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27.07.2022 | 06:00

K+S, Globex Mining, Barrick Gold – ist der Boden bei Rohstoffaktien erreicht?

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Bildquelle: pixabay.com

Die Rezessionsangst hat den Rohstoffsektor in den letzten Wochen im Griff gehabt. Kupfer notierte erstmals wieder unter 7.000 USD je Tonne. Zwei weitere Faktoren sorgen für zusätzlichen Druck. Da ist zum einen der starke Dollar. Die letzten Zinserhöhungen konnten die Inflationsrate nicht senken. Gleichzeitig macht der starke USD die Rohstoffe teurer, was zu einem Rückgang der Nachfrage geführt hat. Zum anderen sorgt die Zero-Covid Politik in China für eine gebremste Nachfrage. Trotzdem sind die Aussichten für Rohstoffaktien gut. Momentan warten viele Unternehmen angesichts der Unsicherheiten ab. Bleibt die Rezession aus, werden die Preise schon bald wieder steigen. Davon werden auch die drei Unternehmen profitieren, die wir uns heute genauer ansehen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , GLOBE METALS + MINING LTD | AU000000GBE0 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888

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Inhaltsverzeichnis:


    K+S – großer Abschlag

    Immer mehr Menschen bevölkern unsere Welt und will man alle versorgen, benötigt man Düngemittel. K+S profitiert von den Sanktionen gegen Belarus und Russland, die zusammen rund 40% des Weltmarktes an Düngemitteln ausmachen. Eigentlich ideale Voraussetzungen für die Konkurrenz wie K+S, doch die Aktie gab seit Mitte April in der Spitze um 48% nach. Das Abkommen über die Ausfuhr von Mio. Tonnen Getreide aus der Ukraine war ebenfalls nicht zuträglich. Das Problem der Kasseler liegt in den Energiekosten in Deutschland. Das erklärt auch, warum die Aktien des Konkurrenten Nutrien lediglich 38% eingebrochen sind.

    Der Super-Gau ist aber ausgeblieben. Russland schickt weiterhin Gas nach Deutschland. Trotzdem bleiben Unsicherheiten, wie es mit dem Gaspreis weitergeht. Immerhin sind sich die Experten einig, dass die Kalipreise noch einige Zeit auf ihren hohen Niveaus verharren werden. Zumindest solange die Sanktionen nicht aufgehoben werden - und danach sieht es aktuell nicht aus. Damit sollte das Unternehmen auch im zweiten Quartal trotz der Inflation gut verdient haben. Genauere Informationen wird der Halbjahresbericht der Kasseler liefern, der am 11. August vorgelegt werden soll.

    Waren die Analysten im vergangenen Jahr noch sehr zurückhaltend mit Kurszielen bei K+S, stiegen die Kursziele in den letzten Monaten immer weiter an. Ende Juni gab es von JP Morgan eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 44,50 EUR. Die UBS rät zum Halten mit Kursziel 20 EUR. Positiver sind die Analysten der DZ Bank, die zu Recht auf eine wahrscheinlich hohe Dividendenrendite verweisen. Fundamental gesehen ist die Aktie günstig, wie auch researchanalyst.com ausführt, zumindest wenn man das Kurs-Gewinn-Verhältnis und das Kurs-Buchwert-Verhältnis zugrunde legt. Der Kurs liegt aktuell bei 20,38 EUR.

    Globex Mining – operativ läuft es gut

    WisdomTree Broad Commodities bildet den Kurs des gesamten Rohstoffmarktes ab. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass der Kurs von seinem Mehrjahreshoch deutlich zurückgekommen ist. Das macht auch Globex Mining zu schaffen. Die Kanadier verfügen über ein breites Portfolio an Projekten, das von Basismetallen über Edelmetalle bis hin zu Spezialmetallen reicht. Über die letzten Jahrzehnte sind es mittlerweile 210 Projekte, die das Unternehmen im Besitz hat. Die neuen aussichtsreichen Liegenschaften werden ausschließlich in sicheren Jurisdiktionen erworben. Im Anschluss werden die Projekte durch Exploration aufgewertet. Dann folgen Joint-Ventures oder andere Unternehmen erhalten eine Option auf die Projekte. Globex erhält im Gegenzug Geld, Firmenanteile und Lizenzgebühren.

    Damit wird das Risiko outgesourced, denn der Weg, eine Mine aufzubauen, ist lang. Die Optionspartner sind verpflichtet, bestimmte Summen in die Liegenschaft zu investieren. Geht den Partnern das Geld aus, fällt das Projekt an Globex zurück. Durch die Partnerschaften hat Globex einen laufenden Newsflow. Cartier Resources, die das Globex Grundstück Nordeau West explorieren, führt eine neue Ressourcenschätzung nach NI 43-101 durch. Globex erhält 3% Lizenzgebühr, wenn eine Mine gebaut wird. Der Partner Orford meldete Goldfunde bis zu 14,7 g/t auf dem Grundstück Joutel Eagle. Das deutsche Projekt Bräunsdorf will Excellon zu 100% erwerben. Die Option wurde bis 2025 verlängert. Dabei winken 200.000 Kanadische Dollar (CAD) und Excellon Aktien im Wert von 625.000 CAD, sowie Lizenzgebühren.

    Mit 3 Mio. CAD zahlte Yamana Gold am 7. Juli die zweite von fünf Raten für die Goldgrundstücke Francoeur, Arntfield und Lac Fortune. Insgesamt werden 15 Mio. CAD fällig und Globex ist zusätzlich mit 2% Lizenzgebühren beteiligt. Es läuft operativ also gut. Nachvollziehbare Gründe für die über 40%ige Konsolidierung gibt es keine. Aktuell zahlt man 0,92 CAD für einen Anteilsschein, was eine Marktkapitalisierung von rund 50 Mio. CAD bedeutet. Das Unternehmen ist schuldenfrei, auf der Bank schlummern 20 Mio. CAD Cash und das gesamte Inventar des Unternehmens ist bezahlt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Kurse anziehen.

    Barrick Gold – tiefere Goldpreise sorgen für Druck

    Laut Reuters hat die ukrainische Zentralbank seit Kriegsbeginn Gold für 12,4 Mrd. USD verkauft. Das könnte den Druck auf den Goldpreis erklären. Doch auch wenn der Goldpreis in den vergangenen Tagen wieder etwas zulegen konnte, so konnte die Aktie von Barrick Gold ihren Abwärtstrend nicht stoppen. Grund ist auch hier der starke USD und die Zinserhöhungen, die dem Goldpreis zugesetzt haben. Jetzt, wo auch noch der Kupferpreis fällt, hat Barrick gleich an zwei Flanken ein Problem. Als zweitgrößter Goldproduzent ist der Goldpreis allerdings deutlich wichtiger als Kupfer.

    Ein weiterer Nackenschlag war das Urteil des obersten Gerichtshofs von Chile, der das Aus des Pascua Lama Projekts besiegelte. Der Wert des Projekts betrug 8,5 Mrd. USD. Auch wenn das Projekt schon seit 2018 ruht, ist es dennoch ein Rückschlag für das Unternehmen. Positiv waren dagegen die Produktionszahlen des zweiten Quartals. Die Produktion von Gold stieg um 5% im Vergleich zum ersten Quartal, bei Kupfer waren es sogar 19%. Damit ist der Konzern im Hinblick auf seine Jahresziele auf Kurs. In Pakistan gab es eine Einigung mit der Regierung bezüglich des Reko Diq Projekts. Dort soll die Produktion spätestens 2028 starten.

    Auch wenn die Rohstoffpreise zuletzt nachgegeben haben, wird Barrick weiter Geld verdienen. Daher sollte man den Abschlag von 42% bei einem der größten Goldproduzenten zum Aufbau einer ersten Position nutzen. Aktuell notiert die Aktie bei 14,91 USD. Kurzfristig kann es noch etwas tiefer gehen, die nächste Unterstützung liegt bei 12,65 USD. Investoren werden zusätzlich mit einer Dividende belohnt. Bleibt es bei einer Ausschüttung von 0,20 USD, wie im ersten Quartal, kommt man auf eine Dividendenrendite von gut 5%.


    Auch wenn die Rohstoffpreise aktuell noch unter Druck sind, werden sie langfristig weiter steigen, vor allem getrieben von den neuen Technologien. K+S leidet unter der Unsicherheit bei der Energieversorgung und damit einhergehend steigenden Kosten. Globex Mining ist breit aufgestellt und profitiert, sobald die Rohstoffpreise anziehen. Durch die Vielzahl an Projekten ist ein stetiger Geldzufluss gesichert. Barrick Gold leidet unter den schwachen Gold- und Kupferpreisen. Trotzdem verdient der Konzern gutes Geld und ist ebenfalls eine Investition wert.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    3. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.

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    Deutschland geht seinen eigenen Weg in der Energiepolitik und setzt in Zukunft komplett auf Erneuerbare Energien. Robert Habeck betonte, dass man jetzt unabhängig von russischem Gas ist. Doch von Unabhängigkeit kann keine Rede sein, denn Deutschland ist zum Nettostromimporteur geworden, der indirekt Gas aus Russland und auch Atomstrom importiert. Denn die Stromspeicher in Deutschland für die Erneuerbaren Energien reichen nicht einmal für eine Stunde. Dazu hat Deutschland mit die höchsten Strompreise, was die Industrie schon heute teilweise dazu veranlasst, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Atomkraft ist eine Alternative, die emissionsfrei ist. Weltweit werden viele Kraftwerke gebaut. Hier könnte das Uran knapp werden. Ob Wasserstoff das Stromspeicherproblem lösen kann ist derzeit fraglich.

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