Menü schließen




07.07.2021 | 04:46

Aston Martin, RYU Apparel, Hugo Boss, HanseYachts – Luxus Top Picks zum reich werden!

  • Fashion
  • Luxury
Bildquelle: pixabay.com

Verrückte Zeiten – Boris Johnson gibt alle Corona Regeln auf, weil er das Volk in die Freiheit entlassen möchte. In Deutschland werden nun täglich Impfdosen vernichtet, weil die Anmeldungen für die Verabreichung der Spritze massenhaft storniert werden. Im Umgang mit den Menschen stößt die Politik oft an undefinierbare Grenzen, zu viel und zu weit hat man manche Stellschrauben betätigt, um Verhaltensweisen von oben herab zu steuern und zu kontrollieren. Die Lust am Leben tritt nun sichtbar zu Tage, die Einkaufsstraßen füllen sich, einige Produkte sind schlichtweg vergriffen oder nicht lieferbar. Nun ist alles knapp – und die Hersteller von Luxusgütern freuen sich angesichts anziehender Preise auf die neuen Lebewilligen, die im Lockdown einfach gelernt haben, dass der reine Geldbesitz keinesfalls glücklicher macht.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: RYU APPAREL INC. | CA74979J4072 , HANSEYACHTS O.N. | DE000A0KF6M8 , HUGO BOSS AG NA O.N. | DE000A1PHFF7 , ASTON MARTIN LAG.GLB.HLDG | GB00BFXZC448

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Aston Martin – Noch nicht über dem Berg

    Ein britisches Aushängeschild der Extravaganz ist eindeutig die Sportwagen-Schmiede Aston Martin. Früher war es der legendäre Jaguar, in den jüngeren Ausgaben der 007-Reihe wurden dann die Karossen von Aston Martin bemüht, den extravaganten Lebensstil des britischen Agenten zu begleiten. Trotzdem schlitterte das Unternehmen in 2018 fast in die Pleite.

    Wie Boris Johnson im Thema Corona einen landesweiten Versuch startet, so muss sich auch Aston Martin auf einem Markt behaupten, wo es eben auf Top-Performance in Kombination mit Lifestyle ankommt. Für Aston Martin ist die Auferstehung noch wackelig, denn das erste Quartal des laufenden Jahres fiel schon wieder ins Wasser. Aber immerhin war der Verlust deutlich kleiner als noch vor einem Jahr, nämlich 42 statt 110 Mio. Pfund.

    Der Quartalsumsatz von 224 Mio. Pfund lag dank dem teuer entwickelten SUV-Modell DBX über den Erwartungen der Analysten. Aston Martin sprach angesichts der Erholung von einem ersten Schritt der Wiederbelebung, nachdem der Hersteller durch den verkorksten Börsengang vor drei Jahren massiv in Schieflage geraten war. Im Frühjahr 2020 wurde Aston Martin dann durch die Finanzspritze eines Investment-Konsortiums um den kanadischen Milliardär Lawrence Stroll gerettet. Stroll holte Tobias Moers, den früheren Chef der Mercedes-Tuningmarke AMG, als Vorstandschef zu den Briten.

    Im ersten Quartal lieferte der Hersteller 1.353 Autos an Händlerbetriebe aus, 55% davon waren der neue DBX. Im Gesamtjahr will Aston Martin 6.000 Autos absetzen, bis 2025 soll der Absatz auf jährlich 10.000 Autos gesteigert werden. Im Oktober des vergangenen Jahres ist Mercedes-Benz stärker bei Aston Martin eingestiegen und wird perspektivisch mit bis zu maximal 20% der Papiere zum zweitgrößten Anteilseigner aufsteigen. Im Gegenzug hilft Mercedes-Benz den Briten im Rahmen einer Technologie-Partnerschaft. Der Aston-Martin Kurs hat sich schon mal verdoppelt. Abwarten!

    RYU Apparel – Mit Style und Konzept unterwegs

    RYU Apparel oder „Respect Your Universe“ ist ein Lifestyle-Ausstatter im Bereich urbaner Kleidung und Accessoires. Das Jahr 2020 war geprägt von einem Relaunch der Marke und dem Aufbau von Stores – gleichzeitig tobte aber die Pandemie durch Kanada. Was im Online-Business gut funktionierte, war mit geschlossenen Verkaufsräumen weniger erfolgreich.

    Der wirtschaftliche Abschwung in Nordamerika zwang RYU dazu, Kosten dramatisch zu senken, neue Prioritäten zu setzen und vor allem, digitale Kanäle zu beschleunigen. RYU konnte seine Markenbekanntheit durch beträchtliche Investitionen dennoch steigern. Die im Jahr 2020 angefallenen Verluste waren wesentlich geringer als in den Vorjahren, was auf generell niedrigere Betriebskosten für den Hauptsitz zurückzuführen ist. Nun ist das erste Halbjahr 2021 um, für RYU geht es jetzt um innovative Produktentwicklung und die nachhaltige Bedarfsweckung.

    Dazu verfügt RYU über außergewöhnlich kreative Köpfe und eine gute Anbindung an externe Agenturpartner. Der Schwerpunkt ist natürlich die Herstellung von erstklassigen Produkten und die Schaffung einer soliden Nachfrage. Seit Februar dieses Jahres hat das Team vier strategische Säulen entwickelt, um RYU auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen. Diese Pläne werden ab der zweiten Jahreshälfte umgesetzt.

    Das Ziel bleibt: Differenzierung. Nur wer einen hohen Beachtungswert als Marke erzielen kann, wird auch eigene, generationenübergreifende Zielgruppen definieren können. RYU strebt eine Bruttomarge von über 70% und eine kumulierte jährliche Wachstumsrate von über 80%. Die RYU-Aktie pendelt derzeit zwischen 0,11-0,14 CAD und ist auch in Deutschland handelbar. Das ehrgeizige Programm sollte bald zu einer höheren Bewertung führen.

    Hugo Boss – Mit neuem Management in die Fashion Week

    Hugo Boss ist ein deutscher Standardwert im gehobenen Bekleidungssektor. Seit Beginn der Corona-Krise gehört dieser Wert zu den schwächeren MDAX-Performern. Anfang Juli öffnete die erste digitale Fashion Week ihre Pforten, ein Grund für uns, nach Metzingen zu blicken.

    Seit Jahren strauchelt Hugo Boss mit den eigenen Wachstumszielen, die Corona-Pandemie hat den Zahlen abermals schwer zugesetzt. Aber es naht Hilfe, denn seit Juni gibt es einen neuen Chef bei der bekannten Modemarke. Der Schweizer Daniel Grieder soll frischen Wind ins Unternehmen bringen, denn der bedeutendste deutsche Herrenausstatter steckt seit Jahren in einer Identitätskrise. Ändern soll das nun der neue Vorstandschef, der in der Branche als „Messias“ gefeiert wird. Ob der Mann tatsächlich über Wasser wandeln kann, wird sich zeigen.

    Im Rahmen einer Sektorstudie sprechen die Analysten der Nord LB das Votum „Halten“ mit Kursziel 40 EUR für die Papiere aus, der Wert steht aktuell bei 47 EUR. Mit den kommenden Quartalszahlen werden deutliche Steigerungsraten erwartet, denn das Vorjahresquartal war noch von der Pandemie geprägt. Inzwischen erholen sich die Verkäufe wieder, die Ladengeschäfte können wieder öffnen. Analysten rechnen bei dem Modeunternehmen 2021 im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 0,78 EUR, das liefert ein aktuelles KGV von 60. Für die Luxusbranche nicht ungewöhnlich, für eine strauchelnde Hugo Boss aber sehr ambitioniert.

    HanseYachts – Probleme mit den Lieferketten

    In einem absoluten Luxus-Segment ist auch die HanseYachts AG tätig. Sie gehört zu den weltweit größten Herstellern von hochseetüchtigen Segelyachten. Das Unternehmen fertigt und vertreibt Segelyachten sowie Motoryachten, die exzellenten Schiffe werden über Vertragshändler angeboten. Fertigungen erfolgen für gewöhnlich auf Endkundenbestellung, welche von den Vertriebshändlern an die HanseGroup weitergeleitet werden.

    Aufgrund einer schwierigen Produktionslage muss HanseYachts die Prognose für das Ergebnis des Geschäftsjahres 2020/2021 senken. Erwartete man bisher lediglich ein EBITDA unterhalb der 3,8 Mio. EUR aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr, so geht man nun von einem Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich aus. Gründe hierfür sind insbesondere die coronabedingten Probleme in den Versorgungsketten seit April 2021. Wider Erwarten dauern diese Lieferverzögerungen wichtiger Bauteile nach wie vor an und führen zu Beeinträchtigungen im Produktionsablauf. Betroffen sind Auslieferungen mit einem Umsatzvolumen von 10 bis 15 Mio. EUR, deren Umsatz- und Ergebnisbeitrag werde sich ins neue Geschäftsjahr 2021/2022 verschieben.

    Der Hanse-Kurs konnte sich seit Ausbruch der Pandemie zwar mehr als verdoppeln, mehr ist aber aufgrund der aktuellen Lage wohl auch nicht zu erwarten. Charttechnisch bietet die 5 EUR-Marke ausreichend Halt.


    Unsere hier besprochenen Luxury-Titel haben unterschiedliches Potenzial. Bei Aston Martin rechnen wir mit einer langsamen Besserung, Hugo Boss wird seine frühere Stärke erneut finden müssen und HanseYachts hängt schwer an der Bauteile-Knappheit. Ohne Friktionen Gas geben kann aber RYU!


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Börsengang – Der Hauptzweck eines Börsenganges ist die Eigenkapitalbeschaffung, häufig die größte Eigenkapitalaufnahme in der Unternehmensgeschichte.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 01.02.2022 | 04:44

    Lufthansa, TUI, Diamcor Mining, Aston Martin – Starke Zuwächse jetzt abgreifen!

    • Luxury
    • Reisen
    • Turnaround

    In Deutschland leben mehr als zwei Millionen Menschen mit einem Vermögen von größer 1 Mio. EUR - im Jahr 2010 lag diese Zahl noch bei gut 600.000. Die Grenze für die Zugehörigkeit zum obersten Promille erhöht sich stetig. Derzeit ist ein liquides Vermögen von rund 5,5 Mio. EUR nötig, um zu den reichsten 1 Promille der Deutschen zu gehören. Trotzdem ist Luxus nicht nur unter den Wohlhabenden auffindbar, denn der Wunsch nach Extravaganz ist eine verbreitete Charaktereigenschaft und weniger eine Geldfrage. Wir blicken auf Unternehmen, die auf liquide Klientel angewiesen sind.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 20.12.2021 | 04:44

    Porsche, Diamcor Mining, Aston Martin, VW – Wer will in 2022 schon auf Luxus verzichten?

    • Luxury
    • Diamanten
    • Sportwagen

    In den deutschen Kinos läuft derzeit sehr erfolgreich der Ridley Scott Film „House of Gucci“. Die Handlung des Films zeigt den Zerfall der toskanischen Familien-Dynastie, die sich so oder ähnlich ereignet haben soll: Gucci schreibt seit Jahren schlechte Zahlen, gilt als altmodisch und überholt. Die beiden Firmeninhaber verweigern sich grundlegenden Erneuerungen und straucheln durch die wirtschaftlichen Veränderungen in den 1980ern. Die Familie gerät in Steuerprobleme und Erbstreitigkeiten. Schließlich scheitert sie, den Konzern weiterzuführen. Doch die Marke ist stark und schnell steht eine Übernahme durch Investoren aus dem Ausland im Raum. Der Umgestaltung des Hauses Gucci steht also nichts mehr im Weg. Ein sehenswerter Film über Aufstieg, Weltruhm, Missmanagement und Zerfall. Viele Börsenwerte laufen in ähnlichen Zyklen, gerade die Luxuswerte sind sehr modeanfällig, aber auch werthaltig.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 21.09.2021 | 04:44

    Porsche, Diamcor Mining, Aston Martin – Darf es etwas mehr sein?

    • Luxury
    • Diamanten

    Mit dem Börsenaufschwung zwischen 2015 und 2021 fand eine gigantische Vermögensverschiebung statt. 85% des weltweiten Vermögens liegt in den Händen der reichsten 10%. Nach offiziellen Erhebungen besitzen knapp 57% der Menschen weltweit ein Vermögen von weniger als 10.000 USD – das reichste Prozent der Erdenbevölkerung hält hingegen 45% der Vermögensgüter. In Deutschland leben mehr als zwei Millionen Menschen mit einem Vermögen von mehr als 1 Mio. EUR - im Jahr 2010 lag diese Zahl noch bei gut 600.000. Ein schöner Zuwachs, trotzdem ist Luxus nicht nur unter den Wohlhabenden auffindbar, denn der Wunsch nach Extravaganz ist eine verbreitete Charaktereigenschaft und weniger eine Geldfrage.

    Zum Kommentar