04.12.2025 | 05:00
Wie die Zulieferer Aspermont, CATL und Continental die Komplexität der Welt zu Geld machen
„Verkaufe während eines Goldrauschs keine Schaufeln, sondern Landkarten.“ In einer Welt, die von technologischer Disruption, geopolitischen Spannungen und dem Trend zur Dekarbonisierung getrieben ist, müssen Investoren um die Ecke denken. Oft profitieren nicht die Endhersteller, sondern spezialisierte Zulieferer und Dienstleister im Hintergrund. Sie nehmen ihren Kunden die Komplexität ab – sei es beim Bau eines Elektroautos, bei der Reifenmischung oder bei der Entscheidung, wo die nächste Milliarden-Mine gebaut wird. Wer dieses Prinzip verstanden hat, findet an der Börse derzeit spannende Optionen. Wir stellen drei Unternehmen vor.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , CATL CONTEMPORARY AMPEREX TECHNOLOGY CO LTD | CNE100003662 , CONTINENTAL AG O.N. | DE0005439004
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Zwar spielte Wolfram schon immer eine wichtige Rolle für die Chipindustrie, doch kommt jetzt auch der Einsatz in Batterien für E-Autos hinzu. [...]" Lewis Black, CEO, Almonty Industries
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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CATL: Der unangefochtene König der Batteriezelle
Wer verstehen will, warum Zulieferer oft die besseren Investments sind, muss nach China schauen. Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL) ist längst kein reiner Fabrikant mehr, sondern das technologische Herzstück der globalen Elektromobilität. Während Autohersteller wie Ford oder Volkswagen mit sinkenden Margen und dem schwierigen Umstieg auf E-Motoren kämpfen, liefert CATL einfach die Lösung. Die Produkte von CATL umfassen leistungsfähige Batterien für Elektroautos oder andere Anwendungen. In großen Stückzahlen produziert, reicht den Chinesen keine Konkurrenz so schnell das Wasser.
Die Zahlen zum 3. Quartal sprechen eine deutliche Sprache und strafen alle China-Skeptiker Lügen: Der Umsatz kletterte auf 104,2 Mrd. RMB (rund 14,7 Mrd. USD). Die eigentliche Sensation aber verbirgt sich in der Profitabilität: Der Nettogewinn sprang um über 41 % auf rund 2,6 Mrd. USD. Das Geheimnis von CATL liegt im Bereich Skalierung und Innovationskraft. Die Chinesen schaffen es, trotz eines globalen Preiskrieges bei Batteriezellen, ihre Margen auszuweiten. Das Unternehmen kontrolliert mittlerweile rund 37 % des Weltmarktes. Für Investoren ist die Botschaft klar: Egal, welche Automarke am Ende das Rennen macht – unter der Haube steckt höchstwahrscheinlich Technologie von CATL. Der Zulieferer ist hier also mächtiger als der Kunde.
Continental ist zurück auf der Erfolgsspur
Ein ähnliches Bild, wenn auch unter anderen Vorzeichen, zeigt sich beim deutschen Traditionskonzern Continental. Jahrelang litt die Aktie unter ihrem Konglomerats-Malus. Doch das Management hat erkannt, dass Fokus in der heutigen Zeit alles ist. Durch die Abspaltung der schwankungsanfälligen Automobil-Sparte, die heute als Aumovio firmiert, konzentriert sich der Konzern nun wieder auf das, was er am besten kann: Reifen und Materialien.
Die Zahlen zum dritten Quartal 2025 belegen, wie richtig dieser radikale Schnitt war. Zwar wirkt der Umsatz der verbliebenen Kerngeschäfte mit rund 5,0 Mrd. EUR auf den ersten Blick geringer als in früheren Jahren, doch die Qualität der Einnahmen hat sich massiv verbessert. Besonders die Reifensparte glänzt als verlässliche Cashcow. Mit einer bereinigten EBIT-Marge von 14,3 % übertraf Continental hier sogar die Erwartungen der Analysten deren Konsens bei nur 13,0 % lag. Die Investment-Story ändert sich damit fundamental: Continental ist nicht mehr der schwerfällige Gemischtwarenladen, der unter den Problemen der Autohersteller leidet, sondern ein hochprofitabler Spezialist für Kautschuk und High-Tech-Materialien. In einer Welt, in der E-Autos aufgrund ihres Gewichts öfter neue Reifen brauchen, profitiert Continental.
Aspermont: Das „Bloomberg des Bergbaus“ entsteht
Während CATL und Continental Hardware für die Industrie liefern, liefert Aspermont den wohl wertvollsten Rohstoff des 21. Jahrhunderts: Daten. Das Unternehmen ist ein Medien- und Technologiehaus, das seit seiner Gründung 1835 als „Mining Journal“ das Wissen der Branche archiviert. Dieses Wissen lässt sich heute dank KI leicht heben und in Kontext bringen. Genau hier liegt die Fantasie, die immer mehr Anleger im Zusammenhang mit der Aktie von Aspermont sehen.
Doch warum ist der Micro-Cap mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 25 Mio. AUD gerade jetzt so interessant? Weil Aspermont den Sprung vom Verlagshaus zum „Data-as-a-Service-Anbieter“ vollzieht! Aspermont sitzt auf einem Schatz aus 190 Jahren Projektdaten, geologischen Berichten und Personalien. In der Vergangenheit lag dieser Schatz brach. Heute, im Zeitalter der KI, ist er Gold wert. KI-Modelle brauchen saubere, historische Daten, um Trends vorherzusagen – und genau diese Daten liefert Aspermont exklusiv.
Der Ritterschlag durch Rio Tinto
Mit der Einführung der Plattform „Mining-IQ“ hat das Unternehmen begonnen, dieses Wissen zu monetarisieren. Das Geschäftsmodell wandelt sich von einmaligen Werbeeinnahmen zu wiederkehrenden Abo-Umsätzen, was an der Börse traditionell mit deutlich höheren Bewertungsmultiples honoriert wird. Dass es sich hierbei nicht nur um eine schöne Marketing-Story handelt, beweist ein Deal, der in der Small-Cap-Welt seinesgleichen sucht: Aspermont hat im August 2025 eine KI-Partnerschaft mit Rio Tinto unterzeichnet. Wenn einer der größten Bergbaukonzerne der Welt beschließt, seine internen KI-Modelle mit den Daten von Aspermont zu trainieren, dann ist das der ultimative Qualitätsnachweis für die Datenbasis. Für Rio Tinto sind die Kosten für diesen Service kaum mehr als ein Rundungsfehler in der Bilanz – für Aspermont ist es der Durchbruch.

Zulieferer bieten einzigartige Chancen
Blickt man auf die nackten Zahlen des Geschäftsjahres 2025, das bei Aspermont im September endet, zeigt sich das Bild eines Unternehmens im Umbruch. Der Umsatz lag bei soliden 16,2 Mio. AUD. Zwar schrieb das Unternehmen unter dem Strich noch einen Verlust von rund 2,4 Mio. AUD, doch dieser ist primär den Investitionen in die neue Daten-Plattform geschuldet. Diese Investitionen dürften perspektivisch im Verhältnis zum skalierenden Umsatz sinken. Hinzu kommt, dass sich digitale Produkte leicht skalieren lassen. Da Aspermont das Problem vieler Bergbau-Unternehmen löst, die aktuell händeringend nach neuen Projekten in sicheren Jurisdiktionen suchen, könnte das Unternehmen den Weg von CATL oder Continental gehen. Auch die Aktie hätte dann massives Aufhol-Potenzial. Noch ist der Wert ein Micro-Cap mit allen damit verbundenen Risiken und Chancen.
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