09.11.2022 | 05:10
BYD, Almonty Industries, Ballard Power – Attraktive Zukunftschancen
Um die langfristigen Klimaziele zu erreichen, ist ein Umstieg von fossilen Energieträgern zu Erneuerbaren Energien alternativlos. Mit Subventionsprogrammen weltweit fördert die Politik den Ausbau von Wind-Wasser und Sonnenenergie. Trotz der hervorragenden Zukunftsaussichten befinden sich die Aktien der entsprechenden Unternehmen seit Monaten in einer scharfen Korrektur. Ebenso korrigierten die für die Energiewende existenziellen Rohstoffe wie Kupfer, Nickel oder Wolfram. Dabei übersteigt bereits jetzt die Nachfrage das bestehende Angebot. Eine Chance für die Zukunft.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
BALLARD PWR SYS | CA0585861085 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BYD ELECTRONIC | HK0285041858
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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BYD – positiver Trend
Im operativen Geschäft zeigt der Trend beim chinesischen Marktführer für Elektroautomobile, BYD, weiter nach oben. Wie bereits in einem Update berichtet, konnte BYD auch im 3. Quartal deutlich zulegen. Demnach stieg der Nettogewinn um 350% auf 786 Mio. USD. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 115,6% auf 16,1 Mrd. USD. Dies kommt einer Steigerung von 39,8% gegenüber dem Vorquartal gleich. BYDs kombinierte Verkäufe von reinen Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen stiegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr um 250% auf 1,2 Mio. Units. Für das Gesamtjahr liegt die Messlatte weiterhin bei 1,5 Mio. verkauften Einheiten.
Auch im Monat Oktober vermeldete das in Shenzhen niedergelassene Unternehmen mit 217.816 NEV-Fahrzeugen einen neunen Absatzrekord. Im Vergleich zum Oktober 2021, in dem lediglich 81.040 NEV-Fahrzeuge abgesetzt wurden, bedeutet dies eine Steigerung von rund 170%. Für das erste Quartal 2023 plant der chinesische Autogigant mit der Einführung einer neuen Premium-Marke die Erweiterung seiner Produktpalette. Laut der Lokalzeitung Cailian soll unter einem neuen Label die erste Produktserie ein Hardcore-Crossover-Modell werden, das mindestens 138.000 EUR kosten soll.
Im Gegensatz zum operativen Geschäft bremsten in den vergangenen Wochen neben dem Abverkauf bei chinesischen Aktien vor allem die Gerüchte, dass Warren Buffett weitere Unternehmensanteile veräußern würde. So wurde das Jahrestief vom März bei 21,42 USD noch einmal erfolgreich getestet. Seitdem startete der Kurs eine Gegenbewegung. Mit dem Überwinden des seit Juni ausgebildeten Abwärtstrends dürfte kurzfristig der Weg bis zum Widerstandsbereich bei 31,58 USD frei sein. Ein weiterer Ausverkauf droht dagegen, sollte der Kurs noch einmal unter das beschriebene Jahrestief fallen.
Almonty Industries – Der Versorger des Westens
Wenn man die größten Wolfram-Produzenten der Welt betrachtet, könnte einem aus geopolitischer Sicht Angst und Bange werden. Neben Russland, das bereits mit Sanktionen überzogen wurde, ist China für rund 80% der Produktion des kritischen Rohstoffes verantwortlich. Kaum auszudenken, was mit den globalen Lieferketten und der Versorgung der westlichen Industrienationen passieren würde, würde sich die Lage in Taiwan weiter zuspitzen. Wolfram gilt als essenzielles Metall für die High-Tech-Industrie und findet neben der Energie- und Lichttechnik auch in der Raumfahrt, Elektromobilität, Rüstungsindustrie sowie der Telekommunikations- und Medizintechnik seine Anwendung.
Um nicht in eine ähnliche Abhängigkeit wie mit russischem Erdöl und Erdgas zu gelangen, suchen die westlichen Bündnispartner nach Alternativen außerhalb Chinas. Zumindest in der Wolfram-Produktion scheint nun der Durchbruch gelungen zu sein. Denn das kanadische Unternehmen Almonty Industries, das sich auf den Abbau, die Verarbeitung und den Versand von Wolframkonzentrat aus seiner Mine Los Santos in Westspanien und seiner Mine Panasqueira in Portugal sowie die Erschließung seiner Wolframmine Sangdong in Südkorea fokussiert, dürfte in Zukunft die Versorgungslücke vor allem mit der im Bau befindlichen Sangdong-Mine deutlich schließen. So ist das Ziel, dass sich die 100%-Tochter Almonty Korea Tungsten zukünftig für 50% der weltweiten Wolfram-Versorgung außerhalb Chinas verantwortlich zeigt.
Die Inbetriebnahme der Mine ist für das kommende Jahr geplant, die Minenlaufzeit wird mit 90 Jahren beziffert. Zudem besteht bereits ein Abnahmevertrag über 15 Jahre mit der österreichischen Plansee-Gruppe, welcher Almonty einen Cash Flow in Höhe von 590 Mio. USD sichert. Aktuell liegt der Baufortschritt im Zeitplan, auch bei den Kosten, so CEO Lewis Black, befindet sich das Unternehmen trotz steigender Rohstoff- und Energiekosten noch im Budgetrahmen. Aufgrund der allgemeinen Marktkorrektur der Rohstoffe verlor die Aktie rund 25% und notiert bei 0,69 CAD. Sollten sich die positiven Nachrichten fortsetzen, dürfte sich auch der Aktienkurs von den kurzfristigen Schwankungen erholen.
Ballard Power – Stabil nach den Zahlen
Die Reaktion auf die Verkündung der Quartalszahlen für das dritte Quartal kam nicht überraschend, denn hartgesottene Ballard-Aktionäre kennen das Muster aus der Vergangenheit zu Genüge. Bereits zum vierten Mal in Folge wurden die Gewinnerwartungen verfehlt oder punktgenau getroffen, eine positive Überraschung gab es beim Urgestein der Brennstoffzellen-Technologie jedoch dabei nie. So eröffnete die Ballard-Aktie trotz der Enttäuschung sogar rund 3% im Plus, verlor jedoch im Handelsverlauf seine Gewinne und notiert fast unverändert bei 5,43 USD, nur knapp über dem Jahrestief bei 5,13 USD. Ein Rutsch unter die Marke dürfte weitere Stopp-Orders auslösen, das nächste Ziel läge bei 4,68 USD.
Der Umsatz lag im dritten Quartal mit 21,3 Mio. USD rund 15% unter dem Vorjahreszeitraum, der Verlust je Aktie betrug 0,14 USD je Aktie und weitete sich gegenüber dem Verlust des dritten Quartals weiter aus. Damals betrug der Verlust lediglich 0,10 USD je Aktie. Ballard erhielt im dritten Quartal neue Aufträge im Wert von etwa 31,8 Mio. USD und lieferte Aufträge im Wert von 21,3 Mio. USD aus, was zu einem Auftragsbestand von etwa 101,7 Mio. USD zum Ende des dritten Quartals führte. Das Wachstum des Auftragsbestandes wurde in erster Linie durch den Anstieg der Aufträge aus Europa angetrieben, die nun etwa 55% des gesamten Auftragsbestandes ausmachen, verglichen mit etwa 38% zum Ende des dritten Quartals 2021.
Auch für die nahe Zukunft sieht CEO Randy MacEwen wenig Chancen auf eine deutliche Verbesserung des Geschäftes: „Wie bereits mitgeteilt, sehen wir weiterhin ein schwieriges Bild bei der Bruttomarge, das voraussichtlich bis 2023 anhalten wird, bis unser Volumen ansteigt und unsere Initiativen zur Produktkostensenkung in Produktion gehen. Wir haben das Quartal mit einer starken Bilanz abgeschlossen, um unsere Wachstumsstrategie zu unterstützen."
Trotz der positiven Zukunftsaussichten und massiven Förderungen der Politik stecken die Unternehmen der Erneuerbaren Energien weiterhin in einer Korrektur. Ballard Power lag beim Umsatz unter den Erwartungen, die Aussichten versprechen kurzfristig wenig Chancen auf Besserung. Dagegen liefert BYD weiterhin Rekordwerte bei den monatlichen Absatzzahlen. Durch die hohe Nachfrage und dem limitierten Angebot bei kritischen Rohstoffen dürfte AlmontyIndustries mit der größten Wolframmine außerhalb Chinas langfristig deutlich profitieren.
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