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23.01.2024 | 05:10

BASF, Manuka Resources, Lynas – Korrekturen bieten langfristige Chancen

  • Rohstoffe
  • seltene Erden
  • Vanadium
  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Ein „Superzyklus“ ist laut Definition eine längere Periode, in der die Nachfrage nach bestimmten Gütern das vorliegende Angebot übersteigt. Dies führt langfristig zu einer stetig wachsenden Angebotslücke und somit zu stark steigenden Preisen. In unserer aktuellen Lage, in der zusätzlich die Unabhängigkeit von Staaten wie China und Russland angestrebt wird, bedeutet dies, dass kritische Rohstoffe wie Kupfer, Vanadium oder Seltene Erdmetalle in den nächsten Jahren durch den Bedarf aufgrund der Energiewende immer knapper werden. Die aktuelle Korrektur bei diesen Basiswerten dürfte somit eine langfristige Chance bieten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , Manuka Resources Limited | AU0000090292 , LYNAS CORP. LTD | AU000000LYC6

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    BASF – Enttäuschendes Gesamtjahr

    Ein durchweg enttäuschendes vorläufiges Ergebnis für das Gesamtjahr 2023 berichtete der Chemieriese aus Ludwigshafen. So verfehlten sowohl die Erlöse als auch das EBIT vor Sondereinflüssen die Konsensschätzungen der Analysten.

    BASF erzielte in den abgelaufenen 12 Monaten einen Umsatz von etwa 68,9 Mrd. EUR, was unter den ursprünglichen Schätzungen von 73 bis 76 Mrd. EUR liegt und einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 87,3 Mrd. EUR darstellt. Analysten hatten einen Umsatz von rund 70,6 Mrd. EUR erwartet. Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen erreichte mit 3,8 Mrd. EUR ebenfalls nicht die prognostizierten 4 bis 4,4 Mrd. EUR und lag auch unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen von 3,9 Mrd. EUR. Im Jahr 2022 hatte das EBIT vor Sondereinflüssen noch etwa 6,9 Mrd. EUR betragen. Der Rückgang wird vor allem auf geringere Margen infolge des Umsatzrückgangs zurückgeführt, die nicht durch Reduzierung der Fixkosten ausgeglichen werden konnten.

    Im Anschluss an die Zahlen wiederholte die Schweizer Großbank UBS ihr Rating „Kaufen“ sowie das Kursziel in Höhe von 59,00 EUR. So gehen die Eidgenossen davon aus, dass der Chemiekonzern mit dem vierten Quartal die Talsohle durchschritten habe und eine Erholung stattfinden sollte.

    Manuka Resources – Rückenwind durch die Politik

    Vanadium ist im Gegensatz zu weiteren kritischen Grundstoffen wie Kupfer, Lithium oder Nickel noch weniger bekannt, die Anwendungsgebiete sind jedoch vielfältig. Der größte Teil wird in der Stahlindustrie verwendet, zudem kommt das Metall in verschiedenen Legierungen, als Katalysator und in der Glas- und Keramikproduktion vor. Steigende Nachfrage kam in den vergangenen Jahren aus dem Sektor der Energiespeicherung. So wird der Rohstoff in der Produktion von Vanadium-Redox-Flow-Batterien verwendet, die im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien eine längere Lebensdauer, sowie eine skalierbare Speicherkapazität aufweisen. Weitere Pluspunkte sind der geringere Kapazitätsverlust, eine schnellere Reaktionszeit oder der Ausschluss eines Überhitzungsrisikos.

    Die beiden größten Produzenten global sind mit 40.000 t pro Jahr China, gefolgt von Russland mit 10.000 t pro Jahr. Auf Platz drei schieben könnte sich das mit nur 24,62 Mio. EUR an der Börse bewertete Unternehmen Manuka Resources. Neben der Tatsache, dass die Australier mit der Mt Boppy–Mine als jüngster Goldproduzent des Kontinents gelten und dadurch bereits laufende Cashflows generieren, könnte Manuka mit ihrem South-Taranaki-Bight-Projekt, einem Offshore Titan- und Vanadiumvorkommen, welches an der Küste Neuseelands liegt, aus dem Stand mit einer Jahresproduktion von 10.000 t zur Nummer drei der weltweiten Förderer aufsteigen. Insgesamt werden auf der Liegenschaft rund 3,2 Mrd. t vermutet. Rückenwind erhält das Unternehmen vom jüngsten Regierungswechsel, wodurch deutliche Förderungen von Bergbauprojekten zu erwarten sein dürften.

    Laut Unternehmensangaben rechnet Manuka Resources nach dem Start der Produktion mit einem Betriebsgewinn in Höhe von 480 Mio. USD jährlich. Der Kapitalwert liegt bei 1,8 Mrd. USD. In Folge des Regierungswechsels setzte der Kurs der Manuka-Aktie zu einem Höhenflug an und konnte innerhalb von 2 Wochen von 0,04 AUD auf 0,10 AUD zulegen. Nach einer kurzen Korrektur notiert das Papier bei 0,07 AUD. Sollten weitere Signale von Seiten der neuen Regierung hinsichtlich der Förderung des Projekts über die Ticker laufen, dürfte die hohe Diskrepanz zwischen dem aktuellen Börsenwert und dem Potenzialwert des Projektes näher zusammenwachsen.

    Lynas Rare Earths – Dramatischer Einbruch

    China hat die Hand auf der Wertschöpfungskette bei seltenen Erdmetallen. Zwar konnten die westlichen Staaten den Anteil bei der Produktion durch die australischen Minen von Lynas und Iluka Resources sowie der Mountain Pass-Mine in Kalifornien verringern, die Dominanz bei der Aufbereitung, dem Schmelzen bis hin zur Raffination und der Produktion von Seltenerdmetallen und -legierungen liegt jedoch weiterhin mit rund 90 % im Reich der Mitte.

    Die 1985 gegründete Lynas Corporation betreibt das Bergwerk Mount Weld in Westaustralien sowie eine Aufbereitungsanlage in Kuantan in Malaysia. Bewertet wird das Unternehmen aktuell mit einer Marktkapitalisierung in Höhe von 3,32 Mrd. EUR. Durch den Nachfrageboom aufgrund der Energiewende kletterte die Lynas-Aktie vom Corona-Tief im März 2020 bis April 2022 um über 1.000 %. Seitdem, bedingt durch die Korrekturen der Basiswerte, gab der Wert bis heute rund 50 % der Aufwärtsbewegung ab und notiert mit 5,87 AUD an einer markanten Unterstützungszone.

    Die Zahlen für das vergangene zweite Geschäftsquartal spiegeln die Abwärtsspirale der letzten Monate wider. Aufgrund einer Verlangsamung der Bautätigkeit in China sowie einem Niedergang der Metallpreise verfehlten die Australier die Schätzungen der Analysten deutlich.

    Im zweiten Quartal verzeichnete Lynas einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 28,70 AUD pro kg für seine Produkte, ein signifikanter Rückgang im Vergleich zum Vorjahrespreis von 58,40 AUD pro kg. In den drei Monaten bis zum 31. Dezember sank der Umsatz des Bergbauunternehmens um 51,7 % auf 112,5 Mio. AUD, im Gegensatz zu 232,7 Mio. AUD im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Zahl liegt ebenfalls unter der von Macquarie prognostizierten 117,8 Mio. AUD. Für das laufende dritte Quartal prognostiziert Lynas eine Produktion von etwa 1.500 t, was über der früheren Schätzung von etwa 900 t liegt.


    BASF berichtete unter der Erwartung liegende vorläufige Jahreszahlen, einige Analysten sehen jedoch die Talsohle erreicht. Lynas musste aufgrund der sinkenden Nachfrage aus China einen Gewinneinbruch vermelden. Dagegen dürfte Manuka Resources Rückenwind von der neuen, bergbaufreundlichen Regierung erhalten.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    Lexikon:

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