Menü schließen




02.12.2024 | 05:10

Rivian, First Hydrogen, Volkswagen VZ – Expansion setzt sich fort

  • Elektromobilität
  • wasserstoff
  • Automobil
Bildquelle: pixabay.com

Die Automobilindustrie ist gemessen am Umsatz die größte Branche des Verarbeitenden Gewerbes und der mit Abstand bedeutendste Industriezweig in Deutschland. Aktuell jedoch stecken die deutschen Autobauer in der Krise und kommen aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Im Hintertreffen befinden sich diese vor allem bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. In den letzten Jahren sind in diesem Bereich herausragende Unternehmen entstanden, die aufgrund ihrer vielversprechenden Zukunftsperspektiven ein enormes Potenzial für Kurssteigerungen bieten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , Rivian Automotive | US76954A1034

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Rivian mit Milliardenspritze

    „Make America great again!“ ist ein Slogan, der in Präsidentschaftswahlkämpfen der Vereinigten Staaten mehrfach gebraucht wurde. Prominent von Ronald Reagan im Rahmen seines Wahlkampfs 1980 benutzt, machte ihn Donald Trump in seinem Wahlkampf 2016 zum Hauptmotto und holte ihn auch beim jüngsten Coup im November des laufenden Jahres wieder aus der Mottenkiste.

    Der Satz zielt darauf ab, die heimische Wirtschaft zu fördern, koste es, was es wolle. Neben der Verhängung von Zöllen auf Importe aus zum Beispiel Kanada, Mexiko und China stehen Förderungen in Form von Darlehen an heimische Unternehmen auf der Agenda. Zur Förderung der Elektroautoindustrie erhielt der Hersteller Rivian in der vergangenen Woche eine vorläufige Zusage für ein Darlehen in Höhe von bis zu 6,6 Mrd. USD vom Advanced Technology Vehicle Manufacturing Loan Program des US-Energieministeriums. Neben Rivian wurden bereits Tesla und General Motors ähnliche finanzielle Unterstützungen gewährt.

    Das Darlehen wird primär zur Unterstützung des Baus einer neuen Produktionsstätte in Stanton Springs North, Georgia, vergeben. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die lokalen Produktionskapazitäten erheblich zu steigern, um sowohl die Nachfrage auf dem US- als auch dem internationalen Markt besser bedienen zu können. Rivian plant, in dieser neuen Fabrik seine Mittelklasse-Plattform zu fertigen. Die Errichtung der Anlage erfolgt in zwei Phasen, wobei nach deren Vollendung eine jährliche Produktionskapazität von 400.000 Fahrzeugen erreicht werden soll. Die erste Phase soll bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein und wird in Georgia rund 7.500 neue Arbeitsplätze sowie weitere 2.000 Arbeitsplätze im Baugewerbe schaffen.

    Aus charttechnischer Sicht steht die Rivian-Aktie vor einer wichtigen Widerstandsmarke. Bei einem Kurs von 12,23 USD liegt der Wert nahe an seinem seit November 2021 etablierten Abwärtstrend. Ein nachhaltiges Überwinden der Marke von 13,62 USD würde ein markantes Kaufsignal generieren, welches die Aktie kurzfristig bis in den Bereich von 18,86 USD, dem bisherigen Jahreshoch, führen könnte.

    First Hydrogen – vor dem Rebound

    Nachdem Wasserstoff-Brennstoffzellenaktien in den vergangenen Monaten an der Börse von hohen Verlusten geplagt waren, scheint ein Ende in Sicht zu sein und viele Unternehmen wie Bloom Energy, Fuelcell oder Powercell Sweden bildeten einen tragfähigen Boden, durch den im Anschluss ein Rebound starten konnte. Auch beim Wasserstoffinnovator mit Sitz in Vancouver und London zeigen vor allem die Indikatoren eine baldige Trendwende an. So bildete der Trendfolger MACD auf Wochenbasis seit Juni positive Divergenzen aus und steht nahe der Nulllinie kurz vor einem Kaufsignal. Der Relative Stärke Index befindet sich mit 34 Punkten ebenfalls vor einem grünen Signal.

    Fundamental stehen die Ampeln in Sachen Expansion bereits seit langem auf Grün. Deutschland wurde als erster europäischer Zielmarkt gewählt, um den Brennstoffzellenantrieb in bestehende Fahrzeugplattformen eines großen deutschen Herstellers zu integrieren, mit dem Ziel, ein leistungsfähiges Nutzfahrzeug zu einem Verkaufspreis von rund 50.000 EUR zu etablieren.

    Neben Europa plant First Hydrogen zudem eine Ausweitung nach Nordamerika. So soll in Shawinigan in Quebec ein Fahrzeugmontagewerk entstehen, dass jährlich bis zu 25.000 Fahrzeuge für den Vertrieb in ganz Nordamerika produziert. Außerdem soll am gleichen Ort eine 35-MW-Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff gebaut werden.

    Dabei soll die Produktionsanlage von fortschrittlicher Elektrolyse Gebrauch machen und die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen Fahrzeuge des Unternehmens sowie andere wasserstoffbetriebene Fahrzeuge und Anwendungen in der Region Montreal-Quebec City versorgen.

    Volkswagen VZ. – Milliardenstrafe droht

    Die deutschen Autobauer befinden sich aktuell in einer schweren Krise und Produzenten wie Tesla oder BYD befinden sich weiterhin auf der Überholspur. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Elektroautomobile zu sichern, gingen die Wolfsburger kürzlich einen Deal mit dem Tesla-Konkurrenten Rivian ein und stockten das geplante Joint Venture sogar noch einmal um 800 Mio. USD auf insgesamt 5,8 Mrd. USD auf.
    Diese Zusammenarbeit konzentriert sich auf Software, Steuercomputer sowie Netzwerk-Architektur und soll im kalifornischen Palo Alto niedergelassen sein.

    VW soll durch das Gemeinschaftsunternehmen Zugriff auf die Elektro- und Softwarearchitektur der Amerikaner erhalten. Neue Elektroautos von VW werden schrittweise auf Rivians Technologie und Software umgestellt, beginnend mit den ersten Modellen, die 2027 erwartet werden. Die neue Elektro-Architektur umfasst alle Fahrzeugklassen, von Kleinstwagen bis hin zu Luxuskarossen und Sportwagen, was zu großen Stückzahlen und sinkenden Kosten führen soll.

    Während Volkswagen an der US-Expansion schraubt, droht eine Milliardenstrafe aufgrund von möglicher Steuerhinterziehung in Indien. VW betreibt in Indien zwei Werke, in denen Modelle von Skoda, Audi und VW gebaut werden.

    Laut einem 95-seitigen Bericht der indischen Zollbehörden vom 30. September, der Reuters vorliegt, hat das Unternehmen seit 2012 insgesamt etwa 1,4 Mrd. USD an Einfuhrzöllen zu wenig entrichtet. VW wird vorgeworfen, bewusst Zollvorschriften umgangen zu haben, indem es Fahrzeugteile für in Indien zu montierende Autos in verschiedenen Sendungen verschickte. Dies ermöglichte es VW, den niedrigeren Zollsatz für Einzelteile geltend zu machen, anstatt den höheren Satz für komplette Bausätze zu zahlen. In dem Bericht wird diese Vorgehensweise als logistischer Trick beschrieben, um die Zölle zu umgehen, die eigentlich auf die eingeführte Ware anfallen würde.

    Aus technischer Sicht riss die VW-Aktie vor einigen Wochen die Unterstützung bei 89,06 EUR aus dem März 2020 und verbuchte am Freitag ein neues Vierzehnjahrestief. Ein Investment trotz des aktuellen Kursrutsches drängt sich aufgrund der aktuellen Lage wahrlich nicht auf.


    Der US-Elektroautobauer Rivian erhielt vom US-Energieministerium eine Darlehenszusage in Milliardenhöhe. Volkswagen erreichte ein neues Vierzehnjahrestief und sieht sich mit einer möglichen Monsterstrafe aus Indien konfrontiert. First Hydrogen setzt seine Expansionsstrategie mit Niederlassungen in Deutschland und Kanada weiter fort.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 11.06.2025 | 06:00

    BYD erneut mit Absatzrekord, dynaCERT im Ramp-Up und Plug Power sendet plötzlich Lebenszeichen

    • BYD
    • dynaCERT
    • Plug Power
    • CleanTech
    • Elektromobilität
    • Elektroautos
    • Dieselmotor
    • Nachrüstung
    • CO2 Zertifikate
    • CO2-Gutschriften
    • Emissionen
    • grüner Wasserstoff
    • Brennstoffzellen

    Die globale Wirtschaft steuert unumkehrbar Richtung Nachhaltigkeit, ein Billionen-Dollar-Umschwung. CleanTech-Investitionen überflügeln in diesem Jahr mit etwa 670 Mrd. USD erstmals fossilen Ausgaben, angetrieben durch den Elektroauto-Boom und grünen Wasserstoff. Künstliche Intelligenz sorgt für Innovationsschwung, der auch dringend benötigt wird um die Klimaneutralität zu schaffen. Dieser Markt bietet nicht nur ökologische Lösungen, sondern massive Gewinnchancen für Vorreiter. Wer jetzt gut positioniert ist, profitiert. Drei Schlüsselplayer in diesem Rennen sind BYD, dynaCERT und Plug Power.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 15.05.2025 | 06:00

    Explodierende Gewinne? BYDs Exporte, Power Metallic Mines‘ Bohrungen, Mercedes-Benz Zoll-Tricks

    • BYD
    • Power Metallic Mines
    • Mercedes-Benz
    • Elektromobilität
    • Elektroautos
    • Schnellladetechnik
    • kritische Rohstoffe
    • Kupfer
    • Nickel
    • Kobalt
    • Gold
    • Silber
    • Platin
    • Premiumsegment

    Die Mobilitätswende beschleunigt sich, doch der Weg zur Elektro-Zukunft ist geprägt von Dynamik und Dilemmas. Während die Nachfrage nach E-Autos global explodiert drohen Engpässe bei Schlüsselrohstoffen wie Nickel, Kupfer, Lithium und Kobalt die Ambitionen auszubremsen. Innovationen im Recycling, bei alternativen Materialien und ethischer Beschaffung werden zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig drängen neue Technologien und staatliche Förderungen den Markt in eine Ära voller Möglichkeiten. Drei Akteure stehen im Fokus dieses Umbruchs: BYD als ein Batteriepionier, Power Metallic Mines als Rohstofflieferant und Mercedes-Benz als Premiumhersteller, die gemeinsam die Regeln der grünen Revolution neu schreiben.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 05.05.2025 | 05:10

    Nel Asa, First Hydrogen, BYD – Warren-Buffett-Aus und enorme Rebound-Chancen

    • Wasserstoff
    • Elektromobilität

    Der Paukenschlag folgte am Wochenende! Das Orakel von Omaha tritt ab und übergibt den Staffelstab. Mit einer Cash-Reserve von 347,7 Mrd. USD startet das verjüngte Management von Berkshire Hathaway in eine neue Ära. Neben dieser Breaking News hagelte es in der vergangenen Handelswoche Quartalszahlen. Aus dem Bereich der erneuerbaren Energien konnten mehrere Unternehmen die in sie gesteckten Erwartungen erneut nicht halten. Jedoch gibt es auf stark vermindertem Niveau Chancen auf einen Rebound.

    Zum Kommentar