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26.10.2021 | 05:10

Tilray, Ayurcann, Aurora Cannabis, Canopy Growth – Erst säen, dann ernten

  • Cannabis
Bildquelle: pixabay.com

Nach dem Hype um Cannabis-Unternehmen wie Aurora Cannabis, Tilray oder Canopy Growth im Jahr 2018 folgte die Konsolidierung, die immer noch nicht abgeschlossen ist. Doch die Branche ist mächtig in Bewegung. Kleinere Unternehmen verschwanden vom Kurszettel, während die Big Player durch Fusionen und Übernahmen ihre Marktmacht für die nächsten Jahre ausbauen konnten. Der Cannabis-Industrie wird für die Zukunft enormes Wachstum zugesprochen. Befeuert wird die Phantasie durch die staatlichen Legalisierungspläne in mehreren Staaten, darunter auch Deutschland.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: AYURCANN HOLDINGS CORP | CA05476A1012 , TILRAY INC. CL.2 DL-_0001 | US88688T1007 , AURORA CANNABIS | CA05156X8843 , CANOPY GROWTH | CA1380351009

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Inhaltsverzeichnis:


    Vorreiter der Legalisierung

    Während Scholz, Habeck und Lindner bei den Gesprächen zur Ampel-Koalition unter anderem die nächsten Schritte in Bezug auf die Legalisierung von Cannabis verhandeln, ist das Rauschmittel in Kanada schon seit 2018 legal. Bereits vor der Legalisierung war Kanada das Land mit den meisten Cannabis-Nutzern weltweit. Ein Viertel der Bevölkerung konsumiert Haschisch, Marihuana oder mit Cannabis versetzte Lebensmittel regelmäßig in der Freizeit oder aus medizinischen Gründen. Laut Stats Canada and Equity Research belief sich das Marktvolumen des legalen kanadischen Cannabis-Marktes 2020 auf 3,1 Mrd. USD und soll sich bis 2025 auf 10,1Mrd. USD verdreifachen. Der weltweite legale Cannabis-Markt soll im gleichen Zeitraum auf bis zu 66,3 Mrd. USD wachsen.

    Die Gründe für die enormen Steigerungsraten lassen sich in der breiteren Produktpalette erklären. 2018 war der legale Konsum nur auf Blüten, Öle, Pflanzen und Samen beschränkt. Ein Jahr später folgte dann mit Cannabis 2.0. der nächste Schritt und die Erweiterung für frei verkäufliches Marihuana auf Cannabis-Derivate einschließlich Getränke, Lebensmittel und E-Zigaretten, sogenannten Vapes. Mit der aufkommenden dritten Welle soll nun vor allem der milliardenschwere Gesundheitssektor mit Cannabisprodukten gefüttert werden. Hier stoßen Bademittel, Pflegecremes und -Lotionen oder Salben zunehmend in die Ladenregale.

    White Label die Lösung

    Für kleinere Cannabis-Unternehmen wird der Ausbau der Produktpalette eine immer größere Herausforderung und ist aus Kosten-, Kapazitäts- sowie Lizenzgründen alleine nicht zu stemmen. Durch das in der Branche immer stärker auftretende White-Labeling können sich Unternehmen darauf konzentrieren, ihre Marke zu etablieren und den Ausbau Ihrer Produktpalette ohne Investition in Infrastruktur, Verarbeitungslabore und Produktionsanlagen, die für die Herstellung dieser Produkte erforderlich wären, zu beschleunigen.

    Die Fertigung der jeweiligen Produkte übernimmt einer der führenden B2B-Anbieter von Nacherntelösungen, Ayurcann, der sich auf die Bereitstellung skalierbarer kundenspezifischer Prozesse und Produkte in Pharmaqualität für die Freizeit- und medizinische Cannabisindustrie in Kanada konzentriert. Dabei können Kunden aus 40 Produkten von Crèmes über Vape-Pens bis zu Balsame wählen, die von Ayurcann entwickelt wurden und diese unter ihrer Marke auf den Markt bringen. Dafür fällt eine Pauschalgebühr oder ein prozentualer Anteil am Produktumsatz an. Über 20 Kunden nutzen derzeit die White-Label-Dienstleistungen, darunter die israelischen Unternehmen Bazelet, Fuego und Vida oder das auf Frauenprodukte spezialisierte US-Unternehmen Green Bee.

    Potenzial enorm

    Dabei konzentriert sich das in Ontario niedergelassene lizenzierte Unternehmen für die Cannabis-Extraktion auf den kanadischen Markt und strebt strategische Partnerschaften mit internationalen Marken an, um diese beim Vertrieb im nordamerikanischen Land zu unterstützen. Der Betriebssitz befindet sich in unmittelbarer Nähe zu mehr als 200 Cannabis-Produzenten, was einen effizienten Produkttransport ermöglicht. Das Unternehmen verfügt über eine 10.845 Quadratmeter große Anlage, die für Co-Packing, White-Labelling und die Verarbeitung von hochreinen Extrakten sowie für die Herstellung der eigenen Öl-Destillate für Cannabis 2.0 und 3.0 Produkte verwendet wird. Die Produktionskapazität liegt bei 200.000 kg Biomasse pro Jahr und soll aufgrund der steigenden Nachfrage auf 300.000 kg erweitert werden, was einer Produktion von 30.000 kg Destillat entspricht.

    Zahlen begeistern

    Die Quartalszahlen des schuldenfreien Unternehmens zeigen bereits die deutlichen Skaleneffekte. Der Nettoumsatz für das dritte Quartal 2021 steigerte sich im Vergleich zum Vorquartal um 67% auf 2,6 Mio. USD bei einem bereinigten EBITDA von 1,1 Mio. USD. Dabei war der Verkauf der eigenen Öl-Destillate der Hauptumsatzträger mit einem Anteil von 84% und einer Bruttomarge von rund 35%, während die stark wachsenden White Label-Geschäfte 16% zum Umsatz mit einer Marge von 60% beitrugen. Für das vierte Quartal werden weitere Steigerungen erwartet. Der Börsenkurs von Ayurcann liegt in Frankfurt aktuell bei 0,12 EUR. Das Analysehaus Fundamental Research Corp. sieht in dem Unternehmen einen Kaufkandidaten mit einem Kursziel von umgerechnet 0,49 EUR.

    Antizyklisch positionieren

    Trotz des kurzen Aufflammens einer Euphorie und stark steigender Kurse wurden am Ende der Woche bei den Cannabis-Aktien die Kurssteigerungen wieder zum Abverkauf genutzt. Der Markt ist aktuell noch nicht am Ende der Korrektur. Langfristig dürfte das Segment wieder zu den Gewinnern gehören. Aufgrund dessen bietet sich in der aktuellen Korrektur ein antizyklischer Einstieg bei den Big Playern wie Canopy Growth, Tilray oder Aurora Cannabis an. Bei allen drei Werten liegt das Rückschlags-Potenzial noch zwischen 10 und 15%.


    Durch die Legalisierungspläne in mehreren Staaten und Erweiterung der Produkte auf Cannabis 3.0. dürfte die Branche langfristig vor einer blühenden Zukunft stehen. Neben den oben genannten Big Three ist Ayurcann durch seine Marktführerschaft bei White Lable-Lösungen attraktiv.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    Lexikon:

    1. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    • medizinisches Cannabis
    • Legalisierung
    • Cannabistherapie
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    Bei den Cannabis Anlegern gab es lange Zeit wenig Grund zur Freude. Seitdem aber Bloomberg darüber berichtet hat, dass das US Gesundheitsministerium die Drogenbehörde DEA um die Herabstufung von Cannabis von „Schedule 1“ auf „Schedule 3“ gebeten hat, lebt die Hoffnung auf eine baldige Legalisierung wieder auf. Damit würde Cannabis nicht mehr auf einer Stufe mit Heroin oder anderer harter Drogen stehen. Die Demokraten wollen den Unternehmen aus diesem Bereich auch den legalen Zugang zu Bankkonten ermöglichen. In Deutschland hat die Ampel den Plänen von Gesundheitsminister Lauterbach zugestimmt, Cannabis zu legalisieren. Wir sehen uns daher drei Unternehmen an, die auf Cannabis setzen.

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    Kommentar von Stefan Feulner vom 06.09.2023 | 05:10

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    Cantourage, Amazon, Bayer Aktie: junge Börsengänger im Höhenflug, alte Hasen in Neuorientierung

    • Cannabis
    • Cannabidiol
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    • KI
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    Nun ist es endlich auch in Deutschland soweit: die Bundesregierung gibt grünes Licht für die private Nutzung von Cannabis. Bereits seit 2017 dürfen Ärzte in Deutschland Cannabis als Therapeutikum verschreiben. Den wachsenden Markt in diesem Segment hat das Team von Cantourage erkannt und setzt auf die medizinische Produktion der Wirkstoffe aus der Hanfpflanze. Entspannung hätte die Führungsetage von Bayer bitter nötig. Analysten der Berenberg Bank haben die Bilanz der Leverkusener auf Herz und Nieren geprüft und einige Dinge entdeckt, welche die Bayer Aktie nun von "Kaufen" auf "Halten" herunterstuft. Einen Schritt nach vorn geht es erneut für Amazons Cloud-Business. Die hauseigene KI zieht ein in die Dokumentation medizinischer Gesundheitsreports. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

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