18.08.2021 | 04:41
Bayer, Cardiol Therapeutics, CureVac: Die Champions-League der Bio-Pharma!
In der Bekämpfung vielfältiger Krankheiten ist die Biopharmazie der erste Adressat. Sie ist die Lehre vom Zusammenhang zwischen den chemischen und physikalischen Eigenschaften von Arzneistoffen und Hilfsstoffen sowie ihrer Darreichungsform in einem lebenden Organismus. Die biologische Effektivität entsteht durch den Eintritt des Arzneistoffes in den kranken Organismus, seiner Verteilung in Geweben sowie der Verstoffwechselung, genannt Metabolismus. Bei der Bewältigung von Pandemien neuerer Art ist guter Rat teuer. Die Erforschung von Pharmazeutika verschlingt hierbei Milliarden. Wenn ein Wirkstoff gefunden und angemeldet wird, beginnt für den Erfinder die Patentuhr zu laufen. In der Folge besteht die Hoffnung der Bio-Pharma-Unternehmen darin, so lange als möglich Alleinanbieter in ihrem Heilungssegment zu bleiben.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Orano hat schon vor der Zusammenarbeit mit uns mit Accum™ experimentiert und sich dann für eine Kooperation entschieden. [...]" Sébastien Plouffe, CEO, Defence Therapeutics Inc.
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Bayer – Fall Hardeman landet nun doch vor dem Supreme Court
Nicht immer drehen sich die Themen in der Bio-Pharma um Forschung und Produkteinführungen. Bayer hat sich nach der Monsanto-Übernahme in 2018 geradewegs in die Fänge der US-Justiz begeben. Aus deutscher Sicht hätte man es nach Dieselgate bessern wissen müssen, dass prallgefüllte Konzernkassen gerne ins Visier von US-Anwälten genommen werden. Nach VW bekommt diese Spielwiese der Anwälte nun auch Bayer zu spüren.
Der Kaufpreis für Monsanto lag bei 66 Mrd. USD und ist damit die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland. Bayer wird damit zwar zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemie-Geschäft, übernimmt aber auch die Erbschulden aus der Glyphosat-Affäre. Bereits rund 11 Mrd. USD hat Bayer bereits für ein Vergleichspaket zur Beilegung von US-Klagen zurückgestellt. Rund 96.000 Fälle sind bereits endgültig beigelegt, weitere werden jedoch folgen.
Im Fall Edwin Hardeman setzt Bayer im Milliarden-Rechtsstreit nun auf eine höchstrichterliche Entscheidung. Der DAX-Konzern hat Anfang der Woche einen Antrag auf Revision beim Supreme Court eingereicht. Konkret geht es in diesem Fall um eine Krebserkrankung, die in Zusammenhang mit regelmäßigem Glyphosat-Kontakt gebracht wurde. Ein kleineres US-Gericht hat dem Kläger schon mal insgesamt gut 25 Mio. USD Schadenersatz zugesprochen. Sollte das höchste US-Gericht den Fall zur Entscheidung annehmen und im Sinne von Bayer urteilen, hätte dies hohe Signalwirkung für zukünftige Klagen und deren Erfolgschancen gegen Bayer.
Glyphosat ist nun schon seit Mitte 2018 ein Thema. Die Bayer-Aktie ist heute rund 30% weniger wert, als die Monsanto-Übernahme damals gekostet hat. Wieder ein Beispiel (ähnlich wie Daimler-Chrysler) für gescheiterte, deutsche Eintritte in den US-Markt. Die M&A-Lernkurve ist wohl immer noch am Anfang, für die Bayer-Aktionäre ist es die größte Wertvernichtung der Firmengeschichte. Aber, man sollte die Aktionen des Supreme Courts jetzt genau mitverfolgen, denn Bayer hat in den letzten Jahren bereits umfangreiche Rückstellungen gebildet. Hier schlummert also bilanzieller Sprengstoff!
Cardiol Therapeutics – Da steckt noch viel mehr drin
Cardiol Therapeutics Inc. ist ein Biotechnologieunternehmen, das sich auf die Erforschung und klinische Entwicklung von innovativen antiinflammatorischen Therapiemethoden für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) spezialisiert hat. Das Hauptprodukt des Unternehmens, CardiolRx, ist eine pharmazeutisch hergestellte orale Cannabidiolrezeptur, die aktuell im Rahmen einer Phase-II/III-Ergebnisstudie an hospitalisierten Patienten, welche positiv auf das COVID-19-Virus getestet wurden, untersucht wird.
Man ist mit den Forschungen bereits weit fortgeschritten, so dass diese potenzielle Zulassungsstudie die Wirksamkeit und Sicherheit von CardiolRx als kardioprotektives Therapeutikum zur Verringerung der Sterblichkeit nachweisen könnte. Interessant sind dabei auch die Untersuchung von größeren kardiovaskulären Ereignissen bei COVID-19-Patienten im Zusammenhang mit einer kardiovaskulären Vorerkrankung. Welches sind die Risikofaktoren für HKE und welchen Einfluss hat CardiolRx auf wichtige Marker für entzündliche Herzerkrankungen? Ohne Übertreibung steckt hier vielleicht die Lösung vieler Koronar-Erkrankungen unserer Zeit. Denn diese Indikation ist nach wie vor die häufigste Ursache für den plötzlichen Herztod bei Menschen im Alter von unter 35 Jahren.
Cardiol Therapeutics ist seit dem 10. August nun auch an der NASDAQ notiert. Dies ist eine Adelung, denn nicht jedes Biotech-Unternehmen schafft diesen Sprung. Cardiol stößt damit die Tür zu weiteren Finanzierungsquellen auf, denn viele institutionelle Anleger benötigen höhere Marktsegmente, um überhaupt investieren zu dürfen. Damit kann Cardiol nun wesentlich einfacher Wachstumskapital einwerben.
Mit einem überraschenden Kurssprung konnte Cardiol Therapeutics gestern aufwarten. Frühmorgens wurden 2,86 EUR aufgerufen, der rechnerische Preis zum Vortagesschluss in Kanada wäre nur bei 2,10 EUR anzusiedeln gewesen. Grund könnte die verbleibende Euphorie über das NASDAQ-Listing sowie eine Rating-Bestätigung von GBC Research sein, die in ihrem Update zur jüngsten Kaufstudie ein Kursziel von 17,49 CAD berechnet hat. Der aktuelle Kurs bewegt sich um 3,40 CAD – das wäre eine rechnerische Verfünffachung. Nehmen sie dringend ein paar Stücke in ihr Depot.
CureVac - Doch noch einiges im Köcher?
Nach einer ausgedehnten Rallye von BioNTech und Moderna fragen sich viele, was mit CureVac eigentlich los ist. Die Zulassungsanträge für den ersten Impfstoff „CVnCoV“ sind in der EU wegen einer Wirksamkeit von nur 47% gescheitert, daraufhin ist die der Kurs von Curevac seit Juni um knapp 60% eingebrochen. Mittlerweile hat sich charttechnisch aber eine solide Unterstützung im Bereich 45 bis 50 EUR ausgebildet. Ist nun ein Comeback zu erwarten? Wir blicken hierzu auf die fundamentale Entwicklung.
Nachdem Curevac zu Beginn der Pandemie als mRNA-Pionier galt, floppte der Hersteller aus Tübingen zuletzt mit seinem Impfstoff gegen Covid-19. Die Probleme zeichneten sich bei genauerem Hinsehen aber bereits am Start ab: Denn während zahlreiche Konkurrenten ihr Vakzin längst auf den Markt gebracht hatten, sammelte Curevac nach wie vor Daten. Weder das nachlassende Infektionsgeschehen noch das Auftreten von Mutationen konnte hierfür verantwortlich gemacht werden. Es lag an der Technologie, die bei CureVac das Problem ist: Anders als Biontech und Moderna verzichtete CureVac nämlich auf den Austausch von Uridin durch Pseudouridin, der laut Studien den Abbau der mRNA verhindert und Immunreaktionen minimiert. Dieser Fehler soll nun behoben sein.
Ein neuer Vakzin-Kandidat kann bereits bessere Ergebnisse erzielen: „CV2CoV“ wird gemeinsam mit dem großen Partner GlaxoSmithKline (GSK) entwickelt. In einer ersten präklinischen Studie zeigte er stark verbesserte Immunantworten. Aktuell wird das Vakzin noch an Cynomolgus-Affen erprobt. Es besteht zumindest die Hoffnung, dass CureVac dazugelernt hat und erst mit Ergebnissen erneut an den Markt geht, wenn man eine hohe Validität erreicht hat.
Es flammt wieder Hoffnung für CureVac auf, der Kurs ist wieder am Steigen, zuletzt 10% in nur 3 Tagen. Sollte tatsächlich ein besserer Impfstoff der 2. Generation erfunden werden, ist der Weg zu deutlich höheren Kursen geebnet. Insgesamt sollte die Nachrichtenlage u.E. akribisch verfolgt werden, erste spekulative Positionen machen durchaus Sinn.
Die Anlage in Bio-Pharma Aktien ist von hohen Schwankungen begleitet. Die Kurse bewegen sich gemäß der Informationslage zu Studien und Zulassungen sehr heftig. Bayer und CureVac befinden sich in Sondersituationen, ein schneller Turnaround ist aber möglich. Cardiol Therapeutics hingegen steht am Anfang der Entwicklungskurve und forscht in einem Gebiet mit Blockbuster-Charakter!
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