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29.01.2025 | 06:00

Almonty Industries, Rheinmetall, BYD – profitieren vom Handelskrieg mit kritischen Rohstoffen

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Bildquelle: pixabay.com

Mit der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump und der Ankündigung von Zöllen speziell für chinesische Waren scheint ein Handelskrieg unausweichlich. Schon im Dezember kündigte das chinesische Handelsministerium an, dass man Wolfram und andere seltene Mineralien nicht mehr an die USA liefern will. Das war die Antwort auf die Restriktionen seitens der USA keine KI-Chips mehr ins Reich der Mitte zu verkaufen. Ohne die kritischen Rohstoffe wie Gallium oder Wolfram sind viele High-Tech-Produkte nicht mehr zu produzieren. Denn sie finden Anwendungen bei Halbleitern, die in nahezu allen Elektronikartikeln, Autos, Medizintechnikprodukten und in vielen weiteren Bereichen verbaut sind.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG
    "[...] Die Dominanz Chinas ist unter anderem ein Grund dafür, weswegen wir uns so stark auf dem Wolfram-Markt engagieren. Hier sind rund 85% der Produktion in chinesischer Hand. [...]" Dr. Thomas Gutschlag, CEO, Deutsche Rohstoff AG

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    Almonty Industries – zieht in die USA

    Der Analyst von Sphene Capital, Peter Thilo Hasler, hat in einem Interview mit „The Market Online“ die Wichtigkeit von Wolfram für Branchen wie die Verteidigung, Künstliche Intelligenz und vielen weiteren hervorgehoben. (Link zum Video) Der Hauptproduzent für den kritischen Rohstoff ist China, das für rund 80 % der weltweiten Produktion verantwortlich ist. Durch diese Abhängigkeit haben Europa und Amerika Wolfram auf die Liste der kritischen Metalle gesetzt. Aufgrund der von Trump angekündigten Zölle könnte ein Handelskrieg ausbrechen und dann ist die Frage, wer den längeren Atem hat. Almonty Industries hat mit der größten Wolframmine außerhalb Chinas, die kurz vor dem Produktionsstart steht, die Möglichkeit in 2027, nach dem Hochfahren der Mine, 43 % des Angebots außerhalb Chinas und 7 % des weltweiten Angebots zu stellen.

    Zu den Kämpfen um eine gesicherte Rohstoffversorgung für die USA passt die Mitteilung von Almonty am 19. Januar, in der das Unternehmen bekannt gab, dass der Firmensitz von Kanada in die USA nach Delaware verlagert wird. Die Wahl fiel auf Delaware, weil es die dortige Gesetzgebung erlaubt das Unternehmen nach Abschnitt 192 des Canada Business Corporations Act fortzuführen. Damit ist eine rechtliche Klarheit geschaffen, die sowohl dem Unternehmen als auch seinen Aktionären hilft. Die Gründe für den Umzug sind vielfältig. Unter anderem gibt es neue Beschränkungen durch NDAA-Regelungen in den USA, erhöhte US Zölle auf Importe aus China, Chinas Dominanz und Exportbeschränkungen.

    Außerdem verspricht sich das Unternehmen regulatorische und wirtschaftliche Vorteile durch den besseren Zugang zu den US-Märkten. Schon heute sind ein Großteil der Aktionäre von Almonty Amerikaner. Die Aktie bleibt bis auf weiteres in Kanada notiert. Zusätzliches Potenzial bietet das große Molybdänvorkommen auf der Sangdong Liegenschaft, wodurch das Unternehmen zusätzliche Einnahmen generieren könnte. Zudem könnte eine Wolframveredelungsanlage für die Herstellung von Wolframoxid die Wertschöpfungskette erweitern und den Gewinn vergrößern. Die Almonty Aktie befindet sich seit September 2024 im Höhenflug und hat zuletzt ein neues Mehrjahreshoch erreicht und notiert aktuell bei 1,06 CAD.

    Rheinmetall – generiert weiter Aufträge

    Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften spielt Wolfram eine wichtige Rolle in der Rüstungsindustrie. Vor allem seine außergewöhnliche Härte und Dichte machen den kritischen Rohstoff unentbehrlich für die Herstellung von durchschlagender Munition und ballistischen Schutzsystemen. Darüber hinaus gewährleistet seine Wärmebeständigkeit, dass Wolfram unter extremen Bedingungen zuverlässig funktioniert. Die strategische Bedeutung des Materials wird durch seine geopolitischen Implikationen verstärkt: Der schon länger schwelende Handelsstreit zwischen den westlichen Staaten und China sowie Russland sorgen für ein Umdenken. Die westlichen Länder versuchen ihre Versorgung unabhängiger zu machen. Rheinmetall ist momentan noch nicht direkt von dem Handelskrieg betroffen.

    Laut Rheinmetall könnte der gesamte Auftragsbestand im Jahr 2024 auf beeindruckende 52 Mrd. EUR steigen, was einen Zuwachs von 41 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dadurch konnte sich das Unternehmen als einer der Marktführer in der Rüstungsindustrie behaupten. Besonders hoch ist die Nachfrage nach Munition, wie etwa Artilleriegeschossen, deren Produktion in neuen Fertigungsstätten ausgeweitet werden soll. Gleichzeitig stärkt Rheinmetall durch Kooperationen mit Partnern wie Leonardo seine Marktstellung bei gepanzerten Fahrzeugen und Verteidigungssystemen. Diese gezielte Expansion der Kapazitäten sichert dem Unternehmen nicht nur wachsendes Geschäft, sondern auch strategische Resilienz angesichts global wachsender Investitionen in Rüstungsgüter.

    Die mittelfristigen Perspektiven für Rheinmetall lassen Anleger aufhorchen. Mit einem geplanten Umsatz von bis zu 20 Mrd. EUR bis 2027 hat sich der Konzern ehrgeizige Ziele gesetzt. Schon in diesem Jahr könnten Umsätze von über 12,6 Mrd. EUR generiert werden. Analysten sehen weiteres Potenzial in der Aktie, insbesondere angesichts des Wachstums der globalen Verteidigungsausgaben und der politischen Spannungen weltweit. Die Aktie erreichte zuletzt immer wieder neue Rekordmarken und notiert derzeit bei 726,80 EUR.

    BYD – Wolfram ist immer interessanter für die Elektromobilität

    Die Bedeutung von Wolfram nimmt im Bereich der Elektromobilität zu. Besonders hervorzuheben ist die Relevanz dieses Materials in der Batterietechnologie. Wolfram verbessert die Sicherheit und Leistung moderner Batterien und macht sie aufgrund seiner hohen thermischen Toleranz effizienter. Zudem kann durch Wolfram mehr Nickel in Batteriezellen verwendet werden, was die Energiedichte und somit die Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöht. Neben dem Vorteil der höheren Reichweite sollen auch die Ladezeiten beim Einsatz von Wolfram verkürzt werden. Diese Kombination macht das Metall zu einem wesentlichen Bestandteil der Zukunft der elektronischen Mobilität und der Entwicklung moderner Batterien.

    BYD expandiert nach Lateinamerika und Asien. Der Markteintritt in Ecuador fand im Januar 2025 mit dem Hybrid-Pickup BYD Shark statt, der zuvor in Mexiko mit guten Verkaufszahlen aufwarten konnte. Im letzten Jahr konnte BYD über 10.000 Einheiten dieses Modells exportieren. Gleichzeitig plant das Unternehmen die Markteinführung seiner ersten Plug-In-Hybrid-Modelle in Japan, der als sehr herausfordernder Markt für externe Anbieter gilt. Diese Fortschritte ermöglichen es BYD, seine Position als führender Elektromobilhersteller zu stärken und seine internationalen Kontakte weiter auszubauen.

    Europa versucht sich vor den Elektrofahrzeugen der Chinesen mit Zöllen in Höhe von bis zu 45 % zu wehren mit der Begründung, dass die chinesischen Autobauer von der Regierung Subventionen erhalten haben sollen. BYD klagt gemeinsam mit Geely Automobile und SAIC Motor gegen diese Zölle und sie haben inzwischen Unterstützung von Tesla und BMW bekommen. Die Münchener lehnen diese Art von Protektionismus ab, da sie dem Geschäftsmodell global tätiger Unternehmen schaden. Laut dem Sprecher der Europäischen Union ist man bereit eine Lösung auszuhandeln. Die Aktie tendiert seitwärts und kostet aktuell 33,41 EUR.


    Ein möglicher Handelskrieg könnte am Ende zu einem Rohstoffkrieg ausarten. Es gilt daher, sich alternative Versorgungsquellen aufzubauen. Eine der Optionen ist Almonty Industries, das seinen Firmensitz von Kanada in die USA verlagert und in Südkorea große Wolfram- und Molybdänvorkommen besitzt. Rheinmetall verzeichnet einen starken Anstieg an Bestellungen, was sich deutlich in einem wachsenden Auftragsbestand trotz Kapazitätserweiterungen widerspiegelt. BYD hat keine Rohstoffprobleme, muss sich aber mit den Zöllen auseinandersetzen, die die Expansion in die westliche Welt erschweren.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Die nächste Phase der Elektromobilität hat begonnen. Nicht mehr der Absatz von Fahrzeugen, sondern der erbitterte Kampf um die darin verbauten Rohstoffe entscheidet über Gewinner und Verlierer. Während die Nachfrage nach Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt explodiert drohen Lieferengpässe und politische Abhängigkeiten den profitablen Hochlauf auszubremsen. Wer heute die wertvollsten Ressourcen sichert, kontrolliert morgen den gesamten Markt. Grund genug, sich die strategischen Schachzüge von BYD, Power Metallic Mines und Mercedes-Benz genauer anzusehen, die jetzt die Weichen für die kommende Dekade stellen.

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    Ein ausreichender Zugang zu Rohstoffen ist für jede Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Die EU hat eine Liste mit insgesamt 34 kritischen Rohstoffen erstellt. Wie kritisch ein Rohstoff eingestuft wird, hängt von den beiden Parameter „Wirtschaftliche Bedeutung“ und „Versorgungsrisiko“ ab. In dieser Liste enthalten ist auch ein wenig bekanntes, dennoch sehr bedeutsames Metalloid - Antimon. Der Preis von Antimon ging Ende 2024 im Zuge des Exportverbots von China durch die Decke. Weiterhin gibt es in diesem Bereich spannende Investmentchancen.

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