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19.09.2023 | 04:55

Exxon, First Phosphate, Shell - Kampf gegen das schwarze Gold

  • Öl
  • Phosphat
  • erneuerbare Energien
Bildquelle: pixabay.com

Um den Klimawandel zu stoppen, setzen Politik und Wirtschaft auf die möglichst schnelle Abkehr von Kohle, Öl und Gas. Das Verbrennen fossiler Energien, ob für die Stromversorgung oder im Automotor, setzt riesige Mengen von Treibhausgas frei und ist hauptverantwortlich für die globale Erderwärmung. Doch die Realität sieht anders aus. Der Ölpreis steigt weiter und die die Multis fahren Rekorderträge ein. Nun könnte eine Klage aus den USA jedoch eine Trendwende einleiten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: EXXON MOBIL CORP. | US30231G1022 , FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , Shell PLC | GB00BP6MXD84

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    Klage gegen Ölgiganten – Kalifornien wird aktiv

    Reden die Öl-Multis wie Shell, Exxon Mobil oder Chevron die Gefahren und Risiken, die durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen ausgehen, klein? Geht es nach dem Bundesstat Kalifornien, ist dies Fakt und wirft den Produzenten des schwarzen Goldes Täuschung der Öffentlichkeit vor. So verklagt der Golden State führende Ölkonzerne wegen Irreführung über die Gefahren ihrer Produkte. Die Klage, eingereicht in San Francisco, behauptet, dass die Firmen seit Jahrzehnten über die potenziell „katastrophalen Folgen" von fossilen Brennstoffen Bescheid wussten.

    Andere US-Staaten haben ähnliche Klagen eingereicht, doch Kaliforniens Fall ist besonders heikel, da der Staat ein großer Ölproduzent ist und die Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit Erfolge erzielte, so die New York Times. Die Klage zielt auf Unternehmen wie ExxonMobil, Chevron und Shell ab. Einige dieser Unternehmen lehnen die Vorwürfe ab und betonen, dass der Klimawandel global angegangen werden sollte, nicht gerichtlich. Das American Petroleum Institute sieht die Klage als koordinierten Angriff auf die Branche. Kalifornien fordert, dass die Ölfirmen für die entstandenen Kosten aufkommen und Strafen zahlen. Kaliforniens Gouverneur Newsom beschuldigt die Ölindustrie, seit über 50 Jahren zu lügen. Richard Wiles vom „Center for Climate Integrity“ bezeichnet den Fall als die „bedeutendste Klimaklage“ gegen die Ölindustrie in den USA.
    So richtig ernst nehmen Anleger die Folge der Klage noch nicht. So starteten die größten Öl-Produzenten in New York allesamt mit grünen Vorzeichen.

    First Phosphate – Hoffnungsträger der grünen Energie

    Während sich die Ölmultis in den nächsten Jahren mit immer mehr Klagewellen auseinandersetzen dürften, sollten gerade Produzenten von Rohstoffen für die Elektromobilität sowie Batteriespeicher Rückenwind erhalten. First Phosphate fokussiert sich auf die Gewinnung und Reinigung von Phosphat zur Herstellung von aktivem Kathodenmaterial für die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterieindustrie. Neben Elementen wie Kupfer und Lithium spielt Phosphat eine entscheidende Rolle bei der Energiespeicherung in zeitgenössischen Fahrzeugen. LFP-Batterien sind in letzter Zeit wegen ihrer herausragenden Brandschutzmerkmale, ihrer Beständigkeit und ihrer wirtschaftlichen Vorteile immer beliebter geworden.

    Automobilgiganten wie Tesla, Volkswagen und Mercedes bevorzugen zunehmend diese Technologie gegenüber den traditionellen Lithium-Ionen-Batterien. Untersuchungen von Fortune Business Insights zeigen, dass der weltweite LFP-Batteriemarkt von 10 Mrd. USD im Jahr 2021 auf beeindruckende 50 Mrd. USD bis 2028 wachsen wird.

    First Phosphate nimmt in diesem rasant expandierenden Bereich eine strategische Stellung ein und hat sämtliche Grundstücke in der Region Saguenay-Lac-St-Jean in Quebec erworben. Diese Region, die sich über mehr als 1.500 km² erstreckt, bietet nicht nur eine ausgezeichnete Infrastruktur, sondern auch seltene Anorthosit-Eruptivphosphatgesteine. Aus diesen Gesteinen wird Phosphat von höchster Qualität ohne schädliche Beimengungen extrahiert. Nach verschiedenen Verarbeitungsschritten wird dieses Rohmaterial als reinste Phosphorsäure in Batteriequalität an renommierte LFP-Batterieproduzenten in Nordamerika geliefert. Ein ganz großes Augenmerk legt First Phosphate dabei auf den hohen Reinheitsgrad sowie der Produktion mit einem geringen CO2-Fußabdruck.

    Durch die Vereinbarung mit American Battery Factory Inc., eine Produktion von jährlich bis zu 40.000 t vollständig in Nordamerika hergestelltem aktivem Lithiumeisenphosphat-Kathodenmaterial zu fördern, wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.

    „Stationäre Energiespeicher- und Telekommunikationsanwendungen sind neben dem schnell wachsenden Sektor der Elektrofahrzeuge bereits ein etablierter Markt für LFP-Batterien in Nordamerika", so John Passalacqua, CEO von First Phosphate. „Der Start unserer LFP-Rohstoffstrategie mit einem fokussierten Partner wie ABF, der über eine bestehende LFP-Produktnachfrage in Nordamerika verfügt, ermöglicht uns einen umsichtigen und pragmatischen Markteintritt."

    Shell verkauft Batteriehersteller

    Neben der Einreichung einer Klage tauchte der zu einem der größten Mineralöl- und Erdgasunternehmen gehörende Konzern, mit dem Verkauf des Batterieherstellers Sonnen auf den Newsseiten auf. Die deutsche Solartochter, die Shell erst vor rund 4 Jahren erwarb, sollte ein Baustein für die neue Strategie, einer der größten Stromanbieter zu werden, sein. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, dürfte der Deal jedoch ein deutlich positives Handelsgeschäft darstellen. So zahlte das Unternehmen bei der Übernahme 2019 etwa 500 Mio. EUR. Aktuell könnte die Transaktion zwischen 1,35 Mrd. EUR und 1,8 Mrd. EUR über die Bühne gehen.

    Neben Sonnen verkaufte Shell bereits das komplette Stromkundengeschäft im Privatkundenbereich in Deutschland und Großbritannien an den britischen Konkurrenten Octopus Energy sowie diverse Projekte im Wind- und Biokraftsektor. Dabei sei davon auszugehen, dass die Gewinnmargen im Privatkundengeschäft zu niedrig sind. So wolle sich die neue Führungsriege unter CEO Wael Sawan verstärkt auf Großkunden fokussieren.


    Die Klage aus Kalifornien gegen mehrere Ölmultis könnte den Basispreis langfristig belasten. Shell verkauft zudem seine Beteiligung an der deutschen Sonnen GmbH und zieht sich verstärkt aus dem Privatkundengeschäft zurück. First Phosphate konnte mit der Vereinbarung mit ABF, Lithiumeisenphosphat-Kathodenmaterial zu fördern, einen wichtigen Meilenstein erzielen.


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



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    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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