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10.05.2021 | 04:40

CureVac, Cardiol, Morphosys – Riesensensation bei der Corona-Bekämpfung!

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Die Biotechnologiebranche gewann seit dem Beginn der Corona-Pandemie enorm an Aufmerksamkeit. Mit den Impfstoffherstellern wie BioNTech oder Moderna konnten Anleger seit Ende 2019 Renditen jenseits der 1.000% erzielen. Aktuell läuft die Forschung von Arzneimitteln gegen Sars-CoV-2 auf Hochtouren. Wirksamere und sichere Medikamente sind neben der Impf- und Teststrategie entscheidend, um die Pandemie bewältigen zu können. Für Anleger bedeutete dies eine zweite Chance auf den nächsten Tenbagger.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: CA14161Y2006 , NL0015436031 , DE0006632003

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Inhaltsverzeichnis:


    Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.
    "[...] nach Abschluss der Untersuchungen unseres Partners, besteht durch diese Vereinbarung die Möglichkeit einer starken Wertschöpfung für unser Unternehmen. [...]" Dr. Aram Mangasarian, CEO, NOXXON Pharma N.V.

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    Blockbuster-Potenzial aus Kanada

    Die Biotech-Branche ist so stark in Bewegung wie selten zuvor. Neben überproportionalen Kurssteigerungen gab es in den vergangenen Monaten mehrere Übernahmen in Milliardenhöhe. Bereits Anfang des Jahres ging GW Pharmaceuticals für 7 Mrd. USD über den Tisch, kürzlich zahlte Roche 1,8 Mrd. USD für Genmark Diagnostic. Mit einem Börsenwert von 57,35 Mio. EUR steht das Biotechnologieunternehmen Cardiol Therapeutics in etwa auf dem Level, den die Vakzin-Hersteller Mitte bis Ende 2019 innehatten. Dabei ist das Mehrproduktunternehmen aus Kanada im Vergleich zu den damaligen BioNTechs und Modernas bereits einen Schritt weiter.

    Aussichtsreiche Studien

    Ursprünglich liegt der Schwerpunkt der Forschung auf der Herstellung pharmazeutischer Cannabidiol (CBD)-Produkte und der Entwicklung innovativer Therapien für Herzerkrankungen, einschließlich akuter Herzmuskelentzündung und anderer Ursachen von Herzversagen. Rund 40% aller Todesfälle in den westlichen Ländern sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Hier besitzt Wirkstoff CardiolRx, der vom Patienten sowohl oral als auch subkutan angewendet werden kann, Blockbuster-Potenzial. So konnte bereits die Phase I-Studie ohne Nebenwirkungen im menschlichen Körper durchlaufen werden.

    Die Studie brachte unter anderem auch eine erhebliche Reduktion von Entzündungen und eine Verbesserung der endothelialen Dysfunktion hervor. Aktuell werden für eine doppelblinde, Placebo-kontrollierte Phase II/III Studie von Cardiol Therapeutics 422 Patienten rekrutiert. 211 Patienten werden dabei mit dem Medikament CardiolRx behandelt und 211 Patienten erhalten ein Placebo-Präparat. Die Zeitfolge der Beobachtung für die primären Wirksamkeitsaspekte sollen jeweils über 28 Tage betrachtet werden. Dabei wird u.a. die Gesamtsterblichkeit beider Gruppen, die intensivmedizinische Behandlung und ggf. der Einsatz von Beatmungsgeräten, Komplikationen am Herzen wie z.B. Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzinsuffizienz sowie Schlaganfall beobachtet.

    Pandemie als Türöffner

    Der Beginn der Studie könnte Cardiol Therapeutics zum Durchbruch verhelfen. Dort werden nämlich die entzündungshemmenden und kardioprotektiven Eigenschaften von CardiolRx bei COVID-19-Patienten untersucht, die ein hohes Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen aufweisen. In Anbetracht dessen, dass bei BioNTech-Impfungen kürzlich mögliche Fälle von Herzmuskelentzündungen aufgetreten sind, dürfte das Augenmerk der Branche verstärkt auf den Studienergebnissen liegen. Dass die Kanadier in den Fokus der internationalen Anleger gerutscht sind, zeigt die in der vergangenen Woche durchgeführte Kapitalerhöhung, die innerhalb weniger Stunden mehrfach überzeichnet war.

    Aufgrund der hohen Nachfrage stockte das Unternehmen die Platzierung von 15 Mio. CAD auf 22 Mio. CAD auf. Der Ausgabekurs lag bei 3,60 CAD/2,45 EUR je Aktie. Die Mehreinnahmen wird Cardiol Therapeutics für die weiteren Forschungs- und klinischen Entwicklungsprogramme verwenden und diese damit noch schneller vorantreiben. Aktuell notiert das Papier bei 2,18 EUR, also deutlich unter dem Ausgabepreis der neuen Aktien. Neben den neuen Investoren ist auch das Analystenhaus von Leede-Jones-Gable mehr als euphorisch und sieht das Kursziel aufgrund der erwarteten Umsätze bei 12,50 CAD. Vom aktuellen Kursniveau würde dies einen Anstieg von mehr als 380% bedeuten. Wir sehen in Cardiol Therapeutics langfristig einen interessanten Player in einem Multi-Milliardenmarkt. Das Risiko bei Investitionen in Biotech-Unternehmen, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, sollte man jedoch nicht außer Acht lassen.

    Wenig Erholung nach dem Schock

    Diese Woche war keine Einfache für die Impfstoffentwickler. Bereits am Wochenanfang kam der Gesamtmarkt durch die Aussagen der US-Finanzministerin Janet Yellen unter Druck. Noch fataler war jedoch die Ankündigung des US-Präsidenten Joe Biden. So schließen sich die Vereinigten Staaten von Amerika einer Gruppe von Staaten an, die von den Vakzin-Herstellern den Verzicht auf ihre Patente fordert, um die Impfstoffproduktion anzukurbeln. Die Folge war ein schneller und extrem schmerzhafter Kursrutsch. So sackte der Kurs der CureVac-Aktie von 110 EUR auf unter 75 EUR ab. Gegenüber den Branchenkollegen wie BioNTech, die Ihre Verluste weites gehend ausbügeln konnten, verharrten die Tübinger auf dem niedrigen Niveau. Den Kurs beflügeln könnten die für Anfang Juni erwarteten Testergebnisse und ein möglicher Zulassungsantrag des Impfstoffes. Spekulativ können auf aktuellem Niveau erste Positionen aufgebaut werden.

    In den roten Zahlen

    In den roten Bereich ist das Biotech-Unternehmen Morphosys im ersten Quartal des Jahres 2021 gewandert. Der operative Verlust betrug knapp 30 Mio. EUR, nach einem Gewinn von 203 Mio. EUR im Vorjahr. Allerdings gab es damals eine größere Einmalzahlung im Rahmen eines Kooperations- und Lizenzvertrags mit Incyte. Auch der Umsatz brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 81% auf 47,2 Mio. EUR ein. Der Fehlbetrag je Aktie lag bei 1,27 EUR. Die Jahresprognose wird von den Martinsriedern trotzdem bestätigt. So wird im Konzern ein Umsatz zwischen 150 Mio. EUR und 200 Mio. EUR erwartet. Bei den betrieblichen Aufwendungen soll eine Summe zwischen 355 Mio. EUR und 385 Mio. EUR anfallen, wobei 45% bis 50% der Ausgaben in Forschung und Entwicklung fließen sollen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. CBD – Der nicht-psychoaktive Inhaltsstoff der Cannabis Pflanze wird Cannabidiol (CBD) genannt.
    3. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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