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17.09.2021 | 05:10

Steinhoff, Tembo Gold, Nikola - Kräftiges Rebound-Potenzial

  • Rebound
  • Märkte
Bildquelle: pixabay.com

Welcher Anleger träumt nicht davon, bei starken Kursrückschlägen antizyklisch in eine Aktie zu investieren, um am Rebound überproportional zu verdienen. Doch die antizyklische Anlagestrategie, bei der man gegen die breite Masse wettet, ist mit erheblichen Risiken verbunden. Aufgrund dessen sollte man das Objekt der Begierde genau analysieren, welche Gründe für den rasanten Abverkauf stehen. Sind es selbstverschuldete Probleme, wie am Beispiel Wirecard bestens zu beobachten war, oder kommt der Impuls von außen?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: TEMBO GOLD CORP. | CA87974N4057 , NIKOLA CORP. | US6541101050 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019

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Inhaltsverzeichnis:


    Sieben Jahre warten

    Ein Rebound-Kandidat ist, wie man am Chartbild unschwer erkennen kann, das kanadische Bergbauunternehmen Tembo Gold. Anfang März 2012 notierte das Unternehmen, welches aussichtsreiche Lagerstätten in Tansania unterhält, bei 6,87 CAD. Der aktuelle Kurs liegt bei 0,20 CAD, was einem Börsenwert von 12,90 Mio. EUR gleichkommt. Die Gründe für den Verfall sind einleuchtend, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft könnten kaum besser sein.

    Das äußerst aussichtsreiche Tembo-Goldprojekt liegt im Goldfeld Lake Victoria in Tansania. Und dies strategisch günstig neben einer der größten hochgradigen Goldlagerstätten der Welt, der Mine Bulyanhulu von Barrick Gold Corp. mit mehr als 20 Mio. Unzen Gold, die bisher abgebaut wurden oder noch enthalten sind. Durch die frühere Regierung kam es in der Vergangenheit in der gesamten Branche zu einem Einbruch der tansanischen Bergbauindustrie und zur Flucht von Investitionen. So ruhten auch die Explorationsarbeiten bei Tembo Gold ganze sieben Jahre.

    Nach der Wahl einer neuen Präsidentin, herrscht nun jedoch Goldgräberstimmung im ostafrikanischen Land. Im laufenden Jahr stiegen die Investitionsprojekte um knapp 40% auf aktuell 92, die Neuinvestitionen explodierten um 725% auf jetzt 2,65 Mrd. USD. Zudem stellt der Staat beträchtliche Mittel für Strom- und Wasserversorgung sowie die Infrastruktur bereit, um weitere internationale Geldgeber anzuziehen.

    Das Momentum nutzen will ab Oktober auch Tembo Gold, um ein 7.000m umfassendes Bohrprogramm wieder aufzunehmen, das an die früheren Bohrungen über insgesamt 50.000m anknüpfen soll. Vor der Stilllegung der Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten betrug die Größe der an die Bulyanhulu-Mine grenzende Lagerstätte 110 qkm, die nun auf 174 qkm erweitert werden konnte. Stark ausbauen konnte das erfahrene Management auch seine Bohrziele. Mit Hilfe der eigenen KI-Technologie, konnte Partner Goldspot Technologies 54 neue Bohrziele für Tembo für Folgeexplorationen auf seinen Konzessionen generieren. Tembo plant nun, diese zusätzlich zu den drei mittels früherer Bohrungen definierten Kernzielen zu erkunden.

    Zur Finanzierung der geplanten Aktivitäten konnte sich das schuldenfreie Unternehmen 2,3 Mio. CAD am Kapitalmarkt beschaffen. In Hinblick auf einen langfristig steigenden Goldmarkt und dem Aufleben der Bergbauindustrie in Tansania, besitzt Tembo Gold gute Chancen auf einen Rebound. Allein die Übernahmephantasie durch den großen Nachbarn Barrick könnte dem Kurs Flügel verleihen.

    Steinhoff muss in die Verlängerung

    Es geht munter weiter beim krisengebeutelten Steinhoff-Konzern. Nachdem zunächst alle Gläubigerversammlungen ihre Zustimmung zum milliardenschweren Vergleichsangebot signalisiert hatten, füllte der hochverschuldete Konzern seine Vergleichstaschen, indem durch den Verkauf von 370 Millionen Pepkor-Aktien an institutionelle Investoren insgesamt 400 Mio. EUR eingenommen werden konnten. Damit sollte im Falle der Zustimmung des Amsterdamer District Gerichts der Vergleich über die Bühne gehen.

    Jetzt droht dem deutsch-südafrikanischen Unternehmen jedoch ein weiterer Nackenschlag aus Südafrika. Die ehemaligen Eigentümer von Tekkie Town sehen sich vom früheren Management getäuscht und wollen die Liquidation des Unternehmens vor Gericht erzwingen, was den kurz vor dem Abschluss stehenden Vergleich behindert. Den Worstcase will Steinhoff verhindern und zieht nun vor das Verfassungsgericht. Es ist und bleibt ein Roulette-Spiel bei der Aktie von Steinhoff. Die enorme Schuldenlast des Konzerns ist erdrückend und verbietet ein aus fundamentalen Gründen seriöses Investment.

    Licht am Ende des Tunnels

    Obwohl der Entwickler von Hybrid-Trucks Nikola ebenfalls schwere Monate hinter sich hatte, ist die Situation mit Steinhoff nicht zu vergleichen. Vergleichbar ist jedoch, dass gegen das ehemalige Management, im Speziellen gegen den Gründer und Ex-CEO Trevor Milton, Betrugsvorwürfe aufkamen, die das Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten brachte. So zog General Motors eine ursprünglich geplante strategische Beteiligung zurück. Milton wurde kürzlich strafrechtlich angeklagt, das neue Management arbeitet am steinigen Weg des Rebounds.

    Dagegen hält Iveco weiter an der Zusammenarbeit mit Nikola fest. In Ulm wurde ein neues Produktionswerk für die elektrische Sattelzugmaschine NIKOLA TRE eröffnet. Zu Beginn des nächsten Jahres sollen die ersten produzierten NIKOLA-TRE-Modelle an ausgewählte Kunden in den USA gehen. Für Nikola ist dies ein Meilenstein bei der Umsetzung der Strategie, ein weltweit führender Anbieter von emissionsfreien Transportlösungen zu werden. Die Aktie ist weiterhin mit Risiken behaftet, bietet bei Einhaltung der Zukunftspläne jedoch gehöriges Potenzial.


    Antizyklisches Einsteigen erfordert viel Nerven. Bei Steinhoff sind die Probleme hausgemacht. Die endlosen Gerichtsverfahren und die hohe Überschuldung dürften ein Überleben erschweren. Dagegen besitzen sowohl Tembo Gold als auch Nikola, verbunden mit Risiken, gute Chancen auf ein Comeback der Aktien.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    Lexikon:

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