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14.08.2023 | 04:45

GreenTech-Rally startet wieder neu! Siemens Energy, Defense Metals, SMA und Jinko Solar – kritische Metalle sind gefragt

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  • Seltene Erden
  • Strategische Metalle
Bildquelle: pixabay.com

Greentech-Aktien sind seit dem Inflation Reduction Act (IRA) der Joe Biden Administration in aller Munde. Denn neben der EU will nun auch die USA deutlich aufs Gaspedal drücken. Es geht um die Zukunftsinvestitionen in den Klimaschutz. Hier bedarf es in erster Linie an Technologien für alternative Energie-Erzeugung wie z. B. Solar- oder Windkraftanlagen. Nach dem IRA werden US-Investitionen in die Zukunft einer steuerlichen Bonifikation unterzogen. Für die Industrie bleibt der Dreh- und Angelpunkt die Verfügbarkeit strategisch wichtiger Metalle, denn sie sind ebenso selten wie hochbegehrt. Wo liegen die Chancen für Anleger?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , SMA SOLAR TECHNOL.AG | DE000A0DJ6J9

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Inhaltsverzeichnis:


    Frederick Kozak, President and CEO, Auxico Resources Canada Inc.
    "[...] Unser Ziel ist es, bald zwischen 500 und 1.000 Tonnen pro Monat zu exportieren. Das könnte für uns einen Cashflow zwischen 500.000 und 1 Million CAD bedeuten. [...]" Frederick Kozak, President and CEO, Auxico Resources Canada Inc.

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    Siemens Energy – Probleme über Probleme im Windsektor

    Siemens Energy ist derzeit nicht zu beneiden. Die Ausgliederung der Energiesparte aus dem Siemens-Konzern ging im September 2020 mit Kursen um 22 EUR über die Bühne, vorübergehend stieg das Papier sogar auf 34 EUR. Damit war der Spinoff von Siemens Energy einer von vielen Bausteinen des radikalen Umbaus, den der scheidende Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser dem Industrie-Konglomerat im Jahr 2021 verordnet hatte. Aus dem Traditionsunternehmen sind in den letzten 10 Jahren mehrere eigenständige Firmen mit klarer Fokussierung hervorgegangen.

    Siemens Energy wird an der Börse als Wegbereiter der Energiewende gesehen. Die ursprüngliche Fokussierung auf Gasturbinen wurde in den letzten zwei Jahren konsequent durch das Engagement beim spanischen Windanlagenbauer Gamesa ergänzt. Dort gab es zuletzt massive Qualitätsprobleme, die dem neuen Konzern nach vollständiger Integration in 2022 nun 4,5 Mrd. EUR Verlust bescheren wird. Auch wenn zum Ende letzter Woche gemeldet wurde, dass die Qualitätsprobleme bei Onshore-Windturbinen nun behoben wären, wird das Münchener Unternehmen noch viele Monate an der Restrukturierung der Tochter zu laborieren haben. Immerhin deutet sich nun eine Trendwende zum Guten an.

    An der Börse witterten die Investoren sogleich Frühlingsluft und setzten den Kurs nach der Pressekonferenz um 5 % nach oben. Einige Analysten sehen die Zukunft allerdings nicht so rosig. J.P. Morgan stuft auf „Neutral“ zurück und senkt das Kursziel von 23 auf 18 EUR. Auch die Deutsche Bank sieht nicht mehr Potenzial als 18 EUR, der Konsens aus 20 Studien bei Refinitiv Eikon liegt bei 19,60 EUR. Das ist immerhin ein Aufschlag von 42 % zum aktuellen Kurs von 13,85 EUR.

    Defense Metals – Seltene Erden aus Kanada

    Die neue Critical Raw Materials Liste des US-Energieministeriums ist gerade erschienen. Im Ergebnis gelten die Batterierohstoffe Kupfer, Nickel, Graphit, Lithium und Kobalt als besonders kritisch. Noch schwieriger ist die Situation bei Seltenen Erden. Diese sind eine Gruppe von 17 Metallen, welche für viele Hightech-Anwendungen wie E-Mobilität, Elektronik oder Erneuerbare Energien unerlässlich sind.

    Defense Metals (DEFN), ein kanadisches Explorationsunternehmen, ist im Besitz des 4.262 ha umfassenden Wicheeda Rare Earth Projekts und wird als einer der zukünftigen Förderer von Seltenen Erden gehandelt. Eine vorläufige Machbarkeitsstudie ist bei den Consulting-Unternehmen Hatch Ltd. und SRK Consulting in Auftrag gegeben. SRK fungiert dabei als Gesamtkoordinator für die Erstellung des NI 43-101 Berichts. Hatch Ltd. wird sich auf die Konzentrations- und hydrometallurgischen Prozesse sowie auf die Kapital- und Betriebskostenebene für Seltene Erden (REE) konzentrieren. Schließlich wird die One-eighty Consulting Group für die Umweltstudien, die Genehmigungen und die sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen verantwortlich sein. SRK war bereits an der vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung in 2022 beteiligt. Die neue Analyse kann nun auf den gewonnenen Erkenntnissen aufbauen, um einen optimalen Erschließungsplan für das Projekt Wicheeda zu erstellen.

    Der vorliegende 12-Monatschart zeigt eine positive Performance von SMA Solar und Defense Metals, erheblich unter die Räder gekommen sind Jinko Solar und Siemens Energy. Quelle: Refinitiv Eikon 11.08.2023

    Die notwendigen Investitionen für die Ingangsetzung der Förderung werden mit 640 Mio. USD taxiert, was die Break-Even-Periode ab Produktionsstart auf etwa 5 Jahre festlegt. Ein nicht zu teures Investment, denn immerhin wird die strategische Abhängigkeit von China reduziert. Die DEFN-Aktie ist als langfristiger Produzent für kritische Metalle derzeit in aller Munde. Mit rund 255,78 Mio. ausstehenden Aktien beträgt der Marktwert aktuell etwa 54 Mio. CAD. Viel zu günstig, wenn man die schwelenden Beschaffungs-Probleme der westlichen Industrien in Betracht zieht.

    SMA Solar oder Jinko Solar – Wer ist analytisch günstiger?

    Die beiden Technologie-Unternehmen SMA Solar und Jinko Solar arbeiten im gleichen Sektor, aber an völlig verschiedenen Bauteilen. SMA Solar ist ein Experte für Wechselrichter und Energie-Speichersysteme für private Haushalte und Unternehmen. Die angespannte Situation auf dem Weltmarkt verbesserte sich zuletzt Schritt für Schritt. SMA kann als Hersteller wieder in deutlich höheren Stückzahlen liefern, das gilt besonders für Speicherlösungen und Produkte für die E-Mobilität.

    Das in Niestetal (Hessen) angesiedelte Unternehmen meldete jüngst sehr gute Halbjahreszahlen. Die Erlöse stiegen um 65 % von rund 472 auf 779 Mio. EUR und lagen damit am oberen Ende der veröffentlichten Bandbreite. Das operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich ebenfalls signifikant von 15,9 auf 125,3 Mio. EUR, mit einer erfreulichen Marge von 16 %. Gründe für die positive Entwicklung waren höhere Umsätze durch die verbesserte Materialversorgung auf der Zuliefererseite und die damit verbundene Fixkostendegression. „Mit unserer neuen Gigawatt-Fabrik schaffen wir ab 2025 zusätzlich 20 GW an Kapazitäten und mehr als 200 neue Arbeitsplätze“, sagte CEO Dr. Jürgen Reinert. Der Kurs sprang kurzfristig auf 88 EUR, verminderte sich aber sehr schnell wieder auf rund 74 EUR, weil der Ausblick mehrheitlich enttäuschte. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis 2023e von 1,5 und einem KGV von 16,8 ist die SMA-Solar-Aktie fair bewertet. Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon erwarten in 12 Monaten Kurse bis 106,50 EUR. Wir halten diese Einschätzung für sehr ambitioniert.

    Der Solarpanel-Experte Jinko Solar hatte zum Ende des zweiten Quartals von großen Überkapazitäten und Preisdruck berichtet. Laut Berechnungen von Bloomberg haben die chinesischen Hersteller derzeit Kapazitäten, um über 650 GW an Solarmodulen pro Jahr zu produzieren, während weitere 336 GW angekündigt oder im Bau seien. Der Weltmarkt wird sich im laufenden Jahr aber „nur“ auf Installationen i. H. v. 344 GW belaufen. Damit erhöhen sich die Lagerbestände, was die Marktpreise automatisch zum Sinken bringt. Für die Käufer von Modulen eine gute Nachricht, für Jinko-Aktionäre ein Verkaufskriterium. Auf 12-Monatssicht hat das Papier nun schon 50 % eingebüßt. Eine wichtige charttechnische Unterstützung findet sich bei rund 25 EUR. Mit einem KGV von 10,8 auf Basis 2024e ist die Aktie nicht zu teuer. Technisch ist der Wert aber sichtlich angeschlagen.


    Die GreenTech-Industrie verspricht hohe Wachstumsraten und genießt die politische Alimentierung. Wer das Klima zumindest auf dem Papier verbessern will, kann in Technologietitel der Energiewende investieren. Die Bewertungen sind mitunter aber sehr hoch, was zu starken Kurskorrekturen führen kann, wenn Ziele nicht erreicht werden.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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