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18.09.2023 | 05:10

Automobilwerte gehen steil – Nikola, First Hydrogen, VW Vz.

  • Automobil
  • Transport
Bildquelle: First Hydrogen Inc.

Während BMW aufgrund einer Herabstufung der britischen Investmentbank Barclays von 107,50 EUR auf 92,50 EUR und dem neuen Votum „Underweight“ unter die Räder kam, konnten andere Automobilwerte deutliche Kursgewinne feiern. Vor allem im Sektor der alternativen Antriebe schlummern Unternehmen mit großer Phantasie, die aufgrund der vorherrschenden Marktkorrektur nachhaltig großes Potenzial besitzen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: NIKOLA CORP. | US6541101050 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042

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Inhaltsverzeichnis:


    Nikola fährt weiter Achterbahn

    Seit den Tiefstständen am 6. Juni 2023 bei 0,56 USD dürfte den Nikola-Anlegern aufgrund der hohen Schwankungsbreite schwindelig geworden sein. Zuerst erholte sich der ehemals als Tesla-Jäger gehandelte Titel um satte 612 % auf 3,71 USD, bevor der Hersteller von hybriden Lastkraftwagen in den folgenden 4 Wochen wieder auf 0,82 USD in sich zusammenbrach. Der letzte, von Nachrichten getriebene Impuls war dann jedoch mit einem Plus von nahe 63 % innerhalb zweier Handelstage wieder gen Norden gerichtet.

    Der Grund für den Wochenschlu0 von 1,19 USD war die Aussage, dass Nikola Ende des Monats mit dem Verkauf seiner Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw starten will. Das Hauptanliegen der Investoren in den letzten Wochen war der kommunizierte Rückzug von über 200 batteriebetriebenen Lastwagen, veranlasst durch ein Kühlmittelproblem im Kern eines Akkus, welches mutmaßlich im Juni zu einem Fahrzeugbrand führte. Steve Girsky, der Anfang August die Führung von Nikola übernahm, betonte, dass das Team des Unternehmens unermüdlich daran arbeite, passende Komponenten von ihren Partnern zu beziehen. „Jede vorgenommene Korrektur wird intensiven Überprüfungen unterzogen, bevor sie freigegeben wird. Details zu Zeitrahmen und finanziellen Auswirkungen werden in Kürze mitgeteilt. Unsere primäre Verpflichtung liegt in der Sicherstellung der Sicherheit und Zufriedenheit unserer Klientel", erklärte Girsky.

    In Bezug auf Herausforderungen in Produktion und Lieferung merkte der CEO an, dass zwar die Auslieferung der batterieelektrischen Lastwagen pausiert wurde, jedoch betonte er gegenüber den Aktionären, dass dies für die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lastwagen irrelevant sei, da hier eine alternative Batterieeinheit von einem anderen Anbieter zum Einsatz komme. Die Fertigung dieser Fahrzeuge setzte Ende Juli ein, wobei die ersten Lieferungen an Vertriebspartner für Ende September und Beginn Oktober vorgesehen sind. Die offizielle Präsentation ist für den 28. September anberaumt. Girsky sei überzeugt, dass Nikola durch diese Auslieferungen einen beachtlichen Vorteil von zumindest zwei Jahren gegenüber seinen Wettbewerbern erlangen wird.

    First Hydrogen – Testfahrten begeistern

    Einen seit Monaten durchwegs positiven News Flow konnte auch der Entwickler der mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen leichten Nutzfahrzeugen weiterführen. Nachdem vor Wochen die Bestmarke von 630 km Reichweite mit einer einzigen Betankung im realen Straßenverkehr erreicht wurde, erhielt First Hydrogen vom ersten Testpartner Rivus, einem Flottenmanagementanbieter, der sich für die Verwaltung von über 120.000 leichten Nutzfahrzeugen und Lastkraftwagen jährlich verantwortlich zeichnet, seinen Ergebnisbericht, der unter dem Titel „First Hydrogen LCV Trial" veröffentlicht wurde.

    So hob Rivus hervor, dass das Fahrzeug während der Tests sehr gut abgeschnitten habe und erschien viel robuster als ein BEV, wenn man betrachtet, inwiefern die Fahrzeugeffizienz durch unterschiedliche Beladungsfaktoren beeinflusst wurde. Der Tankvorgang dauert vergleichbar einem mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeug zwischen 5 und 7 Minuten, während Stromer Stunden an den Energiesäulen verweilen müssen. Rund 6.000 km legte Rivus auf verschiedenen Terrains inner- und außerstädtisch zurück. Dabei wurde ein Kraftstoffverbrauch des LCV im Konsens von unter 2 kg/100 km, im Stadtverkehr sogar unter 1,5 kg/100 km analysiert. Die Reichweite wurde mit deutlich über 500 km taxiert.

    Nachdem das zweite Testunternehmen, SSE, im Rahmen des Aggregated Hydrogen Freight Consortium (AHFC), an dem insgesamt 16 Partner die Prototypen von First Hydrogen auf Herz und Niere überprüfen, sich noch in der Testphase befindet, wollen die Kanadier aufgrund des wachsenden Interesses, die Flottenversuche für weitere kommerzielle Möglichkeiten öffnen. So herrscht rege Nachfrage nach den „Light Commercial Vehicles" vor allem von Seiten der Paketzusteller, die First Hydrogens wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellenfahrzeug für Expresslieferungen nutzen möchten. Bislang lag das Augenmerk von First Hydrogen vor allem auf Branchenteilnehmern wie Versorgungsunternehmen, die emissionsfreie Fahrzeuge benötigen, welche in der Lage sind, größere Entfernungen zurückzulegen und schwerere Nutzlasten zu transportieren.

    Trotz der Erfolge rund um die Transportfahrzeuge der neuesten Generation verlor die First Hydrogen-Aktie seit Anfang des Jahres aufgrund der Schwäche im Wasserstoffsektor rund 60 % an Wert. Sollten die Testfahrten jedoch weiterhin positiv verlaufen und die Kommerzialisierung näher rücken, dürfte die aktuelle Konsolidierung eine langfristig gute Einstiegsmöglichkeit bieten.

    Trotz starker unternehmerischer Entwicklungen korrigierte die First Hydrogen-Aktie seit jahresanafang um rund 60 %. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 15.09.2023

    Volkswagen Vz. – Sammelklage abgewiesen

    Die positive Tendenz seit dem Jahrestief am 8. September konnte auch die Wolfsburger Volkswagen AG fortschreiben. So stieg der Titel seither um knapp 6 % auf ein Niveau von 109,80 EUR. Grund für die weiter positive Grundstimmung war unter anderem die Tatsache, dass Schweizer Besitzer von Volkswagen-Dieselfahrzeugen im Abgasskandal einen Rückschlag erleiden mussten.

    So wurde die kollektive Klage von 2.000 Eigentümern, die in Deutschland aufgrund der manipulierten Motoren vorgebracht wurde, abgewiesen. Die Konsumentenschutzvereinigung aus der Westschweiz, Fédération Romande des Consommateurs (FRC), äußerte sich am Samstagabend zu einer Berichterstattung des französischsprachigen Rundfunk- und Fernsehanbieters RTS. Laut FRC hatten die Kläger auf Wiedergutmachungen im Bereich von 1.600 bis 5.000 EUR gehofft.

    Negativ wirkte dagegen der Teilemangel, der aufgrund fehlender Motorteile aus Slowenien durch das aktuelle Hochwasser, begründet wird. In Folge dessen muss Volkswagen auch die Produktion in seinem Stammwerk in Wolfsburg anpassen. „Ab Montag, 11. September, werden im Werk Wolfsburg vereinzelte Schichten ausfallen", sagte ein Unternehmenssprecher. Auch in Emden und Osnabrück wurde die Produktion gedrosselt. Das portugiesische Werk in Palmela bei Lissabon hatte sogar angekündigt, die Montage ab diesem Montag für bis zu zwei Monate komplett zu stoppen. Laut dem Einkaufsvorstand Dirk Große-Loheide dürfte der Engpass relativ schnell behoben werden. So soll Ende des aktuellen Monats ein Plan vorgelegt werden. „Ende des Jahres ist das Thema ausgestanden," so der Manager.


    Nikola fahrt weiter Achterbahn, First Hydrogen konnte weitere positive Entwicklungen vermelden. Die Wolfsburger Volkswagen AG erzielte einen Erfolg aufgrund einer Sammelklage in der Schweiz.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

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