiterhin hohe Unsicherheit und der europäische Drang, die kolportierte Invasion aus dem Osten durch Abschreckung abzuwenden. Wieder konzentrieren sich die Investoren auf die alten Themen, die schon Anfang des Jahres die Runde machten. Wo ist hier noch Rendite zu holen?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: ANTIMONY RESOURCES CORP | CA0369271014 , RENK AG O.N. | DE000RENK730 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , TKMS AG & CO KGAA | DE000TKMS001

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Inhaltsverzeichnis:


    Renk – Zurück auf den Boden der Tatsachen

    Lang hatten wir die zu hohe Bewertung von Renk angeprangert. Nun hat auch die Börse nachgezogen und den Kurs von knapp 90 auf 48 EUR herabgesetzt. Gefühlt ist es eine Halbierung, auch wenn das arithmetisch nicht ganz stimmt. Wo liegt das Problem? Vor der Korrektur lag das 2026e Kurs-Umsatz-Verhältnis bei rund 6 und das zugehörige KGV bei 50. Nun hat sich die Lage normalisiert. Die Kennziffern fallen auf 3,2 bzw. 29 zurück. Was beim Augsburger Spezialgetriebe-Hersteller etwas belastet, ist die nicht zu 100 % klare Wahrnehmung als Defense-Titel. Denn trotz starker Auftrags-Eingänge aus dem Rüstungs-Sektor erzielt das Unternehmen immer noch 32 % des Umsatzes im zivilen Bereich. Dieser wird in der aktuellen Konjunkturlage von Experten aber eher skeptisch beurteilt. Jüngst veröffentlichte das Management rund um CEO Alexander Sagel einen 5-Jahresausblick. Danach soll der Umsatz bis 2030 mehr als verdoppelt werden und zu etwa 90 % mit Rüstung erwirtschaftet werden. Renk peilt somit bis 2030 Erlöse von 2,8 bis 3,2 Mrd. EUR an, bei einer EBIT-Marge von mehr als 20 %. Das wäre ein Ergebnis von 560 bis 640 Mio. EUR, gegenüber geschätzten 224 Mio. EUR in 2025. Dabei soll das Geschäft von 2028 an richtig Fahrt aufnehmen, wenn der Konzern seine richtige operative Aufstellung erreicht hat. Das Unternehmen stattet unter anderem den deutschen Kampfpanzer Leopard 2 mit Getrieben aus. Derzeit wird die Produktion hochgefahren; in Augsburg sollen künftig mehr als 1.800 Getriebe im Jahr gebaut werden, zuletzt waren es 700. In den vorgelegten Planungen für 2030 sind Fusionen und Übernahmen noch nicht enthalten. Ob sich das Unternehmen von Teilen des zivilen Geschäfts aktiv trennen will, blieb in den Aussagen noch unbeantwortet. Analysten auf der Plattform LSEG haben auf die jüngste Kurskorrektur schnell reagiert und setzten den durchschnittlich erwarteten Zielkurs von 89 auf 68 EUR nach unten. Endlich ein Stück mehr Realität!

    Antimony Resources – Geopolitischer Booster als künftiger Nordamerika-Produzent

    Die USA hat noch viel vor, wenn es um die Ansiedlung eigener Lieferketten im Bereich kritischer Metalle geht. Der kanadische Explorer Antimony Resources hat die Zeichen der Zeit erkannt und positioniert sich als kanadischer Schlüsselspieler im Antimonmarkt. Das Ziel: Minderung der westlichen Abhängigkeiten von China, das über 90 % der globalen Produktion an kritischen Metallen dominiert. Das Bald Hill-Projekt in New Brunswick bietet hochgradige Antimon-Vorkommen mit exzellenter Infrastruktur, darunter Straßen, Strom und einen Tiefseehafen in 45 km Entfernung, was ganzjährige Exploration ermöglicht. Antimon ist essentiell für Anwendungen in der Elektronik, der Verteidigung und in Batterien. In Nordamerika gibt es derzeit noch keine Produktionsstätte.
    Die erste Bohrkampagne umfasste 3.150 Meter, wobei 75 % der Löcher Stibnit-Mineralisierungen mit bis zu 14,91% Sb über 3 Meter zeigten und historische Schätzungen von rund einer Million Tonnen bei 4 bis 5 % Gehalt bestätigten. Im September folgte die zweite Phase mit mindestens 6.000 Metern, um die Erzzonen nord- und südwärts zu erweitern. Neueste Ergebnisse offenbaren schon jetzt eine Hauptzone-Verlängerung um über 100 Meter bis 400 Meter Tiefe sowie eine zweite Zone südöstlich, was auf ein ausgedehntes System hindeutet.

    Zwei Monate nach den Untersuchungen folgte im November nun der NI 43-101-Report. Er zeigt 2,7 Millionen Tonnen bei 3 bis 4 % Sb, also 81.000 bis 108.000 Tonnen enthaltenes Metall, gestützt auf ein 3D-Modell von Orix Geoscience mit vier kohärenten Zonen. Dies übertrifft alle Erwartungen, wie CEO Atkinson hervorhob und ebnet den Weg für eine erste Ressourcenschätzung in Q1-2026 bei insgesamt 15.000 Bohrmeter. Globex Mining, Optionsgeber des Projekts, bestätigt diese Werte als Verdopplung früherer Schätzungen von 2014, betont jedoch die Notwendigkeit weiterer Arbeiten für die Wirtschaftlichkeitsnachweise. In Vorgriff auf die Zahlen erzielte die Aktie schon im Oktober einen explosiven Anstieg von 200 %. Logischerweise nutzte das Unternehmen die gute Stimmung für eine Kapitalerhöhung über 10 Mio. CAD. Die neuen Stücke wurden mit 0,45 CAD platziert und enthalten einen Optionsschein zu 0,75 CAD mit einer Laufzeit von 24 Monaten. Auf dem etwas reduzierten Kursniveau ist die Aktie wieder hoch interessant. Einsammeln!

    Thyssenkrupp und TKMS – Die Konzern-Neustrukturierung schreitet voran

    Keine gute Nachricht für thyssenkrupp-Aktionäre! Denn Deutschlands größter Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel kann mit seiner harten Sanierung beginnen. Das Management und die Gewerkschaft IG Metall gaben in Duisburg bekannt, dass sie sich auf letzte Details zum Interessenausgleich, Sozialplan und zu weiteren betrieblichen Vereinbarungen geeinigt haben. Im Fokus standen die Höhe der Abfindungen und die Regelungen zur Altersteilzeit. Der Sanierungstarifvertrag läuft bis September 2030, dessen Finanzierung scheint gesichert.

    thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) leidet seit Jahren unter Überkapazitäten und niedrigen Preisen am Weltmarkt, die asiatische Billigkonkurrenz setzt die Traditionsfirma unter Druck. Als Reaktion auf die Marktschwäche sollen die Produktionskapazitäten von 11,5 Mio. Tonnen pro Jahr auf 8,7 bis 9 Mio. reduziert werden. Um mittelfristig wieder wettbewerbsfähig zu werden, möchte sich thyssenkrupp Steel von insgesamt 11.000 Mitarbeitern trennen, was eine Schrumpfung auf nur noch 16.000 Vollzeitstellen bedeutet. Für die Aktionäre ist diese Gewissheit ein harter Schlag, denn bei diesem Restrukturierungsschritt muss erstmal viel Geld in die Hand genommen werden. Die Bilanz wird sich nach einem kurzen Durchatmen nach der Ausgliederung der Marine-Tochter TKMS also wieder stark negativ entwickeln. Offenbar hat thyssenkrupp Steel in einem Hochlohnland wie Deutschland keine rosige Zukunft vor sich, der gestrige Rücksetzer um gut 8 % könnte sich also noch verstärken. Geht es nach den Analysten auf der Plattform LSEG, so liegt die 12-Monats-Kurserwartung bei etwa 10 EUR. Hierbei sind die heutigen Beschlüsse aber noch nicht berücksichtigt. Abwarten!

    In den letzten 3 Monaten trennte sich der Weizen von der Streu. Während Antimony die Rally im Bereich kritischer Metalle mit über 140 % Rendite gut replizieren konnte, gelang dies der thyssenkrupp-Aktie nur mit knapp 30 %. Ins Minus fielen sogar die neuen Anteilsscheine der Marine-Tochter TKMS sowie die überbewerteten Valoren von Renk. Quelle: LSEG vom 03.12.2025

    Globale Unsicherheiten verschieben die Investmentlogik zunehmend in Richtung Sicherheit, Versorgungssouveränität und resilienter Lieferketten. Antimony Resources positioniert sich genau an dieser Nahtstelle zwischen geopolitischer Notwendigkeit und industrieller Relevanz. Zusammen mit etablierten Verteidigungs- und Sicherheitswerten entsteht ein strategisch geprägtes Portfolio, das weniger von klassischen Zyklen als von strukturellem Bedarf geprägt ist. Analytisch betrachtet könnte insbesondere die wachsende staatliche Nachfrage nach kritischen Mineralien ein dauerhaftes Fundament für Unternehmen schaffen, die essenzielle Rohstoffe außerhalb geopolitisch riskanter Regionen liefern können.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Die Börse zeigt sich von der volatilen Seite. Während KI-, Rüstungs- und Tech-Aktien auch mal konsolidieren, schießen Gold und Silber durch die Decke. Die Branchenrotation ist zum Jahresende also voll am Laufen. Zeit sich einige besondere Bewegungen näher anzuschauen, denn in jeder Hausse- und Baisse-Bewegung steckt die nächste Umkehr. DroneShield um 1.000 % hoch und wieder 75 % runter, AJN Resources aus dem Stand plus 200 % und Gerresheimer als Fallen Angel mit minus 60 % ein gebeuteltes Mitglied des deutschen Mittelstands. Wir beleuchten diese Aktien – wo lohnt es sich tätig zu werden?

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    Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft EY-Parthenon und der Dekabank werden die direkten Verteidigungsinvestitionen der europäischen Nato-Staaten bis 2035 auf 2,2 Billionen EUR steigen. Auf Basis dieses enormen Nachfrageschubs prognostizieren Unternehmen und Analysten ein starkes Wachstum mit anziehenden Margen. Die mittel- und langfristigen Perspektiven sind somit positiv. Eine mögliche Kurskonsolidierung ist eine gute Chance, um billig ein paar Stücke einzusammeln. Ein weiteres spannendes Investmentumfeld sind kritische Metalle, die u.a. für die Verteidigungsindustrie unverzichtbar sind. Hier sticht der Wolframproduzent Almonty Industries positiv hervor.

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    Der Run auf Aktien rund um Rüstung und strategische Metalle hat 2025 die Kurse bewegt. Doch der Markt hat dabei auch Vorschusslorbeeren verteilt. Gerade bei Unternehmen wie MP Materials oder Rheinmetall hat der Markt viele künftige Umsätze bereits vorweggenommen. Auch der Wolfram-Produzent Almonty Industries gehört zu den Börsen-Gewinnern des Jahres. Der Unterschied zu anderen stark gestiegenen Aktien aus dem Bereich der kritischen Metalle liegt jedoch darin, dass Almonty noch 2025 auch operativ das ganz große Rad drehen wird. Die Sangdong-Mine in Südkorea gilt als wegweisendes Projekt für die Versorgung mit kritischen Rohstoffen. Zuletzt ging eine derart große Mine in den 1970ern in Produktion. Welche Chancen das Giga-Projekt Investoren bietet.

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