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09.07.2024 | 05:10

ITM Power, Saturn Oil + Gas, Aixtron – Langfristige Weichenstellung

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Bildquelle: pixabay.com

Nicht nur in der Politik, nachdem am Wochenende die Parlamentswahlen in Frankreich über die Bühne gingen, müssen die Weichen für die Zukunft neu gestellt werden. Auch beim Ölproduzenten Saturn Oil & Gas gab es kürzlich Neuigkeiten, wonach dieser einen großen Schritt in Richtung „Midsize-Produzent“ gegangen ist. Mehrere Analysten hoben im Anschluss an diese bedeutende Transaktion den Daumen und sehen in der Aktie eine Vervielfachungschance. Auch in den Wasserstoffsektor kommt neue Bewegung, so dass hier auf lange Sicht ein Rebound anstehen könnte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , ITM POWER PLC LS-_05 | GB00B0130H42 , AIXTRON SE NA O.N. | DE000A0WMPJ6

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Inhaltsverzeichnis:


    ITM Power – Kapazitäten gesichert

    Um über 15 % auf 58 GBP schoss die Aktie des Elektrolyse-Spezialisten ITM Power nach oben. Interessant ist hier die charttechnische Konstellation. Nach einer seit Anfang des Jahres andauernden Bodenbildungsphase konnten die Briten unter hohem Volumen den EMA 50 bei 52,15 GBP wie Butter durchschneiden. Im Anschluss wartet bei 60,73 GBP bereits der EMA 200. Sollte dieser ebenfalls durchbrochen werden, läge die nächste Hürde beim Jahreshoch bei bereits 71,80 GBP. Rückenwind erhält die Aktie von den Indikatoren RSI und MACD, die beide auf "grün" gesprungen sind.

    Grund für den Run am Montag war die Unterzeichnung eines Kontraktes mit einem ungenannten globalen Industriekunden über eine Kapazitätsreservierung von 500 MW, was für ITM Power die zukünftigen Produktionskapazitäten für die Herstellung seiner Elektrolyseur-Stacks sichert. Nach Angaben des Unternehmens deckt die Vereinbarung den Zeitraum bis Ende 2028 ab und sieht Abrufe für künftige Projekte in Europa und den Vereinigten Staaten vor.

    Bereits Ende des vergangenen Jahres wurde eine Vereinbarung zur Kapazitätsreservierung mit Shell Deutschland getroffen, welche die Herstellung von 100 MW an TRIDENT-Elektrolyseur-Stacks zwischen 2025 und 2026 für das Refhyne 2 Projekt im Shell Energie- und Chemiewerk im Rheinland beinhaltet. Für das Jahr 2024 wurde ITM Power von Hygen Energy als bevorzugter Lieferant für PEM-Elektrolyseure ausgewählt, die bei Wasserstoffprojekten im Vereinigten Königreich und in ganz Europa zum Einsatz kommen sollen.

    Saturn Oil & Gas – Weiterer Wachstumssprung

    Die Wachstumsstory beim Öl- und Gasförderer aus Calgary setzt sich unvermindert fort. Mit einer Akquisition von weiteren Bohrfeldern, die direkt an die bereits im Besitz befindlichen liegen, steigert Saturn Oil & Gas die tägliche Förderleistung um rund 13.000 Barrels pro Tag (BOE). Insgesamt liegt diese nun zwischen 38.000 bis 40.000 BOE täglich. Mittelfristig will das Unternehmen um CEO John Jeffrey die Leistung durch den Ausbau der Bohrprogramme auf den im Besitz befindlichen Feldern auf bis zu 50.000 BOE hieven.

    Die Finanzierung der Liegenschaften wurde mit einer Eigenkapitalerhöhung in Höhe von 100 Mio. CAD sowie einer 885 Mio. CAD- Anleihe, die mit 9,625 % p. a. für die nächsten fünf Jahre verzinst wird, gestemmt. Ein cleverer Schachzug, denn die Konstruktion zwischen Fremd- und Eigenkapital löst die bisher mit hohen 16-17 % verzinsten Kredite ab. Aufgrund der verbesserten Schuldenstruktur und der freiwerdenden Liquidität kann Saturn Oil & Gas seine Bohrprogramme für die nächsten Quartale weiter beschleunigen, beziehungsweise den freiwerdenden Cashflow nutzen, um Aktienrückkäufe zu tätigen oder Dividenden an die Anteilseigner auszuschütten.

    Im Anschluss an die abgeschlossene Transaktion meldete sich das Analystenhaus Eight Capital zu Wort und lobte den verbesserten Ausblick auf den Free Cashflow sowie die Schuldenstruktur. Das Kursziel wurde von vormals 4,45 CAD auf 7,35 CAD angehoben. Aktuell notiert die Saturn-Aktie bei 2,69 CAD. Dies entspricht einem Kurspotenzial in Höhe von 173,23 %.

    Aixtron – Euphorie nach den Zahlen

    Manchmal passieren Dinge an der Börse, die mit normalem Verstand schwer zu verstehen sind. So explodierte die Aixtron-Aktie Ende der vergangenen Woche um rund 20 %, nachdem das Unternehmen aus Herzogenrath nach Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen zum zweiten Quartal eine deutliche Reduzierung der Jahresprognose bei Umsatz und operativer Marge bekanntgab. Die Gründe für den Anstieg lagen laut Marktteilnehmern darin, dass nun endlich die Katze aus dem Sack sei und die Community wohl noch schlimmere Ergebnisse erwartet hätte.

    So korrigierte das MDAX-Unternehmen seine Umsatzprognose für das Jahr 2024 auf 620 bis 660 Mio. EUR, nachdem zuvor 630 bis 720 Mio. EUR erwartet wurden. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern wird in einem Korridor zwischen 22 bis 25 % erwartet, im Gegensatz zu den früher prognostizierten 24 bis 26 %.
    Bereits im abgelaufenen Quartal fielen die Erlöse sowie die operative Marge deutlich. Laut vorläufigen Zahlen sank der Umsatz im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum, in dem Aixtron von zahlreichen erteilten Exportlizenzen profitierte und einen Auslieferungsstau abbauen konnte, um fast ein Viertel auf etwa 132 Mio. EUR. Das vorläufige operative Ergebnis belief sich auf 13 Mio. EUR, verglichen mit 44,6 Mio. EUR im Vorjahr, was einer Marge von rund 10 % entspricht.

    Die Aixtron-Aktie gab gestern nach dem starken Anstieg um rund 4 % auf 21,42 EUR nach. Deutsche Bank Research senkte im Anschluss an die Zahlenveröffentlichung ihr Kursziel von 33 EUR auf 31 EUR, das Urteil lautet weiterhin „Buy“.


    Trotz einer Umsatz- und Gewinnwarnung konnte die Aktie von Aixtron um rund 20 % haussieren. ITM konnte mit dem unterzeichneten Vertrag durch einen globalen Industriekunden seine Produktkapazitäten sichern. Der Öl- und Gasproduzent Saturn Oil & Gas besitzt laut den Analysten von Eight Capital Vervielfachungspotenzial.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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