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13.02.2024 | 04:45

Baisse im Wasserstoff versus Hausse bei Künstlicher Intelligenz – Nel ASA, First Hydrogen, Nvidia und ARM Holdings

  • Wasserstoff
  • Künstliche Intelligenz
  • Technologie
  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Die Börse ist derzeit gnadenlos. Während Nvidia in nur 5 Wochen fast 50 % zulegt, verlieren die Börsenlieblinge Nel ASA und Plug Power immer weiter an Wert. Kleine Erholungsversuche wurden zuletzt immer wieder abverkauft. Derzeit bleibt in diesem Segment kein Stein auf dem anderen, die Investoren blicken gespannt auf die anstehenden Jahreszahlen 2023. Gibt es Hoffnung oder müssen wir Wasserstoff weiter abschreiben? Andererseits gibt es Unternehmen, die mit einem anderen Geschäftsmodell blendend vorankommen. Sie eilen von Rekord zu Rekord. Was also tun? Ein kleines Update für aktive Investoren.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040 , ARM HOLDINGS PLC ADR | US0420682058

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Inhaltsverzeichnis:


    Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE
    "[...] Wir können Busse und LKW vollständig klimaneutral umbauen. Dabei gehen wir modular und inkrementell vor. So können wir mit allen gängigen Fahrzeugtypen arbeiten und zudem auf neue Technologie und Innovation reagieren [...]" Dirk Graszt, CEO, Clean Logistics SE

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    Nel ASA – Von Tief zu Tief

    Ein Trauerspiel, was mit dem norwegischen Wasserstoff-Pionier Nel ASA derzeit passiert. Während das Unternehmen in 2024 keine entscheidenden positiven Neuigkeiten veröffentlichen konnte, setzt der Markt seine Hoffnungen auf eine Produktoffensive in den kommenden Jahren. Eine wirkliche Erholung in der Aktie scheint daher durchaus möglich, wenn die mit Spannung erwarteten Zahlen am 28. Februar über den Erwartungen liegen und die Wettbewerbsposition gegenüber den Konkurrenzunternehmen ITM Power und Plug Power gestärkt werden kann. Die aktuellen Konsensus-Schätzungen taxieren den 2023er Umsatz bei 145 Mio. EUR, rund die Hälfte davon dürfte als Verlust anfallen. Hoffentlich kann Nel ASA diese Erwartungen toppen!

    Von 25 Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon raten indes nur noch 5 zum Kauf. Wenn das nach zwei Jahren Ausverkauf kein glasklares Turnaround-Signal ist? Interessenten achten beim Einstieg auf das steigende Momentum und setzen einen sogenannten Trailing-Stop mit 10 % Abstand zum Einstiegskurs. Wenn man hier glücklich agiert, erwischt man den Titel ganz unten und kann die überfällige Erholung ordentlich mitreiten. Aber wichtig sind die Fakten für das vergangene Jahr. Sollte der Kurs nach Veröffentlichung noch einmal unter das Tief von 0,408 EUR gehen, droht technisches Ungemach!

    First Hydrogen – Fahrzeugversuche zeigen viele Nutzer-Vorteile

    Völlig zu Unrecht unter die Räder geraten ist das kanadische Technologie-Unternehmen First Hydrogen. Denn seit einigen Jahren liefert das Unternehmen zahlreiche Innovationen für den H2-Mobilitätsmarkt. Neben dem Bau eines wasserstoffbetriebenen Leicht-LKWs (FCEV) kümmert man sich auch um die Erzeugung des begehrten Brennstoffs. First Hydrogen hat sich klar das Ziel auf die Fahnen geschrieben, den Grünen Wasserstoff als Energiequelle im Transportwesen zu etablieren.

    Gerade meldet das Unternehmen den Start der einmonatigen Fahrzeugtests mit dem Gasversorgungsnetz Wales & West Utilities (WWU). Das vor Ort zu begutachtende H2-Brennstoffzellenfahrzeug (FCEV) wurde entwickelt, um den Anforderungen von Flottenbetreibern wie WWU gerecht zu werden. Denn das emissionsfreie Fahrzeug kann mit einem Tank große Entfernungen von mehr als 630 km bewältigen, schwere Nutzlasten transportieren und lässt sich schnell betanken. Alles Punkte, die für den effizienten Liefer- und Logistikverkehr von hoher Wichtigkeit sind.

    WWU ist das ganze Jahr über rund um die Uhr im Einsatz, um wichtige Gasnetzdienste zu erbringen. Die Versuche mit First Hydrogen finden nun ausdrücklich im Winter statt, genau in der Zeit, in der der Dienstleister am häufigsten zu Notfalleinsätzen gerufen wird. Typischerweise können kalte Temperaturen die Reichweite von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEVs) verringern, was die Zuverlässigkeit der Flottenbetreiber beeinträchtigt. Die jetzt durchgeführten Tests könnten Daten liefern, die den Vorteil von FCEVs gegenüber BEVs bei niedrigeren Temperaturen aufzeigen.

    Der Executive Director Steve Gill kommentiert: "Mit diesem Versuch wird auch ein Wasserstoff-as-a-Service-Modell erprobt, um den Betreibern zu zeigen, wie praktisch wir den Übergang zu FCEV-Flotten unterstützen können." Überraschenderweise leidet die Aktie von First Hydrogen immer noch unter der schlechten Stimmung im Sektor, kann sich aber seit Jahresstart 2024 im Korridor 1,10 bis 1,20 EUR recht gut behaupten. Am 21. Februar um 15:30 Uhr CET tritt Francois Morin (VP Corporate and Business Development) vor die Kamera des International Investment Forums und berichtet über die neuesten Entwicklungen. Das dürfte spannend werden. Hier geht´s zur Anmeldung.

    Nividia und ARM Holdings – Wie von der Tarantel gestochen

    In den letzten Tagen machen Nvidia und ARM Holdings von sich reden. Während Nvidia schon seit Ende 2022 regelrecht explodiert, machte sich ARM Holdings erst jüngst auf den Weg, eine ähnliche Entwicklung aufs Parkett zu legen. Die Aktie war erst im August 2023 mit 51 USD in New York gestartet und lief dann einige Monate seitwärts. Der Chip-Designer mit Hauptsitz im britischen Cambridge, dessen Prozessorarchitektur praktisch in allen Smartphones steckt und verstärkt auch in Rechenzentren zum Einsatz kommt, prognostiziert für das laufende Quartal einen Umsatz zwischen 850 und 900 Mio. USD. Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon hatten im Schnitt nur mit 778 Mio. USD gerechnet. Nun gab es in der letzten Woche einen 40 %-Schub und die Story läuft wohl auch in dieser Woche noch weiter. Seit der Emission hat sich der Wert nun mehr als verdoppelt und mit einem aktuellen KGV von über 500 scheint die Phantasie der Anleger weiterhin ungebrochen. Als Kursziel hatten die Experten 92 USD im Auge, dies ist nun im Flug überboten worden.

    Ähnlich ist die Situation bei Nvidia. Von 52 Analysten votieren nur noch ganze 4 mit Halten, sonst gibt es nur Kaufempfehlungen. Nach all den Aufstufungen ist sich die Community also sicher, dass die Story weiterläuft. Dumm ist nur, dass die durchschnittlichen Kursziele von 653 USD auch längst überwunden wurden und bereits letzte Woche die Marke von 720 USD weichen musste. Der Traum-Performer fliegt derzeit mit einem Index-Beta von 3,5 regelrecht in neue Sphären. Börsengeschichte hat man längst geschrieben. Denn in nur 14 Monaten gelang eine Kursversechsfachung bis auf eine Marktkapitalisierung von aktuell 1,78 Billionen USD. Aber Zaudern nützt nichts, denn die Aktie ist nicht der erste Tech-Titel aus dem NASDAQ mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von knapp 30. Mut zum Hinterherlaufen braucht es aber schon.

    Nicht zu stoppen sind die Aktien von Nvidia und ARM Holding. First Hydrogen ist vom negativen Branchentrend stark betroffen, kann aber eine Outperformance zeigen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 12.02.2024

    Die Phantasie im Bereich KI und für leistungsfähige Chips kennt keine Grenzen. Wie bei der Wasserstoffbranche in 2020/2021, rauschen die Kurse in neue Bewertungsdimensionen. Vermutlich geht die Story weiter, dennoch sollten Anleger ein paar der KI-Gewinne im ausgebombten H2-Sektor investieren. Wer weiß, welche Entwicklung Nel & Co. am Jahresende vorweisen können.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

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    Hitzerekorde, Überschwemmungen und Energienotstand. Im Sommer kommen alle Themen der Klimawende auf den Tisch. Seit Abschaltung der Kernkraftwerke fehlt es in Deutschland an einer grundlastfähigen Stromversorgung. Ausgeprägte Netzschwächen häufen sich, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Habeck möchte so schnell wie möglich Gaskraftwerke bauen, die später mit Wasserstoff betrieben werden können. Nette Idee! Um vorhandene Löcher zu stopfen, kaufen die Berliner Wirtschaftsexperten derweil französischen Atomstrom zu. Den klimatechnischen Unterschied zwischen Hüben und Drüben kann wissenschaftlich niemand belegen, der deutsche Verbraucher bezahlt diesen Unsinn aber gerne über seine Stromrechnung. So funktioniert die EU-Energiepolitik. Die Ausgabenseite steigt also unaufhörlich, wir kümmern uns deshalb um einen höheren Einnahmenstrom. Im Folgenden einige Ideen für ihr Energie-Portfolio.

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    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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