Menü schließen




28.07.2022 | 05:10

Nel ASA, Altech Advanced Materials, Varta – Gamechanger am Batteriemarkt?

  • Elektromobilität
  • Batterie
Bildquelle: pixabay.com

Durch die Energiewende läuft die Transformation des Verkehrs vom Verbrennungsmotor zu mit Strom betriebenen Fahrzeugen. Dadurch steigt global die Nachfrage nach Batterien drastisch. Der Kampf um die beste Effizienz und Reichweite ist nicht nur unter den Elektroautobauern voll entbrannt. Bis dato kommen die leistungsstärksten Speicher für elektrische Energie auf elektrochemischer Basis einmal mehr aus China. Ein deutsches Unternehmen schickt sich durch die Entwicklung einer neuen Beschichtungsmethode jedoch an, der neue Standard auf dem Markt zu werden.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    Neuer Standard in der Batterietechnologie?

    Die Beschichtungstechnologie für das Anodenmaterial von Altech Advanced Materials, „Silumina Anodes“, könnte zum neuen Standard in der Batterietechnologie werden, der Weg dahin ist freilich noch weit. Am Joint Venture, das an der hochinnovativen Entwicklung arbeitet, besitzt die deutsche Altech Advanced Materials AG 25%, die restlichen 75% liegen beim australischen Unternehmen Altech Chemicals. Das Ziel ist dabei klar definiert. Batterien werden mit einer speziellen Nanobeschichtung aus hochreinem Aluminiumoxid und einer Anreicherung von Silizium versehen, was die Ablagerung von Lithiumteilchen an den Elektroden verhindern soll. Ein Kapazitätsverlust, wie man ihn aktuell bei Lithium-Ionen-Batterien verfolgen kann, wird somit deutlich minimiert.

    Dadurch steigt die Leistungsfähigkeit einer Batterie um 15%, die Lebensdauer wird sogar um 30% verlängert. Zudem zeigten weitere Forschungen, dass mit der Aufstockung des Silizium-Anteils an der Anode eine Verdopplung der Leistungsfähigkeit erreicht werden kann. Das Ergebnis der Vormachbarkeitsstudie für das geplante Werk für keramische Beschichtung von Anodenverbundmaterial in Schwarze Pumpe, südlich von Cottbus, zeigte das deutliche Potenzial auf. Der Nettobarwert (NPV) vor Steuern des Projekts liege bei rund EUR 420 Mio. EUR. Bei einer geplanten Vollauslastung der noch zu bauenden Produktionsstätte von 10.000t p.a. würde sich demnach ein EBITDA in Höhe von 52,00 Mio. EUR ergeben. Aktuell liegt der Börsenwert der Altech Advanced Materials, die wie oben beschrieben 25% hält, bei 6,22 Mio. EUR.

    Mit dem Fraunhofer-Institut IKTS wurde kürzlich eine Partnerschaft justiert. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Test- und Qualifizierungsprozess für Silumina Anodes zu beschleunigen und die langfristige Leistungsfähigkeit des Anodenmaterials in verschiedenen Batterieanwendungen unabhängig zu verifizieren. Zudem wurde der Verlust der Hälfte des Grundkapitals bekanntgegeben. Die Vorschläge für verschiedene Kapitalmaßnahmen liegen auf dem Tisch und sollen der für den 23. August 2022 geplanten Hauptversammlung vorgeschlagen werden. Die Technologie ist aussichtsreich, birgt allerdings auch auf aktuellem Stadium Risiken.

    Bullishe Formation setzt sich fort

    Nach Monaten der Korrektur - hohen Kursverlusten von in der Spitze knapp 80% - könnte der Kurs des norwegischen Wasserstoffspezialisten seine Bodenbildungsformation bald abgeschlossen haben. Initialzünder war der vor kurzem veröffentlichte größte Auftrag in der Firmengeschichte. Demnach konnte die Tochtergesellschaft Nel Hydrogen Electrolyser AS von einem nicht genannten Kunden aus den Vereinigten Staaten den bislang größten Auftrag über die Lieferung von Elektrolyseuren für die Wasserstoff-Produktion vermelden. Das Volumen geht über 200 MW und umfasst alkalische Elektrolyseure für die industrielle Anwendung.

    Bei dem Auftrag für die Elektrolyseur-Stacks handelt es sich um einen Festauftrag mit einem Wert von über 45 Mio. EUR. Die Produktion und Lieferung der Stacks ist von Februar 2023 bis Mitte 2024 in Nels Produktionsanlagen zur Herstellung von Elektrolyseuren auf Heroya geplant. „Wir freuen uns sehr, den bisher größten Auftrag für Nel bekannt geben zu können. Dieses Projekt wird die Liefer- und Ausführungskapazitäten von Nel in großem Maßstab unter Beweis stellen und eine wertvolle Referenz für künftige Großaufträge sein", sagt Hakon Volldal, der neue CEO von Nel ASA.

    Die Schweizer Bank Credit Suisse hat das Kursziel für Nel ASA von 19,30 auf 15,00 NOK, umgerechnet 1,51 EUR gesenkt, die Einstufung aber auf "Neutral" belassen. Aktuell notiert der Wert mit 1,52 EUR bereits über dem Kursziel des Analysten. Ein starkes Kaufsignal würde sich beim Überschreiten der Marke bei 1,61 EUR generieren.

    Varta – Warten auf die Zahlen

    Im Moment gibt es wenig Neuigkeiten beim traditionsreichen deutschen Batteriekonzern mit Sitz im baden-württembergischen Ellwangen. Dennoch dürfte so manchen Anlegern mulmig werden, denn am 11. August legt der Konzern seine Zahlen zum zweiten Quartal vor. Dass hier positive Überraschungen kommen könnten, ist aufgrund der Belastungsfaktoren mit steigenden Rohstoffpreisen und Unterbrechungen bei den Lieferketten in den vergangenen Monaten eher unwahrscheinlich.

    In den letzten Wochen gab es zudem eine Meldung, die eher auf schwächere Kurse hindeuten könnte. So verkaufte Insider und Mehrheitsaktionär Michael Tojner, beziehungsweise der von ihm geleitete Industrie-Konzern Montana Tech Components, 200.000 Varta Aktien zu Kursen von 78 EUR, was einem Gegenwert in Höhe von 15,6 Mio. EUR entspricht. Insgesamt sind Tojner 55,9% der Varta-Aktien zuzuordnen.

    Auch charttechnisch trübt sich die Lage weiter ein. Mit 73,92 EUR notiert das Papier nur noch knapp über seinem Jahrestief bei 67,88 EUR. Ein Bruch dieses Unterstützungsbereichs könnte durchaus in den Bereich um die 50 EUR-Marke führen. Hier liegt das Tief aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie im März 2020. Angesichts dieser Vorzeichen ist ein Beobachten weiterhin die beste Alternative.


    Die Zeichen stehen bei Nel ASA weiter auf Erholung. Dagegen sollten Anleger bei Varta die Quartalszahlen abwarten. Altech Advanced Materials befindet sich aktuell im Korrekturmodus. Für spekulative Anleger, die an die Technologie glauben, könnte das aktuelle Niveau als langfristiger Einstiegspunkt dienen. Jedoch sollte auch hier die Hauptversammlung in Bezug auf weitere Kapitalmaßnahmen abgewartet werden.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 19.11.2025 | 05:30

    Die geheime Formel für stabile Erträge: BASF, WashTec und Volkswagen

    • BASF
    • WashTec
    • Volkswagen
    • Chemie
    • Dividende
    • Waschanlagen
    • Waschstrasse
    • SaaS
    • Elektromobilität
    • Elektrofahrzeuge

    In unsicheren Zeiten sehnen sich Anleger nach Beständigkeit. Dividenden werfen nicht nur Rendite ab, sondern bieten vor allem Stabilität. Der Fokus verschiebt sich vom spekulativen Hype hin zu Unternehmen mit nachhaltiger Ausschüttungspolitik. Diese Qualitätsmerkmale findet man nicht nur in großen Index-Schwergewichten, sondern auch in speziellen Nischen. Drei etablierte Namen, die in dieser Hinsicht genauer unter die Lupe genommen werden sollten, sind BASF, WashTec und Volkswagen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Carsten Mainitz vom 18.11.2025 | 06:00

    Megatrends mit den richtigen Aktien spielen - NEO Battery Materials XPeng, BYD.

    • Elektromobilität
    • Batterietechnologie
    • Innovationen
    • Robotik

    “The trend is your friend” - so lautet eine bekannte Börsenweisheit, den Anstiegstrend einer Aktie nutzen und Gewinne laufen lassen. Lohnenswert ist es für Anleger oft in sogenannte Megatrends zu investieren, also Branchen, die zum Beispiel technologisch oder soziodemographisch in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten ein durch anhaltend hohe Nachfrage ein dynamisches Wachstum erzielen werden. Künstliche Intelligenz und Robotik, aber auch alles was die Verteidigungsindustrie betrifft, stehen momentan hoch im Kurs. Ebenso spannend sind die Bereiche Elektromobilität und Batterietechnologie. China dominiert den Markt und an dieser starken Position wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Spannend sind Innovationen von Playern außerhalb Chinas, wie jenen von NEO Battery Materials. Die Kanadier könnten schon bald mit neuen Ansätzen und Verfahren zu bedeutenden Fortschritten auf dem globalen Batteriemarkt beitragen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 17.11.2025 | 06:00

    Wie European Lithium, Hensoldt und Volkswagen die Supply-Chain-Krise meistern und für Potenzial in ihrem Depot sorgen

    • European Lithium
    • Hensoldt
    • Volkswagen
    • Seltene Erden
    • Lithium
    • kritische Rohstoffe
    • Rüstung
    • Rüstungsindustrie
    • Elektromobilität
    • Rohstoffsicherheit

    Die globale Tech- und Rüstungsindustrie steht unter Spannung. Die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen aus begrenzten Quellen wird zum strategischen Alptraum. Jüngste Handelsbeschränkungen treiben die Preise, gefährden Lieferketten und zwingen Europa zum raschen Umdenken. Parallel warnen Studien vor einer drohenden Lithium-Lücke, die den E-Auto-Boom abrupt beenden könnte. Der Wettlauf um sichere Versorgung und technologische Souveränität ist in vollen Gange – und bietet zugleich historische Chancen. Wir sehen uns daher mit European Lithium, Hensoldt und Volkswagen drei Unternehmen an, die direkt in diesen stürmischen Märkten aktiv sind.

    Zum Kommentar