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19.01.2021 | 04:50

Pfizer, Q&M Dental Group, Johnson & Johnson: Wo lauern Profiteure der Pandemie?

  • Gesundheit
Bildquelle: pixabay.com

Dass Gesundheit das Allerwichtigste ist, wussten wir alle schon immer. Doch zeitweise gerät diese Binsenweisheit aus dem Fokus. Spätestens die Pandemie hat gezeigt, dass weder Ruhm noch Geld davor schützen, krank zu werden. Einen großen Schritt in Richtung Gesundheit kann man allerdings machen, wenn man sich auf die Forschung verlässt. Die Entwicklung von Impfstoffen in Rekordzeit hat gezeigt, wie groß die Potenziale in Wissenschaft und Pharmaindustrie sind. Auch kommen immer wieder neue Testverfahren auf den Markt. Dass sich rund um diese Entwicklungen an der Börse Geld verdienen lässt, zeigen drei Aktien.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: SG2E73981531 , US7170811035 , US4781601046

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Inhaltsverzeichnis:


    Pfizer: Platzhirsch mit klarer Strategie

    Wer beim Gemeinschaftsprojekt zwischen dem deutschen Unternehmen BioNTech und dem US-Konzern Pfizer die Hosen anhat, zeigt sich spätestens bei den aktuellen Lieferproblemen – während es in den USA weitgehend rund läuft, hakt die Impfstoffversorgung in Europa weiter. Doch diese Probleme dürften an den zu erwartenden guten Zahlen der Impfstoffhersteller nichts ändern – schließlich ist aktuell kein Produkt auf der Welt gefragter als Impfdosen. Wer in Pfizer investiert erhält neben der berechtigten Corona-Fantasie eine Beteiligung an zehn weiteren Blockbustern, die allesamt für mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz sorgen.

    Pfizer hat sich in den letzten Jahren auf Biopharmazeutika fokussiert und bekennt sich damit zur Innovation. Generika und andere Medikamente, deren Patentschutz ausgelaufen ist, sollen ausgegliedert werden. Rund um Pfizer entsteht zudem die Fantasie, dass das mRNA-Verfahren, das Partner BioNTech erfolgreich bei der Entwicklung des Impfstoffs eingesetzt hat, künftig noch weitere innovative Medikamente hervorbringen kann. Die Aktie verlor auf Sicht von einem Jahr mehr als 16%. Diese Entwicklung ist angesichts der Rahmenbedingungen enttäuschend. Angesichts der Dividendenrendite von etwas weniger als 4% kann der Titel für vorsichtige Investoren aber eine Alternative sein.

    Q&M Dental Group: Coronatests für Asien

    Eher die spekulative Variante ist die Aktie des Zahnklinikbetreibers Q&M Dental Group aus Singapur. Das Unternehmen betreibt im Inselstaat 114 Praxen und hat auch auf den Märkten in Malaysia und China einen Fuß in der Tür. Während der ersten Phase der Pandemie im vergangenen Jahr brach auch in Singapur die Nachfrage nach Zahnbehandlungen ein. Doch dank staatlicher Unterstützung hielten sich die negativen Folgen für Q&M Dental Group in Grenzen. Im späteren Verlauf beteiligte sich das Unternehmen an Acumen Diagnostics Pte, einem Hersteller für Coronatests. Im September erhielt Acumen schließlich die Lizenz seitens des Gesundheitsministeriums, um seine klinischen Labortests in Singapur anzubieten.

    Obwohl Q&M Dental das Kerngeschäft der Zahnbehandlungen, welches das Unternehmen seit 1996 erfolgreich führt, beibehalten will, sorgt der Bedarf an Schnelltests für Fantasie rund um die Investment-Story von Q&M Dental. Die Praxis-Kette ist aktuell mit rund 280 Mio. Euro bewertet und glaubt, 2021 in Singapur täglich zwischen 1.000 und 2.000 Tests durchführen zu können. Zusätzlich soll das Test-Geschäft mit dem Ausland forciert werden und so weitere Umsätze entstehen. Angesichts der Pandemie und des etwas schwierigeren Umfeldes für Zahnbehandlungen erscheint Q&M Dental mit dem neuen Geschäftsfeld rund um Coronatests gut aufgestellt zu sein. Die Aktie wird in Deutschland gehandelt, hat bislang aber noch keine Fahrt aufgenommen.

    Johnson & Johnson: Tausendsassa im Gesundheitssektor

    Eine Aktie, die zwar kein Überflieger ist, aber seit Jahren ein stetes Wachstum bietet, ist Johnson & Johnson. Das Unternehmen bietet Pflege- und Hygieneprodukte, Medizintechnik und auch Medikamente. Vom erfolgreichen Produkt gegen Schuppenflechte bis hin zum Krebsmedikament hat Johnson & Johnson alles im Angebot. Im Bereich der Medizintechnik musste das Unternehmen 2020 einen kleinen Rückschlag einstecken: Da viele Operationen verschoben wurden, sank der Umsatz in der Sparte zweistellig. Doch dieser Effekt soll nur vorübergehend sein. Zwar steht in den Zahlen zu den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres noch immer ein kleiner Umsatzrückgang von 2%, doch könnte dieser Effekt schon auf Sicht des Gesamtjahres geringer ausfallen.

    Zwar ist Johnson & Johnson hierzulande nicht als Impf-Pionier bekannt, doch arbeitet das Unternehmen ebenfalls an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Zwar gab es im Rahmen der klinischen Studien Rückschläge, doch hatten die Ursachen dafür nichts mit dem Wirkstoff zu tun. Das Unternehmen arbeitet sehr rentabel und ist auch in vielen Bereichen des Gesundheitswesens aktiv. Auf Sicht von einem Jahr lieferte die Aktie zwar nur eine Nullrendite, doch nahm der Kurs zuletzt Fahrt auf – im vergangenen Monat ging es um mehr als 7% nach oben. Die Aktie ist ein solider Standardwert mit guter Perspektive.

    Um von den zu erwartenden gesteigerten Investitionen in den Gesundheitssektor profitieren zu können, gibt es verschiedene Wege. Selbst bei Standardwerten könnte Nachholpotenzial bestehen. Kleinere Nischentitel, wie etwa Q&M Dental Group, punkten mit ihrer geringen Bekanntheit und dem Geschäft im Wachstumsmarkt Asien.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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    Lexikon:

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