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06.09.2023 | 05:05

Wasserstoff Flop, Öl-Aktien Top: Plug Power, Shell und Cashflow-Monster Saturn Oil + Gas

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Bildquelle: Stuart Conway

Wasserstoff gehört die Zukunft. Aber ist es für Pureplay-Aktien noch zu früh zum Einstieg? Jedenfalls produzieren Unternehmen wie Plug Power und Nel auf absehbare Zeit noch massive Verluste. Beide dennoch mit Milliarden bewertet und beide müssen wohl bis zum Erreichen des Break-even noch eine Kapitalerhöhung durchführen. Dagegen verdienen Öl-Unternehmen glänzend. Shell setzt Marge vor Umsatz und begeistert damit Analysten. Auch Cashflow-Monster Saturn Oil & Gas wird von Analysten gelobt. Die Entwicklung im zweiten Quartal lag leicht über den Erwartungen der Analysten. Zahlen die Kanadier bald eine Monster-Dividende?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , Shell PLC | GB00BP6MXD84

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Inhaltsverzeichnis:


    Saturn Oil & Gas: Nach Monster-Cashflow bald mit Monster-Dividende?

    Operativer Cashflow je Aktie von 2,31 CAD bei einem Aktienkurs von rund 2,70 CAD. Nicht nur bei dieser Kennzahl wird klar, dass Saturn Oil & Gas zu den spannendsten internationalen Aktien gehört. Durch geschickte Übernahmen sind die Kanadier innerhalb weniger Jahre zu einem ernst zu nehmenden Ölproduzenten aufgestiegen. Daher erfolgte in diesem Jahr auch das Uplisting von der TSX Venture zur Toronto Stock Exchange ("TSX"). Dies zieht mehr institutionelle Investoren an. Zuletzt hatte der Großinvestor GMT Capital seine Beteiligung an Saturn Oil & Gas auf 24,91 % erhöht. Operativ können sich Aktionäre über eine starke Entwicklung im laufenden Jahr freuen. Auch im zweiten Quartal hat Saturn Oil & Gas die Schätzungen von Canaccord Genuity übertroffen, und aus Sicht der Analysten bietet das Unternehmen enormen Value auf dem aktuellen Kursniveau. Daher kann sich die Aktie aus Sicht der Experten mehr als verdoppeln.

    Die Produktion erreichte im zweiten Quartal einen Rekordwert von 25.988 BOE pro Tag (BOE = Öläquivalent inklusive Gasanteile) und lag damit leicht über den Schätzungen der Canaccord Analysten von 25.123 BOE pro Tag (BOE = Öläquivalent inklusive Gasanteile). Dabei ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der Waldbrände in einigen Regionen Kanadas auch die Produktion auf Ölfeldern teilweise unterbrochen werden musste. Dies und auch der rückläufige Ölpreis konnten aber nichts daran ändern, dass Saturn prächtig verdient. So stieg der Umsatz im zweiten Quartal auf 176,0 Mio. CAD. Im Vorjahresquartal waren es 82,2 Mio. CAD und im ersten Quartal 2023 131,4 Mio. CAD. Auf der Ertragsseite kletterte das bereinigte EBITDA von 18,0 auf starke 92,9 Mio. CAD. Der operative Cashflow erreichte starke 67,0 Mio. CAD bzw. 0,48 CAD je Aktie. Dies lag ebenfalls leicht über der Analystenschätzung von 0,47 CAD.

    Die positive Entwicklung sollte sich im zweiten Halbjahr weiter fortsetzen. Die Analysten erwarten, dass der operative Cashflow im Gesamtjahr 2023 bei 291 Mio. CAD bzw. 2,31 CAD je Aktie liegen wird und 2024 auf 348 Mio. CAD bzw. 2,51 CAD je Aktie ansteigen wird. Zur Einordnung: Bei einem aktuellen Kurs von 2,70 CAD wird Saturn mit rund 380 Mio. CAD bewertet. Die Cashflows werden derzeit zur Schuldenreduzierung eingesetzt. Doch bei dieser Dynamik sollte es bald auch eine attraktive Dividende geben. Darauf werden institutionelle Investoren sicher drängen. Das Kursziel von Canaccord für die Aktie von Saturn Oil & Gas liegt übrigens bei 6,50 CAD. Im Vergleich mit anderen mittelgroßen Ölproduzenten wie Crew Energy, InPlay Oil oder Pine Cliff Energy sei die Aktie einfach zu günstig.

    Shell: Halbiert Gewinn, aber erhöht Dividende

    Zu den Großen der Branche gehört ohne Zweifel Shell. Trotz eines Gewinnrückgangs im zweiten Quartal von rund 50 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gehört die Aktie zu den Lieblingen der Analysten. Dies kann unter anderem daran liegen, dass der Öl-Riese ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von rund 2,5 Mrd. USD auflegen wird. Zudem wurde die Quartalsdividende von 0,25 USD auf 0,331 USD angehoben.

    Die jüngsten Analystenkommentare waren alle positiv. Das höchste Kursziel hat die Deutsche Bank mit 32,68 GBP. Zwar habe Shell mit dem Nettogewinn die Konsensschätzung verfehlt, die Analysten der Deutschen Bank hatten jedoch mit noch weniger gerechnet. Daher sei die Aktie ein „Buy“. Die RBC stuft das Shell-Wertpapier mit „Outperform“ ein. Den Analysten gefällt die Strategie des neuen Managements, Marge vor Umsatz zu stellen. Ihr Kursziel liegt bei 27 GBP. Auch J.P. Morgan sieht die Chance auf Kursgewinne bei Shell. Die Analysten empfehlen die Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 27,50 GBP. Sie reduzierten zwar ihre Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr 2023 und hatten auch mit einem größeren Aktienrückkaufprogramm gerechnet, dennoch sei Shell attraktiv bewertet. Derzeit notiert die Shell-Aktie bei 24,85 GBP.

    Plug Power und Nel: Milliardenbewertung und Verluste belasten

    Dass Wasserstoff eine wichtige Rolle im Energiemarkt der Zukunft spielen wird, ist keine Frage. Zu den Pureplays der Branche gehören Plug Power und Nel. Beide wachsen im laufenden Jahr wieder ordentlich, doch Anleger haben mit den Aktien wenig Freude. Denn beide Unternehmen haben auf dem Weg zur Profitabilität große Probleme. Bei Nel lag der Nettoverlust im zweiten Quartal über dem Umsatz. Bei Plug Power sieht es nicht viel besser aus. Trotzdem werden beide mit Milliarden bewertet. Doch dürften beide nicht um eine Kapitalerhöhung bis zum Erreichen des Break-even herumkommen. Denn bis zum Erreichen der Gewinnzone nur auf Fremdkapital zu setzen, dürfte im aktuellen Zinsumfeld nicht funktionieren.


    Ohne Öl wird es auf absehbare Zeit nicht funktionieren. Dies sollten Anleger weiterhin nutzen und die hohen Cashflows und Dividenden mitnehmen. Shell gehört zu den Basisinvestments im Sektor. Saturn Oil & Gas ist wohl eine der spannendsten Öl-Aktien. Das Unternehmen ist derzeit ein Wachstumsunternehmen zur Value-Bewertung. Bereits vor der Ankündigung einer Dividendenstrategie sollte der Wert zulegen können. Nel und Plug Power drängen sich derzeit nicht auf.

    Gemäß den Analystenschätzungen ist Saturn Oil & Gas alles andere als hoch bewertet Quelle: Canaccord Genuity Research vom 14.08.2023

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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