28.09.2023 | 04:45
Achtung längere Korrektur – Jetzt die richtigen Werte kaufen! Bayer, Viva Gold, TUI, BASF auf der Liste
Höhere Inflation, steigende Zinsen. Dieser Zusammenhang dürfte den Kapitalanlegern eigentlich klar sein. Nun hat sich das Zinsniveau in Deutschland aus dem Minusbereich auf 2,77 % im 10-jährigen Bereich aufgeschwungen, die Aktien feierten aber munter mit. Die Party führte dann im Juli einem Allzeithochs bei 16.528 Punkten für den DAX, die fundamentale Lage der Unternehmen verschlechterte sich aber parallel. Erst nach mehrmaligem Warnen der US-Notenbank mündete die explosiv gelaufene NASDAQ auch in eine Korrektur ein. Und sie dauert an. Gestern warnte der Chef der US-Investmentbank J.P. Morgan, Dimon, dass die Welt möglicherweise nicht auf 7 % Kapitalmarktzins vorbereitet ist. Er wie auch Dr. Jens Erhardt, der Chef der Vermögensverwaltung DJE, warnen daher vor stärkeren Rückschlägen an den Börsen. Es gibt Werte, die haben bereits eine starke Korrektur hinter sich gebracht. Hier ein kleiner Überblick.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
VIVA GOLD CORP. | CA92852M1077 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Wir werden landesweit indirekt 1.665 neue Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig 300 Mitarbeiter direkt beschäftigen, davon 270 im Betrieb und 30 in der Verwaltung. [...]" Dennis Karp, Executive Chairman, Manuka Resources Limited
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Bayer und BASF – jetzt ist die Zeit reif
In einem unsicheren Umfeld suchen Anleger Stabilität für ihr Depot. Zwei bekannte DAX-Werte haben in den letzten Wochen signifikante Korrekturen durchgemacht und erscheinen nun attraktiv: Bayer und BASF.
Bayer hat sich in den USA eine weitere Klage wegen angeblicher Spätfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB eingefangen. Die Stadt Chicago verklagt den Konzern wegen mutmaßlicher Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden durch PCB-Chemikalien. Bayer konnte sich zuletzt gut außergerichtlich vergleichen, in den aktuellen Vorwürfen sieht man die Verantwortung aber bei Drittanbietern. Auf der Plattform Refinitiv Eikon gibt es neben 13 Kaufempfehlungen, 8 Neutral-Voten auch 2 Verkaufsempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel auf 12 Monate beträgt hohe 66,25 EUR, immerhin 44 % über dem aktuellen Niveau von 46 EUR. Wer jetzt kauft, loggt ein KGV 2023e von 7,4 ein und erhält obendrein 4,5 % Ausschüttung.
Die aktuellen Zahlen des ifo-Geschäftsklima-Index mit einem Wert von 85,7 Punkten hat eine BASF-Aktie nicht gut weggesteckt. Im Wochenverlauf verliert der Titel über 4 EUR auf aktuell 42,2 EUR, ohne dass es einen neuen Ausblick gibt. Dennoch mehren sich die Gerüchte, dass am 31. Oktober beim Report der Q3-Zahlen doch einige negativen Dinge ans Licht kommen. Spiegelbild der schlechten Lage ist eine Abstufung durch die Schweizer Großbank UBS. „Sell“ heißt es hier zuletzt mit einem Kursziel von 37 EUR. Erwartet werden schwache Absatz- und Margenzahlen im laufenden Quartal.
Berenberg und Jefferies haben zumindest ihr Votum auf „Hold“ belassen“, die Kursziele sind mit 50 bzw. 42 EUR aber auch nicht berauschend. Etwas höher, wie im Fall von Bayer, kauft man die BASF-Aktie derzeit mit einem 2023e KGV von 11,5. Die Erwartung von 7,3 % Dividende wurde vom Management bislang nicht korrigiert. Bayer und BASF sind u. E. langfristig ein Kauf, könnten aber im Zuge einer größeren Korrektur noch ein paar Euros abgeben.
Viva Gold – Sehr viel Gold in Nevada
Mit einem Aussetzen der Zinserhöhungen nach 11-maliger Anhebung konnte die US-Notenbank FED die Gemüter nur sehr kurzfristig beruhigen. Denn verbal wies sie darauf hin, dass die künftigen Inflationsdaten bestimmend bleiben für den Erhöhungskurs. Da weithin mit Teuerungen gerechnet wird, setzten die Börsen zu einer temporären Korrektur an. Die Edelmetalle Gold und Silber können bislang gar nicht von der Geldentwertung profitieren, immerhin herrscht hier relative Kursstabilität im Korridor 1.860 bis 1.930 USD bzw. 21,70 bis 23,50 USD. Für eine Höherbewertung von Gold-Assets reicht es derzeit aber noch nicht. Experten warnen davor, dass bei weiter steigenden Zinsen Probleme für die Liquidität von Banken und Versicherungen bestehen. Zu stark war die Veränderung von unter Null auf aktuell 4,5 % im langfristigen Bereich, das schafft enorme Verluste im Bond-Depot.
Der kanadische Explorer Viva Gold (VAU) muss sich nicht hetzen, seine Besitztümer ans Tageslicht zu bringen. Die Gesellschaft hat ihre Aktivitäten auf dem 4.250 ha großen Grundstück in Nevada etwas nach unten gefahren und hält den Kassenbestand hoch. Wir rechnen allerdings mit einer Fortsetzung der Bohrtätigkeiten im Herbst. Das firmeneigene Tonopah-Projekt liegt innerhalb der historisch bekannten Walker Lane, in der sich auch Kinross, Coeur Mining, Augusta und Centerra betätigen. Eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsbewertung evaluiert einen potenziellen Tagebaubetrieb mit Goldgewinnung durch Haufenlaugung, das Gebiet beherbergt ca. 600.000 Unzen Gold. Das Management will die Risiken in der Gesellschaft durch weitere Erschließung und Ressourcenaufbau senken, überlegt aber auch, einige Vermögensgüter wertsteigernd zu verkaufen. Derzeit arbeitet man an den Basisstudien für Technik und Umwelt. Die Lage des Projekts in Nevada ist erstklassig.
Viva Gold hat 106,7 Millionen Aktien emittiert, strategisch sind Dundee, RAB Capital, Pointillist und Myrmikan Capital an Bord, 40 % bleiben als Freefloat. Ein Kurs von 0,13 CAD ist nicht zu teuer und bewertet die Gesellschaft mit niedrigen 14 Mio. CAD. Mit einer erneuerten Vormachbarkeitsstudie (PEA) im vierten Quartal 2023 und einem haussierenden Goldkurs kann es bei Viva Gold sehr schnell nach oben drehen. Bleiben sie Gewehr bei Fuß.
TUI – Wieder ein neues Tief
Die TUI-Aktie hat am 26. September mit 4,90 EUR ein neues Allzeittief erreicht. Der starke Druck auf den Touristik-Wert ist für geneigte Anleger wenig eingängig. Denn durch die riesige Kapitalerhöhung im April wurden immerhin über 1 Mrd. EUR eingeworben, welche die Bilanz wieder ins Lot brachten. Laut Management ist die Reisetätigkeit auch in 2023 sehr hoch, man erreicht durch gestiegene Preise sogar knapp die Umsatzhöhe von 2018/19, der Vor-Pandemie-Saison. Trotz eines gut laufenden Sommergeschäfts und positiven Aussagen zur beginnenden Wintersaison will sich die Stimmung für die Aktie einfach nicht bessern. Der darüberliegende Grund könnten natürlich konjunkturelle Ängste sein, denn sinkende Haushaltsbudgets belasten in erster Linie die Reisetätigkeit.
Auf der Plattform Refinitiv Eikon war in den letzten Tagen sehr viel Neues zu finden. Während Barclays zu „Underweight“ rät, wurde das Kursziel immerhin auf rund 7,50 EUR angehoben. Jefferies, UBS und Bernstein sehen nur ein „Neutral“-Rating, die Kursziele wurden aber teils drastisch nach oben angepasst wie z. B. bei Jefferies von 2,10 auf 6,10 EUR je Aktie. Für den Gewinn je Aktie liegen die Taxierungen zwischen 0,37 und 1,21 EUR, im Mittel also bei rund 0,80 EUR. Damit errechnet sich das aktuelle KGV zu 6,2. Nach gut zwei Jahren Kursdebakel braucht es starke Nerven, aber das Niveau ist reizvoll für einen Erst- oder Nachkauf.
Der September brilliert selten mit steigenden Kursen. Derzeit gibt es neben den geopolitischen Risiken auch starke Zweifel an einer wachsenden Wirtschaft. Dies belastet die Standardwerte im DAX und bringt auch Nebenwerte unter Druck. Nachzügler wie TUI oder Viva Gold können aber wegen der geringen Kurshöhe sehr schnell eine Neubwertung erfahren.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
- Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens