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09.08.2022 | 04:44

Split-Phantasie: Amazon, Alphabet, Viva Gold, Tesla - Aktien mit Top-Aussichten!

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Bildquelle: pixabay.com

Nun hat sich das Blatt wieder gewendet. Die Crash-Hysterie ist gewichen, ebenso erholen sich die Bondkurse wieder sukzessive. Die Rendite für 10-jährige deutsche Staatsanleihen fiel in den letzten sechs Wochen völlig überraschend vom Hoch bei 1,75% auf unter 0,90% zurück – das sieht nicht nach Boom aus. Auch das Inflationsgespenst verliert langsam seinen Schrecken, denn die Ölpreise konsolidierten nun um mehr als 25 USD von ihren zuletzt erreichten Höchstständen. Der Zinserhöhungsdruck für die Notenbanken lässt damit gehörig nach und gibt den Aktien wieder den nötigen Raum für positive Dynamik. Wir blicken auf aussichtsreiche Werte.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: VIVA GOLD CORP. | CA92852M1077 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067 , ALPHABET INC.CL C DL-_001 | US02079K1079 , TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014

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Inhaltsverzeichnis:


    Gold und Aktien trotzen dem schwachen Euro und der Inflation

    Die europäische Gemeinschaftswährung hat die größte Entwertung seit mehr als zehn Jahren hinter sich gebracht. So verlor sie gegenüber dem Schweizer Franken seit März 2018 ganze 20% und gegenüber dem US-Dollar im gleichen Zeitraum fulminante 25%. Gold hingegen hat in den letzten fünf Jahren über 40% zugelegt. Wer also seit mehreren Jahren Gold hält, stellt sich gegenüber dem Niedrig-Zinsumfeld der vergangenen Jahre als klarer Gewinner heraus. Wer allerdings seine Euros auf dem Konto gehalten hatte, erlebte über Jahre eine reale Minusverzinsung und musste zuletzt sogar Teuerungsraten von offiziell 8% hinnehmen, heruntergebrochen auf die täglichen Verbrauchsgüter von mehr als 25%. Aktien stiegen in Deutschland von Januar 2018 bis heute kaum, der S&P 500-Index performte aber immerhin um über 60%. Die Erfahrung zeigt also, dass die Anlage in Edelmetall und die internationale Streuung auf Aktien und Immobilien langfristig den größten Werterhalt verspricht.

    Amazon und Alphabet – Tolle Entwicklung nach dem Split

    Immer wieder im Fokus befinden sich auch die an der NASDAQ gelisteten Blockbuster-Aktien mit Marktkapitalisierungen im Billionenbereich. Hierzu gehören Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft und Tesla. Alle Werte haben einen kometenhaften Kursanstieg in den letzten fünf Jahren verbuchen können, denn sie gelten als unangefochtene Marktführer in ihrem Segment.

    Die Aktien von Apple wurden seit 1987 bereits fünfmal gesplittet. Die Aktienanzahl hat nach der letzten Verteilung von Gratisaktien eine Größe von 16,070 Mrd. Stück erreicht. Bei einem Kurs von ca. 157 USD ist die Firma heute 2,52 Billionen USD wert. Wegen der schwachen EUR-Entwicklung seit Jahresbeginn notiert die Apple-Aktie auf 12-Monatssicht sogar mit 31% im Plus und konnte jüngst auch sämtliche Verluste des Russland-Abschlags vom März wieder glattbügeln.

    Die beiden jüngsten Splits betreffen die Werte Amazon und Alphabet. Beide Unternehmen hatten ihre Aktienzahl um das 20-fache vergrößert. So wurden aus den schweren 2.500 USD-Werten an der Börse nun Titel, die im 100 EUR-Bereich notieren. Shooting-Star Amazon notierte am Ex-Tag des Splits bei 115 EUR und schwang sich in den letzten Tagen auf 139 EUR hoch. Auf 12-Monatssicht liegt der Wert nur noch 2% im Minus, seit der Zuteilung der neuen Aktien wurden gute 20% hinzugewonnen. Bei Alphabet liegt der Split erst zwei Wochen zurück. Soviel kann man schon sagen: 10% Plus in einer Woche weisen auch hier in die richtige Richtung. Behalten sie daher die großen NASDAQ-Titel weiter im Auge. Der größten Performance-Beitrag dürfte durch diese Wachstumswerte generiert werden.

    Viva Gold – In der Wüste von Nevada

    Der aktuelle Goldpreis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gold seit Jahrhunderten neben der Wertstabilität auch eine Versicherungskomponente gerade in politisch schwierigen Phasen beinhaltet. In kriegerischen Zeiten wie jetzt, rückt Gold wieder in den Fokus von stabilitätsorientierten Investoren. Auch wenn z.B. Russland zur Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine derzeit eher zu den Verkäufern von Gold gehört, gibt es viele andere Marktteilnehmer, die diese zusätzlichen physischen Handelsmengen gerne in ihr Portfolio nehmen. Reales Gold ist somit immer gefragt, bedeutende Handelsorte für das Metall sind London, Singapur und die Schweiz.

    Unter den mittelfristigen Investoren befinden sich aber auch diejenigen, die erst in ein paar Jahren mit größeren Anstiegen im Edelmetall rechnen und sich daher eher in eine aussichtsreiche Liegenschaft einkaufen, welche erst durch entsprechende Explorationserfolge im Wert steigt. Der kanadische Explorer Viva Gold hat sich in 2017 mit einer Schürflizenz eine 4.250 Hektar große Liegenschaft in Nevada gesichert. Sie liegt innerhalb der historisch bekannten Walker Lane, in der sich auch Kinross, Coeur Mining, Augusta und Centerra betätigen. In den letzten Jahren gab es z.B. mit der Bullfrog Mine auch spektakuläre Übernahmen in diesem Bezirk.

    Die bekannten Bergbauriesen wie Barrick, Newmont oder Agnico-Eagle sind in regelmäßigen Abständen auf der Suche nach guten Bergbauzonen. Nevada ist vom Fraser Institute als bergbaufreundlicher US-Bundesstaat an dritter Stelle in der Welt gerated worden, das erhöht die Chancen, schnelle Minenerweiterungen durchzuführen zu können. Das Viva Gold-Projekt Tonopah mit geschätzten und vermuteten 600.000 Unzen ist nicht weit von Kinross entfernt, hier werden jedes Jahr eine viertel Million Unzen geschürft. Der Major müsste aktuell nur knapp 8 Mio. kanadische Dollar aufbringen, um die 5-jährige Explorationsarbeit von Viva Gold in seine Bücher zu nehmen. Das ist gerademal der Gegenwert von 3.500 Unzen Gold. Der spekulative Goldinvestor sammelt hier schon mal ein paar Stücke ein.

    Tesla – Aus Eins mach Drei

    Die Tesla-Aktie hat erst einmal gesplittet und zwar im August 2020. Für die Anleger konnte das Timing nicht besser sein, denn in der Folge hagelte es positive Analystenkommentare und die Kursziele trieben die Spekulationen in ungeahnte Höhen. Das Allzeit-Hoch erreichte die Aktie ein gutes Jahr später im November 2021 bei rund 1.243 USD.

    Fundamental stiegen die Quartals-Gewinne von Tesla im selben Zeitraum von 0,60 auf 2,54 USD je Aktie, was eine Vervierfachung darstellte. Die Zahlen waren aber nicht nur operativ, denn es gab in diesen Quartalen auch hohe Gutschriften aus dem Handel mit Klima-Zertifikaten. Im laufenden Jahr kann Tesla zwar die operative Taktzahl sehr hoch halten, dennoch belasten die Verluste aus den Krypto-Spekulationen und die gescheiterte Twitter-Übernahme durch den CEO Elon Musk. Im ersten Quartal 2022 begann die Aktie nun stärker zu korrigieren und verlor bis Mai 2022 ganze 50% auf 620 USD. Von diesem Punkt aus konnte der Wert abermals um 50% auf knapp 950 USD zulegen. Das einstige High wurde aber nicht mehr erreicht.

    Nun hat Tesla angekündigt, neben 2 Millionen produzierten Fahrzeugen in 2022 auch wieder einen Aktiensplit durchzuführen. Für eine alte Aktie sollen am 25. August zwei weitere Aktien eingebucht werden. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung „Cyber Roundup“ vergangene Woche bekräftigte Elon Musk noch einmal die positive Entwicklung von Teslas Fahrerassistenzsystem und den Bau von 10 bis 12 weiteren Gigafabriken. Eine erneute Kampfansage aus Austin/Texas an die Konkurrenz donnert damit durch die Börsensäle. Trotz aller Chancen, Tesla ist hochvolatil und nur für Anleger mit starken Nerven geeignet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt auf Basis der erwarteten 2022er Gewinne immer noch über 100. Daher Achtung, die Tesla-Story setzt auf eine klare Marktführerschaft, aber in den deutschen Ingenieurbüros wird schon längst nicht mehr geschlafen.


    Die Investition in Aktien ist von vielen Determinanten abhängig. Zins, Inflation und Konjunktur sowie die Geopolitik üben hohen Einfluss auf Bewertung und Anlageerfolg aus. Die hohen Bewertungen von US-Aktien haben sich zuletzt etwas abgebaut, doch in die Lieblingstitel von damals fließt schon wieder neues Anlegergeld. Geht es von diesem Niveau schon wieder los? Wohl nur, wenn die breit erwartete Rezession doch nicht kommt.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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