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16.11.2021 | 05:10

Nordex, Saturn Oil + Gas, TotalEnergies – Gute Zahlen, schlechte Zahlen

  • Erdöl
Bildquelle: pixabay.com

Während das Zahlenwerk vieler Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien zum dritten Quartal enttäuschte, konnten Mineralölfirmen von steigenden Erdöl- und Erdgaspreisen profitieren. Auch wenn anlässlich der kürzlich zu Ende gegangenen Welt-Klimakonferenz die Abkehr von fossilen Energieträgern beschlossen wurde, gehen Experten davon aus, dass die Nachfrage nach Öl im kommenden Jahrzehnt wahrscheinlich anhalten, wenn nicht sogar steigen dürfte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , TOTALENERGIES SE | FR0000120271 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

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Inhaltsverzeichnis:


    Optimaler Zeitpunkt, perfekter Hebel

    Besser hätte der Zeitpunkt für eine Akquisition nicht sein können. Im Juni sicherte sich der Erdöl-Produzent Saturn Oil & Gas das mächtige Oxbow Erdölfeld im Süd-Osten der Provinz Saskatchewan und wurde auf einen Schlag zu einem der führenden Produzenten in der Region. Durch den Neuerwerb konnte allein die Produktion auf 7.000 Barrel pro Tag verzwanzigfacht werden, wie auch ein ausführlicher Bericht beschreibt. Mit den Zahlen zum dritten Quartal kamen die Effekte nun erstmals deutlicher zum Vorschein.

    Im dritten Quartal 2021 erzielte Saturn mit dem Verkauf von Öl und Gas Umsätze in Höhe von 48,5 Mio. CAD, im Vorjahreszeitraum lag dieser Betrag noch bei 2,1 Mio. CAD. Die durchschnittliche Produktion lag im Berichtszeitraum bei 6.970 BOE pro Tag (96 % Öl und NGLs) im Vergleich zu 499 BOE pro Tag (100 % Öl) im dritten Quartal 2020. Unterm Strich erwirtschaftete das Unternehmen in den drei Monaten bis zum 30. September 2021 einen bereinigten Cashflow von 13,9 Mio. CAD, das entspricht 0,55 CAD pro Aktie, verglichen mit 1,0 Mio. CAD im dritten Quartal 2020 oder 0,09 CAD pro Aktie. Die Umsätze und der Cashflow pro Tag konnten sich in etwa wie bereits in den letzten 23 Tagen des vorangegangenen zweiten Quartals, also seit dem Erwerb von Oxbow, fortsetzen. Ein gutes Zeichen für die Aktionäre. Das Management hat die Eingliederung offensichtlich im Griff.

    John Jeffrey, CEO von Saturn, kommentierte: "Die Wiederaufnahme des Bohrprogramms des Unternehmens im dritten Quartal war ein wichtiger Schritt zur Fortsetzung unserer Wachstumsstrategie als Produzent mit Schwerpunkt Leichtöl. Der Erfolg des Bohrprogramms im 3. Quartal 2021 ging einher mit hohen Ölpreisen, starken Betriebsergebnissen und robusten wirtschaftlichen Erträgen auf das investierte Kapital. Saturn freut sich darauf, sein Bohrprogramm fortzusetzen und unser umfangreiches Inventar an ölfokussierten Bohrstandorten zu nutzen, die mit intern generiertem Cashflow finanziert werden." Laut Mitteilung konnte das Unternehmen die tägliche Produktion weiter auf mittlerweile rund 7.050 BOE pro Tag steigern.

    Hohe Kosten drücken

    Nun ist es endgültig. Die Zahlen für das dritte Quartal beim Windanlagenbauer Nordex sind raus und diese sind, wie bereits vorab vermeldet wurde, alles andere als erquickend. Trotz eines hohen Auftragsbestandes wurde der Verlust aufgrund gestiegener Preise bei Rohstoffen und Logistik deutlich ausgeweitet. Die Hamburger steigerten demnach den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,9% auf knapp 4,0 Mrd. EUR. Dagegen stand jedoch ein Minus von knapp 40 Mio. EUR nach knapp 73 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Nach den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist steht sogar ein Verlust von -104 Mio. EUR in den Büchern.

    Die Jahresprognose wurde bereits gekappt. Hier erwartet das Unternehmen nun einen Konzernumsatz zwischen 5,0 Mrd. EUR und 5,2 Mrd. EUR. Gestiegene externe Kosten für Rohstoffe und Fracht sowie gestörte Lieferketten lassen laut dem Management nur noch eine EBITDA-Marge von 1% zu. Langfristig will man jedoch wieder zurück zu alter Stärke und skizziert operative Margen von aus aktueller Sicht fast astronomischen 8%.

    Da die Resultate den bereits veröffentlichten Eckdaten entsprachen, wiederholte die US-Investmentbank Goldman Sachs ihr Urteil „neutral“ mit einem Kursziel von 18,40 EUR. Sogar auf „kaufen“ setzte Jefferies die Aktie der Hamburger und ließ das Kursziel auf 25 EUR. So lobten die Analysten den anhaltend soliden Auftragseingang, allerdings leide die Profitabilität unter den höheren Logistikkosten.

    Optimistische Analysten

    Weitaus positiver ist die Analystengemeinde für das Mineralölunternehmen TotalEnergies gestimmt. Die Schweizer Großbank UBS stufte die Franzosen, die kürzlich mit starken Zahlen zum dritten Quartal aufgrund hoher Erdöl- und Erdgaspreise aufwarten konnten, von „neutral“ auf „buy“. Das Kursziel wurde ebenso von 42 EUR auf 50 EUR angehoben. Analyst Jon Rigby hob in der am Montag vorliegenden Studie seine Schätzungen für den Ölpreis bis 2025 deutlich an. Damit steigen seine Ergebnisschätzungen für den Ölkonzern im Schnitt um 22%. Goldman Sachs ist noch positiver für die Aktie gestimmt. Mit einer Anhebung des Kurszieles auf 63 EUR liegt dieses fast 30% über dem des aktuellen Börsenganges.

    Neben dem starken Öl- und Gasgeschäft will TotalEnergies zukünftig weiter in Erneuerbare Energien investieren. So wurde mit Daimler Truck eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach sich die beiden Unternehmen für die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in der Europäischen Union verstärkt einsetzen wollen. Die Partner wollen bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur für schwere Lkw kooperieren und die Vorteile eines CO2-neutralen Straßengüterverkehrs auf Wasserstoffbasis hervorbringen.


    Während Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien mit schwachen Quartalszahlen aufgrund hoher Rohstoffpreise und gestörter Lieferketten zu kämpfen haben, glänzen Mineralölfirmen mit starken Werten. Bei Saturn Oil & Gas kommt die Mitte des Jahres durchgeführte Akquisition voll zur Geltung, bei TotalEnergies sehen Analysten deutlich höhere Kurse.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen
    3. Erdöl – Fossiler Energieträger, welcher als ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen in der Erdkruste vorkommt.

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    Mit dem Bruch des seit Juni 2022 etablierten Abwärtstrends setzten die Ölmärkte, sowohl beim Brent als auch beim WTI, einen deutlichen Impuls. Rückenwind dürften die fossilen Brennstoffe durch die Ankündigung der Opec+ Staaten, Saudi-Arabien und Russland, erhalten. So will der Wüstenstaat seine Förderquote um 1 Mio. Barrel pro Tag drosseln, Russland plant eine Verringerung der Produktion um 500.000 Barrel pro Tag.

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    • Erdgas
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    Niedriger Ölpreis? Drohende Rezession? Nichts scheint der Liebe von Star-Investor Warren Buffett zu Öl-Aktien etwas anhaben zu können. Im Gegenteil, seine Berkshire Hathaway hat in den vergangenen Wochen noch mal bei Occidental Petroleum nachgelegt und den Anteil auf 24,9 % erhöht. Auch Shell wird von Analysten empfohlen. Diese fordern allerdings unter anderem eine höhere Dividende. Auf eine massive Dividende können sich Anleger wohl bald auch bei Saturn Oil & Gas freuen. Im ersten Quartal war Saturn nicht nur der am schnellsten wachsende Ölproduzent in Kanada, sondern Analysten sehen fast 200 % Kurspotenzial. Bei TUI kommt nach der turbulenten Kapitalerhöhung zwar Ruhe rein, aber Analysten warnen weiterhin. Die Aktie von BYD kommt nicht aus dem Seitwärtstrend raus. Bringt der Erfolg in Indonesien die Trendwende? Elon Musk äußert sich jedenfalls positiv zum Wettbewerber.

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