08.02.2022 | 05:08
Peloton, Aspermont, Netflix – Nachhaltige Digital-Modelle
Der digitale Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft startete bereits vor Corona und wurde durch die Pandemie deutlich beschleunigt. Ob branchenübergreifend in der Wirtschaft, im Sport oder in der Schule, digitalen Geschäftsmodellen gehört die Zukunft. Sollten sich Unternehmen dagegen wehren, dürften diese bald der Vergangenheit angehören. Auf der anderen Seite gibt es Gewinner, die aus der Transformation stärker hervorgehen als zuvor.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Carsten Mainitz
ISIN:
ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , NETFLIX INC. DL-_001 | US64110L1061 , PELOTON INTE.A DL-_000025 | US70614W1009
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Inhaltsverzeichnis:
"[...] Der Besuch eines Vertriebsmitarbeiters bei einem Kunden mit dem Ziel, möglichst viele Aufträge an Land zu ziehen, wird aber im direkten Face-to-Face-Vertrieb mehr und mehr an Bedeutung verlieren. [...]" Christoph Möltgen, CIO, Berner SE
Der Autor
Carsten Mainitz
Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.
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Aspermont – Vorzeigekandidat aus Down Under
Eine der Branchen, die seit dem Eintritt des World Wide Web und spätestens nach der Einführung des Smart Phone am meisten zu leiden hatte, war das Verlagsgeschäft. Die ursprünglichen Einnahmequellen Print-Werbung und Abonnements verloren immer mehr an Bedeutung, die Umsätze sanken. Die Verlage mussten eher früher als später den Wandel zum digitalen Medienhaus gestalten. Aspermont, ursprünglich ein Verlag, der mit dem Mining Journal und Mining Magazine zwei Magazine verlegt, die seit 186 bzw. 112 Jahren ununterbrochen veröffentlicht werden, ging diesen harten Schritt bereits 2014. Dabei bediente sich CEO Alex Kent den Geschäftsmodellen von Netflix oder Amazon.
Das Projekt Horizon, eine digitale Plattform, wurde 2017 gestartet und wies Geschäftsfunktionen in den Bereichen Marketingautomatisierung, UX-Design und Datenanalyse auf. Dadurch war es möglich, Arbeitsabläufe zu kommerzialisieren. Insgesamt dauerte die digitale Transformation fünf Jahre. Herausgekommen ist eine disruptive B2B-Lösung, die in drei Geschäftsbereiche untergliedert ist, die sich gegenseitig skalieren bzw. synergetisch ergänzen. Mit dem XaaS-Modell vertreibt Aspermont hochwertige Inhalte an ein wachsendes Publikum.
Der Vorteil der Australier, die Niederlassungen in UK, Brasilien und den Philippinen unterhalten, ist der aus der Historie gesammelte Datenbestand von rund 8 Mio. Entscheidern aus der Bergbau-, Energie- und Landwirtschaftsbranche. Im Bereich Daten werden die Verhaltensmuster der User vermarktet und Leads generiert, während Aspermont bei „Dienstleistungen“ Services für die Kunden anbietet, wie Content, Werbung, Sponsoring oder Events. Gezahlt wird in einem Abo-Modell ähnlich Netflix, allerdings kann der Aspermont-Kunde weitere Premium-Content-Services hinzufügen und neue Content-Formate buchen.
Kürzlich konnten die Australier den Eintritt in die Fintech-Branche vermelden. Zusammen mit Partnern wurde ein Joint Venture gegründet, das als erstes Ziel die Einführung einer Plattform zur Kapitalbeschaffung für professionelle Investoren auf dem ASX-Markt besitzt. Mit der Investmentbank Soochow CSSD Capital Markets, die den Schwerpunkt auf junge, wachstumsstarke Unternehmen im asiatischen Raum legt, wurde zudem ein Abkommen für die Unternehmensberatung geschlossen.
Aspermont hat kürzlich eine Niederlassung in Singapur gegründet und erwartet vom neuen Partner Unterstützung bei der Entwicklung der Investorenbasis sowie eine Erhöhung der Aufmerksamkeit in der Region. Zudem besitzt Soochow eine Option, bis zu 250 Mio. Aktien mit einer Laufzeit bis lediglich 30. September 2022 zu einem Ausübungspreis von 0,0432 AUD pro Aktie zu beziehen. Aktuell notiert die Aktie bei 0,02 AUD, womit die Gesellschaft einen Börsenwert von 58 Mio. AUD aufweist.
Die Zahlen zum ersten Quartal 2022 untermauern die positive Entwicklung der Australier. Die Gesamteinnahmen gegenüber dem ersten Quartal 2021 legten um 10% auf 4,4 Mio. AUD zu, die Einnahmen aus dem XaaS-Sektor wuchsen überproportional um 18% auf 2,0 Mio. AUD an. Die Bruttomarge konnte deutlich auf 68% ausgeweitet werden. Einen ausführlichen Report zu Aspermont können Sie hier lesen: https://researchanalyst.com/de/report/aspermont-beeindruckende-turnaround-story
Zudem präsentiert sich CEO Alex Kent auf dem virtuellen International Investment Forum am 17.2.2022 dem Börsenpublikum. Eine kostenlose Anmeldung ist hier ii-forum.com möglich.
Netflix – Das Ende der Fahnenstange
Die Corona-Pandemie und die langen Lockdowns beflügelten das Geschäft des US-Streaming-Anbieters Netflix. Umsatz, Gewinn und auch der Aktienkurs schossen seit März 2020 in die Höhe. Von rund 300 USD konnte sich der Kurs bis zum November des vergangenen Jahres in der Spitze bis auf 700,99 USD bewegen. Jedoch scheint dieser Aufwärtstrend ein jähes Ende gefunden zu haben. Mit Veröffentlichung der Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal enttäuschte das Unternehmen sowohl Anleger als auch Analysten.
Mit 8,28 Mio. neuen Abonnenten weltweit blieb Netflix hinter der eigenen Prognose von 8,5 Mio. zurück. Für das kommende Quartal werden zudem „nur“ noch 2,5 Mio. neue Abos erwartet. Neben der Tatsache, dass Zuschauer durch das Abklingen der Omikron-Variante ihre Lust am Streaming erstmals verlieren dürften, wird auch die starke Konkurrenz ein immer größeres Problem. So verlor Netflix seine Marktführerschaft in Deutschland an Amazon Prime Video.
Peloton – Happy-End eines Auslaufmodells?
Einer der Trends während der Pandemie war ohne Zweifel das von Peloton entwickelte Spinning-Bike, auf dem man im Wohnzimmer gegen virtuelle Gegner Rennen fahren und per Abo-Modell Fitness-Kurse buchen konnte. Eine neue Fitnessbewegung, zumindest in Zeiten der Lockdowns, wurde geboren. Doch auch hier nahm das Interesse deutlich ab. Zum einen eröffneten wieder die meisten Fitness-Studios, zum anderen präferieren die Menschen wieder das ursprüngliche Fahrradfahren auf der Straße oder im Wald. Die Nachfrage brach so stark ein, dass Peloton die Produktion seiner Bikes und anderer Geräte vorerst ruhen lässt.
Nun könnte es jedoch für Peloton-Aktionäre noch ein positives Ende geben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, prüft Peloton das Interesse anderer Unternehmen an einer Übernahme. Dem „Wall Street Journal" zufolge ist Amazon darunter, die „Financial Times" schrieb, dass auch Nike ein Angebot prüfe.
Aufgrund der Corona-Pandemie beschleunigte sich die Digitalisierung in allen Branchen. Während das enorme Wachstum von Netflix und vor allem Peloton den langen Lockdowns geschuldet war und sich bereits wieder abkühlt, ist die Transformation von Aspermont zum digitalen B2B-Medienhaus nachhaltig, was mittelfristig steigende Notierungen nach sich ziehen dürfte.
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