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18.05.2022 | 05:07

wallstreet:online, Block Inc., PayPal – Dreht die Stimmung?

  • Medien
  • Finanzportal
Bildquelle: pixabay.com

Ein Bereich, der in der Börsenhausse der letzten Jahre stark zulegen konnte, waren FinTechs bzw. Finanzdienstleister. Finanzportalbetreiber und Neobroker wie wallstreet:online bzw. Smartbroker gehörten ebenso wie der Zahlungsdienstleister PayPal zu den Profiteuren. Auch der Aktienkurs des ursprünglich unter dem Namen Square Inc. gestarteten Mobile Payment Providers Block Inc. kletterte in schwindelerregende Höhen. Nach einer heftigen Korrektur könnte es nun mit dem Rückenwind guter Zahlen wieder aufwärts gehen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: WALLSTREET:ONLINE INH ON | DE000A2GS609 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038 , Block Inc. | US8522341036

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Inhaltsverzeichnis:


    wallstreet:online – Starke Zahlen, neue Wachstumsstufe zündet bald

    Die wallstreet:online AG ist mit Smartbroker nach Assets under Custody der führende deutsche Neobroker. Zudem sind die Berliner mit Abstand auch der größte verlagsunabhängige Betreiber von Finanzportalen und Aktionärscommunities im deutschsprachigen Raum. Mit dieser Verzahnung besitzt wallstreet:online ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal.

    Wie die meisten FinTech-Aktien sind auch die Papiere der Berliner in den letzten Monaten unter Druck geraten. Dabei beweisen die gerade vorgelegten endgültigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr, dass diese Abschläge nicht gerechtfertigt sind. Der Umsatz legte 2021 um 82% auf 51,4 Mio. EUR zu. Noch stammt die Mehrheit der Erlöse aus dem Kerngeschäft Media, aber schon bald wird das Brokerage-Segment dominieren.

    Die Anzahl der Seitenaufrufe kletterte um rund 15% auf knapp 4 Mrd., der Segmentumsatz Media stieg um 30%. Die Anzahl der Kundendepots von Smartbroker legte auf fast 250.000 zu, womit das betreute Kundenvermögen (Assets under Custody) auf rund 8,8 Mrd. EUR stieg. Durch hohe Investitionen schreibt das Segment jedoch noch rote Zahlen.

    Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen nach eigenen Angaben mit einem Umsatzplus von 25%. Der Fokus liegt dabei auf dem Launch des Smartbroker 2.0 in der zweiten Jahreshälfte, der durch eine Verzahnung mit dem neuen Krypto-Angebot der Gruppe weitere Zielgruppen erreichen soll. Auch ist der Launch einer Smartphone-App geplant. Bis zum Relaunch fährt das Unternehmen seine Marketingaktivitäten zurück. Dies dürfte sich in der Anzahl der neueröffneten Depots im ersten Halbjahr niederschlagen. Zudem ist die Erweiterung der BaFin-Lizenz beantragt, was die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten ermöglicht. Analysten halten die Aktie für deutlich unterbewertet und machen Verdopplungspotenzial aus.

    Block Inc. – Durchwachsene Zahlen

    Der von Twitter-Erfinder und Seriengründer Jack Dorsey ins Leben gerufene Zahlungsdienstleister Block Inc. (früher bekannt unter dem Namen Square Inc.) hat kürzlich die Zahlen des ersten Quartals veröffentlicht. Diese können auf den ersten Blick allenfalls als „durchwachsen“ eingestuft werden. So gab der Umsatz deutlich um rund 22% auf 3,96 Mrd. USD nach, und damit wesentlich stärker, als von Analysten erwartet (4,15 Mrd. USD). Grund war der Einbruch des umsatzstarken aber margenschwachen Bitcoin-Geschäfts, dessen Erlöse sich auf 1,73 Mrd. USD halbierten.

    Ohne das Bitcoin-Geschäft wäre der Umsatz um beachtliche 44% auf 2,23 Mrd. USD gestiegen. Das bereinigte EBITDA lag mit 195 Mio. USD sogar wesentlich höher als von Analysten durchschnittlich mit 136 Mio. USD prognostiziert.

    Positiv nahm die Börse wiederum die Angaben des Unternehmens zur Entwicklung des mobilen Dienstes „Cash-App“ auf. Dieser Bereich zeigte sich weiterhin sehr positiv und wuchs zuletzt um 15% gegenüber dem jeweiligen Vormonat. Dabei berücksichtigt sind noch nicht die positiven Effekte aus der milliardenschweren Übernahme des australischen Zahlungsdienstleiters Afterpay zum Beginn des Jahres. Zudem sieht Block bislang keine negativen Effekte steigender Zinsen oder hoher Inflation auf das Zahlungsverhalten seiner Kunden.

    PayPal – Mehrere Belastungsfaktoren

    Auch das von Elon Musk mitgegründete FinTech Urgestein PayPal hat mit einem stark sinkenden Aktienkurs zu kämpfen. Zwischenzeitlich lag der Rückgang gegenüber dem Allzeit-Hoch vom Juli 2021 bei rund 70%. Die jüngst veröffentlichten Geschäftszahlen dürften vorerst nicht allzu viel zur Erholung beitragen. Das Umsatzplus betrug magere 7%, der bereinigte Gewinn sank um 28% auf 0,88 USD je Aktie.

    Als Gründe nannte das Management sowohl Störungen der weltweiten Lieferketten infolge der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krise als auch Effekte aus einer hohen Inflation. Außerdem habe das Unternehmen mit der Beendigung der Geschäftsbeziehung zu Ebay mit dem Wegfall eines umsatzstarken Großkunden zu kämpfen.

    Letzteres ereilte PayPal aber nicht überraschend. So hatte sich Ebay bereits seit 2018 dem Zahlungsdienstleister Adyen als neuem Partner zugewandt. Allerdings war die Umsetzung der Partnerschaft nun doch schneller erfolgt, als zunächst antizipiert. Ohne Ebay wäre der Umsatz von PayPal im letzten Quartal um 15% gewachsen und das bereinigte Ergebnis lediglich um 11% gesunken. Positiv notierten Analysten und Investoren die Ankündigung, dass sich die Effekte aus dem Wegfall des Ebay-Geschäfts auf das erste Quartal konzentrieren würden.


    Der Bereich FinTech bleibt herausfordernd. Dennoch sind die Aussichten vielfach besser als das aktuelle Kursniveau glauben lässt. Wenn es Block Inc. gelingt, seine Abhängigkeit vom Bitcoin zu reduzieren oder der Bitcoin-Kurs stark steigt, ist mit einer baldigen Kurserholung zu rechnen. Auch PayPal ist aktuell recht günstig bewertet. Bald sollte der Wegfall des Ebay-Geschäfts verdaut sein. Exzellente Aussichten besitzt wallstreet:online. Die Erweiterung der BaFin-Lizenz und der Launch des Smartbroker 2.0 versprechen eine spannende zweite Jahreshälfte. Zudem ist die Aktie laut Analysten deutlich unterbewertet.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. BaFin – Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

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