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19.04.2023 | 04:45

Nel ASA, First Hydrogen, Volkswagen – Fördergelder ebnen den Weg für grünen Wasserstoff

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Bildquelle: pixabay.com

Nach dem 750 Mrd. USD großen US Klimapaket zog die Europäische Union mit dem "Green Deal Industrial Plan" nach, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ende März wurde die "EU-Erneuerbaren-Richtlinie" neu gefasst mit dem Ziel, bis 2030 45 % der Gesamtleistung aus Erneuerbaren Energien zu beziehen. Damit kommt noch einmal mehr Tempo in den Ausbau der Erneuerbaren Energien, was letztlich auch der Wasserstoff-Technologie hilft. Je mehr grüner Strom verfügbar ist, umso günstiger wird auch der grüne Wasserstoff. Bis 2030 sollen mindestens 100 Mrd. EUR als Subventionen bereitgestellt werden. Wir sehen uns heute 3 Unternehmen an, die von den Fördergeldern profitieren könnten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

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Inhaltsverzeichnis:


    Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE
    "[...] Wir können Busse und LKW vollständig klimaneutral umbauen. Dabei gehen wir modular und inkrementell vor. So können wir mit allen gängigen Fahrzeugtypen arbeiten und zudem auf neue Technologie und Innovation reagieren [...]" Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE

    Zum Interview

     

    Nel ASA – vor der Hauptversammlung

    Nel ASA gehört zu den bekanntesten Wasserstoff-Unternehmen, das sich auf die Elektrolysetechnologie und Wasserstoffbetankungen spezialisiert hat. Mit der zunehmenden Nachfrage nach grünem Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Energiezukunft befindet sich Nel ASA derzeit auf einem erfolgreichen Wachstumskurs. Das sieht man durchaus auch an den Jahreszahlen. Ende 2022 lag der Auftragsbestand bei rund 2,6 Mrd. NOK, was einem Plus von 112 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Haken an der Sache: Auch die Verluste erhöhten sich.

    Am 14. März konnte der nächste Großauftrag von HH2E im Wert von rund 34 Mio. EUR bekannt gegeben werden. Der Vertrag umfasst die Lieferung von 120 MW alkalischer Elektrolyseur-Ausrüstung für das HH2E-Projekt Lubmin in Deutschland. Das Projekt zielt darauf ab, ab 2025 Wasserstoff zu produzieren und die Produktion bis 2030 erheblich zu steigern. Als Ziel wurden 250.000 t grüner Wasserstoff ausgegeben. Am 21. April findet die Jahreshauptversammlung statt, bei der sicherlich auch einige kritische Fragen zu hören sein werden.

    Immerhin hat der frühere CEO Jon Lokke im vergangenen Jahr mehr als 70 % seiner Anteile veräußert. Solange die Cashburn-Rate hoch bleibt, wird es immer wieder zu Kapitalerhöhungen kommen, was letztlich die Altaktionäre verwässert. Zuletzt war es Anfang März wieder soweit. Das hat für zusätzlichen Druck auf die Aktie gesorgt, die seit dem 8. Februar konsolidiert. Mittlerweile ist auch der Aufwärtstrend wieder gebrochen und die Aktie notiert um die 13,41 NOK. Im Vergleich zu den Wettbewerbern ist die Aktie, dafür dass keine Gewinne gemacht werden, ambitioniert bewertet.

    First Hydrogen – stellt wasserstoffbetriebenes Wohnmobil vor

    Das kanadische Unternehmen First Hydrogen profitiert von der angekündigten Förderung von Investitionen in eine saubere Wirtschaft. In der Provinz Quebec soll grüner Wasserstoff produziert und wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeugen montiert werden. Das Unternehmen ist aber ebenso in Großbritannien aktiv und arbeitet auch mit deutschen Unternehmen zusammen. Zuletzt wurde eine Partnerschaft mit dem britischen Flottenmanagementanbieter Rivus eingegangen, um Einsatztests mit dem ersten wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeug durchzuführen. Nach einem Monat werden die Ergebnisse in eine Fahrzeugbewertung und -optimierung einfließen und auch die Gesamtbetriebskosten ermittelt. Während der Tests können Flottenmanager aus verschiedenen Branchen das leichte Nutzfahrzeug testen.

    Während sich die 1. Generation in der Testphase befindet und bereits eine Straßenzulassung besitzt, wurde am 3. April die 2. Generation des leichten Nutzfahrzeuge (LCV) vorgestellt, die sowohl über einen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb als auch über Batteriebetrieb verfügen. Um die Produktpalette zu erweitern, hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der EDAG Group ein emissionsfreies Wohnmobil-Konzept auf Wasserstoff-Basis vorgestellt. Das Unternehmen betont die Vorteile der Brennstoffzellen-Elektrotechnologie, die für Fahrzeuge mit großen Reichweiten und hohen Energieanforderungen geeignet ist. Der Markt für Wohnmobile wächst, und dementsprechend könnte das der nächste Markt für First Hydrogen werden.

    Weitere Informationen sind auf researchanalyst.com zu finden, oder Sie merken sich den 10. Mai vor. An diesem Tag findet das International Investment Forum statt, auf dem First Hydrogen präsentieren wird. Dabei haben Sie als Anleger die Möglichkeit Fragen zu stellen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Aktie ist seit Jahresanfang unter Druck und befindet sich am Supportbereich der sich von 3,15 CAD bis 3,42 CAD erstreckt. Hier hat die Aktie zuletzt mehrfach nach oben gedreht. Die Marktkapitalisierung ist im Vergleich zu vielen anderen Wasserstoffunternehmen verhältnismäßig gering. Die Aussichten für Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb für die Zukunft sind exzellent.

    Volkswagen – setzt auch auf einen Wasserstoffantrieb

    Aktuell läuft die Shanghaier Automesse in China, der größte Automarkt der Welt. Doch ausgerechnet jetzt muss Volkswagen (VW) seine Vormachtstellung in China an BYD abgeben. Laut einem Bericht des Handelsblatts hat der chinesische Konzern BYD erstmals mehr Autos im 1. Quartal verkauft, als die Wolfsburger. Dieser Trend zeichnet sich schon länger ab. Im ersten Quartal schrumpfte der Absatz um 14 % im Vorjahresvergleich. Kaum war der Artikel im Handelsblatt, kam die Meldung über den Ticker, dass VW 1 Mrd. EUR in ein chinesisches Entwicklungszentrum investieren will.

    Vor allem bei den Elektroautos scheint man gegenüber BYD ins Hintertreffen geraten zu sein. Beim Wasserstoff hingegen versuchen die Niedersachsen am Ball zu bleiben. Gemeinsam mit der Kraftwerk TUBES GmbH forscht und entwickelt der Konzern eine Brennstoffzelle, die Reichweiten bis zu 2.000 km ermöglichen soll. Bis 2026 soll die Entwicklung soweit abgeschlossen sein, dass die Technologie in einem Serienfahrzeug verbaut werden kann. Der Hauptvorteil der Wasserstoff- gegenüber den Elektrofahrzeugen liegt in der kürzen Tankzeit sowie der höheren Reichweite und Sicherheit.

    Gelingt es mit dem neuen chinesischen Entwicklungszentrum die Entwicklungszeit wie geplant um 30 % zu senken, können neue Modelle schneller auf den Markt gebracht werden. Dann könnte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Pole Position in China geben. Die Analysten sind von der Strategie des Konzerns nicht so recht überzeugt. Im April raten 3 von 5 Analysten zum "Halten", einer zum "Verkauf" und einer zum "Kauf". Die Kursziele liegen zwischen 115 und 150 EUR. Aktuell ist die Aktie für 127,08 EUR zu haben.


    Wasserstoff hat ein enormes Potenzial als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Energiezukunft und wird durch die Förderung von Investitionen in eine saubere Wirtschaft unterstützt. Der Ausbau der erneuerbaren Energien treibt die Wasserstofftechnologie voran und macht grünen Wasserstoff wettbewerbsfähiger. Nel ASA muss sich langsam zu einem profitablen Geschäft entwickeln. Die Rahmenbedingungen sind gut. First Hydrogen will die gesamte Wertschöpfungskette für seine mit Wasserstoffantrieb ausgestatteten leichten Nutzfahrzeuge abbilden und ist schon heute dabei, ihre Produktpalette der Fahrzeuge auszuweiten. Volkswagen hat seine Spitzenreiter Position in China vorerst verloren. Man darf gespannt sein, was die Zukunft auf dem chinesischen Automobilmarkt bringt.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Hauptversammlung – Die Hauptversammlung ist ein Organ einer Aktiengesellschaft und das Mitwirkungsgremium der Aktionäre.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Top-Energiewende Aktien: 100 % Rendite durch CO2-Vermeidung! Nel ASA, Plug Power, Carbon Done Right und dynaCERT

    • Energiewende
    • Klimaschutz
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    Daimler Truck, First Hydrogen, Nikola – grüne Logistikunternehmen im Fokus

    • Daimler Truck
    • First Hydrogren
    • Nikola
    • Elektro-LKW
    • Wasserstoffantrieb
    • Nutzfahrzeuge
    • Wasserstoff Tankstelle
    • grüner Wasserstoff
    • Van
    • Brennstoffzelle

    Mit dem Ziel, umweltfreundlichere Technologien zu fördern und gesetzliche Auflagen zu erfüllen, stehen Logistikunternehmen vor der Entscheidung zwischen Elektro- und Wasserstoffantrieben für die Zukunft. Viele Länder haben strenge Emissionsvorschriften eingeführt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu minimieren. Während Elektroantriebe durch hohe Energieeffizienz und geringe Betriebskosten überzeugen, punkten Wasserstoffantriebe mit schneller Betankung und großer Reichweite. Wir haben uns drei Unternehmen herausgesucht, die zum Teil unterschiedliche Ansätze verfolgen und blicken auf deren aktuelle Situation.

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    Kommentar von Juliane Zielonka vom 11.07.2024 | 05:55

    dynaCERT, Volkswagen, Siemens Energy - Wachstumstreiber erneuerbare Energien, wer führt?

    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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