06.09.2023 | 05:10
Cannabis-Aktien mit Lebenszeichen – Aurora Cannabis, Cantourage Group, Canopy Growth
In den vergangenen Jahren galt die einst gehypte Cannabis-Branche als wahrer Kapitalvernichter. Selbst Marktführer wie Aurora Cannabis, Tilray oder Canopy Growth gaben in der Spitze mehr als 90 % ihres Börsenwertes ab. Nun sorgte ein Schreiben des US-Gesundheitsministeriums für ein erstes Aufbäumen, welches langfristig zu einer nachhaltigen Bodenbildung führen könnte.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
CANTOURAGE GROUP SE | DE000A3DSV01 , CANOPY GROWTH | CA1380351009 , AURORA CANNABIS | CA05156X8843
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] CBD ist vollständig natürlich, nicht-psychoaktiv und in ganz Europa immer häufiger erhältlich. [...]" Jonathan Summers, Chairman, EXMceuticals Inc.
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Cannabis vor Neueinstufung
Sorgt gerade das amerikanische Gesundheitsministerium HHS für eine neue Aufwärtswelle bei der arg gebeutelten Cannabisbranche? Mit einem an die Drug Enforcement Administration DEA gerichteten Schreiben wirbt die Behörde für ein Downgrade in die Kategorie „Schedule 3". Darunter fallen Substanzen wie Ketamin, anabole Steroide oder Codein-Produkte und werden als Präparate mit moderaten bis niedrigem Potenzial für physische und psychische Abhängigkeit klassifiziert. Bislang wird Cannabis in die „Schedule 1“ eingeordnet und reiht sich hier mit Rauschmitteln wie Heroin, LSD oder Ecstasy ein. Dies bedeutet auch, dass Marihuana derzeit keine anerkannte medizinische Verwendung hat und ein hohes Missbrauchspotenzial aufweist.
Obwohl Marihuana in fast der Hälfte der Staaten für den Freizeitkonsum legalisiert ist, hat die Einstufung von Marihuana neben den harten Drogen das Wachstum der Branche bislang behindert.
Die DEA, die für die Regulierung kontrollierter Substanzen zuständig ist, hat die endgültige Befugnis, Marihuana neu zu klassifizieren. Die Behörde wird nun eine Überprüfung der Droge einleiten, sagte ein Sprecher gegenüber CNBC. Das Fehlen von Bundesvorschriften bedeutet, dass Cannabisunternehmen in Staaten, in denen der Verkauf von Marihuana für den Freizeitgebrauch legal ist, immer noch keinen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen oder institutionellem Kapital haben. Ein Gesetzentwurf des Kongresses mit der Bezeichnung Secure and Fair Enforcement Banking Act, würde solche Beschränkungen aufheben, hat es aber nicht durch den Senat geschafft, obwohl dieser im Repräsentantenhaus mehrmals verabschiedet wurde.
Canopy Growth und Aurora Cannabis mit Kursfeuerwerk
Ob diese Meldung zu einer nachhaltigen Bodenbildung und dem Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung führt, lässt sich an den Chartbildern noch nicht vorhersagen, ein Hoffnungsschimmer für die arg gebeutelte Branche ist dies jedoch allemal. Somit ist ein Einstieg auf derzeitigem Niveau mit einem weiterhin hohen Risiko verbunden und lediglich eine Sache für hartgesottene Spekulanten. Denn nach wie vor prägen hohe Verluste die Bilanzen der meisten Unternehmen. Ähnlich vorsichtig zeigen sich Analysten für die Marktführer der Branche. So vergibt das Gros der Analysten auf Refinitiv bei Aurora Cannabis, die aktuell bei 0,65 CAD notieren, ein durchschnittliches Kursziel von 0,83 CAD. Bei Canopy Growth, mit einem aktuellen Börsenkurs von 0,74 CAD ausgestattet, sehen die Finanzexperten im Konsens sogar Abwärtspotenzial bis 0,60 CAD.
Cantourage mit weiterem Meilenstein
In Gegensatz zur Konkurrenz aus Nordamerika besticht die deutsche Cantourage Group mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und für die Branche untypisch sogar mit schwarzen Zahlen - sprich Gewinn. Im ersten Halbjahr erreichten die Berliner einen Umsatz von 11,1 Mio. EUR, eine Steigerung von 90 % zum Vorjahreszeitraum sowie ein EBITDA von 0,2 Mio. EUR. Auch im zweiten Jahresabschnitt soll das hohe profitable Wachstum weitergehen. Das Analysehaus NuWays erwartet in seinen Schätzungen Erlöse in Höhe von 30,7 Mio. EUR, die in 2024 auf 56,1 Mio. EUR weiterwachsen sollen. Der Gewinn je Aktie dürfte sich laut Analystenprognosen von 0,01 EUR je Aktie auf dann 0,15 EUR je Aktie entwickeln.
Wie der CEO der Cantourage Group, Philip Schetter, im Interview äußerte, sorge das große Angebot des deutschen Unternehmens dafür, dass diese auf Märkten, die ohnehin wachsen, noch überproportional zulegen können.
Mit dem Start der eigenen Telemedizin-Plattform für medizinisches Cannabis konnte das größte Medizinalcannabis-Unternehmen Deutschlands einen weiteren Meilenstein verbuchen. Auf Telecan° können sich Patienten über die Möglichkeiten einer Cannabis-Therapie beraten lassen. „Zu viele Menschen in Deutschland wissen heute noch überhaupt nicht, dass auch für sie eine Behandlung mit Cannabisblüten oder -extrakten in Frage kommt“, sagt Thomas Ahlberg von der Cantourage Group. Auf dem benutzerfreundlichen Online-Portal von Telecan° können Nutzer erfahren, ob eine Cannabis-Therapie für sie in Frage kommen könnte. Ist dies der Fall, können auf Cannabis spezialisierte Ärzte und Ärztinnen THC-Produkte auf Rezept verschreiben.
Sollte die von dem amerikanischen Gesundheitsministerium HHS empfohlene Herabstufung von Cannabis erfolgen, könnte dies den Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung darstellen. Dennoch bleibt ein Investment in die hoch defizitären Unternehmen wie Aurora Cannabis oder Tilray risikoreich. Dagegen zeigt das deutsche Cannabisunternehmen Cantourage Group bereits ein profitables Wachstum.
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Lexikon:
- Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.