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04.07.2024 | 06:00

Bayer, Medigene, Evotec – welches Unternehmen schafft als erstes den Turnaround?

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Bildquelle: pixabay.com

Die Biotech- und Pharmabranche steht derzeit vor bedeutenden Herausforderungen und Chancen. Trotz bemerkenswerter wissenschaftlicher Fortschritte, wie der verstärkten Integration von CRISPR-Technologien und bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich der Stammzellenforschung, erleben viele Unternehmen derzeit eine schwierige Phase. Aktuelle Marktanalysen zeigen, dass mehrere führende Unternehmen der Branche in letzter Zeit erhebliche Kursverluste erlitten haben. Dennoch bleibt die Hoffnung auf einen Rebound bestehen, da die jüngsten Entwicklungen und Pipeline-Projekte vielversprechend sind. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zur möglichen Überlegenheit neuer Krebsbehandlungen zeigt das Potenzial. Wir haben uns drei spannende Kandidaten aus diesem Sektor herausgesucht.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , MEDIGENE AG NA O.N. | DE000A1X3W00 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Selwyn Ho, CEO, Medigene AG
    "[...] Adaptimmunes Therapie ist eine Therapie der ersten Generation. Aber auch nach dieser Zulassung gibt es weiterhin noch einen ungedeckten medizinischen Bedarf. Daher entwickelt Medigene innovative TCR-T-Zelltherapien der dritten Generation und darüber hinaus, von denen wir glauben, dass sie die Wirksamkeit, Sicherheit und Beständigkeit von TCR-T-Therapien verbessern werden. [...]" Dr. Selwyn Ho, CEO, Medigene AG

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    Bayer – zuletzt mit guten Nachrichten

    BlueRock Therapeutics, eine Tochtergesellschaft der Bayer AG, hat von der FDA den Regenerative Medicine Advanced Therapy (RMAT) Status für Bemdaneprocel, eine Zelltherapie zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, erhalten. Dies basiert auf positiven Phase-1-Studienergebnissen, die eine gute Verträglichkeit und Sicherheit nach 18 Monaten zeigen. Seth Ettenberg, CEO von BlueRock, betont das Potenzial der Therapie, Patienten Funktionen zurückzugeben, die sie durch Parkinson verloren haben. Der RMAT-Status ermöglicht eine beschleunigte Entwicklung und enge Zusammenarbeit mit der FDA.

    Auch aus der unter Dauerdruck stehenden Crop Science Sparte sieht es positiv für die Zukunft aus. Wie der Konzern mitteilte will man innerhalb der nächsten Dekade 10 Blockbuster-Produkte einführen, um die Landwirtschaft zu revolutionieren. Mit einem Ertragspotenzial von über 32 Mrd. EUR konzentriert sich Bayer auf innovative Technologien wie das Herbizid Icafolin und das Preceon Smart Corn System. Frank Terhorst von Bayer betont die Notwendigkeit von Innovationen zur Sicherung der Ernährung und Bekämpfung des Klimawandels. Bayer plant, regenerative Landwirtschaft weltweit zu fördern und die F&E-Pipeline durch Partnerschaften und neue Technologien stetig weiterzuentwickeln.

    Bayer-CEO Bill Anderson kündigte im Handelsblatt an, dass der laufende Konzernumbau schneller voranschreitet als erwartet. Bis Ende 2024 sollen bereits 70 % der Neuordnung abgeschlossen sein, was zu Einsparungen von 2 Mrd. EUR jährlich führen wird. Parallel dazu plant Bayer den Aufbau eines Translationszentrums für Gentherapie in Berlin in Kooperation mit der Charité, unterstützt von Bund und Land. Die Initiative zielt darauf ab, ein führendes Biotech-Ökosystem zu schaffen und die Entwicklung von Zelltherapien voranzutreiben. Trotz der durchaus guten Nachrichten testete die Aktie am Dienstag noch einmal das Jahrestief bei 25 EUR und prallte dort ab. Derzeit notiert die Aktie bei 26,13 EUR. Der Doppel-Boden könnte der Startschuss für einen Turnaround sein.

    Medigene - auf Kurs zur Innovation in Immunonkologie

    Die Medigene AG konzentriert sich auf die Entwicklung fortschrittlicher T-Zell-Therapien zur Bekämpfung solider Tumore. Das Unternehmen nutzt eine umfassende Plattform, die exklusive Technologien integriert, um optimale T-Zell-Rezeptoren (TCRs) gegen spezifische Tumorantigene zu erzeugen. Diese TCR-T-Zellen werden weiter verbessert, um hochdifferenzierte Therapien zu entwickeln, die auf Sicherheit, Wirksamkeit und Beständigkeit optimiert sind. Die Plattform ermöglicht die Entwicklung von Produktkandidaten sowohl für die eigene Pipeline als auch für Partnerschaften. Medigenes führendes Programm MDG1015 steht kurz vor dem Einreichen des IND-Antrags im 3. Quartal 2024 und des CTA-Antrags im 4. Quartal 2024.

    Auf dem kürzlich abgehaltenen 7. Cell and Gene Therapy In-Depth Focus Summit in Peking stellte Medigene seinen Leitkandidaten MDG1015 vor. Diese TCR-T-Therapie der 3. Generation zielt auf das Krebsantigen NY-ESO-1/LAGE-1a ab und umfasst die firmeneigene kostimulatorische PD1-41BB Switch-Protein-Technologie. Die präklinischen Daten deuten auf verbesserte T-Zell-Proliferation und Wirksamkeit hin. Medigene plant, mit der klinischen Studie in Phase I für Krebsarten wie Magen-, Eierstockkrebs, myxoide/rundzellige Liposarkome und synoviale Sarkome zu beginnen, wenn die dafür nötige Finanzierungen gesichert ist. Der Start der ersten Patientenstudien wird bis Ende 2024 erwartet, mit ersten Ergebnissen im 4. Quartal 2025. Auch für MDG2021 ist der Leitkandidat ausgewählt worden und erste präklinische Daten will das Unternehmen in der 2. Jahreshälfte vorstellen.

    Am 3. Juli wurde bekannt, dass das Unternehmen sein Patentportfolio um das Patent für seinen auf NY-ESO-1/LAGE 1a ausgerichteten T-Zell-Rezeptor in China erweitern konnte. Damit werden ähnliche Patente ergänzt, die bereits in vielen verschiedenen Ländern vorliegen. Auf der Hauptversammlung von Medigene wurden alle vorgeschlagenen Maßnahmen genehmigt, unter anderem eine Kapitalherabsetzung durch Aktienzusammenlegung von 2:1, was die Markttransaktionsfähigkeit erhöhen soll. Darüber hinaus wurde neues genehmigtes Kapital geschaffen, das die strategische Flexibilität des Unternehmens verbessert. CEO Selwyn Ho betonte, dass diese Maßnahmen die Unternehmensstrategie unterstützen werden, insbesondere die Entwicklung und Erweiterung der TCR-T-Therapie-Pipeline sowie die Eingehung neuer Partnerschaften. Der Halbjahresbericht 2024 der Medigene AG wird am 14. August 2024 veröffentlicht. Die Aktie ist momentan für 1,15 EUR zu haben.

    Evotec - vielversprechende Pipeline

    Die Aktie von Evotec SE, einem führenden Unternehmen in der Arzneimittelforschung, durchläuft derzeit turbulente Zeiten. Nach einem erheblichen Kurssturz, der das Unternehmen auf einen Börsenwert von etwas unter 1,3 Mrd. EUR drückte, regte eine Meldung von Bloomberg an, dass potenzielle Käufer am Unternehmen interessiert sein könnten. Dies sorgte für eine vorübergehende Erholung. Auch wenn konkrete Angebote bislang ausstehen, zeigt sich das Unternehmen gerüstet und hat die Bank of America mit der Entwicklung eines Verteidigungskonzepts beauftragt.

    Eine Tochtergesellschaft von Evotec, Just - Evotec Biologics, konnte einen bedeutenden Auftrag vom US-Verteidigungsministerium gewinnen, der bis zu 39 Mio. USD wert ist. Dieses Projekt untermauert die strategische Bedeutung und das Innovationspotenzial von Evotec im Bereich der Biotherapeutika. Zudem erhielt das Unternehmen Tubulis, an dem Evotec beteiligt ist, den Fast-Track-Status der US-Gesundheitsbehörde FDA für ein vielversprechendes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Diese positiven Nachrichten verbessern die mittelfristigen Aussichten und könnten dazu beitragen, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

    Seit dem 1. Juli hat das Unternehmen einen neuen Chef. Christian Wojczewski übernimmt die Position des CEO, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Damit ist der Übergang vom langjährigen Firmenlenker Werner Lanthaler, der zu Beginn des Jahres 2024 aus "persönlichen Gründen" zurückgetreten ist, endgültig abgeschlossen. Am 14. August wollen die Hamburger ihre neuen Prognosen für das laufende Jahr veröffentlichen. Seit dem 22. Mai gab es 4 Kaufempfehlungen durch Jefferies, Warburg Research, die Deutsche Bank und zuletzt RBC Capital Markets. Die Kursziele liegen zwischen 12 und 18 EUR. Aktuell kostet ein Anteilsschein 9,43 EUR.


    Bayer, Medigene und Evotec befinden sich in einer spannenden Phase. Bayer beeindruckt mit schnellerem Konzernumbau und 10 geplanten Blockbuster-Produkten im Crop Science Sektor. Medigene fokussiert sich auf fortschrittliche T-Zell-Therapien und steht vor wichtigen Anträgen für ihr Flaggschiffprodukt MDG1015. Evotec erholt sich nach Kurssturz durch Übernahmegerüchte und erhält einen bedeutenden Auftrag. Jede positive Nachricht kann die drei Unternehmen zum Rebound animieren. Wer vorne liegt lässt sich momentan noch nicht sagen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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