Menü schließen




23.04.2025 | 04:45

Kein Trump-Frust mit 123fahrschule und Mutares, doch Achtung bei Rüstungs-Titeln wie Renk, Hensoldt und Steyr!

  • Defense-Aktien
  • Rüstung
  • Maschinenbau
  • Fahrschule
  • Digitalisierung
Bildquelle: pixabay.com

Die tägliche Nachrichtenlage bestimmt das Börsengeschehen. Nach einer von Trump verursachten Achterbahnfahrt stehen die beliebten Tech-Titel alla Magnificent7 mittlerweile gut 20 % tiefer. Im Fall von Nvidia fehlen nun schon 50 USD zum Top. Für viele eine Möglichkeit, endlich durchzuatmen und über das weitere Börsenjahr nachzudenken. Nebenwerte wie die erfolgreiche 123fahrschule basteln weiter an ihrem Wachstumsprogramm und Mutares kommt gut mit seinen Beteiligungen voran. Etwas überteuert erscheinen die heiß gelaufenen Defense-Titel Renk und Hensoldt. Wer nun Rendite machen will, muss sehr selektiv vorgehen und in Spezialitäten investieren. Der globale ETF-Sparer wird nach knapp 10 % Plus per annum wohl in 2025 erst mal eine Renditepause einlegen. In der Zwischenzeit gewinnt der flexible Investor. Hier ein paar Ideen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: 123FAHRSCHULE SE | DE000A2P4HL9 , MUTARES KGAA NA O.N. | DE000A2NB650 , RENK AG O.N. | DE000RENK730 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , STEYR MOTORS AG | AT0000A3FW25

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Boris Polenske, CEO, 123fahrschule SE
    "[...] Wir müssen unseren Schülern eine effiziente und zeitsparende Ausbildung bieten, um uns vom Wettbewerb zu differenzieren. [...]" Boris Polenske, CEO, 123fahrschule SE

    Zum Interview

     

    Mutares und Steyr – Der goldene Coup

    Die Beteiligungsgesellschaft Mutares beweist ein gutes Händchen. Noch gar nicht lang ist es her, als die Münchner in die Sanierung des Spezialmotoren-Herstellers Steyr Motors eingestiegen sind. Dann begann der Ukrainekrieg und man entdeckte die militärischen Bereiche der Österreicher. Im Oktober 2024 gelang dann auch ein Listing, seither bauten die Asset-Manager ihre Beteiligung sukzessive um insgesamt 1,6 Mio. Aktien ab und erlösten dabei ca. 74 Mio. EUR. Anleger können deshalb nach der nächsten HV im Juni wieder eine solide Ausschüttung erwarten. Der Dividendenvorschlag lautet 2,25 EUR – immerhin 6,8 % auf den aktuellen Kurs von 32,85 EUR. Aufstocken im Korridor 30 bis 33 EUR, Analysten der Plattform LSEG erwarten 39 EUR in 12 Monaten.

    Die Steyr-Aktien selbst haben bewegte 6 Wochen hinter sich. Mitte März explodierte der Kurs bis auf 380 EUR nachdem einige Spekulanten wohl zu viel Shortpositionen eingegangen waren. Der Oberösterreicher Motorenbauer sondiert den Markt derweil für externe Zukäufe. Nach den beschlossenen Sonderkrediten in Deutschland geht das Management von steigenden Rüstungsetats auch in anderen großen europäischen Ländern und einer sehr hohen Nachfrage der internationalen Bündnispartner aus. Steyr produziert Hochleistungsmotoren, etwa als Hauptantrieb in militärischen Spezialfahrzeugen, Booten sowie Hilfsaggregate für Kampfpanzer und Lokomotiven. Den Großteil des Umsatzes machen mittlerweile Produkte für militärische Zwecke aus. 2024 stiegen die Erlöse gegenüber 2023 um 9,2 % auf 41,7 Mio. EUR. Die Marktkapitalisierung erhöhte sich in der Spitze auf verrückte 2,2 Mrd. EUR und betrug gestern 242 Mio. EUR. Das ist immer noch der 6-fache Umsatz! Viel zu teuer.

    123fahrschule – Steiles Wachstum ist vorprogrammiert

    Ungleich friedlicher mutet das Geschäftsmodell der 123fahrschule SE an. Denn während Deutschland in Sachen Digitalisierung immer noch großen Nachholbedarf hat, sieht der börsennotierte Fahrschul-Anbieter die Digitalisierung als einen Teil seiner DNA. Immerhin hat Kanzler in Spe, Merz, bereits angekündigt, ein Digital-Ministerium zu schaffen. Das dokumentiert die Wichtigkeit des Themas an oberster Stelle.

    CEO Polenske belegt Erfahrung in diesem Thema, denn er hatte bereits zur Jahrtausendwende KlickTel gegründet und erfolgreich an die Börse gebracht. 123fahrschule wurde dann im Jahr 2016 gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die weitere Digitalisierung und Modernisierung der Fahrschulbranche spezialisiert und kombiniert innovative Technologien wie Online-Anmeldung, App-gestützte Terminverwaltung sowie Fahrsimulatoren mit traditionellen Fahrschulservices. Sie zählt mittlerweile zu den größten Fahrschulketten Deutschlands und setzt auf weiteres Wachstum durch Neueröffnungen und Übernahmen. Mit Ansätzen wie z. B. einer Lern-App, einem modernen Fahr-Simulator, geblockten Theorie-Schulungen und gezielter Prüfungsvorbereitung sticht das Angebot von 123 aus dem Markt heraus. Ziel ist es, eine Fahrerlaubnis Klasse B auch heute noch für 2.000 bis 2.500 EUR erwerbbar zu machen.

    123fahrschule verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 im Jahresvergleich und erreichte 22,5 Mio. EUR ein Umsatzwachstum von 9,3 %. Das EBITDA verbesserte sich um ganze 1,42 Mio. EUR auf einen operativen Überschuss von 532.000 EUR. Das Unternehmen schloss die Übernahme des Simulatorherstellers Foerst GmbH erfolgreich ab, was die erlangte Position im digitalen Fahrerausbildungsmarkt deutlich stärken wird. Die sichtbare Verbesserung des Cashflows und das Wachstum der Schüleranmeldungen um 25 % unterstreichen den operativen Erfolg im letzten Jahr. Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet 123 eine Umsatzrange von 28 bis 30 Mio. EUR, dazu lautet die laufende EBITDA-Prognose von 1,5 bis 2,5 Mio. EUR. Die Analysten von mwb research aktualisierten im März ihr Modell und ergänzten nun die Schätzungen für das Jahr 2027. Mit nur kleineren Anpassungen bestätigten die Analysten ihre KAUF-Empfehlung mit einem Kursziel von 6,20 EUR. Nach einer erfolgreichen Kapitalerhöhung sind jetzt 5,558 Mio. Aktien im Umlauf, die Marktkapitalisierung liegt bei 14,7 Mio. EUR. Die Aktie schwankt aktuell zwischen 2,60 und 2,70 EUR, eine runde Sache, wenn man das Kursziel von mwb Research als erreichbare Zielmarke definiert.

    Renk und Hensoldt – Hohe Sicherheitsaufschläge

    Hoch her geht es weiterhin bei den Defense-Titeln Renk und Hensoldt. Der Augsburger Spezialgetriebehersteller erreichte mit einem Höchstkurs von 52,70 EUR eine Marktkapitalisierung von satten 5,2 Mrd. EUR. Das Unternehmen erzielt aber in 2025e nur einen geschätzten Umsatz von gut 1,5 Mrd. EUR. Eine laufende Betriebsoptimierung wird den Gewinnanstieg je Aktie auf etwa 1,4 EUR begrenzen, damit beträgt das laufende KGV stramme 35,5. Auch im nächsten Jahr sinkt es nur auf 28,2 ab. Völlig ausreichend votieren die 11 positiv gestimmten Analysten auf der Plattform LSEG mit einem durchschnittlichen Kursziel von 47,90 EUR. Das liegt unter dem gestrigen Kurs von 50 EUR. Verkaufen!

    Bei Hensoldt sieht es von der Bewertungsseite nicht recht viel besser aus. Mit Kursen um 65 EUR beträgt die Marktkapitalisierung gut 7,5 Mrd. EUR. Auch hier liegt die Umsatzschätzung 2025e mit 2,6 Mrd. EUR nur bei einem Drittel der Bewertung. Noch dazu wächst das Unternehmen bis 2027 laut begleitender Analysten im Schnitt nur mit etwa 10 - 12 % pro Jahr. Auch hier beträgt das sehr optimistische KGV 36 bzw. 30 für die kommenden zwei Geschäftsjahre. Das mittlere Kursziel der LSEG-Experten ist mit 58 EUR in 12 Monaten entsprechend niedrig. Zahlen zum ersten Quartal werden am 7. Mai erwartet. Wenn es hier keine positive Überraschung mit super Ausblick gibt, sollte man als Investor die aufgelaufenen Gewinne schnell einstreichen. Vermutlich greift der empfohlene Stopp von 63,50 EUR aber bereits vorher.

    Ohne die verzerrende Darstellung der Steyr-Aktie ergibt sich innerhalb der Peergroup eine differenzierte Entwicklung. Während Mutares noch im Minus konsolidiert, brillieren Renk und Hensoldt mit über 70 % Zuwachs. Sehen lassen kann sich auch 123fahrschule mit einer 12-Monats-Rendite von gut 41 %. Quelle: LSEG vom 22.04.2025

    Investieren wird zur langfristigen Monsteraufgabe. Während HighTech-Werte weiter konsolidieren, kommen Defense-Aktien langsam in stark überbewertete Zonen. 123fahrschule profitiert von einem guten Sentiment in Richtung Digitalisierung und hat ein strammes Wachstumsprogramm vor sich. Achten sie bei Rüstungsaktien auf konsequente Stopps z. B. Renk 47,50 EUR, Hensoldt 63,50 EUR und Steyr 42,50 EUR, um die üppigen Gewinne zu sichern.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 19.11.2025 | 03:45

    Gold über 4.000 USD, Bitcoin und NASDAQ am Taumeln! Formation Metals im Aufwind, Panik bei MetaPlanet und DroneShield

    • Strategische Metalle
    • Gold
    • Kupfer
    • Kryptomärkte
    • Defense-Aktien
    • Kritische Rohstoffe

    Vor einigen Wochen hatte die US-Regierung in Sachen kritischer Metalle den Notstand ausgerufen. Daraufhin gab es einen riesigen Run auf alle Aktien, welche strategische Metalle wie Seltene Erden, Uran oder Lithium im Blick haben. Doch entscheidend war dieses Statement auch für einen Gold- und Silbermarkt, der seit Oktober neue Allzeithochs angelaufen hatte und nun etwas in die Konsolidierung geraten ist. Zu Wochenanfang waren sie wieder da, die Rückkäufe im Gold und Silber, gleichzeitig machten ehemalige Tech-Highflyer wie MetaPlanet oder DroneShield die Grätsche. Investoren können nun von den aktuellen Panik-Szenarien der letzten Wochen profitieren, denn jahrelang waren Rohstoffmärkte in Lauerstellung, nun trifft sie eine unermessliche Geldflut. Wo sollten Anleger jetzt noch einsteigen?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 18.11.2025 | 05:00

    Rüstungsaktien mit der zweiten Luft: Almonty, Boeing, Rheinmetall

    • Rüstung
    • Wolfram
    • Investments

    Die Frage nach der Sicherheit Europas ist an der Börse ein wenig aus dem Fokus geraten - Aktien wie Rheinmetall oder auch Almonty haben von ihren Höchstkursen abgegeben. Doch nur, weil medial derzeit andere Themen gespielt werden, heißt das nicht, dass Titel mit Rüstungs-Fantasie nicht vor einer vielversprechenden Zukunft stehen. Wir blicken auf drei Aktien aus der Branche und erklären, mit welchem Potenzial Anleger heute rechnen können.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 17.11.2025 | 06:00

    Wie European Lithium, Hensoldt und Volkswagen die Supply-Chain-Krise meistern und für Potenzial in ihrem Depot sorgen

    • European Lithium
    • Hensoldt
    • Volkswagen
    • Seltene Erden
    • Lithium
    • kritische Rohstoffe
    • Rüstung
    • Rüstungsindustrie
    • Elektromobilität
    • Rohstoffsicherheit

    Die globale Tech- und Rüstungsindustrie steht unter Spannung. Die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen aus begrenzten Quellen wird zum strategischen Alptraum. Jüngste Handelsbeschränkungen treiben die Preise, gefährden Lieferketten und zwingen Europa zum raschen Umdenken. Parallel warnen Studien vor einer drohenden Lithium-Lücke, die den E-Auto-Boom abrupt beenden könnte. Der Wettlauf um sichere Versorgung und technologische Souveränität ist in vollen Gange – und bietet zugleich historische Chancen. Wir sehen uns daher mit European Lithium, Hensoldt und Volkswagen drei Unternehmen an, die direkt in diesen stürmischen Märkten aktiv sind.

    Zum Kommentar