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06.09.2023 | 05:10

Cannabis-Aktien mit Lebenszeichen – Aurora Cannabis, Cantourage Group, Canopy Growth

  • Cannabis
Bildquelle: pixabay.com

In den vergangenen Jahren galt die einst gehypte Cannabis-Branche als wahrer Kapitalvernichter. Selbst Marktführer wie Aurora Cannabis, Tilray oder Canopy Growth gaben in der Spitze mehr als 90 % ihres Börsenwertes ab. Nun sorgte ein Schreiben des US-Gesundheitsministeriums für ein erstes Aufbäumen, welches langfristig zu einer nachhaltigen Bodenbildung führen könnte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: CANTOURAGE GROUP SE | DE000A3DSV01 , CANOPY GROWTH | CA1380351009 , AURORA CANNABIS | CA05156X8843

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Inhaltsverzeichnis:


    Philip Schetter, CEO, Cantourage Group SE
    "[...] Wir sind Arzneimittelhersteller und -händler und decken damit einen - insbesondere in der Cannabis-Industrie - sehr wichtigen Schritt in der Wertschöpfungskette ab. [...]" Philip Schetter, CEO, Cantourage Group SE

    Zum Interview

     

    Cannabis vor Neueinstufung

    Sorgt gerade das amerikanische Gesundheitsministerium HHS für eine neue Aufwärtswelle bei der arg gebeutelten Cannabisbranche? Mit einem an die Drug Enforcement Administration DEA gerichteten Schreiben wirbt die Behörde für ein Downgrade in die Kategorie „Schedule 3". Darunter fallen Substanzen wie Ketamin, anabole Steroide oder Codein-Produkte und werden als Präparate mit moderaten bis niedrigem Potenzial für physische und psychische Abhängigkeit klassifiziert. Bislang wird Cannabis in die „Schedule 1“ eingeordnet und reiht sich hier mit Rauschmitteln wie Heroin, LSD oder Ecstasy ein. Dies bedeutet auch, dass Marihuana derzeit keine anerkannte medizinische Verwendung hat und ein hohes Missbrauchspotenzial aufweist.

    Obwohl Marihuana in fast der Hälfte der Staaten für den Freizeitkonsum legalisiert ist, hat die Einstufung von Marihuana neben den harten Drogen das Wachstum der Branche bislang behindert.
    Die DEA, die für die Regulierung kontrollierter Substanzen zuständig ist, hat die endgültige Befugnis, Marihuana neu zu klassifizieren. Die Behörde wird nun eine Überprüfung der Droge einleiten, sagte ein Sprecher gegenüber CNBC. Das Fehlen von Bundesvorschriften bedeutet, dass Cannabisunternehmen in Staaten, in denen der Verkauf von Marihuana für den Freizeitgebrauch legal ist, immer noch keinen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen oder institutionellem Kapital haben. Ein Gesetzentwurf des Kongresses mit der Bezeichnung Secure and Fair Enforcement Banking Act, würde solche Beschränkungen aufheben, hat es aber nicht durch den Senat geschafft, obwohl dieser im Repräsentantenhaus mehrmals verabschiedet wurde.

    Hohe Kursverluste wiesen Cannabis-Aktien in den vergangenen zwei Jahren auf. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 05.09.2023

    Canopy Growth und Aurora Cannabis mit Kursfeuerwerk

    Ob diese Meldung zu einer nachhaltigen Bodenbildung und dem Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung führt, lässt sich an den Chartbildern noch nicht vorhersagen, ein Hoffnungsschimmer für die arg gebeutelte Branche ist dies jedoch allemal. Somit ist ein Einstieg auf derzeitigem Niveau mit einem weiterhin hohen Risiko verbunden und lediglich eine Sache für hartgesottene Spekulanten. Denn nach wie vor prägen hohe Verluste die Bilanzen der meisten Unternehmen. Ähnlich vorsichtig zeigen sich Analysten für die Marktführer der Branche. So vergibt das Gros der Analysten auf Refinitiv bei Aurora Cannabis, die aktuell bei 0,65 CAD notieren, ein durchschnittliches Kursziel von 0,83 CAD. Bei Canopy Growth, mit einem aktuellen Börsenkurs von 0,74 CAD ausgestattet, sehen die Finanzexperten im Konsens sogar Abwärtspotenzial bis 0,60 CAD.

    Cantourage mit weiterem Meilenstein

    In Gegensatz zur Konkurrenz aus Nordamerika besticht die deutsche Cantourage Group mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und für die Branche untypisch sogar mit schwarzen Zahlen - sprich Gewinn. Im ersten Halbjahr erreichten die Berliner einen Umsatz von 11,1 Mio. EUR, eine Steigerung von 90 % zum Vorjahreszeitraum sowie ein EBITDA von 0,2 Mio. EUR. Auch im zweiten Jahresabschnitt soll das hohe profitable Wachstum weitergehen. Das Analysehaus NuWays erwartet in seinen Schätzungen Erlöse in Höhe von 30,7 Mio. EUR, die in 2024 auf 56,1 Mio. EUR weiterwachsen sollen. Der Gewinn je Aktie dürfte sich laut Analystenprognosen von 0,01 EUR je Aktie auf dann 0,15 EUR je Aktie entwickeln.

    Wie der CEO der Cantourage Group, Philip Schetter, im Interview äußerte, sorge das große Angebot des deutschen Unternehmens dafür, dass diese auf Märkten, die ohnehin wachsen, noch überproportional zulegen können.

    Mit dem Start der eigenen Telemedizin-Plattform für medizinisches Cannabis konnte das größte Medizinalcannabis-Unternehmen Deutschlands einen weiteren Meilenstein verbuchen. Auf Telecan° können sich Patienten über die Möglichkeiten einer Cannabis-Therapie beraten lassen. „Zu viele Menschen in Deutschland wissen heute noch überhaupt nicht, dass auch für sie eine Behandlung mit Cannabisblüten oder -extrakten in Frage kommt“, sagt Thomas Ahlberg von der Cantourage Group. Auf dem benutzerfreundlichen Online-Portal von Telecan° können Nutzer erfahren, ob eine Cannabis-Therapie für sie in Frage kommen könnte. Ist dies der Fall, können auf Cannabis spezialisierte Ärzte und Ärztinnen THC-Produkte auf Rezept verschreiben.


    Sollte die von dem amerikanischen Gesundheitsministerium HHS empfohlene Herabstufung von Cannabis erfolgen, könnte dies den Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung darstellen. Dennoch bleibt ein Investment in die hoch defizitären Unternehmen wie Aurora Cannabis oder Tilray risikoreich. Dagegen zeigt das deutsche Cannabisunternehmen Cantourage Group bereits ein profitables Wachstum.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 20.09.2023 | 04:35

    Canopy Growth, Cantourage Group, Aurora Cannabis – kommt nach der Legalisierung das Kursfeuerwerk?

    • Canopy Growth
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    • medizinisches Cannabis
    • Legalisierung
    • Cannabistherapie
    • Cannabisblüten

    Bei den Cannabis Anlegern gab es lange Zeit wenig Grund zur Freude. Seitdem aber Bloomberg darüber berichtet hat, dass das US Gesundheitsministerium die Drogenbehörde DEA um die Herabstufung von Cannabis von „Schedule 1“ auf „Schedule 3“ gebeten hat, lebt die Hoffnung auf eine baldige Legalisierung wieder auf. Damit würde Cannabis nicht mehr auf einer Stufe mit Heroin oder anderer harter Drogen stehen. Die Demokraten wollen den Unternehmen aus diesem Bereich auch den legalen Zugang zu Bankkonten ermöglichen. In Deutschland hat die Ampel den Plänen von Gesundheitsminister Lauterbach zugestimmt, Cannabis zu legalisieren. Wir sehen uns daher drei Unternehmen an, die auf Cannabis setzen.

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    Nun ist es endlich auch in Deutschland soweit: die Bundesregierung gibt grünes Licht für die private Nutzung von Cannabis. Bereits seit 2017 dürfen Ärzte in Deutschland Cannabis als Therapeutikum verschreiben. Den wachsenden Markt in diesem Segment hat das Team von Cantourage erkannt und setzt auf die medizinische Produktion der Wirkstoffe aus der Hanfpflanze. Entspannung hätte die Führungsetage von Bayer bitter nötig. Analysten der Berenberg Bank haben die Bilanz der Leverkusener auf Herz und Nieren geprüft und einige Dinge entdeckt, welche die Bayer Aktie nun von "Kaufen" auf "Halten" herunterstuft. Einen Schritt nach vorn geht es erneut für Amazons Cloud-Business. Die hauseigene KI zieht ein in die Dokumentation medizinischer Gesundheitsreports. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 19.07.2023 | 04:44

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    Seit einigen Tagen macht ein lang vernachlässigtes Börsen-Segment wieder auf sich aufmerksam: Die Cannabis-Branche. Die nordamerikanischen Branchen-Protagonisten Canopy und Tilray haben zuletzt wieder einige Börsenumsätze auf sich gezogen, doch die Skepsis ist weiterhin groß. Denn wer sich anlegerseitig nicht rechtzeitig verabschiedet hatte, musste in den letzten 2 Jahren rund 95 % des Einsatzes abschreiben und Experten vermuten, dass die Neubewertung der ehemaligen Highflyer noch nicht abgeschlossen ist. Wir richten einen Blick auf die nebulöse Szenerie der Hanf-Spekulation.

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