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19.11.2025 | 05:30

Die geheime Formel für stabile Erträge: BASF, WashTec und Volkswagen

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In unsicheren Zeiten sehnen sich Anleger nach Beständigkeit. Dividenden werfen nicht nur Rendite ab, sondern bieten vor allem Stabilität. Der Fokus verschiebt sich vom spekulativen Hype hin zu Unternehmen mit nachhaltiger Ausschüttungspolitik. Diese Qualitätsmerkmale findet man nicht nur in großen Index-Schwergewichten, sondern auch in speziellen Nischen. Drei etablierte Namen, die in dieser Hinsicht genauer unter die Lupe genommen werden sollten, sind BASF, WashTec und Volkswagen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , WASHTEC AG O.N. | DE0007507501 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

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Inhaltsverzeichnis:


    Jerre Foo, Corporate Development Executive, Silkroad Nickel
    "[...] China hat sich zur Produktionshauptstadt der Welt entwickelt, und aufgrund seiner Infrastruktur, Expertise und Fähigkeiten hat sich Silkroad Nickel strategisch positioniert, um mit chinesischen Unternehmen aus der Edelstahl- und Elektrofahrzeugindustrie zusammenzuarbeiten [...]" Jerre Foo, Corporate Development Executive, Silkroad Nickel

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    BASF - setzt strategische Akzente im turbulenten Marktumfeld

    Während sich die Konjunktur für die chemische Industrie weiterhin schwierig gestaltet, treibt der Ludwigshafener Chemieriese BASF seine strategische Neuaufstellung konsequent voran. Ein zentrales Element ist die geplante Börsennotierung des Geschäftsbereichs Agricultural Solutions als eigenständige Societas Europaea an der Frankfurter Börse bis 2027. Unter der Führung von Livio Tedeschi soll das Agrarunternehmen mit seiner starken Marktposition und robusten Cashflow-Generierung als unabhängiges Pure-Play durchstarten. Die Ausgliederung in rechtlich eigenständige Einheiten läuft bereits, während ein neues Management-Team den Übergang zur Börsenreife steuern wird. BASF wird auch nach dem Börsengang Mehrheitsaktionär bleiben und von der Entwicklung profitieren.

    Im 3. Quartal zeigte sich BASF in einem anspruchsvollen Marktumfeld erstaunlich resilient. Das EBITDA vor Sondereinflüssen belief sich auf 1,5 Mrd. EUR und lag damit nur leicht unter dem Vorjahresniveau von 1,6 Mrd. EUR, jedoch noch knapp über den Markterwartungen. Entscheidend für diese Stabilität waren positive Mengeneffekte in mehreren Segmenten, die die negativen Währungseinflüsse und den anhaltenden Preisdruck teilweise kompensierten. Besonders die Segmente Surface Technologies und Agricultural Solutions entwickelten sich erfreulich, während die Basischemie weiter unter dem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage litt. Der Umsatz sank auf 14,3 Mrd. EUR.

    BASF verfolgt bei der Kapitalrückgabe an seine Aktionäre eine Doppelstrategie aus Dividende und Aktienrückkäufen. In den Jahren 2025 bis 2028 will der Konzern mindestens 12 Mrd. EUR an seine Aktionäre ausschütten. Die Dividende bleibt dabei das Fundament. Pro Aktie sind jährlich mindestens 2,25 EUR geplant, was sich auf etwa 2 Mrd. EUR summiert. Doch damit nicht genug. Seit November legt BASF mit einem vorgezogenen Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 1,5 Mrd. EUR nach. Dieses Vorgehen ist ein starkes Signal und zeigt, wie sehr das Management an die eigene finanzielle Kraft glaubt. Die Aktie ist derzeit für 42,25 EUR zu haben.

    WashTec – operative Stärke wird sichtbar

    WashTec legt ein überzeugendes Tempo vor. In den ersten 9 Monaten 2025 steigerte der Spezialist für Fahrzeugwaschanlagen seinen Umsatz um 7,2 % auf 358,2 Mio. EUR. Noch beeindruckender ist die Entwicklung beim Betriebsergebnis (EBIT), das mit einem Plus von 17,4 % auf 32,4 Mio. EUR deutlich stärker wuchs. Das operative Herzstück, die EBIT-Marge, kletterte von 8,2 auf 9,0 %. Besonders das 3. Quartal stach hervor, wo die Marge sogar 11,8 % erreichte. Angetrieben wurde dieses Wachstum vor allem durch die starke Nachfrage in Europa, während Nordamerika aufgrund von Währungseffekten etwas zurückblieb. Die hohe Auftragslage signalisiert, dass das Momentum anhalten dürfte.

    Grund dafür sind die Pläne des Managements, seinen Kunden weitere Dienstleistungen anzubieten. Durch die Vernetzung der Waschstraßen mit der WashTec-Unternehmenszentrale sind sowohl der Service an den Maschinen, der Absatz von Reinigungsmitteln als auch der Verkauf an den Endkunden über die Systeme von WashTec möglich. Die Besitzer der Waschstraßen können sich dadurch beispielsweise beim digitalen Verkauf von Wäschen Personal sparen. Durch diese neuen Dienstleistungen ist weiteres Wachstum vorprogrammiert. Die positive Entwicklung bleibt nicht unbemerkt. Mit Alantra EQMC Asset Management hat sich kürzlich ein Investor eingekauft, der knapp über 20 % der Stimmrechte hält. Laut Meldung verfolgt Alantra das Ziel, Handelsgewinne zu erzielen, und behält sich vor, Einfluss auf strategische Themen zu nehmen.

    Die finanzielle Stärke kommt direkt den Aktionären zugute. WashTec pflegt eine verlässliche Dividendenkultur und schüttete für 2024 eine Dividende von 2,40 EUR je Aktie aus. Das entspricht bei aktuellem Kurs von 44,20 EUR einer attraktiven Rendite von rund 5,4 %. Seit 5 Jahren fließen regelmäßige Ausschüttungen, zuletzt sogar mit einer Steigerung von 9 %. Als weiteres Signal des Selbstbewusstseins hat das Management ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 5 Mio. EUR aufgelegt, das bis Mai 2026 läuft. Bis zum 14. November wurden 5.434 Aktien zurückgekauft. Diese kombinierte Strategie aus Dividende und Rückkauf unterstreicht den Fokus auf eine wertorientierte Aktionärspolitik.

    Volkswagen - wo steht der Autoriese wirklich?

    Die jüngsten Zahlen des Volkswagen-Konzerns lesen sich wie eine Geschichte mit zwei Gesichtern. Einerseits zeigt das operative Geschäft durchaus Stärke, denn die Auslieferungen stiegen, getrieben von einem robusten Plus in Europa und Südamerika, leicht an. Besonders die Elektroflotte punktet mit einem beeindruckenden Wachstum von 42 %. Andererseits drücken massive Sondereffekte von 7,5 Mrd. EUR, darunter US-Zölle und Wertberichtigungen bei Porsche, die Bilanz erheblich. Das operative Ergebnis brach um 58 % ein. Die Kernfrage für Investoren ist nun, ob die operative Stärke langfristig die strukturellen Belastungen überwiegen kann.

    Strategisch setzt der Konzern weiterhin auf Kostendisziplin und die beschleunigte Elektrifizierung. Die sprunghaft um 64 % gestiegenen Bestellungen für E-Autos in Westeuropa bestätigen den Kurs. CFO Arno Antlitz betonte zudem die strikte Kontrolle der Investitionen. Das 165 Mrd. EUR Kapitalausgabeprogramm wird als Obergrenze verstanden, was langfristig den freien Cashflow entlasten sollte. Gezielte Restrukturierungsmaßnahmen zielen darauf ab, Skaleneffekte besser zu nutzen und so die Margen zu stabilisieren. Die Herausforderung bleibt, die Profitabilität der Elektromodelle zu steigern, während die Verbrenner die Cash-Cow bleiben.

    Für renditeorientierte Anleger stellt die Dividende der Vorzugsaktien einen wichtigen Ankerpunkt dar. Die letzte Ausschüttung von 6,36 EUR je Vorzugsaktie mag zwar geringer ausgefallen sein als in Spitzenjahren, bietet aber im aktuellen Börsenumfeld eine beachtliche Rendite von rund 6,5 – 7 %. Diese attraktive Ausschüttungsrendite, gestützt durch die verbindliche Dividendenpolitik mit einer Zielquote von 30 % des Konzerngewinns, schafft eine spürbare psychologische und finanzielle Untergrenze für die Aktie. Die Frage ist, ob die Dividende in dieser Höhe beibehalten werden kann. Momentan kostet die Aktie 94,34 EUR.


    In unsicheren Zeiten bieten Dividendenwerte wertvolle Stabilität. BASF zeigt sich mit strategischer Fokussierung und klarer Kapitalrückgabe erstaunlich resilient im schwierigen Chemieumfeld. WashTec überzeugt durch operative Stärke, eine wachsende Marge und eine attraktive Dividendenrendite. Volkswagen stemmt sich mit Kostendisziplin gegen massive Sondereffekte und strukturelle Belastungen. Für Anleger, die auf beständige Erträge setzen, lohnt der Blick auf diese etablierten Namen mit ihrer verlässlichen Ausschüttungskultur.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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