15.12.2025 | 05:30
Die geheime Profit-Kette: Vom Zinkerz über Stahl zum Premium-E-Auto mit Pasinex Resources, thyssenkrupp und Nio
Metalle wie Zink sind das unsichtbare Fundament des Fortschritts. Als unverzichtbarer Korrosionsschutz für Stahl in Autokarosserien und als Hoffnungsträger für neue Batterie-Generationen verbindet dieses Metall traditionelle Industrie mit technologischer Zukunft. Diese strategische Konvergenz eröffnet Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Rohstoffabbau über die Stahlveredelung bis zum elektrischen Endprodukt. Drei Unternehmen verkörpern diese transformative Entwicklung: Pasinex Resources, thyssenkrupp und Nio.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
PASINEX RESOURCES LTD. | CA70260R1082 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Bor ist eines der vielseitigsten Elemente auf der ganzen Welt! Jeder, der diesen Text liest, nutzt regelmäßig hunderte Produkte, die von Bor abhängen. [...]" Tim Daniels, CEO, Erin Ventures
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Pasinex Resources - eine andere Art, Zink zu fördern
Während viele Bergbauunternehmen im Zinksektor mit schwankenden Preisen und schmalen Margen kämpfen verfolgt ein kanadischer Zinkproduzent mit türkischen Assets einen ungewöhnlichen Ansatz. Statt auf reine Mengenproduktion setzt das Unternehmen konsequent auf extrem hochgradige Vorkommen. Die Idee dahinter ist simpel. Erz mit einem Zinkgehalt von 30 – 50 % generiert pro abgebauter Tonne einen deutlich höheren Rohmetallwert. Diese massive Spanne soll gegenüber den Abbaukosten stabile Margen von 30 % und mehr sichern. Das stellt einen inhärenten Puffer in einem volatilen Markt dar.
Der Plan wird in den fortgeschrittenen Projekten Pinargözü und Sarikaya umgesetzt. Beide liegen in einer etablierten Bergbauregion und sind oberflächennah, was Kapitalbedarf und Entwicklungszeit reduzieren soll. Die Strategie ist kein reiner Neubau, sondern folgt einem Konsolidierungsmodell. Das Unternehmen bündelt gezielt hochwertige, oft familiengeführte Vorkommen, um Synergien zu heben. Für 2026 ist keine defensive Haltung geplant, sondern ein aktiver Ausbau. Dazu gehören der Bau einer neuen untertägigen Rampe bei Pinargözü und die systematische Exploration bei Sarikaya.
Ein entscheidender Schritt gelang am 12. Dezember mit der behördlichen Genehmigung (MAPEG) für den vollständigen Erwerb der Betreibergesellschaft des Pinargözü-Projekts. Dies gibt dem Unternehmen nun hundertprozentige Kontrolle über die Flaggschiff-Mine. Zusammen mit dem kürzlich ebenso vollständig übernommenen Sarikaya-Projekt konsolidiert es seine operative Basis in der Türkei. Diese vereinheitlichte Kontrolle soll die Umsetzung der Expansionspläne beschleunigen, die bereits in den ersten Wochen des neuen Jahres mit Personalaufbau und Entwicklungsarbeiten starten sollen. Die Aktie notiert aktuell bei 0,10 CAD und befindet sich im Aufwärtstrend.
thyssenkrupp - Stahl unter Druck
thyssenkrupps Stahlsparte zieht den gesamten Konzern in die roten Zahlen. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert der Konzern einen Nettoverlust zwischen 400 und 800 Mio. EUR. Diese gewaltige Summe ist fast ausschließlich auf die kostspielige Sanierung von Steel Europe zurückzuführen. Hohe Rückstellungen für den Abbau von rund 11.000 Stellen und die drastische Reduktion der Produktionskapazität von 11,5 auf unter 9 Mio. t schlagen hier voll durch. Die operative Performance leidet unter schwacher Nachfrage und dem immensen Druck durch Billigimporte.
Der mit der IG Metall ausgehandelte Sanierungstarifvertrag legt nun den Fahrplan für den radikalen Umbau fest. Das Ziel ist klar, die Kosten sollen runter, die Wettbewerbsfähigkeit rauf. Neben dem massiven Personalabbau und der Kapazitätsanpassung gehören dazu auch Investitionen in zukunftsfähige Technologien. Der Bau einer Direktreduktionsanlage in Duisburg schreitet voran, soll langfristig grünen Stahl ermöglichen, bindet aber aktuell Kapital. Parallel laufen Gespräche mit dem indischen Stahlkonzern Jindal Steel über einen möglichen Verkauf der gesamten Sparte – ein Zeichen für die Dringlichkeit der Lösungssuche.
Während Stahl kämpft, liefern andere Konzernbereiche Gründe für vorsichtigen Optimismus. Die erfolgreiche Börsennotierung der Marinetochter TKMS war ein großer Wurf und schuf Shareholder-Wert. Dieses Segment glänzt mit prallvollem Auftragsbuch und stabilen Gewinnen. Zudem treiben Technologiebereiche wie Uhde mit Projekten zur Ammoniak-Spaltung die Wasserstoff-Infrastruktur voran. Für Investoren bleibt die strategische Entwicklung dieser profitableren Segmente ebenso wichtig wie der Ausgang der Stahlsanierung. Die Zukunft des Konzerns wird sich zwischen diesen Polen entscheiden. Derzeit ist die Aktie für 8,934 EUR zu haben.
Nio - der Weg aus den roten Zahlen wird konkreter
Die Zahlen des chinesischen Elektroautohersteller NIO zeigen im 3. Quartal deutliche Fortschritte. Der operative Verlust konnte im Vergleich zum Vorquartal um gut 28 % gesenkt werden. Entscheidend dafür war eine kräftige Verbesserung der Fahrzeugmarge, die auf 14,7 % stieg. Dies gelang dem Unternehmen als einzigem in der vergleichbaren Start-up-Gruppe. Getragen wird diese Entwicklung von stark wachsenden Auslieferungszahlen und spürbaren Effizienzgewinnen in der Produktion sowie sinkenden Betriebskosten.
Das Wachstum wird zunehmend von den jüngeren Marken Onvo und Firefly getragen. Im 3. Quartal stammten bereits 58 % der Auslieferungen nicht mehr von der Premium-Marke NIO. Diese Diversifizierung in preissensiblere Segmente treibt das Volumen. Gleichzeitig punktet das Stammhaus mit dem neuen ES8, einem hochpreisigen SUV, der bereits eine beachtliche Absatzdynamik entwickelt. Diese gesunde Mischung aus Volumen und Margenstärke bildet eine solide Basis für die Zukunft.
Für das kommende Jahr hat das Management ein klares Ziel formuliert: Profitabilität auf Non-GAAP-Basis. Dies wäre ein fundamentaler Wendepunkt. Die Weichen hierfür scheinen gestellt, angetrieben von einer attraktiven Modellpalette und weiter optimierten Kostenstrukturen. Ob das ambitionierte Ziel erreicht wird, hängt nun von der Marktakzeptanz der neuen Modelle und der Fähigkeit ab, die erarbeiteten Margenvorteile in einem hart umkämpften Markt zu verteidigen. Momentan kostet eine Aktie 4,28 EUR.
Die Analyse zeigt eine Wertschöpfungskette unter Transformationsdruck. Pasinex Resources setzt mit seinem Fokus auf extrem hochgradige Zinkvorkommen auf inhärente Profitabilität in einem volatilen Rohstoffmarkt. Thyssenkrupp wird durch die massive Sanierung seiner Stahlsparte mit hohen Verlusten belastet, während andere Konzernbereiche stabilere Perspektiven bieten. Nio hingegen macht konkrete Fortschritte Richtung Profitabilität, angetrieben von einer verbesserten Fahrzeugmarge und einer diversifizierten Modellpalette.
Interessenskonflikt
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