20.11.2024 | 06:00
Evotec, Nyxoah, Bayer – viel Wirbel in der Gesundheitsbranche
In der Gesundheitsbranche herrscht derzeit viel Bewegung: Evotec steht im Fokus einer möglichen Übernahme durch das US-Unternehmen Halozyme, was die Aktien des deutschen Biotech-Unternehmens in die Höhe schnellen ließ. Gleichzeitig erwartet das belgische Medizintechnikunternehmen Nyxoah eine baldige FDA-Zulassung für sein Genio-System zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe, was den Markteintritt in den USA einleiten würde. Bayer hingegen enttäuschte mit seinen jüngsten Quartalszahlen, die einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und EBITDA zeigten, was zu einem Kursrutsch führte. Wir sehen uns diese drei Unternehmen genauer an.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
NYXOAH SA | BE0974358906 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Darüber hinaus wird Defence die Entwicklung seiner Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) und seiner Radiopharmazeutika-Programme fortsetzen, die derzeit zu den gefragtesten Produkten in der Pharmaindustrie gehören, in der es zu erheblichen Konsolidierungen und Übernahmen gekommen ist. [...]" Sébastien Plouffe, CEO, Gründer und Director, Defence Therapeutics Inc.
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Evotec – viele Interessenten
Es ist viel los rund um Evotec. Zuerst sorgte das Engagement von Triton Partners beim deutschen Biotechnologieunternehmen Evotec für Aufsehen. Der Finanzinvestor erhöhte seinen Anteil in kürzester Zeit auf 9,99 % und schürt damit Spekulationen über eine mögliche Übernahmeofferte. Trotz intensiver Gespräche mit dem Evotec-Vorstand ist noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Jedoch müsste Triton, um mehr als 10 % der Anteile zu erwerben, sowohl regulatorische Hürden überwinden als auch die Unterstützung bedeutender Anteilseigner wie Novo Holdings und Mubadala Investment gewinnen.
Dann hat der amerikanische Konzern Halozyme Therapeutics ebenfalls sein Übernahmeinteresse an Evotec bekanntgegeben. Mit einem Angebot von 11 EUR pro Aktie lobt Halozyme das deutsche Unternehmen mit einer Bewertung von rund 2 Mrd. EUR aus. Das Angebot repräsentiert einen beträchtlichen Aufschlag auf den zuletzt gehandelten Kurs der Aktie und hat am Markt für positive Impulse gesorgt. Evotecs Aktienkurs reagierte mit einem deutlichen Anstieg, während die Nachricht auch bei Halozyme gemischte Reaktionen hervorrief, sichtbar in einem leichten Rückgang des eigenen Aktienkurses.
Im jüngsten Quartalsbericht konnte Evotec sowohl Licht als auch Schatten verzeichnen. Während der Bereich Just – Evotec Biologics ein Umsatzwachstum von beachtlichen 74 % erreichte, litt das Shared R&D-Segment unter einem schwachen Marktumfeld und verzeichnete einen Umsatzrückgang. Das bereinigte EBITDA des Unternehmens sank auf -6 Mio. EUR, was vor allem auf die hohen Fixkosten zurückzuführen ist. Dennoch zeigte der Konzern Fortschritte im operativen Bereich und hält an seinen Jahreszielen fest, zu denen ein Umsatz zwischen 790 und 820 Mio. EUR zählt. Evotec setzt auf eine strategische Transformation, um künftig profitables Wachstum zu erzielen. Die Aktie notiert derzeit bei 10,36 EUR.
Nyxoah – vor FDA Zulassung
Nyxoah, ein belgisches Medizintechnikunternehmen, steht an der Spitze innovativer Lösungen für die Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe (OSA). Ihr schlagkräftiger Beitrag: das Genio-System, eine patientenzentrierte Neurostimulationstechnologie, die bereits in Europa verfügbar ist und für die das Unternehmen derzeit die Zulassung in den USA erwartet. Genio ist eine Zwei-Komponenten-Lösung, die aus einem implantierbaren Neurostimulator und einem externen Wearable besteht. Während des Schlafs bewirkt der Neurostimulator kleine Vorwärtsbewegungen des Zungenrückens und verhindert so die Blockierung der oberen Atemwege. Im Gegensatz zu den traditionellen CPAP-Geräten, den Schlafmasken, die oft als unbequem empfunden werden, bietet Genio einen gesteigerten Tragekomfort, was es zu einer bevorzugten Alternative für viele Patienten macht.
In seinem jüngsten Quartalsbericht vermochte Nyxoah mit einem Umsatzplus von 30 % auf 1,3 Mio. EUR die Investoren zu überzeugen, auch wenn das Unternehmen weiterhin Verluste verzeichnet. Diese Verluste, die auf 15 Mio. EUR gestiegen sind, reflektieren erhöhte Ausgaben für die Ausweitung der Vertriebsaktivitäten sowie für Forschung und Entwicklung. Trotz dessen bleiben die Finanzen des Unternehmens durch zielgerichtete Kapitalmaßnahmen stabil: Allein im Oktober 2024 wurden 24,6 Mio. EUR aus einem ATM-Angebot an einen US-Investor aus dem Gesundheitssektor gesichert. Der CEO von Nyxoah, Olivier Taelman, sieht der US-Markteinführung nach der bevorstehenden FDA-Zulassung optimistisch entgegen.
Basierend auf den positiven Ergebnissen der DREAM-Studie hat Nyxoah das vierte und letzte Modul des Zulassungsantrags bei der FDA abgeschlossen und eingereicht. Das Unternehmen erwartet im ersten Quartal 2025 die Zulassung für Genio in den USA, wo die Technologie sich, gemessen an der Entwicklung der Vertriebsaktivitäten in Europa, bald als angesehenes Produkt im Kampf gegen obstruktive Schlafapnoe etablieren könnte. Diese Entwicklungen versprechen ein spannendes Jahr 2025 für Nyxoah und seine Aktionäre zu werden. Die Aktie notiert an der NASDAQ bei 8,18 USD. Bei einer Zulassung durch die FDA dürfte die Aktie die Hochs von 20 USD wieder sehen.
Bayer - Quartalszahlen und Entwicklungen bei Bayer
Die Quartalszahlen von Bayer für das 3. Quartal zeigen ein durchwachsenes Bild. Der Umsatz stieg leicht um 1 % auf 10 Mrd. EUR, doch das EBITDA vor Sondereffekten sank um deutliche 26 % auf 1,3 Mrd. EUR. Vor allem die Bereiche Pharmazeutika und Crop Science belasten das Ergebnis. Während der Pharmasektor unter dem Druck durch Generika für Xarelto leidet, wird das Segment Crop Science von schwierigen Wetterbedingungen in Lateinamerika und einem Rückgang bei Mais- und Sojaverkäufen beeinträchtigt. Positiv fiel das Wachstum in der Sparte Consumer Health auf, die einen Umsatzanstieg von 6 % verzeichnete.
Während des Earnings Calls hob CEO Bill Anderson sowohl Fortschritte als auch Herausforderungen hervor. Im Pharmabereich punktet Bayer mit neuen Produkten wie Nubeqa und Kerendia, die deutliche Wachstumsraten aufweisen. Hingegen muss das Unternehmen im Crop Science Segment mit regulatorischen Hürden und Preisdruck kämpfen. Anderson betont, dass trotz dieser Widrigkeiten das Unternehmen auf einem guten Weg sei, seine Jahresziele zu erreichen, auch wenn das Umfeld besonders im Agrarsektor herausfordernd bleibt. Eine Optimierung der Kosten und Schuldenreduktion bleibt daher ein zentrales Anliegen des Managements.
Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen scheint Bayer noch Potenzial zu haben. Angesichts eines rückläufigen Marktes im Agro-Bereich und steigender Bedrohungen durch Generika im Pharmasektor erwartet das Unternehmen eine verhaltene Umsatz- und Gewinnentwicklung für 2025. Anleger könnten jedoch einen Blick auf langfristige Chancen werfen, insbesondere durch das erwartete Umsatzwachstum bei innovativen Pharma-Produkten. Mit einem aktuellen Kursabschlag bietet Bayer möglicherweise einen attraktiven Einstiegszeitpunkt für geduldige Investoren, die auf eine mittel- bis langfristige Erholung setzen. Die Aktie scheint bei 20 EUR einen Boden bilden zu wollen und notiert aktuell bei 20,30 EUR.
In der Gesundheitsbranche herrscht derzeit rege Bewegung, geprägt von bedeutenden Entwicklungen bei Evotec, Nyxoah und Bayer. Evotec sieht sich mit Übernahmeinteressen sowohl von Triton Partners als auch von Halozyme konfrontiert, was den Aktienkurs merklich in die Höhe trieb. Gleichzeitig strebt Nyxoah, ein belgisches Medizintechnikunternehmen, nach einer FDA-Zulassung für sein Genio-System, die die vielversprechende US-Markteinführung einleiten würde. Bayer hingegen enttäuschte mit mäßigen Quartalszahlen, insbesondere in den Sparten Pharmazeutika und Crop Science, die den Aktienkurs belasten. Trotz der Herausforderungen bleibt Bayer langfristig interessant für Investoren.
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