02.09.2024 | 06:00
Almonty Industries, Rheinmetall, Intel – der unsichtbare Motor von Hightech Anwendungen heißt Wolfram!
Wolfram spielt, oft im Verborgenen, eine zentrale Rolle in einigen der innovativsten und technologisch anspruchsvollsten Industrien der Welt. Als Hightech-Rohstoff ist Wolfram unerlässlich für die Produktion von modernen Mikrochips und elektronischen Geräten, die unseren Alltag prägen. Gleichzeitig ist es ein unverzichtbarer Bestandteil in der Rüstungsindustrie, wo seine außergewöhnliche Härte und Widerstandsfähigkeit maßgeblich zur Entwicklung fortschrittlicher Waffensysteme beiträgt. Auch in Batterien wird Wolfram wegen seiner Eigenschaften immer mehr verwendet. Trotzdem wird die Bedeutung dieses kritischen Rohstoffs oft unterschätzt.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , INTEL CORP. DL-_001 | US4581401001
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Zwar spielte Wolfram schon immer eine wichtige Rolle für die Chipindustrie, doch kommt jetzt auch der Einsatz in Batterien für E-Autos hinzu. [...]" Lewis Black, CEO, Almonty Industries
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Almonty Industries – USA haben ein starkes Interesse an Wolfram
Almonty Industries, ein kanadisches Bergbauunternehmen, hat kürzlich eine Delegation der US-Regierung empfangen, die den Fortschritt der Wiederaufnahme des Betriebs in der Sangdong-Wolframmine in Südkorea begutachtete. Wolfram ist ein kritisches Metall, das unter anderem in der Waffenproduktion, in Halbleitern und industriellen Schneidmaschinen Verwendung findet. Derzeit befinden sich die größten Wolframvorkommen in den Händen von China. Die Delegation, angeführt von Experten des US Geological Survey (USGS), fokussierte sich auf die Entwicklung der unterirdischen Minenanlagen und des Verarbeitungswerks. Diese Inspektion unterstreicht die strategische Bedeutung der Wiederaufnahme der Wolframproduktion außerhalb Chinas.
Die Halbjahreszahlen von Almonty Industries zeigen deutlich nach oben. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2024 um 24,8 % auf 15,76 Mio. CAD, während sich die Erträge aus den Bergbauaktivitäten um 291,5 % auf 1,82 Mio. CAD verbesserten. Das EBITDA der Panasqueira Mine lag bei 2,4 Mio. CAD, was auf eine gesteigerte Produktion und höhere Erträge zurückzuführen ist. Bis Jahresende ist ein EBITDA von 10 Mio. CAD geplant. Trotz eines Nettoverlustes von 5,58 Mio. CAD, aufgrund der Investitionen in die Sangdong-Mine, zeigt diese Bilanz eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr.
Der jüngste Bericht von Sphene Capital hebt die hervorragenden Halbjahresergebnisse von Almonty hervor und erhöht das Kursziel von 2,13 CAD auf 2,31 CAD. Die Analysten sprechen eine klare Kaufempfehlung aus und sehen in Almonty einen zukünftigen Hauptlieferanten von konfliktfreiem Wolfram. Der Bericht betont auch die zunehmende globale Nachfrage nach Wolfram, die um 3 bis 7 % pro Jahr steigen soll, insbesondere durch die erhöhte Nachfrage aus der Verteidigungsindustrie, was die langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens weiter stärkt. Mitte August ist die Aktie nach oben aus der Seitwärtsphase ausgebrochen und wird aktuell für 0,81 CAD gehandelt. Sobald die Produktion der Sangdong-Mine beginnt, dürfte der Kurs weiteres Potenzial haben.
Rheinmetall - neue Aufträge und strategische Expansion
Im Rahmen des 2. Ringtauschverfahrens liefert Rheinmetall 14 Leopard 2A4 Panzer und einen Bergepanzer 3 Büffel an Tschechien. Der Auftragswert befindet sich im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die ersten Panzer werden Ende 2024 erwartet, die restlichen bis April 2025, während der Bergepanzer Anfang 2026 geliefert wird. Diese Vereinbarung, die Ende Juli 2024 in Prag unterzeichnet wurde, verstärkt die Unterstützung der Ukraine durch die Abgabe der tschechischen militärischen Ausrüstung. Doch auch in der Automobilsparte Rheinmetalls erhielten die Düsseldorfer einen Auftrag für die Produktion von Abgasrückführungsventilen für einen großen Automobilhersteller. Damit werden die Produktionskapazitäten des Unternehmens bis ins Jahr 2031 weiter ausgelastet.
Rheinmetall erweitert seine Marktpräsenz in den USA durch den Kauf von Loc Performance Products. Die am 13. August 2024 unterzeichnete Vereinbarung sieht die Übernahme des in Plymouth, Michigan, ansässigen Fahrzeugherstellers für 950 Mio. USD vor. Diese Akquisition stärkt Rheinmetalls Position im größten Verteidigungsmarkt und erhöht die Chancen auf Großaufträge wie das XM30- und CTT-Programm, die ein Gesamtvolumen von über 60 Mrd. USD haben. Zudem integriert Rheinmetall hochqualifizierte Mitarbeiter und moderne Produktionskapazitäten von Loc Performance.
Der Konzern verzeichnete im 1. Halbjahr ein Wachstum des Konzernumsatzes um 33 % auf 3,8 Mrd. EUR, getrieben durch starke militärische und zivile Geschäfte. Das operative Konzernergebnis stieg um 91 % auf 404 Mio. EUR. Der Free Cashflow verbesserte sich um 306 Mio. EUR auf -19 Mio. EUR. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung bestätigt Rheinmetall seine Jahresprognose für 2024 und rechnet weiterhin mit einem Konzernumsatz von rund 10 Mrd. EUR und einer operativen Ergebnisrendite von 14 % bis 15 %. Die Aktie hat bei 569 EUR ein Doppeltop ausgebildet. Eine Aktie kostete am Freitag 542 EUR.
Intel – ein herausforderndes Jahr
Intel hat zuletzt durch seine schwache Performance im 2. Quartal enttäuscht. Der Umsatz belief sich auf 12,83 Mrd. USD, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht und die Erwartungen der Analysten verfehlte. Besonders schmerzhaft war der Gewinn je Aktie von nur 0,02 USD – ein drastischer Rückgang gegenüber 0,13 USD im Vorjahr. Auch die Margen litten erheblich unter dem Konkurrenzdruck von Unternehmen wie AMD, Nvidia und TSMC, worauf das Unternehmen mit pessimistischen Prognosen für das kommende Quartal reagierte. Dementsprechend wurden investorenfreundliche Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt.
Um den wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, plant Intel Einsparungen von über 10 Mrd. USD bis 2025. Dazu gehört ein Stellenabbau von 15 % der Belegschaft sowie die Reduktion von Betriebskosten, Produktkosten und Investitionsausgaben. Trotz dieser Maßnahmen bleibt der Großteil der Analysten skeptisch gegenüber einer kurzfristigen Verbesserung. Die Verlegung der Produktion in eine irische Hochkosten-Fabrik, um wettbewerbsfähig zu bleiben, stellt einen langfristig orientierten, aber kurzfristig kostspieligen Schritt dar, der die Margen weiterhin belasten dürfte. Hinzu kommen Unsicherheiten durch neue Exportkontrollen und staatliche Subventionen.
Obwohl Intel in Großprojekte wie das 30 Mrd. EUR Werk in Magdeburg, dessen Start für 2027 geplant ist, und in den Ausbau seiner Foundry-Services investiert, bleibt die Konkurrenz durch TSMC eine große Hürde. Die hohen Investitionskosten in Hochlohnregionen und der anhaltende Verlust von Marktanteilen an AMD und Nvidia sind weitere Risiken. Trotz eines attraktiven Bewertungsniveaus bei einem P/E-Ratio von 10,6 für 2026 und eines möglichen Auftriebs durch neue Produkte, wie der Gaudi 3 in 2025, ist derzeit Vorsicht geboten. Aktuell notiert die Aktie bei 22,04 USD.
Die Bedeutung von Wolfram für Hightech-Anwendungen ist vielen Anlegern noch nicht geläufig, obwohl es essenziell für moderne Technologien und die Rüstungsindustrie ist. Almonty Industries profitiert von der steigenden Nachfrage und der Entwicklung der größten Wolframmine außerhalb Chinas, der Sangdong-Mine. Die laufende Produktion der anderen Projekte verzeichnete einen Umsatzanstieg von 24,8 % im ersten Halbjahr 2024. Rheinmetall sicherte sich durch strategische Aufträge und Akquisitionen eine starke Marktposition und steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 33 %. Intel hingegen kämpft mit Herausforderungen und kündigte Einsparungen und Umstrukturierungen an, bleibt aber durch erhebliche Investitionen in Projekte wie das Werk in Magdeburg zukunftsorientiert.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.