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30.01.2024 | 06:00

BioNTech, Cardiol Therapeutics, Evotec – Biotech Aufschwung post-Corona

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Bildquelle: pixabay.com

Nach dem Hype durch die Corona Impfstoffe erlebten viele Biotech Unternehmen eine Flaute. Jetzt mehren sich allerdings die Anzeichen, dass es zu einer Wiederbelebung kommen könnte, und das mit guten Gründen. Nach einer Phase der Stagnation, hervorgerufen durch Marktsättigung und Investorenzurückhaltung, locken frische wissenschaftliche Durchbrüche und innovative Therapieansätze die Anlegerschaft an und treiben das Segment zu neuen Höhen. Die deutschen Biotech Unternehmen konnten mehr Gelder einsammeln als im Vorjahr und das trotz einer schwierigen Lage an den Finanzmärkten. Wir sehen uns heute drei interessante Unternehmen an und beleuchten ihre Chancen in diesem Jahr.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809

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Inhaltsverzeichnis:


    Hans Hinkel, CEO/COO, BioTec CCI AG
    "[...] Wir wollen uns an Unternehmen beteiligen, die oftmals an lebensverlängernden oder -rettenden Innovationen arbeiten und auf die Privatanleger sonst keinen Zugriff hätten. [...]" Hans Hinkel, CEO/COO, BioTec CCI AG

    Zum Interview

     

    BioNTech – folgt der Durchbruch in der Onkologie?

    BioNTech hat sich einen Namen gemacht, indem man das Rennen um den 1. Corona Impfstoff für sich entschieden hat. Nach fantastischen Ergebnissen konnte das Unternehmen die Zahlen nicht halten, da die Nachfrage nach Corona Impfstoffen deutlich zurückgegangen ist. Dementsprechend hat auch der Aktienkurs zum Sinkflug angesetzt. Mit den Gewinnen konnten die Forschungen in der Onkologie vorangetrieben werden. Auf der J.P. Morgan Healthcare-Konferenz gab das Unternehmen eine Vorschau auf die Unternehmungen in 2024. Bis Jahresende sollen mindestens 10 zulassungsrelevante Studien in der Pipeline sein. Parallel wird am Aufbau kommerzieller Kapazitäten gearbeitet, so dass man bei einer Zulassung ausreichend produzieren kann.

    Einen Ausblick auf das Geschäftsjahr gab es ebenfalls. Man plant für das laufende Jahr einen Umsatz von 3 Mrd. EUR. Ende 2023 verfügte BioNTech über einen Cash-Bestand von rund 17,5 Mrd. EUR. Ab 2026 soll das erste onkologische Produkt auf dem Markt sein. Am 22. Januar vermeldete das Unternehmen den Start seiner Phase-III Studie mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Kandidat BNT323/DB-1303 bei metastasiertem Brustkrebs gemeinsam mit DualityBio. Die Studie zielt darauf ab, die Wirksamkeit und Sicherheit des innovativen ADC zu evaluieren, das sich gegen den Humanen Epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 („HER2“) richtet. Insgesamt nehmen voraussichtlich 532 Patienten an der Studie teil.

    Die Anleger warten derzeit ab, da die Umsätze weiter zurückgehen. Trotzdem ist die Pipeline des Unternehmens prall gefüllt und man kann davon ausgehen, dass die Aktie bei Zulassung eines weiteren Präparats schnell wieder Momentum aufnimmt. Zusätzlich verfügt man über ausreichend Kapital, um seine Forschung und Entwicklung mit Volldampf voranzutreiben. Die Aktie notiert derzeit bei 86,62 EUR und damit an einer wichtigen Supportzone rund um 85,30 EUR, die bereits dreimal gehalten hat. Die Analysten raten zum "Halten" und sehen ein Kursziel von rund 100 EUR.

    Cardiol Therapeutics – ARCHER Studie zu mehr als 50 % gefüllt

    Cardiol Therapeutics ist ein klinisch orientiertes Life-Science-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Therapien für Herzerkrankungen konzentriert. Das Unternehmen verfolgt vielversprechende Ansätze zur Behandlung von wiederkehrender Perikarditis, akuter Myokarditis und Herzinsuffizienz, wobei Cannabidiol als Hauptwirkstoff eingesetzt wird. Das Hauptprodukt CardiolRx™ wird derzeit in 2 verschiedenen Phase-II Studien getestet. Da ist zum einen die MAvERIC-Pilotstudie, die bei Patienten mit einer wiederkehrenden Herzbeutelentzündung durchgeführt wird. Hier konnte man mittlerweile 8 Krankenhäuser als Partner gewinnen, darunter das renommierte Massachusetts General Hospital.

    Zum anderen läuft die ARCHER Phase-II Studie, bei der CardiolRx™ bei Patienten mit akuter Myokarditis, also einer Herzmuskelentzündung, zum Einsatz kommt. Hier konnte Cardiol am 9. Januar verkünden, dass die Studie bereits zu mehr als 50 % gefüllt werden konnte. Diese randomisierte, placebokontrollierte Studie soll die Auswirkungen von CardiolRx™ auf die Myokarderholung untersuchen. Die Ergebnisse sollen zur Erkenntnis des therapeutischen Potenzials von CardiolRx™ beitragen und ergänzen gleichzeitig wichtige klinische Daten aus der laufenden MAvERIC-Pilot Phase-II-Studie. Seit der Corona Pandemie haben sich die Fälle von akuten Herzmuskelentzündungen erhöht und der Bedarf an Therapiemöglichkeiten hat sich entsprechend ebenfalls vergrößert.

    Als weiteres Produkt steht CRD-38 in den Startlöchern. Es ist eine neuartige, subkutan verabreichte Arzneimittelformulierung von Cannabidiol, die für die Anwendung bei Herzinsuffizienz vorgesehen ist. Hier ist man aber noch in der präklinischen Studie. Seit dem 23. Januar hat die Aktie auch wieder alle Mindestanforderungen hinsichtlich ihres NASDAQ Listings erfüllt. Damit ist ein mögliches Delisting vom Tisch. Das könnte auch für den Kursschub zuletzt gesorgt haben, der die Aktie bis auf 1,27 USD nach oben getrieben hat. Schon im November hatten wir auf den etablierten Aufwärtstrend hingewiesen, der sich nun fortgesetzt hat. Die Aktie hatte teilweise eine Marktkapitalisierung, die unter dem Cash-Bestand des Unternehmens lag.

    10. International Investment Forum

    Evotec – Aktie bleibt unter Druck

    Evotec SE ist ein Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen mit einem breiten Leistungsangebot. Das Unternehmen nutzt innovative Technologien wie PanOmics, iPSC-Zelltherapie und kontinuierliche Biologikaherstellung, sprich Medikamente die aus biologischen Substanzen bestehen, um die Arzneimittelentwicklung voranzutreiben. Doch zuletzt gab es nur ein Thema: Der Rücktritt von CEO Werner Lanthaler aus persönlichen Gründen. Zeitgleich kam heraus, dass Lanthaler Insidergeschäfte durchgeführt hatte, diese aber nicht vom Unternehmen vermeldet wurden. Insgesamt soll er Aktien im Wert von 6 Mio. EUR veräußert haben, bevor ein Großaktionär seinen Ausstieg verkündete. Zudem kaufte er Aktien kurz vor der Bekanntgabe einer wichtigen Partnerschaft. Es bleibt also ein fader Beigeschmack.

    Operativ geht es aber positiv voran. Im Januar haben Evotec und Owkin eine Partnerschaft bekanntgegeben, um KI-gestützte Target-Discovery und die Entwicklung neuer Therapeutika in den Bereichen Onkologie, Immunologie und Entzündung zu beschleunigen. Auch die Neurologie-Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb zahlt sich immer mehr aus. Aufgrund eines bedeutenden wissenschaftlichen Fortschritts erhält Evotec 25 Mio. USD, um die gemeinsame Pipeline an Neurologie-Programmen weiter voranzutreiben. Die Partnerschaft wird zusätzlich um weitere 8 Jahre verlängert und ausgebaut. Am 10. Januar verkündete das Unternehmen eine Partnerschaft mit der Crohn's & Colitis Foundation zur Förderung der Wirkstoffforschung für entzündliche Darmerkrankungen (IBD). Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Therapieansätze für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

    Mit dem Rücktritt des alten CEOs ist die Aktie von Evotec ordentlich unter die Räder gekommen. Für zusätzlichen Druck sorgten Shortseller. Dabei gibt es durchaus positive Analystenstimmen. Im Januar gab es 3 Kaufempfehlungen von RBC Capital Markets, Jefferies und Warburg Research mit Kurszielen zwischen 18,60 EUR und 29,00 EUR. Die Analysten verwiesen unter anderem auf einen Gesetzesentwurf in den USA, von dem das Unternehmen profitieren könnte. Auf "Halten" stufte die Deutsche Bank das Papier und vergab ein Kursziel von 20,00 EUR. Obwohl die Aktie laut allen Analystenhäusern teilweise deutliches Aufwärtspotenzial hat, bleibt das Papier unter Druck und produzierte am 29. Januar ein neues Jahrestief bei 13,925 EUR.


    Jede positive Nachricht kann die Aktie von einem Biotech- oder Pharmamedikament wie eine Rakete abheben lassen. BioNTech hat das mit dem Corona-Impfstoff vorgemacht. Jetzt arbeitet man an dem nächsten Blockbuster aus der Onkologie. Bei Cardiol Therapeutics befinden sich derzeit 2 Studien in der Phase-II. Schafft es CardiolRx™ in die Phase-III, wird die Aktie deutlich zulegen. Evotec macht operativ Fortschritte, aber der Rücktritt von alten CEO lässt noch Fragen offen. Der Abschlag ist hier aber möglicherweise übertrieben.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Kommentar von Armin Schulz vom 24.04.2024 | 06:00

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    Im Oktober letzten Jahres war das einstige deutsche Biotech-Vorzeigeunternehmen MorphoSys am Boden. Die Aktie war von 146,30 EUR bis auf 14,52 EUR abgesackt. Das galt auch für den gesamten Biotech-Sektor, der unter den gestiegenen Zinsen litt. Doch die Voraussetzungen haben sich geändert. Novartis übernimmt aller Voraussicht nach MorphoSys für 68 EUR je Aktie. Ein Milliardendeal genau wie die Partnerschaft zwischen Boehringer Ingelheim und Ochre Bio, die einen Wert von bis zu 1 Mrd. USD hat. Die beiden Parteien wollen sich chronischen Lebererkrankungen widmen und diese mittels der Regenerationsfähigkeit des Organs bekämpfen. Wie sieht es bei anderen Pharma- und Biotech-Unternehmen aus? Wir haben uns drei interessante Kandidaten herausgesucht.

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