Menü schließen




08.02.2022 | 05:08

Peloton, Aspermont, Netflix – Nachhaltige Digital-Modelle

  • Digitalisierung
  • Transformation
  • Medien
  • Fintech
  • Investments
  • Wachstum
Bildquelle: pixabay.com

Der digitale Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft startete bereits vor Corona und wurde durch die Pandemie deutlich beschleunigt. Ob branchenübergreifend in der Wirtschaft, im Sport oder in der Schule, digitalen Geschäftsmodellen gehört die Zukunft. Sollten sich Unternehmen dagegen wehren, dürften diese bald der Vergangenheit angehören. Auf der anderen Seite gibt es Gewinner, die aus der Transformation stärker hervorgehen als zuvor.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , NETFLIX INC. DL-_001 | US64110L1061 , PELOTON INTE.A DL-_000025 | US70614W1009

Hole Dir die spannenden Kommentare direkt als Newsletter per E-Mail.

Jetzt kostenlos abonnieren

Inhaltsverzeichnis:


    André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG
    "[...] Allein die Tatsache, dass wir rund 5 Mio. EUR abschreiben müssen, zeigt, dass Fehler passiert sind. Das müssen wir uns selbst auch ganz offen eingestehen. [...]" André Kolbinger, CEO, Smartbroker Holding AG

    Zum Interview

     

    Aspermont – Vorzeigekandidat aus Down Under

    Eine der Branchen, die seit dem Eintritt des World Wide Web und spätestens nach der Einführung des Smart Phone am meisten zu leiden hatte, war das Verlagsgeschäft. Die ursprünglichen Einnahmequellen Print-Werbung und Abonnements verloren immer mehr an Bedeutung, die Umsätze sanken. Die Verlage mussten eher früher als später den Wandel zum digitalen Medienhaus gestalten. Aspermont, ursprünglich ein Verlag, der mit dem Mining Journal und Mining Magazine zwei Magazine verlegt, die seit 186 bzw. 112 Jahren ununterbrochen veröffentlicht werden, ging diesen harten Schritt bereits 2014. Dabei bediente sich CEO Alex Kent den Geschäftsmodellen von Netflix oder Amazon.

    Das Projekt Horizon, eine digitale Plattform, wurde 2017 gestartet und wies Geschäftsfunktionen in den Bereichen Marketingautomatisierung, UX-Design und Datenanalyse auf. Dadurch war es möglich, Arbeitsabläufe zu kommerzialisieren. Insgesamt dauerte die digitale Transformation fünf Jahre. Herausgekommen ist eine disruptive B2B-Lösung, die in drei Geschäftsbereiche untergliedert ist, die sich gegenseitig skalieren bzw. synergetisch ergänzen. Mit dem XaaS-Modell vertreibt Aspermont hochwertige Inhalte an ein wachsendes Publikum.

    Der Vorteil der Australier, die Niederlassungen in UK, Brasilien und den Philippinen unterhalten, ist der aus der Historie gesammelte Datenbestand von rund 8 Mio. Entscheidern aus der Bergbau-, Energie- und Landwirtschaftsbranche. Im Bereich Daten werden die Verhaltensmuster der User vermarktet und Leads generiert, während Aspermont bei „Dienstleistungen“ Services für die Kunden anbietet, wie Content, Werbung, Sponsoring oder Events. Gezahlt wird in einem Abo-Modell ähnlich Netflix, allerdings kann der Aspermont-Kunde weitere Premium-Content-Services hinzufügen und neue Content-Formate buchen.

    Kürzlich konnten die Australier den Eintritt in die Fintech-Branche vermelden. Zusammen mit Partnern wurde ein Joint Venture gegründet, das als erstes Ziel die Einführung einer Plattform zur Kapitalbeschaffung für professionelle Investoren auf dem ASX-Markt besitzt. Mit der Investmentbank Soochow CSSD Capital Markets, die den Schwerpunkt auf junge, wachstumsstarke Unternehmen im asiatischen Raum legt, wurde zudem ein Abkommen für die Unternehmensberatung geschlossen.

    Aspermont hat kürzlich eine Niederlassung in Singapur gegründet und erwartet vom neuen Partner Unterstützung bei der Entwicklung der Investorenbasis sowie eine Erhöhung der Aufmerksamkeit in der Region. Zudem besitzt Soochow eine Option, bis zu 250 Mio. Aktien mit einer Laufzeit bis lediglich 30. September 2022 zu einem Ausübungspreis von 0,0432 AUD pro Aktie zu beziehen. Aktuell notiert die Aktie bei 0,02 AUD, womit die Gesellschaft einen Börsenwert von 58 Mio. AUD aufweist.

    Die Zahlen zum ersten Quartal 2022 untermauern die positive Entwicklung der Australier. Die Gesamteinnahmen gegenüber dem ersten Quartal 2021 legten um 10% auf 4,4 Mio. AUD zu, die Einnahmen aus dem XaaS-Sektor wuchsen überproportional um 18% auf 2,0 Mio. AUD an. Die Bruttomarge konnte deutlich auf 68% ausgeweitet werden. Einen ausführlichen Report zu Aspermont können Sie hier lesen: https://researchanalyst.com/de/report/aspermont-beeindruckende-turnaround-story

    Zudem präsentiert sich CEO Alex Kent auf dem virtuellen International Investment Forum am 17.2.2022 dem Börsenpublikum. Eine kostenlose Anmeldung ist hier ii-forum.com möglich.

    Netflix – Das Ende der Fahnenstange

    Die Corona-Pandemie und die langen Lockdowns beflügelten das Geschäft des US-Streaming-Anbieters Netflix. Umsatz, Gewinn und auch der Aktienkurs schossen seit März 2020 in die Höhe. Von rund 300 USD konnte sich der Kurs bis zum November des vergangenen Jahres in der Spitze bis auf 700,99 USD bewegen. Jedoch scheint dieser Aufwärtstrend ein jähes Ende gefunden zu haben. Mit Veröffentlichung der Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal enttäuschte das Unternehmen sowohl Anleger als auch Analysten.

    Mit 8,28 Mio. neuen Abonnenten weltweit blieb Netflix hinter der eigenen Prognose von 8,5 Mio. zurück. Für das kommende Quartal werden zudem „nur“ noch 2,5 Mio. neue Abos erwartet. Neben der Tatsache, dass Zuschauer durch das Abklingen der Omikron-Variante ihre Lust am Streaming erstmals verlieren dürften, wird auch die starke Konkurrenz ein immer größeres Problem. So verlor Netflix seine Marktführerschaft in Deutschland an Amazon Prime Video.

    Peloton – Happy-End eines Auslaufmodells?

    Einer der Trends während der Pandemie war ohne Zweifel das von Peloton entwickelte Spinning-Bike, auf dem man im Wohnzimmer gegen virtuelle Gegner Rennen fahren und per Abo-Modell Fitness-Kurse buchen konnte. Eine neue Fitnessbewegung, zumindest in Zeiten der Lockdowns, wurde geboren. Doch auch hier nahm das Interesse deutlich ab. Zum einen eröffneten wieder die meisten Fitness-Studios, zum anderen präferieren die Menschen wieder das ursprüngliche Fahrradfahren auf der Straße oder im Wald. Die Nachfrage brach so stark ein, dass Peloton die Produktion seiner Bikes und anderer Geräte vorerst ruhen lässt.

    Nun könnte es jedoch für Peloton-Aktionäre noch ein positives Ende geben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, prüft Peloton das Interesse anderer Unternehmen an einer Übernahme. Dem „Wall Street Journal" zufolge ist Amazon darunter, die „Financial Times" schrieb, dass auch Nike ein Angebot prüfe.


    Aufgrund der Corona-Pandemie beschleunigte sich die Digitalisierung in allen Branchen. Während das enorme Wachstum von Netflix und vor allem Peloton den langen Lockdowns geschuldet war und sich bereits wieder abkühlt, ist die Transformation von Aspermont zum digitalen B2B-Medienhaus nachhaltig, was mittelfristig steigende Notierungen nach sich ziehen dürfte.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.kapitalerhoehungen.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.

    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 20.10.2023 | 06:00

    Desert Gold, Netflix, Allianz - welche Aktien Investoren jetzt bevorzugen

    • Gold
    • Versicherung
    • Medien
    • Streaming
    • Growth Aktien

    Der Goldpreis erlebt derzeit eine Hochphase, ausgelöst durch den Konflikt im Nahen Osten. In den letzten vier Wochen stieg der Preis um 6 %. Diese Entwicklung weckt nicht nur das Interesse von Investoren, sondern stärkt auch Unternehmen wie Desert Gold Ventures, die in Westafrika ein ehrgeiziges Goldprojekt stemmen. Im Zentrum steht ihr Flaggschiffprojekt, das Senegal-Mali-Shear-Zone-Projekt (SMSZ). Angesichts der zunehmenden Eskalationen in internationalen Städten bleiben Menschen lieber zu Hause und gucken Netflix. Die Aktie schoss um 12 % in die Höhe. Und was tun, wenn das Auto Flammen fängt wie gestern im Hamburger Elbtunnel? Gut, wer sich Allianz versichert.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Mario Hose vom 04.09.2023 | 06:05

    Wie SIXT SE? Botox-Aldi M1 Kliniken will USA erobern. Kaufempfehlungen für HelloFresh und Fintech aifinyo

    • Technologie
    • Wachstum

    Geht der deutschen Wirtschaft die Luft aus? Vielleicht. Doch nicht alle Unternehmen sind davon betroffen. Wir werfen heute einen Blick auf drei Wachstumsunternehmen. Analysten empfehlen die Aktie von HelloFresh zum Kauf, allerdings sind die Erwartungen an das zweite Halbjahr hoch. Die Aktie von M1 Kliniken hat mit einem Kurssprung auf die Halbjahreszahlen reagiert. Kursfantasie bringt der bevorstehende Markteintritt in den USA. Was Unternehmen wie Aldi und SIXT in ihren Branchen erfolgreich vorgemacht haben, will M1 jetzt bei Botox- und Hyaluron-Unterspritzungen umsetzen, nämlich die Erschließung des größten Marktes für Schönheitsmedizin der Welt. Erhebliches Wachstumspotenzial sieht auch aifinyo. Das B2B-Fintech ist positiv in das Jahr 2023 gestartet und sieht in gesamtwirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Katalysator für innovative Geschäftsmodelle.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 15.08.2023 | 05:15

    PayPal, Smartbroker Holding AG, Block – Fintechs zwischen Hoffen und Bangen

    • Fintech
    • Online Brokerage
    • Märkte

    Nach den Rekordjahren in Zeiten der Corona-Pandemie und Handelsumsätzen in Rekordhöhe mussten Unternehmen aus dem Fintech-Sektor seither eine harte Korrektur durchlaufen und bauten die teilweise aufgeblasenen Bewertungen Schritt für Schritt ab. Auch von Analystenseite wurden die weit vom Aktienkurs entfernten Kursziele nach unten revidiert. Aufgrund dessen ergeben sich bei vielen Unternehmen aus der Fintech-Branche wieder langfristig attraktive Einstiegsmöglichkeiten.

    Zum Kommentar