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09.07.2021 | 05:08

JinkoSolar, dynaCERT, Vestas – Was ist das beste CleanTech Investment?

  • CleanTech
  • Wasserstoff
  • Solar
Bildquelle: pixabay.com

Aktuelle Extremhitze von bis zu 50°C in Nordamerika, arktische Temperaturen bei uns in Süddeutschland noch im April: Das Wetter spielt verrückt und der Mensch scheint daran nicht ganz unschuldig zu sein, wenn man weltweit führenden Klimaforschern Glauben schenken möchte. So scheint die durch menschliche Industrialisierung verursachte Klimaerwärmung außergewöhnlich schnelle und starke Auswirkungen zu haben. Nach dem Regierungswechsel in den USA, wird man sich mit dem transatlantischen Partner bestenfalls schneller über notwendige Sofortmaßnahmen einigen können. Die Dekarbonisierung der Industrie ist dabei einer der wichtigsten Bausteine, die mit vielen unterschiedlichen CleanTech-Lösungen angegangen werden soll. Wir stellen drei Stories mit äußerst erfolgversprechenden Ansätzen und dementsprechendem Kurspotenzial vor.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , VESTAS WIND SYST. NAM.DK1 | DK0010268606

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Inhaltsverzeichnis:


    JinkoSolar – Die Kurserholung läuft

    Der chinesische Solarpanelhersteller JinkoSolar ist mit seinen 23 über den Globus verteilten Produktionsstätten nicht nur einer der weltweit größten seiner Branche, sondern auch einer der innovativsten. So konnte JinkoSolar kürzlich vermelden, dass es ihnen als erstem Hersteller gelungen sei, ein Solarpanel mit einem Wirkungsgrad von rd. 25% in Massenproduktion herzustellen. Wenn man sich vorstellt, wie viel Energie uns der globale Fusionsreaktor Sonne jeden Tag auf die Erde schickt, die wir nur zu 25% einfangen und umwandeln können. Man muss kein Mathematiker oder Ingenieur sein, um zu verstehen, dass hierin eine der großartigsten Zukunftstechnologien und Methoden zur sauberen Produktion von Strom liegt.

    Die Börse scheint das ähnlich zu sehen. Nachdem CleanTech-Aktien am Jahresanfang massiv von einer Konsolidierungswelle wegen steigender Rohstoffpreise betroffen waren – JinkoSolar büßte damals mehr als 50% seines Aktienkurses ein – läuft der Kurs seit Anfang Mai, abgesehen von ein paar Gewinnmitnahmen, wieder ziemlich gut. So konnte das Papier in den letzten zwei Monaten über 60% zulegen und ist auf rund 75% des Vor-Crash-Niveaus geklettert. Die im Juni verkündeten Quartalszahlen, die besser als erwartet ausgefallen sind, sowie die Ankündigung eines Börsengangs der Tochter Jiangxi Jinko im Star-Markt an der Shanghai Stock Exchange, sollten für weitere Kursgewinne gut sein.

    dynaCERT – Wasserstoffspezialist mit innovativer Brückentechnologie

    Wenn die Menschheit den industriellen Klimawandel noch aufhalten möchte, muss sie sich sputen. Laut Weltklimarat müssten die weltweiten CO2-Emissionen bis spätestens 2050 um 40 bis 70% gesenkt werden, um eine Begrenzung des Temperaturanstiegs um 2°C, der allgemein als Point-of-no-Return angesehen wird, noch abzuwenden. Klar ist: Elektromobilität steht erst am Anfang, im Schwerlastverkehr auf der Straße, bei Schwermaschinen wie Tunnelbohrern, Kränen oder auch bei Flugzeugen. Und im maritimen Verkehr steckt die Elektromobilität noch in den Kinderschuhen.

    Aus diesem Grund setzt die Technologie des kanadischen Wasserstoffspezialisten dynaCERT auch bei konventionellen Dieselantrieben an. Diese werden durch die Einspritzung einer geringen Menge von Wasserstoff so optimiert, dass der CO2-Aussstoß um ganze 19% sinkt – ohne leistungstechnische Einbußen. Dabei ist die benötigte Menge Wasserstoff so gering, dass dieser On-Demand mittels eines mobilen Elektrolyseurs namens HydraGEN direkt im Fahrzeug produziert werden kann. Mittels der hauseigenen Telematik-Lösung HydraLYTICA können die Emissionseinsparungen dann ebenfalls gesetzeskonform dokumentiert werden. Dies ist nötig, um für das eingesparte CO2 digitale Zertifikate zu erhalten, die an entsprechenden Börsen monetarisiert werden können.

    Dabei wurde dieses Setup bereits in mehreren Pilotprojekten getestet und ein Proof-of-Concept erstellt. Doch auch, wenn diese Technologie ein perfektes Rezept für die schnelle Reduktion des Klimakillers Kohlendioxid darstellt, möchte man sich bei dynaCERT nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern sucht im Gegenteil neue Herausforderungen. So gab dynaCERT vor ein paar Tagen die Bildung einer strategischen Allianz mit dem ebenfalls in Kanada ansässigen Unternehmen Galaxy Power bekannt. In Kooperation mit der Gesellschaft sollen neue Technologien auf Basis von Wasserstoff entwickelt werden, um Kanada weiterhin an der Spitze der Wasserstofftechnologie zu halten. Das Unternehmen betonte dabei, dass die Kooperation nicht die bisherigen Geschäftsbereiche von dynaCERT umfasse, sondern man sich lediglich in zusätzlichen Geschäftsbereichen zusammenfinden werde.

    Für uns klingt das Ganze nach einer spannenden Story. Die Technologie ist ausgereift und einfach in bestehende Antriebssysteme zu integrieren. Von Start weg lassen sich so rund 20% der entstehenden CO2-Emissionen vermeiden. Es braucht nicht viel Phantasie, um zu erwarten, dass eine solche CleanTech-Technologie in absehbarer Zeit angesichts der ambitionierten Ziele der Politik für alle Dieselfahrzeuge Vorschrift werden könnte, ähnlich einem Partikelfilter.

    Vestas Wind Systems A/S – Volle Orderbücher sorgen für gute Stimmung

    In Hamburg sagt man „Tschüß“! – Ob man den Gassenhauer auch in Dänemark kennt, ist uns leider nicht bekannt. Aber ähnliches wird man sich in der Zentrale des dänischen Windkraftspezialisten gedacht haben, wenn man in den letzten Wochen den Kurs des hanseatischen Wettbewerbers Nordex SE verfolgt hatte. Der hat seit der Ankündigung einer massiven Kapitalerhöhung mittels 2,7 Mio. neuer Aktien zu je 13,70 EUR relativ schnell einen zweistelligen Kursverlust einstecken müssen und testete in der letzten Zeit immer wieder das langfristige Tief bei 17 EUR. Und dies trotz eines kontinuierlichen Auftragseingangs. So war die Pipeline im zweiten Quartal um eine zu installierende Leistung von 1.534 MW angewachsen, was nahezu eine Verdopplung zum entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet.

    Solche Probleme kennt man in Aarhus nicht. Im zweiten Quartal hat man hier Aufträge im Volumen von über 2.000 MW einsammeln können, nach der allgemeinen Konsolidierung im März hat klettert der Kurs der Anteilsscheine wieder und liegt aktuell im Bereich um 250 DKK. Gute News. Sollten zu einer Fortsetzung der positiven Aktienkursperformance führen. So konnte der Konzern letzten Freitag verkünden, dass man bei einem Onshore-Projekt in Irland zukünftig mit dem ebenfalls aus Dänemark stammenden weltweit führenden Offshore-Windparkbetreiber Ørsted zusammenarbeiten werde. Dies ist insofern bedeutend, da Ørsted bisher bei seinen Projekten noch auf Turbinen von GE zurückgreift.

    So macht diese Kooperation für beide Sinn: Ørsted stärkt seine Position bei Onshore-Anlagen, Vestas hat einen neuen Kunden für seine Turbinen. Insofern könnte sich Irland als Pilotprojekt erweisen, das für noch vollere Auftragsbücher bei beiden in der Zukunft steht. Analysten mögen die Story und geben Kursziele bis zu 50 EUR aus. Außerdem halten Branchenkenner Vestas aktuell für die beste Windkraft-Aktie für langfristig orientierte Anleger.


    Das Extremwetter allerorts führt es uns vor Augen: Klimaschutz durch CleanTech ist das Gebot der Stunde. In welche Technologie oder Unternehmensgröße jemand investiert, hängt vom persönlichen Investitionsstil ab. Vestas ist sicherlich das Papier für den konservativen Anleger, der auf eine langfristig positive Kursentwicklung setzt, während dynaCERT bisher über eine überschaubare Kundenbasis aber über großes Wachstumspotenzial verfügt. JinkoSolar besitzt ebenso große Erfolgsaussichten, die chinesische Jurisdiktion könnte aber zu einem bösen Erwachen führen.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    • Klimaschutz
    • Wasserstoff
    • Alternative Energien
    • Technologie

    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
    • Mobilität
    • Netzausbau
    • Wasserstoff

    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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    • Märkte
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