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09.09.2022 | 05:45

Defense Metals, Thyssenkrupp, Rheinmetall – neue Probleme bei kritischen Rohstoffen

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Bildquelle: pixabay.com

Aktuell stöhnen viele Menschen unter den hohen Energiekosten, die auch Firmen betreffen. Deren Produkte werden dadurch teilweise deutlich teurer. Dazu kommt der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Zuletzt durfte Nvidia zwei seiner Chips nicht mehr nach China exportieren. China und Russland sind reich an Rohstoffen und haben teilweise eine Monopolstellung. Schon heute gibt es viele kritische Metalle, deren Bedarf aktuell nur durch China gedeckt werden kann. Hier sind vor allem die Seltenen Erden zu nennen, deren Aufbereitung zu über 90% in China stattfindet. Die EU und auch die USA versuchen sich unabhängiger zu machen, stoßen aber auf neue Probleme. Die Industrie für kritische Metalle braucht dringend neue Fachkräfte. In vielen Betrieben sind die erfahrenen Ingenieure schon längst im Rentenalter. Hier besteht akuter Handlungsbedarf.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

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Inhaltsverzeichnis:


    Frederick Kozak, President and CEO, Auxico Resources Canada Inc.
    "[...] Unser Ziel ist es, bald zwischen 500 und 1.000 Tonnen pro Monat zu exportieren. Das könnte für uns einen Cashflow zwischen 500.000 und 1 Million CAD bedeuten. [...]" Frederick Kozak, President and CEO, Auxico Resources Canada Inc.

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    Defense Metals – bald gibt es neue Bohrergebnisse

    Seltene Erden sind in vielen Industrien unverzichtbar, sei es zur Produktion von Smartphones, Windenergie, LEDs, Elektrofahrzeuge, Luft- und Raumfahrt sowie in der Rüstungsindustrie. Gerade letztere befindet sich seit Ausbruch des Ukraine Konflikts im Aufwind. Defense Metals besitzt das Wicheeda Projekt in Kanada, das 4.244 Hektar groß ist und kann größere hochgradige Seltene Erden Vorkommen vorweisen. Die vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie (PEA) geht von einer Produktionsleistung von 25.400 Tonnen Seltene Erden Oxid aus, was rund 10% der aktuellen weltweiten Produktion entspricht. Wie wertvoll die Seltenen Erden sind, sieht man beispielsweise an den Neodym- und Praseodym-Preisen, die aktuell 50% über dem angenommenen Preis der PEA liegen.

    Am 9. August konnte das Unternehmen den Abschluss der Infill-Bohrungen bekanntgeben. Insgesamt wurden 12 Diamantbohrungen mit einer Gesamtlänge von mehr als 3.500m niedergebracht. Die Ergebnisse der Bohrungen sollen spätestens im Oktober vorliegen. Währenddessen sind die geothermischen Bohrungen noch im Gange. Bei positiven Bohrergebnissen könnte die angezeigte Mineralressource von 5 Mio. Tonnen mit durchschnittlich 2,95% Seltene Erden-Oxid (TREO) und 29,5 Mio. Tonnen mit 1,83% TREO abgeleitet erhöht werden. Parallel zum Bohrprogramm wird die Flotation und Hydrometallurgie optimiert. Im vierten Quartal soll dann der Baubeginn der Hydrometallurgie-Pilotanlage sein und die Vormachbarkeits- und Umweltstudie begonnen werden.

    Die ESG-Aspekte beherzigt das Unternehmen schon lange. Am 7. September schloss man mit dem McLeod Lake Indian Band, Teil der Tse'khene-Gruppe der Ureinwohner, eine Vereinbarung zur Mineralienexploration. Häuptling Harley Chingee sagte: „Die McLeod Lake Indian Band war schon immer offen für die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die unsere Rechte, Gesetze und Interessen am Schutz der Natur respektieren.“ So werden in Zukunft beide Parteien von den Vorteilen profitieren. Die Aktie konnte nach Ausbildung eines doppelten Bodens 0,165 CAD mehr als 50% in der Spitze zulegen. Momentan kostet eine Aktie 0,23 CAD, so dass die Marktkapitalisierung momentan bei rund 42 Mio. CAD liegt. Nur ein Bruchteil des Kapitalwerts nach Steuern von 517 Mio. CAD aus der PEA.

    Thyssenkrupp – gutes drittes Quartal

    Die thyssenkrupp AG ist in den Bereichen Automobiltechnik, Industriekomponenten, Schiffstechnik, Stahl und Werkstoffdienstleistungen tätig. Die Herstellung von Stahl ist eine Wissenschaft für sich und so werden Seltene Erden benötigt, um den Stahl mit bestimmten Eigenschaften auszustatten. Zuletzt ging es beim Essener Konzern mehr um die Energieversorgung. Die Stahlbranche ist sehr energieintensiv und da man in Deutschland aktuell Energie nicht im Überfluss hat, machte sich Unsicherheit breit. Das belastete den Aktienkurs.

    Trotz aller Widrigkeiten konnten sich die letzten Quartalszahlen, die der Konzern am 11. August vorlegte, sehen lassen. Der Umsatz legte 26% im Vorjahresvergleich auf 11 Mrd. EUR zu und auch der Auftragseingang war deutlich besser. Das bereinigte EBIT wurde fast verdreifacht auf 721 Mio. EUR. Weitere Punkte der Umstrukturierung wurden umgesetzt, wie beispielsweise die Reduzierung des Personals um insgesamt 4.440 Mitarbeitende. Positiv ist die Übernahme der MV Werften bei Wismar durch die Marine Systems Sparte. Der Rüstungsbereich kann in Zukunft sicherlich nicht nur in Deutschland von der Investitionsbereitschaft profitieren.

    Um für die Zukunft besser gewappnet zu sein, entwickelt man den Wasserstoff-Bereich des Unternehmens. Hier steht möglicherweise in Zukunft ein Börsengang für die Tochter an. Das würde zusätzliches Geld in die Kassen spülen. Geld dürfte auch der Verkauf des Mining-Geschäfts an FLSmidth gebracht haben. Zu Zahlen machte das Unternehmen aber keine Angaben. Die Aktie hat nach Erreichen des Jahrestiefs bei 4,82 EUR eine Seitwärtsphase ausgebildet, die bis 6,16 EUR reicht. Aktuell werden für einen Anteilsschein 5,91 EUR fällig. Nach Bekanntgabe der Zahlen gab es vier Kaufempfehlungen mit Kurszielen zwischen 13,00 und 19,40 EUR.

    Rheinmetall – zwei neue Aufträge im September

    Seltene Erden sind für die Rüstungsindustrie elementar. Waffensysteme benötigen den kritischen Rohstoff genauso wie Kommunikationssysteme. Somit ist auch Rheinmetall auf Seltene Erden angewiesen, um die aktuell steigende Nachfrage nach Rüstungsgütern auch in Zukunft bedienen zu können. Vor allem von der Bundeswehr könnten in Zukunft größere Aufträge eingehen, denn sie verfügt über 100 Mrd. EUR Sondervermögen. Während die Rüstungssparte boomt, sieht es bei der Automobilsparte schwächer aus. Hier spielen Lieferkettenprobleme genauso eine Rolle wie die Tatsache, dass viele Kunden sich aktuell lieber kein neues Auto kaufen.

    Nachdem die Düsseldorfer zuletzt zwei Aufträge aus Tschechien und der Slowakei verloren haben, richtet sich nun das Augenmerk auf den 4 Mrd. Auftrag aus Australien über Lynx-Schützenpanzer. Die Vergabe wird für Herbst erwartet. Bleibt der Auftrag aus, könnte es zu Abschreibungen auf Fertigungsanlagen kommen. Im September konnte das Unternehmen aber bereits zwei Aufträge an Land ziehen. Die US-Army hat Artillerie-Treibladung mit höherer Reichweite bestellt. Eine größere europäische NATO Streitkraft hat HERO Loitering Munition im Wert eines einstelligen Mio. EUR-Betrages bestellt. Hier winken Folgeaufträge.

    Eine umfangreiche Analyse zum Unternehmen ist unter researchanalyst.com zu finden. Da sich die Umsätze im Rüstungsbereich voraussichtlich mehr als verdoppeln, ist die Schwäche des Automobilsektors zu vernachlässigen. Die Aktie hat nach einem mehrmaligen Test der 224 EUR die Konsolidierung eingeleitet. Aktuell notiert die Aktie bei 154,05 EUR. Das sieht der Aufsichtsrat Ulrich Grillo offensichtlich als zu niedrig an und hat zuletzt Aktien im Wert von gut 47.000 EUR gekauft.


    Die Abhängigkeiten von China speziell bei Seltenen Erden könnte bei einem möglichen Taiwan-Konflikt für ordentlich Probleme sorgen. Wohin diese Unterversorgung führen kann sehen wir am Beispiel Gas in Deutschland. Es wäre wünschenswert, dass Defense Metals möglichst schnell in Produktion gehen kann. Etwa 10% der aktuell produzierten Seltenen Erden hinzuzugewinnen, wäre ein großer Fortschritt. Thyssenkrupp ist genauso wie Rheinmetall auf die Seltenen Erden angewiesen, sofern man qualitativ hochwertigen Stahl und Rüstungsgüter herstellen möchte. Man sollte die Probleme in Angriff nehmen, bevor sie hervortreten.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Aufsichtsrat – Der Aufsichtsrat ist ein Kontrollorgan der Aktiengesellschaft und wird von der Hauptversammlung bestellt.
    3. Börsengang – Der Hauptzweck eines Börsenganges ist die Eigenkapitalbeschaffung, häufig die größte Eigenkapitalaufnahme in der Unternehmensgeschichte.
    4. Elektrofahrzeuge – Fahrzeuge, welche durch elektrische Energie angetrieben werden.

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