11.06.2024 | 05:05
BASF, Zalando, M1 Kliniken: Kursziel massiv angehoben, aber es gibt auch Schatten.
Die Quartalssaison ist praktisch abgeschlossen. Wie immer gab es Licht und Schatten. Positiv war beispielsweise M1 Kliniken mit einer EBIT-Steigerung um 70 %. Als Marktführer für schönheitsmedizinische Behandlungen profitiert man längst nicht mehr nur von der Generation Instagram und TikTok. Stattdessen ist Schönheitsmedizin in der Mitte der Gesellschaft angekommen und Analysten haben das Kursziel massiv angehoben. Von so einem Wachstum kann BASF derzeit nur träumen. Der Chemieriese kämpft mit sinkenden Umsätzen und Gewinnen. Analysten sind kritisch. Wieder etwas positiver sieht es bei Zalando aus. Kann der deutsche E-Commerce-Primus etwa wieder wachsen?
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Mario Hose
ISIN:
BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , ZALANDO SE | DE000ZAL1111 , M1 KLINIKEN AG O.N. | DE000A0STSQ8
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Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Mario Hose
In Hannover geboren und aufgewachsen, verfolgt der Niedersachse die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Kolumnist erklärt und vergleicht er die verschiedensten Geschäftsmodelle sowie Märkte für interessierte Börsianer.
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M1 Kliniken: Starker Jahresstart und Übernahmefantasie
Profitables Wachstum und latente Übernahmefantasie treiben die Aktie von M1 Kliniken an. Mit der Marke "M1 Med Beauty" ist die Gruppe der führende private Anbieter schönheitsmedizinischer Behandlungen in Europa und baut die Marktstellung weltweit weiter aus. Nach einem starken 2023 ist die Gruppe auch dynamisch in das neue Jahr gestartet und lockt Private Equity an. Daher haben die Analysten von First Berlin ihre Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel deutlich von 18 EUR auf 28 EUR erhöht. Derzeit notiert die Aktie bei rund 21 EUR.
Den Konzernumsatz hat die M1-Gruppe im ersten Quartal 2024 um rund 10 % auf auf 84,7 Mio. EUR gesteigert. Der operative Gewinn (EBIT) kletterte sogar um 70 % auf 6,8 Mio. EUR. Wachstumstreiber ist weiterhin das Kerngeschäft Beauty. In diesem Segment legte der Umsatz um 18,2 % auf 20,9 Mio. EUR zu. Das EBIT in diesem Segment hat M1 sogar um 50,0 % auf 5,4 Mio. EUR gesteigert und damit eine starke EBIT-Marge von 21,9 % erreicht.
Das profitable Wachstum soll sich im Jahresverlauf weiter fortsetzen. M1-Vorstand Attila Strauss: „Aktuell betreiben wir 61 medizinische Fachzentren für ästhetische Medizin in zehn Ländern. Drei weitere Standorte stehen unmittelbar vor der Eröffnung. Damit sind wir in der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie voll im Plan. Ziel ist es, M1 Med Beauty in den kommenden Jahren zum weltweit führenden privaten Anbieter schönheitsmedizinischer Behandlungen zu entwickeln. Dass wir dabei auf einem guten Weg sind und international wahrgenommen werden, zeigt das Interesse von Private Equity Gesellschaften an unserem Beauty-Segment.“ Im Februar 2024 hatte M1 von der Kontaktaufnahme einer US-amerikanischen Investmentbank berichtet. Man sei weiterhin im Kontakt, habe die Gespräche bisher jedoch nicht konkretisiert. Im Fokus des M1-Managements stehe klar die profitable Weiterentwicklung der Gruppe – insbesondere des Beauty-Segments. Allein in diesem Bereich will man in 2029 zwischen 200 Mio. EUR und 300 Mio. EUR umsetzen.
BASF: Die Bullen in der Minderheit
Aus Sicht von BASF hat sich die globale Chemiekonjunktur im ersten Quartal 2024 leicht erholt. Weil die Kundenindustrien ihre sehr niedrigen Lagerbestände wieder etwas aufstockten, wuchs die Branche schneller als die Industrieproduktion insgesamt.
In den Zahlen von BASF sieht man diesen Trend allerdings noch nicht so richtig. Der Umsatz lag in den ersten drei Monaten des Jahres mit 17,6 Mrd. EUR um 2,4 Mrd. EUR unter dem Vorjahreswert. Dies sei auf deutlich gesunkene Preise und negative Währungseffekte zurückzuführen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 2,7 Mrd. EUR um 5,3 % unter dem Vorjahreswert, aber immerhin 5,7 % über den durchschnittlichen Analystenerwartungen. Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich gegenüber dem ersten Quartal 2023 um 193 Mio. EUR auf 1,4 Mrd. EUR. Den operativen Cashflow hat BASF im Berichtszeitraum von -1,0 Mrd. EUR auf 0,5 Mrd. EUR verbessert.
Außerdem wurde die Jahresprognose bestätigt. Demnach rechnet der DAX-Konzern im laufenden Jahr mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 8,0 Mrd. EUR und 8,6 Mrd. Euro und einem Free Cashflow zwischen 0,1 Mrd. EUR und 0,6 Mrd. EUR.
Bei Analysten lösten die Zahlen kaum Begeisterung aus. Zu den wenigen BASF-Bullen gehört die UBS mit einem Kursziel von 61 EUR. Für die große Mehrzahl der Analysten ist die BASF-Aktie nur eine Halteposition.
Zalando: Wachstum am Ende des Tunnels?
Licht am Ende des Tunnels sehen einige Analysten bei Zalando. Beispielsweise empfiehlt die Deutsche Bank die Aktie des deutschen E-Commerce-Primus mit einem Kursziel von 32 EUR zum "Kauf". Aus Sicht der DZ Bank sei Zalando wieder auf Wachstumskurs. Die Anzahl der aktiven Kunden würde sich stabilisieren und das Bruttowarenvolumen habe im ersten Quartal die Markterwartung übertroffen.
Zalando hatte für das erste Quartal 2024 einen Anstieg des Bruttowarenvolumens um 1,3 % auf 3,3 Mrd. EUR gemeldet. Der Umsatz lag mit 2,2 Mrd. EUR noch leicht unter den 2,3 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBIT stieg von -0,7 Mio. EUR auf 28,3 Mio. EUR. Die deutliche Verbesserung der Profitabilität sei auf niedrigere Logistikkosten und ein erfolgreiches Bestandsmanagement zurückzuführen.
Im Gesamtjahr 2024 will Zalando das Bruttowarenvolumen und den Umsatz um 0 bis 5 % steigern. Das bereinigte EBIT soll zwischen 380 Mio. EUR und 450 Mio. EUR liegen.
BASF und Zalando befinden sich jeweils im operativen Turnaround. Ob dieser bei beiden gelingen wird, ist offen. Dagegen überzeugt M1 Kliniken durch profitables Wachstum. Dabei sieht das Unternehmen noch viel Potenzial in Deutschland und im Ausland, um die Zahl der Standorte nochmals zu verdoppeln.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
- Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
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