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21.11.2023 | 05:10

Novo Nordisk, Defence Therapeutics, Morphosys – Die Biotechs kommen

  • Biotechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Mit dem Beginn der massiven Zinsanhebungen von 0 auf 5,5 % durch die US-Notenbank Federal Reserve traf es den kapitalintensiven Biotechnologiesektor besonders hart. Seitdem verlor der breitgefächerte Nasdaq Biotechindex rund 20 % seines Wertes. Mit dem Ende der strikten Geldpolitik dürfte diese Branche nun ein Revival an der Börse erleben. Besonders bei den Werten aus der zweiten Reihe besteht ein erhebliches Aufholpotenzial.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003

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Inhaltsverzeichnis:


    Sébastien Plouffe, CEO, Gründer und Director, Defence Therapeutics Inc.
    "[...] Darüber hinaus wird Defence die Entwicklung seiner Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) und seiner Radiopharmazeutika-Programme fortsetzen, die derzeit zu den gefragtesten Produkten in der Pharmaindustrie gehören, in der es zu erheblichen Konsolidierungen und Übernahmen gekommen ist. [...]" Sébastien Plouffe, CEO, Gründer und Director, Defence Therapeutics Inc.

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    Morphosys – Eine Woche zum Vergessen

    Nach einer seit rund einem halben Jahr andauernden Erholungsrally mit Jahreshöchstständen von 32,50 EUR wurden Morphosys-Aktionäre in den vergangenen Handelstagen wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geführt. Über 30 % verlor die Aktie des Biotechunternehmens aus Martinsried bei München innerhalb der letzten sechs Handelstage und notiert aktuell bei 22,08 EUR.

    Schuld für diese erneute Misere war die Veröffentlichung schwacher Zahlen zum dritten Quartal. Der Umsatz mit dem Hoffnungsträger Monjuvi fiel dabei sogar auf 21,9 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Gesamtumsätze gingen von 95,8 auf 63,8 Mio. EUR zurück. Dagegen schnellte das operative Minus von -29,3 Mio. EUR auf +51 Mio. EUR nach oben. Die liquiden Mittel sanken per Ende September von 907,20 Mio. EUR auf 642,20 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum.

    Nun richtet sich der Blick auf Anfang Dezember. Hier will Morphosys früher als erwartet die Daten zur Phase 3 für das Medikament Pelabresib vorlegen. Sollten diese positiv ausfallen, könnte sich der Chartverlauf der Morphosys-Aktie schnell drehen. Eine Spekulation auf das Ereignis gleicht jedoch einem Roulette-Spiel.

    Die Schweizer UBS hob das Kursziel für das Unternehmen von 45 auf 47 EUR sogar weiter an. So drehe sich beim Antikörperspezialisten alles um den Hoffnungsträger Pelabresib. Das Urteil lautet „Kaufen“.

    Defence Therapeutics – Weiterer Meilenstein

    Als einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg von AccuTOX® in die klinische Anwendung bewertet der CEO von Defence Therapeutics, Sebastien Plouffe, die Einreichung eines Antrages auf Zulassung eines neuen Prüfarzneimittels bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA. Bei AccuTOX® handelt es sich um ein injizierbares Antikrebs-Molekül zur Behandlung neugebildeter Tumore. Dabei ist der globale Markt für Krebstherapeutika gigantisch und soll laut Precedence Research mit einem jährlichen Wachstum von 9,20 % im Jahr 2032 ein Volumen in Höhe von 393,61 Mrd. USD erreichen.

    Der Antrag umfasst Daten, Berichte und Zusammenfassungen zu mehreren Studien zur Bewertung der Wirkung, dem Verlauf der Konzentration eines Arzneimittels im Organismus sowie möglicher Wechselwirkungen, sowohl am lebenden Organismus als auch in künstlicher Umgebung. Nach Prüfung der Daten durch die Arzneimittelbehörde dürfte Defence Therapeutics mit seiner klinischen Phase I-Studie starten. Dabei rechnen die Kanadier mit dem Beginn im ersten bis zweiten Quartal des kommenden Jahres.

    Die Grundlage für AccuTOX® bildet die ACCUM®-Technologie, die einen exakten Transport von Impfantigenen oder ADCs in intakter Form zu den Zielzellen ermöglicht, was eine verbesserte Effizienz und Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen wie Krebs und Infektionskrankheiten haben könne.

    Die Aktie von Defence Therapeutics zeigt seit Jahresanfang eine unveränderte Performance und notiert aktuell bei 2,80 CAD. Im Hinblick auf grünes Licht der FDA für den Start der Studie könnte auch der Aktienkurs in den nächsten Monaten deutlich in den grünen Bereich wandern.

    Novo Nordisk – Der Boom geht weiter

    Ganz anders als bei Morphosys gestaltet sich die Situation bei einem der wertvollsten Unternehmen Europas. Der Aktienkurs der Dänen, ausgestattet mit einer Marktkapitalisierung von 345,25 Mrd. USD, konnte seit Jahresbeginn um rund 50 % auf 101,39 USD zulegen und notiert aktuell nahe seines Allzeithochs bei 104,00 USD.

    Der Grund für die Outperformance war zweifelsohne der Blockbuster von Novo Nordisk, Wegovy. Das Adipositas-Medikament mit dem Wirkstoff Semaglutid wurde eigentlich gegen Diabetes entwickelt, ist jetzt jedoch der absolute Renner, wenn es um die Gewichtsreduzierung geht. Neueste Studiendaten belegen zudem, dass das Wundermittel auch gegen Herz-Kreislauferkrankungen vorbeuge.

    Den gleichen Wirkstoff wie Wegovy enthält das von Novo Nordisk entwickelte Diabetes-Medikament Ozempic. Da dieses ebenfalls zur Gewichtsreduktion gebraucht wird und die Nachfrage derart hoch ist, da Ozempic deutlich günstiger zu erhalten ist als die Abnehmspritze Wegovy, erwägt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ein Exportverbot.

    „Wir wissen, dass ein Teil der Spritzen, die für unsere Diabetespatienten nach Deutschland geliefert werden, in andere europäische Länder oder die USA abfließen", sagte BfArM-Präsident Karl Broich dem ´Spiegel´. "Wir brauchen das Medikament für die Versorgung von Diabetespatienten und nicht als Lifestyle-Medikament."


    Die Aktie von Morphosys gab nach den Zahlen deutlich nach. Anleger warten jetzt jedoch gespannt auf Daten zur Phase 3 für das Medikament Pelabresib. Die Nachfrage nach den Abnehm-Medikamenten von Novo Nordisk reißt nicht ab. Defence Therapeutics konnte durch die Einreichung eines IND-Antrages an die FDA einen neuen Meilenstein erreichen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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