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03.04.2023 | 05:10

Positive Vorzeichen - Nordex, Meta Materials, SMA Solar

  • Märkte
  • Rebound
Bildquelle: pixabay.com

Das erste Quartal des Börsenjahres 2023 ist bereits wieder Geschichte. Trotz der Unsicherheiten im Hinblick auf die globalen geopolitischen Spannungen sowie der weiterhin hohen Inflation präsentierten sich die wichtigsten Indizes in den ersten drei Monaten stabil. Während der DAX mit einem plus von rund 14% seit Jahresbeginn glänzen konnte, gibt es bei den Wachstumswerten jedoch noch deutlich Nachholbedarf.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , Meta Materials Inc. | US59134N1046 , SMA SOLAR TECHNOL.AG | DE000A0DJ6J9

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Inhaltsverzeichnis:


    SMA Solar – Optimistisch für den weiteren Jahresverlauf

    Mit einem neuen Allzeithoch und einer Wochenperformance von über 30% war der Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen der Überflieger an der Deutschen Börse. Der Grund hierfür waren deutlich optimistische Töne des Managements und eine Anhebung der Prognose für das laufende Jahr.

    So geht SMA Solar nun von einem Umsatz zwischen 1,45 bis 1,6 Mrd. EUR aus. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll 135 bis 175 Mio. EUR erreichen, was rund 35 Mio. EUR mehr entspricht im Vergleich zur Schätzung, die der CEO Jürgen Reinert kürzlich ausgegeben hatte. Grund für den Optimismus sei die Verbesserung der Lieferfähigkeit, zudem sei die Produktionsausleistung wesentlich stärker als im Vorjahreszeitraum.

    Für das erste Quartal 2023 liegen die Schätzungen bei Umsätzen zwischen 340 Mio. EUR und 350 Mio. EUR. Das Ebitda dürfte zwischen 50 Mio. EUR und 60 Mio. EUR betragen. Im ersten Quartal 2022 lagen die Erlöse noch bei 221 Mio. EUR bei einem Ebitda von 15 Mio. EUR. Dass Konzernchef Jürgen Reinert weiterhin positiv gestimmt ist, zeigt die Tatsache, dass dieser am 29.3.2023 Aktien im Gegenwert von 59.848,50 EUR erwarb. Der Durchschnittskurs lag hier noch bei 81,98 EUR. Aktuell notiert die SMA Solar-Aktie bei 98,95 EUR.

    Meta Materials – Günstige Einstiegschance

    Dass Wachstumswerte hohen Schwankungen ausgesetzt sind, zeigt sich am Beispiel des innovativen Nasdaq-Wertes Meta Materials. Lag der Höchstkurs im Juni des Jahres 2021 noch bei 21,76 USD, markierte der Wert in der vergangenen Börsenwoche ein neues Allzeittief bei 0,41 USD. Dennoch ist der Entwickler für nachhaltige, hochfunktionale Materialien ein heißer Rebound-Kandidat und könnte bei weiteren Erfolgen in der Entwicklung eine neue Aufwärtsbewegung starten.

    Die Technologie von Meta Materials bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen wie der 5G-Kommunikation, Gesundheit und Wellness, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie sowie erneuerbaren Energien. Mit insgesamt 410 aktiven Patentdokumenten, davon 251 bereits erteilte Patente und 159 noch anhängige Patentanmeldungen, hat das Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung. Dass Meta Materials noch intensiv in die Forschung und Entwicklung investiert, zeigte sich bei den kürzlich veröffentlichten Jahreszahlen. So stiegen die Umsätze um 150% auf 10,2 Mio. USD, der Nettoverlust erhöhte sich jedoch auf 79,1 Mio. USD oder minus 0,24 USD je Aktie. Der Kassenbestand betrug zum 31.12.2022 lediglich 11,80 Mio. USD. Aufgrund dessen führt das Unternehmen eine At-the-Market-Finanzierung von bis zu 100 Mio. USD durch, was aktuell den Kurs drücken dürfte.

    Für Phantasie sorgen dagegen der erwartete Spin-off der Tochter Next Bridge Hydrocarbons sowie eine Entwicklungsvereinbarung für NPORE-Batterie-Separatormaterialien mit einem globalen Top-10-Batterie-OEM. Hier handelt es sich um einen freistehenden, flexiblen Seperator, der aus einem keramischen Nanomaterial hergestellt wird, welcher eine einzigartige Dimensionsstabilität mit einer Wärmeschrumpfung von weniger als 1% bei Temperaturen von bis zu 220 Grad Celsius bietet, um ein thermisches Durchgehen der Batterie zu verhindern. Herkömmliche Kunststoffseparatoren schrumpfen bei hohen Temperaturen erheblich, was zu thermischem Ausfällen führen kann. Meta Materials ist es gelungen, die Eigenschaften des Separators durch Veränderung seiner Dicke, Porosität und Porengröße individuell anzupassen.

    Zusätzlich zu den NPORE-Metamaterialseparatoren entwickelt Meta Materials NCORE-Stromabnehmer, die für mehr Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit sorgen. NCORE wird mit der patentrechtlich geschützten PLASMAfusion-Vakuumabscheidungstechnologie hergestellt und benötigt bis zu 96 % weniger Kupfermaterial und ist im Vergleich zu massiven Kupferfolien dünner, mit einer schmelzsicherungsähnlichen Funktion für verbesserte Sicherheit. Das geringere Gewicht und die geringere Dicke können die Energiedichte und die Fahrzeugreichweite erhöhen, während der geringere Kupferanteil die Batterieproduktion und das Recycling nachhaltiger macht. META vermarktet NCORE in Zusammenarbeit mit DuPont Teijin Films und Mitsubishi Electric Europe.

    Erneute Enttäuschung bei Nordex

    Konnte SMA Solar den Ausblick deutlich nach oben schrauben, enttäuschte der Windkraftanlagenbauer Nordex erneut. So kündigten die Hamburger an, dass für 2023 ein operativer Verlust nicht ausgeschlossen sei. Zudem sollen sich die Erlöse in einer Spanne zwischen 5,6 Mrd. EUR und 6,1 Mrd. EUR bewegen. Die Ebitda-Marge pendelt zwischen minus 2,0% bis plus 3,0%. Im vergangenen Jahr fiel diese für Nordex elementare Kennziffer auf minus 4,3%. Das Ebitda lag im vergangenen Jahr bei minus 244,3 Mio. EUR.

    Positiv nahm das Börsenpublikum dagegen die neuen Initiativen im Bereich grüner Wasserstoff auf. Durch die Einstiege in zwei strategische Joint Ventures, die sich auf die Herstellung von Elektrolyseuren (Nordex Electrolyzers) und die Entwicklung von großen grünen Wasserstoffprojekten (Acciona-Nordex H2 S.L.) konzentrieren, wird das Nordex-Kerngeschäft erweitert. Der Vorstandsvorsitzende der Nordex-Gruppe, José Luis Blanco, erklärt, dass die Nordex-Gruppe frühzeitig in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette tätig ist und gleichzeitig ihre Strategie fortsetzt, ein niedriges Risikoprofil beizubehalten. Dank der langjährigen Kompetenz in der Projektentwicklung im Windbereich verfügt die Nordex-Gruppe bereits über vielversprechende Projekte für grünen Wasserstoff in den USA und Lateinamerika.

    Das Joint Venture Acciona-Nordex plant, Projekte mit einer angestrebten Entwicklungspipeline von 50 GW zu entwickeln, die innerhalb der nächsten zehn Jahre jährlich 0,5 Mio. Tonnen grünen Wasserstoff produzieren können. Das Ziel ist es, bis 2027 baureife Projekte zu realisieren. Das zweite Joint Venture, Nordex Electrolyzers, zielt darauf ab, eigene Technologie zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Elektrolyseuren zu nutzen. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Elektrolyseuren bis 2030 auf 400 GW steigen wird, obwohl die heutige Kapazität noch sehr begrenzt ist.

    Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Nordex nach Zahlen auf „neutral" mit einem Kursziel von 14,70 EUR belassen.


    SMA Solar wurde aufgrund der Anhebung des Ausblicks für das Gesamtjahr 2023 gefeiert. Dagegen enttäuschte Nordex mit den Prognosen für das laufende Jahr, konnte jedoch zwei aussichtsreiche Zukunftsprojekte vermelden. Meta Materials konnte eine bedeutende Kooperation mit einem globalen Top-10-Batterie-OEM vermelden.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    Lexikon:

    1. 5G – 5G ist ein Standard für Mobiltelefone und mobiles Internet.
    2. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    3. Wasserstoff – Technologie zur Nachrüstung von Diesel-Motoren für saubere Verbrennung und Senkung von Abgasemissionen

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