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20.05.2021 | 04:36

Umwelt-Aktien im Boom! Varta, PlugPower, FuelCell, Mineworx Technologies

  • Umweltschutz
  • Wasserstoff
  • Bergbau
Bildquelle: pixabay.com

Die Börse zeigt erste Reaktionen nach unten. Nachdem der DAX zu Wochenanfang nochmal knapp zu seinem Hoch von 15.508 Punkten tendierte, kam es gestern zu einem Ausverkauf bei Wachstumswerten. Wiederum die Wasserstofftitel, E-Mobilität und vor allem Kryptoaktien waren im Visier der Verkäufer. Ein Krypto-Zusammenbruch von nunmehr bis zu 50% wurde gestern noch einmal durch die chinesische Regierung angeheizt. Das seit 2013 ausgerufene, landesweite Handelsverbot wurde entsprechend wiederholt. Man kann sich gut vorstellen, dass die Traderumsätze demnächst auch im Internet kontrolliert und sanktioniert werden. Die Krypto-Gemeinde reagierte geschockt auf diese News.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: CA6034652041 , US72919P2020 , US35952H6018 , DE000A0TGJ55

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Inhaltsverzeichnis:


    Varta – Mit gutem Ausblick weiter nach oben

    Die Lithium-Ionen-Strategie wird von der Varta AG auf jeden Fall fortgesetzt. Für die neue Hochleistungsrundzelle V4Drive im Format 21700, gibt es nun bereits einen ersten Kunden aus dem Automobilbereich. Wer es ist, bleibt natürlich ein Geheimnis. Zudem kündigte VARTA an, künftig auch andere, größere Lithium-Ionen-Rundzellen zu entwickeln.

    VARTA konnte im ersten Quartal 2021 den Konzernumsatz um 2,9% auf 204,3 Mio. EUR steigern. Das bereinigte EBITDA stieg um knapp 16% auf 59,9 Mio. EUR. Damit stellt sich die operative Marge auf 29%, was u.E. schon ein gehöriger Schritt in die richtige Richtung ist.

    Alle Segmente tragen weiter zum Wachstum des Unternehmens bei und konnten die guten Zahlen untermauern. Besonders für das zweite Halbjahr erwartet Varta nun einen Anstieg von Umsatz und Ertrag durch neue Kundenaufträge in den Bereichen Automotive und True Wireless Stereo Headsets (TWS). Letzterer Bereich heißt künftig „Lithium-Ion Solutions & Microbatteries“.

    Der Varta-Kurs hat auf dem Absatz bei 108 EUR gedreht und schnellte wieder auf 124 EUR hoch. Ein erstes technisches Kaufsignal generiert die Aktie oberhalb von 136 EUR. Abwarten.

    PlugPower – Schlechte Zahlen drücken weiter auf den Kurs

    Am Montagabend war es soweit: Plug Power gab sein Q1-Update nach Börsenschluss bekannt. Leider waren die Nachrichten alles andere als großartig. Obwohl sich Plug mit einem Bruttoumsatz von über 70 Mio. USD rühmte, der immerhin im Jahresvergleich um mehr als 60% gestiegen ist, blieb man mit diesen Zahlen weit unter den Erwartungen.

    Die Meldung ist deswegen so einschneidend, weil die Verluste parallel zum Umsatz noch stärker angestiegen sind, nämlich auf 100 Mio. USD. Das Management bleibt zwar optimistisch und sagt voraus, dass die Erlöse im zweiten Quartal wieder auf 102 Mio. USD oder mehr steigen werden, aber vage bleibt die Situation trotzdem. Zumindest wäre die schwarze Null für Q2 gesichert. Dennoch bestärkt selbst die erhöhte Q2-Prognose die Ansicht, dass die Bruttoumsätze von Plug nicht so recht von der Stelle kommen.

    Nun liegt auch der überarbeitete Jahresbericht für das Jahr 2020 vor, nachdem die Wirtschaftsprüfer von KPMG einige Unregelmäßigkeiten festgestellt hatten. Analysten nahmen die Veröffentlichung zum Anlass, ihre Einschätzungen für den Wasserstoff-Titel zu überarbeiten. Die amerikanische Investmentbank Piper Sandler senkt das Kursziel für Plug Power von 42 auf 32 USD und stuft die Aktie weiterhin mit "Neutral" ein. Pessimistischer zeigen sich hingegen die Analysten von Barclays, die die Plug-Power-Aktie weiterhin mit "Underweight" einstufen und das Kursziel von 28 auf 24 USD reduziert haben. Der Plug-Kurs kann sich seit Freitag über 25 USD stabilisieren: Ein charttechnisches Kaufsignal gibt es aber erst oberhalb der 36 USD-Marke.

    FuelCell Energy – Im Windschatten von PlugPower

    Eine regelrechte Rallye legt seit zwei Tagen die FuelCell Energy-Aktie aufs Parkett. Im Tief war der Wert an die 7 USD Grenze gefallen, nun steigt der Wert innerhalb kürzester Zeit um 25%. Fundamental hat sich an den Zahlen nichts geändert. Das Unternehmen hat viele Projekte, kann aber nach wie vor keinen nachhaltigen Gewinn erzeugen.

    Auf den ersten Blick mag man meinen, dass die Nachrichten von Plug nichts mit FuelCell zu tun haben, aber so ist es nicht: Plug ist derzeit sowohl das stärkste Unternehmen im Brennstoffzellen-Sektor als auch der klare Favorit der Investoren. Obwohl Plug noch unrentabel arbeitet und Bargeld verbrennt, hat das Unternehmen mehr als 1,3 Mrd. USD in der Kasse und eine Marktkapitalisierung von weit über 12 Mrd. USD. Im Vergleich dazu FuelCell: Ebenfalls unrentabel und mit einer überschaubaren Marktkapitalisierung von nur 2,3 Mrd. USD und weniger als 200 Mio. USD an Barmitteln.

    Fazit: Wer in Wasserstoff nur Trading betreibt, findet in FuelCell sicherlich den volatileren Wert. Wer hingegen etwas mehr auf Größe setzt, engagiert sich nach einer Bodenbildung in PlugPower.

    Mineworx Technologies – Grüne Technologien für den Bergbau

    Ähnlich wie die Wasserstoffbranche positioniert sich das Unternehmen Mineworx Technologies in einer grünen industriellen Nische. Als diversifizierter Technologie-Lieferant für die Bergbau-Industrie, deckt man mehrere Produktionsstufen mit modernen Lösungen ab. Die Wachstumsidee besteht aus der Kombination von umweltschonenden Verfahren innerhalb der Rohstoffgewinnung und der Abfallentsorgung durch die Verwendung entsprechender Katalysatoren.

    Durch die Nutzung seiner zum Patent angemeldeten, umweltfreundlichen und tragbaren Extraktionstechnologien gelingt es dem Unternehmen, den Footprint einer eher bedenklichen Industrie zu verbessern. 80 % des Weltangebots an Palladium (Pd) und 50 % an Platin (Pt) werden jährlich in Katalysatoren verwendet. Man benötigt dafür eine Menge, etwa 12,6 Mio. Unzen oz Pd und Pt pro Jahr, um allein die Abgasvorschriften für Benzin zu erfüllen.

    Und mit den neuesten Klimaabkommen in Paris werden diese Vorschriften sogar noch verschärft. Ein weiteres Problem der Branche sind ca. 27 Mio. Katalysatoren, die nach der Verschrottung der Fahrzeuge in Recyclinganlagen landen. Derzeit werden dabei nur weniger als 30 % des Palladiums oder Platins zurückgewonnen. Mineworx arbeitet derzeit als einziges Unternehmen der Welt daran, eine saubere Extraktion von Palladium und Platin für die neuen Dieselkatalysatoren zu bewerkstelligen.

    Der Bereich Katalysatoren ist aber nur ein Betätigungsgebiet der Mineworx Technologies. Die vielen Technologien des Unternehmens führen im Bergbau auch zu reduziertem Wasserverbrauch und energieeffizienterer Bauweise. Weil durch den Verzicht auf Cyanid weniger toxische Chemikalien zum Einsatz kommen, gelingen Genehmigungsverfahren auch deutlich schneller, Absetzteiche werden obsolet. Alles in Allem eine runde Story im Bereich umweltschonender Technologien.

    Die Aktie von Mineworx Technologies hat ihre Heimatbörse in Kanada. Mit rund 342 Mio. Aktien beträgt die Marktkapitalisierung aktuell nur 24 Mio. CAD. Die Aktie ist auch in Frankfurt und Stuttgart notiert. Mineworx ist eine grüne Beimischung mit riesigem Potential.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Patent – Der rechtliche Schutz einer technischen Erfindung ist ein Patent.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 19.07.2024 | 04:45

    Top-Energiewende Aktien: 100 % Rendite durch CO2-Vermeidung! Nel ASA, Plug Power, Carbon Done Right und dynaCERT

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    • Klimaschutz
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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    • Erneuerbare Energien
    • Emissionen
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    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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    • Märkte
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