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25.06.2021 | 05:08

Commerzbank, Theta Gold Mines, Corestate Capital – Aufgepasst: die Jagd hat begonnen!

  • Gold
  • Immobilien
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Bildquelle: pixabay.com

Über den Wert und den an der Börse gezahlten Preis für ein Aktie kann man ganz unterschiedlicher Meinung sein. Kommt es hier zu einer zu großen Diskrepanz, schlägt die Stunde für gewiefte Anleger. Unter- oder Überbewertung liegen immer im Auge des Betrachters. Die Zeit wird zeigen, ob es ein „Value“-Kauf war oder eine „Value-Trap“. Wir nehmen die Fährte von drei spannenden Investments auf. Wo lauern Chancen und wo Gefahren?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: THETA GOLD MINES | AU0000035701 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , CORESTATE CAPITAL HLDG | LU1296758029

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Inhaltsverzeichnis:


    COMMERZBANK AG – es tut sich was

    Die Commerzbank-Aktie legte von Jahresbeginn bis Anfang Juni um stolze 30% zu. Das kürzlich vom BGH gefällte Urteil zur Rückerstattung von Bankgebühren belastete dann aber. Bei einem Kurs von aktuell 6,18 EUR sind Anleger immerhin noch stattliche 20% im Plus in diesem Jahr. Das Urteil des Bundesgerichtshofs werde zu einer Rückstellung "im mittleren zweistelligen Millionenbereich" führen, die im zweiten Quartal 2021 gebucht werde, so das Institut.

    Dennoch, man werde im Gesamtjahr die Erträge im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die Gesamtsituation hellt sich ohnehin für das Unternehmen auf. So signalisierten die US-Währungshüter die Zinswende schon für 2023 und somit früher als bisher angenommen. Da die Commerzbank auch anscheinend weitere Etappenziele im Transformationsprozess meistert, könnte in der Aktie bald noch mehr Potenzial stecken. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Anteilsscheine deutlich unter Buchwert notieren und im Vergleich zu europäischen und insbesondere US-Pendants mit deutlichen Abschlägen handeln. Die Erklärung der Diskrepanz liegt schlichtweg in der bescheidenen (Eigenkapital-) Rentabilität der Coba.

    Mit einer Reihe von Kosteneinsparungen will das Institut das Ruder rumreißen. Bis Ende 2024 wird die Zahl der Vollzeitstellen konzernweit von etwa 39.500 auf 32.000 sinken. In Deutschland wird das Filialnetz fast auf 450 Standorte halbiert. Zudem gibt der Konzern im Ausland 15 Standorte auf. Damit sollen die Kosten im Jahr 2024 rund 20% gestutzt werden. Sollte dies alles gelingen, hat die Aktie definitiv noch weiteres Potenzial.

    THETA GOLD MINES LIMITED – sehr günstig bewertet

    Theta Gold Mines ist ein in Australien ansässiges Goldbergbauunternehmen. Ziel des Unternehmens ist, mehrere südafrikanische Minen-Projekte zu konsolidieren und historische Minen mit einer sehr vorteilhaften Kostenposition, bei der die Produktionskosten pro Unze bei etwa der Hälfte des aktuellen Goldpreises liegen sollen, wieder in Produktion zu bringen. Theta Gold besitzt 43 historische Minen und wird in einem ersten Schnitt drei Minen im Untertagebau in Produktion bringen. Hieraus sollen 160.000 Unzen Gold ab 2022 als Output generiert werden.

    Das Unternehmen besitzt über 62.000 Hektar Goldabbaurechte, die den Großteil der Eastern Transvaal Gold Fields, einem sehr ergiebigen Goldgürtel, ca. 350 km östlich von Johannesburg abdecken. Dieser Trend ist mit dem Carlin-Trend im US-Bundesstaat Nevada vergleichbar, der jährlich rund 16% der globalen Goldproduktion hervorbringt. Ein weiterer Fokus ist auf die Produktion im Tagebau auf hochgradige, oberflächennahe Lagerstätten wie Goldfeldern Pilgrims Rest und Sabie Gold Fields gerichtet. Hier wird mittelfristig eine jährliche Produktion von über 350.000 Unzen Gold pro Jahr in Aussicht gestellt.

    Insgesamt umfasst die JORC-Ressource aller Liegenschaften rund 6 Mio. Unzen Gold. Das ist ein beträchtlicher Wert, der angesichts der niedrigen erwarteten Förderkosten eine hohe Wirtschaftlichkeit erwarten lässt. Die sehen auch die US-Analysten von Zacks Small Cap Research so und formulieren für die Anteilsscheine ein Kursziel von 0,69 USD. Angesichts des aktuellen Kurses in Höhe von 0,20 AUD, ist das ein Schnäppchen. Der Börsenwert der Gesellschaft liegt bei 100 Mio. AUD. Die Aktie wird an der Nasdaq OTCQX Best Market und Frankfurt gehandelt. Anleger können mit dem Wert wirklich nicht viel falsch machen.

    CORESTATE CAPITAL HOLDING SA – auf dem tiefsten Stand seit IPO

    CORESTATE Capital Holding S.A. ist ein Investmentmanager und Co-Investor für Immobilien mit einem verwalteten Vermögen von 28 Mrd. EUR. Die in Luxemburg ansässige Gesellschaft bietet ein großes Leistungsspektrum, welches insbesondere die Bereiche Investment- und Fonds Management sowie Immobilien-Management Services aus einer Hand umfasst. Kunden sind institutionelle Investoren sowie vermögende Privatanleger. Der Konzern verfügt über 42 weitere Büros, insgesamt umfasst die Mannschaft des SDAX-Unternehmens mehr als 800 Mitarbeiter.

    Die Gesellschaft notiert momentan knapp über 11 EUR und damit auf dem tiefsten Stand seit dem IPO 2017. 2017 und Anfang 2018 wurden mehr als 50 EUR je Aktie auf dem Parkett aufgerufen. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt mit 380 Mio. EUR deutlich unter dem per Q1 ausgewiesenen Eigenkapital in Höhe von 676 Mio. EUR bei einer Bilanzsumme von 1,45 Mrd. EUR. Auffällig ist der hohe Goodwill von 578 Mio. EUR, das sind rund 40% der Bilanzsumme und 86% des Eigenkapitals! Wenn man auf die jüngsten Quartalszahlen schaut, dann ergeben sich mehr Fragen als Antworten. Die Gesellschaft erlitt einen Verlust in Q1 von 14,5 Mio. EUR nach einem Gewinn von 8,8 Mio. EUR im Vorjahr. Das adjustierte EBITDA schaffte es mit 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 20,9 Mio. EUR) gerade einmal in den schwarzen Bereich. Dennoch hält die Gesellschaft an den Jahreszielen fest.

    Die Luxemburger stellen einen Gesamtumsatz zwischen 235 Mio. EUR und 260 Mio. EUR in Aussicht. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 90 Mio. EUR und 115 Mio. EUR liegen. Unerwartet schied CFO Lars Schnidrig kürzlich auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen aus. Ob es Reibereien im Zuge der Veränderung des Aktionariats gab oder es um die strategische Ausrichtung geht, ist nicht bekannt. Der am 11. Juni gemeldete Erwerb des FÜRST Projekts mit einem Finanzierungsvolumen von 1,02 Mrd. EUR und somit eine der größten Immobilientransaktionen des Jahres, half der Aktie nicht. Analysten trauen dem Titel im Schnitt ein Kurspotenzial von 23 EUR zu. Das heißt, die Aktie ist ein potenzieller Verdoppler. Angesichts des Verlusts in Q1 ist die Erreichung der Jahresziele unserer Meinung nach ziemlich sportlich und die Bilanz wirft für unseren Geschmack einfach zu viele Fragen auf. Es ist nicht verkehrt, an der Seitenlinie zu stehen.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Fonds – Fonds werden von Kapitalanlagegesellschaften gegründeten, um Anlegern themenspezifisch Investitionsinstrumente zu bieten.
    3. IPO – Initial Public Offering (IPO) wird in der Praxis u.a. als Synonym für Aktienerstemission, Börseneinführung, Börsengang, Going Public, Neuemission oder auch Publikumsöffnung verwendet.

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