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31.07.2023 | 04:44

Neuer Wasserstoff-Hype! Mehr als 100 % mit Plug Power, dynaCERT, ThyssenKrupp Nucera und Nel ASA möglich

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Bildquelle: pixabay.com

Während sich die Nutzung von Wind und Sonne längst etabliert hat, steht dieser Schritt bei Wasserstoff noch bevor. Der jüngste Beschluss der EU, im Jahr 2030 rund 20 Mio. metrische Tonnen des leichtentzündlichen Brennstoffs zu erzeugen, ist ein großer Wurf. Denn man möchte damit Erdgaslieferungen aus Russland ersetzen. Das dürfte der neuen Energie helfen, sich in der EU nun schneller zu etablieren. Gegenwärtig kommen in Europa 50 Mrd. m³ Erdgas zum Einsatz, um sogenannten grauen Wasserstoff herzustellen. Laut aktueller Studien würden mit der schnellen Umstellung auf grünen Wasserstoff im Jahr 2030 rund 12 % des Gasverbrauchs ersetzbar sein. Immerhin! Welche Aktien profitieren vom herannahenden Boom?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , THYSSENKRUPP NUCERA AG & CO KGAA | DE000NCA0001

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Inhaltsverzeichnis:


    Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE
    "[...] Wir können Busse und LKW vollständig klimaneutral umbauen. Dabei gehen wir modular und inkrementell vor. So können wir mit allen gängigen Fahrzeugtypen arbeiten und zudem auf neue Technologie und Innovation reagieren [...]" Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE

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    Plug Power – Ist das der Ausbruch nach oben?

    Viele Anleger hatten den Brennstoffzellen-Spezialist mit Sitz im Latham, Bundesstaat New York längst abgeschrieben. Denn nach bis zu 1000 % Performance in den Jahren 2020 bis 2021 stürzte der Kurs um über 85 % ab und äscherte den Aufschwung fast wieder völlig ein. Weil der heutige CEO Andy Marsh in besagter Zeit große Geschäftsversprechungen in seinen Ausblicken formuliert hatte, sieht sich das Unternehmen nun tausenden von klagenden Investoren ausgesetzt. Die damals versprochenen Zahlen konnten natürlich nur partiell eingehalten werden. Gutgläubige Anleger fanden sich in die Irre geführt und klagten auf Schadensersatz für die üppigen Minusrenditen, die das Unternehmen seit seinem Interimshoch bei rund 60 EUR im Januar 2021 eingefahren hatte.

    Trotz negativer Presse konnte sich Plug Power aber wieder von seinen Tiefstständen bei ca. 6,80 EUR lösen und in den letzten 3 Monaten wieder im Kurs verdoppeln. Damit werden nicht nur charttechnische Signale gesetzt. Die US-Bank J.P. Morgan ist in einer aktuellen Studie zum Clean-Tech-Sektor nun auch wieder positiver eingestellt. Und Northland Securities legt mit einem Kursziel von 22 USD sogar noch eine Schippe drauf. Die Analysten erwarten für die GreenTech-Branche Steuergutschriften aus dem Inflation Reduction Act (IRA) der Biden Administration. Auf der Plattform Refinitiv Eikon wird Plug Power von 31 Analysten verfolgt, eine Verkaufsempfehlung gibt es nicht mehr. Das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel ist sogar wieder auf 16,85 USD angestiegen. Die rund 7 Mrd. USD Bewertung stellen gegenüber der Umsatzprognose von rund 1,9 Mrd. USD in 2024 zwar immer noch eine 3,5-fache Umsatzbewertung in den Raum, trotzdem scheint das Aufwärts-Momentum in den Sektor zurückgekommen zu sein.

    dynaCERT – Die Schlagzahl erhöht sich spürbar

    dynaCERT überrascht derzeit fast wöchentlich mit neuen Technologiepartnerschaften. Mit dem Partner Cipher Neutron gab es im Juli bereits zwei Abschlüsse für den Verkauf der AEM Elektrolyseur-Technologie. Der erste Abnehmer ist Blade Hydrogen aus Taiwan, hier sollen die 10 KW AEM-Stapel-Elektrolyseure für die grüne Wasserstoff-Erzeugung geliefert werden. Da dynaCERT die Geräte an seinem Standort in Toronto fertigen wird, hat man sich frühzeitig mit 50 % am Eigenkapital von Cypher Neutron beteiligt. Die künftigen Projekte helfen also beiden Unternehmen.

    Blade Hydrogen ist ein auf die Herstellung und Entwicklung von Brennstoffzellen spezialisiertes Unternehmen in Taiwan, entstanden durch eine Ausgründung der Entwicklungsabteilung des dortigen Industrial Technology Research Institute (ITRI). Das Unternehmen setzt sich seit vielen Jahren für die Bedeutung der Elektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Taiwan ein und wird weiterhin eng mit Cipher Neutron zusammenarbeiten. Eine weitere Order in der gleichen Größenordnung kommt von der afrikanischen Kuber-Gruppe. Kuber ist eine Entwicklungsgruppe für Kraftwerke und Infrastruktur mit Hauptsitz in Ghana und weiteren sieben afrikanischen Staaten sowie Portugal, die USA und Großbritannien. Aus beiden Richtungen sind durchaus größere Aufträge zu erwarten.

    Für weitere Forschungen haben Cypher Neutron und die Universität von Alberta Gespräche über eine Zusammenarbeit bei der Forschung für AEM-Membranen aufgenommen. Ziel ist die Entwicklung von Membran-Katalysatoren, die den Wirkungsgrad der grünen Wasserstoff-Produktion deutlich erhöhen sollen. Alles in allem fehlt jetzt nur noch die Zertifizierung durch VERRA, dann sollte der Kurs der dynaCERT-Aktie durch die Decke gehen.

    Die dynaCERT-Aktie rangiert im 12-Monats-Vergleich in der Kursentwicklung deutlich vor seiner Peergroup; Quelle: Refintiv Eikon vom 29.07-2023

    Nel ASA – Jetzt kommen die Großaufträge aus der ganzen Welt

    Die Q2-Zahlen des norwegischen Wasserstoff-Pioniers Nel ASA fielen etwas besser aus als von Experten erwartet, trotzdem konnte das EBITDA nur einen kleinen Schritt in Richtung Profitabilität machen. Gegenüber Vorjahr verringerte sich der Verlust eher marginal von 197 auf 138 Mio. NOK. Das Nettoergebnis fiel mit -342 Mio. NOK sogar deutlich stärker in den roten Bereich. Dennoch stieg der Umsatz mit Alkaline Elektrolyseuren ganze 383 % gegenüber Q2 2022.

    Mit dem stetigen Ausbau der Produktionskapazitäten schafft Nel die Basis für die Realisierung von Großaufträgen. So erhöhte sich der Orderbestand jüngst auf 2,965 Mrd. NOK. Mit dem Staat Michigan besteht eine Kooperation zum Bau einer H2-Gigafactory mit einer Zielleistung von 500 bis 1000 MW. Um die hohen Vorleistungen stemmen zu können, hat Nel durch einige Kapitalerhöhungen respektable 4,1 Mrd. NOK in der Kasse angesammelt. Die Nel-Aktie konnte nach den Quartalszahlen leicht auf 1,23 EUR zulegen, dennoch ist der Wert in den letzten 12 Monaten um 27 % zurückgekommen. Da noch keine Gewinne gemacht werden, ist ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 12 nach wie vor als zu hoch einzustufen.

    ThyssenKrupp Nucera – Guter Start für die Dortmunder

    Ein bravouröser Börsenstart muss der ThyssenKrupp-Tochter Nucera bescheinigt werden. Nach monatelangem Ringen hatte sich das Unternehmen aus Dortmund dann Anfang Juli aufs Parkett gewagt. Die rund 30,3 Mio. Aktien wurden mit 20 EUR ausgegeben, was Nucera zum Start mit etwa 2,6 Mrd. EUR bewertete. Die Mutter ThyssenKrupp hält nach Ausübung des Greenshoes noch etwa 50,2 % der Anteile und will langfristig an Bord bleiben.

    Schon die letzten Jahre profitabel ist die Thyssen-Tochter auch ganz gut ins Jahr 2023 gestartet. In der letzten Woche erhielt die Konzern-Mutter ThyssenKrupp einen 2 Milliarden-Förderscheck aus Brüssel, um die klimafreundliche Umstellung der Stahlproduktion zu ermöglichen. Die Börse geht davon aus, dass ein Großteil der Wasserstoff-Produktionsanlage von der eigenen Tochter konzeptioniert und geliefert wird. Kürzlich konnte man mit dem US-Unternehmen Air Product einen Kontrakt über eine 2-GW-Anlage in Saudi-Arabien abschließen. Nucera sollte hieraus zweistellige Gewinne erzielen können. Die Erstellung zieht sich über 2 Jahre und startet in 2024. Trotz guter Auftragslage ist die Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 5 gegenüber seinen Konkurrenten nur am unteren Rand des Feldes bewertet. Anleger sollten dennoch viel Geduld mitbringen, um die sprunghafte Volatilität aushalten zu können.


    Die Wasserstoffbranche beginnt langsam international Traktion aufzunehmen. Noch sind die Unternehmen im Sektor gemessen an Umsätzen und Gewinnen stark überbewertet. Plug Power macht charttechnisch Hoffnung, Nel ASA und ThyssenKrupp Nucera dürften noch etwas konsolidieren. Bei der kanadischen dynaCERT erhöht sich die Schlagzahl spürbar, hier dürfte es bald spannend werden.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.

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    Stromausfälle abwenden, Batterie-Revolution starten! BASF, Altech Advanced Materials, BYD und VW

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    • Energiewende
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    • Wasserstoff
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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Erneuerbare Energien
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    • Netzausbau
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    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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