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02.05.2023 | 04:44

Atom-Aus, jetzt Energie sichern! Altech Advanced Materials, Varta und BYD – Plus 700 % und kein Ende?

  • GreenTech
  • Klimawende
  • E-Mobilität
  • Energiespeicher
Bildquelle: pixabay.com

Die Kernreaktoren sind nun aus! Als gäbe es genug Energie weit und breit, entschloss sich das Berliner Regierungs-Ensemble zum Ausstieg aus der Atom-Energie. Die Reaktion der Stromanbieter folgte sofort. Gleich am Montag den 17. April erhöhte E.ON seine Strompreise um 43 %. Derweil lässt sich die Ampel-Koalition nicht davon abbringen, uns Bürgern zu suggerieren, dass die Strompreise langfristig sinken werden. Für private Haushalte wird es nun schwer, sich klimafreundlich zu verhalten und trotzdem noch konsumieren zu können. Lösungen zu Batteriespeichern gibt es zuhauf, nur was ist auch kaufbar und zuverlässig? Wir blicken auf eine Branche mit Zukunft.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Altech Advanced Materials AG | DE000A31C3Y4 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

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Inhaltsverzeichnis:


    BYD – Hohe Gewinne im ersten Quartal

    Der chinesische Technologie-Konzern macht wieder Schlagzeilen. Um ganze 411 % erhöhten sich die Überschüsse im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr und erreichten 4,1 Mrd. CNY, das sind in etwa 540 Mio. EUR. Der Umsatz wuchs parallel um erstaunliche 80 % auf 120,2 Mrd. CNY, eine weitere Bestmarke seit Firmenbestehen. Insgesamt wurden mehr als 550.000 Elektroautos verkauft, gut 20 % mehr, als der texanische Konkurrent Tesla ausliefern konnte.

    Irgendwie war das bereits abzusehen, denn vor wenigen Tagen vermeldete BYD ein Überrunden des VW Konzerns, welcher bis jetzt in China am meisten Fahrzeuge absetzen konnte. Die seit 2008 existierende Vormachtstellung der Wolfsburger ist nun erstmals gebrochen und auch andere inländische Hersteller wie z. B. NIO holen sich kleinere Marktanteile. Volkswagen verkaufte im ersten Quartal 427.247 Fahrzeuge. In diesem Jahr will BYD zwischen 3,0 und 3,7 Millionen Elektroautos ausliefern. Damit dürfte der jetzige und künftige Marktführer wohl feststehen. Eins sollte nicht vergessen werden: BYD dominiert neben der chinesischen CATL auch den weltweiten Energiespeicherbereich und ist damit ein großer Supplier von GreenTech-Produkten für die Klimawende. Das vertikal integrierte Geschäftsmodell des Unternehmens führt zur mittelfristigen Ertragssteigerung in allen Sparten.

    Analysten haben ihre BYD-Ratings jüngst wieder angehoben. Die Experten von Citigroup sind beispielsweise der Ansicht, dass die Margen von BYD, begünstigt durch die Modelle Denza und U8, in diesem Jahr weiter steigen werden. Von 31 Instituten auf der Plattform Refinitiv Eikon raten 27 zum Kauf, das mittlere Kursziel berechnet sich zu 352 CNY, das ist rund 38 % über dem aktuellen Preis von 27,50 EUR. Technisch ist eine Bewegung bis an den Widerstand von 30 EUR jederzeit möglich.

    Altech Advanced Materials – Einer der Spitzenreiter auf dem deutschen Kurszettel

    Der 6-Monatschart von Altech Advanced Materials AG (kurz AAM) aus Heidelberg zeigt einen Kursanstieg von 693 %. Hat das Unternehmen etwa Gold gefunden? Nein, Altech ist ein junger Player am Markt für Lithium-Ionen-Batterien und Experte für Batteriematerial. Ziel des Unternehmens ist die elektrische Effizienzsteigerung z. B. im Bereich der Elektromobilität. Man versucht dabei ein neues und leistungsstarkes Anodenmaterial herzustellen, um durch mehr Innovation neuen Schwung in die Branche zu bringen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der Festkörperbatterien für den stationären Speicherbedarf.

    Zusammen mit seinem australischen Mutter-Unternehmen Altech Chemicals Ltd sowie dem Fraunhofer-Institut für keramische Technologien und Systeme (IKTS), gründete man in 2022 ein aussichtsreiches Joint Venture. Ziel der resultierenden Altech Batteries GmbH ist die Errichtung einer Produktionsanlage für Festkörperbatterien am ostdeutschen Standort Schwarze Pumpe. AAM besitzt knapp 19 % an der gesamten Unternehmung, welches die Entwicklung der revolutionären CERENERGY® Natrium-Aluminiumoxid-Festkörperbatterie (SAS) vorantreibt.

    Soll die Klimawende funktionieren, braucht es vor allem für die netzschwachen Nachtzeiten geeignete Energiespeicher, um den regenerativen Überschuss aus der Tagesproduktion der Photovoltaikanlagen entsprechend zu konservieren. Das geschätzte Umsatzvolumen für solche Speicher wird global von etwa 4 Mrd. EUR im letzten Jahr auf knapp 20 Mrd. EUR im Jahr 2030 explodieren, sagen Branchen-Experten. Entsprechende Gesetze aus Brüssel braucht man nicht abzuwarten, denn die grünen Segel sind hier samt Spinnaker schon gesetzt. Für Altech Advanced Materials könnte das Umfeld derzeit nicht besser sein. Die Anleger folgten diesem Gedanken und konnten mit der AAM-Aktie richtig abräumen. Spannend wird jetzt, wie es in den nächsten 6 Monaten weitergeht. Der Anstieg erinnert an die Tesla-Aktie im Jahr 2020.

    Nähere Einblicke in das AAM-Geschäftsmodell liefert der Vortrag von CEO Uwe Ahres beim 7. International Investment Forum (IIF) am 10. Mai um 17:30 Uhr. Hier geht´s zur kostenlosen Anmeldung.

    Das International Investment Forum IIF am 10. Mai bietet Vorträge von 20 Unternehmen mit tiefen technologischen Einblicken Quelle: Apaton Finance Group

    Varta – Es geht noch schlimmer

    Der in der Krise steckende Batterie-Hersteller Varta kann die Nachfrage seiner Kunden momentan schwer prognostizieren und senkt deshalb seine Erwartungen an das laufende Jahr. Die Marktentwicklung ist so unsicher geworden, dass ein seriöser Ausblick kaum möglich ist. Nach einer Sonderabschreibung von 200 Mio. EUR im Bereich Lithium-Ionen-Knopfzellen ist nicht ganz klar, wie es in Ellwangen nun weitergeht. Eine harte Restrukturierung steht an. Zum Glück bleibt der Großaktionär Montana Tech an Bord und begleitet die erforderlichen Maßnahmen.

    Und zum ersten Quartal gibt es gleich wieder eine ganzjährige Umsatzwarnung. Statt 850 bis 880 Mio. EUR erwartet das Management nun einen fast unveränderten Umsatz zwischen 820 und 870 Mio. EUR, nach gedrückten 807 Mio. EUR im Jahr 2022. Das bereinigte EBITDA soll dabei mindestens auf Vorjahr liegen, allerdings hat es bereits in 2022 eine 180 Grad-Wende von zuvor 126 Mio. EUR Gewinn vor Steuern, auf einen historischen Verlust von über 200 Mio. EUR gegeben.

    Varta belasten nach wie vor die hohen Energie- und Rohstoffkosten. Zudem ringt das Unternehmen schon länger mit einer Nachfrageschwäche bei den Lithium-Ionen-Knopfzellen, die zur Zeit wegen der sich abschwächenden Weltkonjunktur nicht mehr auf der Anschaffungsliste der Konsumenten stehen. Als weiterer Absturzgrund werden die hohen Entwicklungskosten im Bereich der Batteriezelle V4Drive genannt. Die Vorjahres-Dividende von 2,48 EUR wird natürlich gestrichen. Potentielle Investoren sind weiterhin auf der Suche nach Kaufargumenten. Doch die sind trotz 75 % Kursrückgang auch bei 23,20 EUR wohl noch Mangelware. Abwarten!


    Dreh- und Angelpunkt der Klimawende sind Lösungen für die individuelle Mobilität. Bei einer Strompreis-Verdoppelung und sinkenden Preisen für Öl und Gas wird es für die Batterie-Antriebe sehr schwer, gegenüber Verbrennern ökonomisch zu bestehen. Wichtig ist der Blick auf die Branche für Anleger dennoch. So macht BYD weiterhin glänzende Geschäfte. Altech Advanced Materials könnte folgen. Bei Varta sollte die anstehende Restrukturierung getrost abgewartet werden.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Dividende – Die Ausschüttung an Aktionäre einer Aktiengesellschaft wird Dividende genannt.
    3. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 24.07.2024 | 04:45

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    • Batterietechnologie
    • Automotive
    • Energiespeicher
    • Klimawende

    Varta durchläuft eine komplette Sanierung und Neuaufstellung, die Altaktionäre gehen wahrscheinlich leer aus. Das hin und her seit 2023 gibt auf den Deutschen Mittelstand Blicke frei, welche zunehmend verstören. Das Umfeld wird tough und nur die Stärksten werden den sich anbahnenden Sturm wohl überleben. In der Energiewende zeigen sich auch Spuren der Habeckschen Fehlplanung. Statt erneuerbare Energien vollumfänglich nutzen zu können, werden nun sechs neue Gaskraftwerke geplant, natürlich sollen sie in spe dann mit Wasserstoff betrieben werden. Dies lenkt den Blick der Investoren wieder auf die Batteriespeicher, denn sie sind nötig, überschüssig produzierte Energie erfolgreich zwischenzuspeichern. Wo liegen die Chancen für findige Investoren?

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    • Wasserstoff
    • Technologie
    • GreenTech
    • Klimaschutz
    • Energiewende

    Das allseits bestimmende Thema ist wohl derzeit der Fußball. Brot und Spiele haben schon im alten Rom ganz gut funktioniert, das Volk vom Wesentlichen abzulenken. Nicht übersehen sollten Anleger die Fortschritte im Bereich Wasserstoff. Denn mit der Cavendish-Aktie kam neuer Schwung in den seit 2021 arg verprügelten Sektor. Kann die Nel-Tochter einen Stimmungsumschwung einleiten? Wir analysieren die Lage wie Ronaldo zuletzt am Elfmeterpunkt. Rein sollte er aber schon gehen!

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    Kommentar von André Will-Laudien vom 25.06.2024 | 04:45

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    • Polymetalle
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    • Rüstungsindustrie

    Fußball war schon immer geeignet, die Massen etwas abzulenken. Menschen lieben den Sport, weil er selbst beim Zuschauen entspannt. Ein probates Mittel gegen die Multikrisen, die sich immer weiter in unser Gemüt schrauben. Zum Glück handeln die Aktienmärkte so weit oben, so dass sich die anbahnende Bankenkrise alla China und Japan medial nicht bis nach Europa durcharbeitet. Die EU-Finanzmärkte haben seit der Wahl ordentlich Federn gelassen, denn während die NASDAQ von Top zu Top eilt, legt der EuroStoxx eine fast unbemerkte 5 % Korrektur aufs Parkett, Frankreich sogar 10 %. Die EU-Spreads zu Bundesanleihen dehnen sich weiter aus, ein Szenario, dass seit 2008 vergessen schien. Und im Fußball geht Deutschland hoffnungsvoll ins Achtelfinale, auch unsere Aktienauswahl strotzt vor Stärke.

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