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11.05.2023 | 05:10

Plug Power, Canadian North Resources, RWE – Knackpunkt kritische Metalle

  • Elektromobilität
  • Wasserstoff
  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Der Traum von einer klimaneutralen Welt besteht noch immer, zumindest in den Köpfen der Politik. So wurden auch viele Unternehmen, die sich der Transformation des Verkehrs- und Energiesektors annahmen, mit reichlich Vorschusslorbeeren ausgestattet. Bei der Umsetzung und dem Sprung in die Gewinnzone hapert es jedoch weiterhin. Ein Grund für die schwächelnden Margen sind die für die Energiewende nötigen Rohstoffe, die noch immer auf hohem Niveau liegen. Durch die Knappheit vieler kritischen Metalle dürfte eine Verbilligung der Basispreise jedoch weiterhin ein Wunschgedanke bleiben.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: RWE AG INH O.N. | DE0007037129 , CANADIAN NORTH RESOURCES INC | CA1364271017 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

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Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power – Und täglich grüßt das Murmeltier

    Es scheint beim Wasserstoffspezialisten langsam mehr Regel als Ausnahme zu sein, vor Monaten gestellte Prognosen zu unterbieten. Nach schwachen Jahreszahlen, als es nach den noch im Oktober geschätzten Erlösen zwischen 900 bis 925 Mio. USD lediglich 701,4 Mio. USD in die Bücher schafften, enttäuschte das US-Unternehmen bei der Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal ein weiteres Mal. Zwar stieg der Umsatz um 49 % auf 210,30 Mio. USD gegenüber dem Vorjahreszeitraum und übertraf die Prognosen der Analysten. Der Nettoverlust von minus 209,80 Mio. USD war jedoch annähernd so hoch und verfehlte deutlich die gesteckten Ziele. Die Gesamtbruttomarge verschlechterte sich auf minus 33 % gegenüber minus 25 % in den ersten 3 Monaten des Jahres 2022.

    Durch die weiter hohen Verluste sanken das Cash und die Barmitteläquivalente auf nunmehr 474,86 Mio. USD. Wie wir schon vor Monaten darauf hinwiesen, dürfte in diesem Jahr eine weitere Kapitalmaßnahme unausweichlich sein. Laut Pressemeldung stünden Plug Power bereits nicht verwässernde Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, um das erwartete Wachstum und den Ausbau des grünen Wasserstoffnetzes zu unterstützen. Aktuell würden mehrere Finanzierungsoptionen mit Vertragspartnern, aber nicht ausschließlich beschränkt auf das Energieministerium, strategischer Projektinvestitionspartner und Asset-Backed Loan-Fazilitäten von Großbanken, geprüft.

    Anleger quittierten die erneut unter den Erwartungen liegenden Kennzahlen mit einem Ausverkauf von über 25 % auf ein neues Jahrestief 8,01 USD. Die nächste markante Unterstützung liegt aktuell bei 6,05 USD. Ebenfalls den Daumen senkten diverse Analystenhäuser. So kappte die US-Investmentbank JP Morgan ihr Kursziel von 20 USD auf aktuell 14 USD. Deutlich skeptischer sind dagegen die Experten von BMO Capital Markets. Das Kursziel liegt hier bei 7,50 USD. Das Urteil lautet „Market perform“.

    Durch die enttäuschenden Zahlen zum ersten Quartal wurde ein neues Verkaufssignal generiert. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 10.05.2023

    Canadian North Resources – Alles auf einen Fleck

    Die hohen Preise für die kritischen Metalle, die für die Energiewende und die Elektrifizierung des Verkehrs benötigt werden, nagen an den Margen der Unternehmen. Die Hauptprofiteure sind dagegen die Produzenten und Entwickler der knappen Rohstoffe. Genau in diese Nische stößt Canadian North Resources, dass sich auf den Abbau von Metallen für saubere Energie, Elektrofahrzeuge, Batterien und Hightech-Anwendungen fokussiert. Der Vorteil des zu 100 % im Besitz befindlichen, 253,8 km² großen Nickel-, Kupfer-, Kobalt-, Palladium- und Platinprojekt Ferguson Lake ist, dass sich quasi alle für die Klimawende benötigten Rohstoffe an einer Stelle befinden.

    So enthält die Liegenschaft gemäß NI43-101 beträchtliche Ressourcen an 1.402 Mio. Pfund Kupfer, 872 Mio. Pfund Nickel, 99 Mio. Pfund Kobalt, sowie 3,2 Mio. Unzen Palladium und rund 0,56 Mio. Unzen Platin. In das seit 1950 bestehende Projekt wurden bereits über 160 Mio. CAD in Explorationen mit mehr als 200.000 Bohrmeter und 650 Bohrlöchern sowie in den Ausbau der erstklassigen Infrastruktur investiert.

    Bislang wurde das Potenzial für Lithiummineralien im Gebiet Ferguson Lake nicht erforscht. Jedoch wurden umfangreiche granitische Pegmatite identifiziert, die möglicherweise Lithiummineralien enthalten könnten. Canadian North Resources plant in diesem Jahr erstmals spezielle Explorationsprogramme zur Erforschung von Lithium durchzuführen. Eine mögliche Entdeckung einer Lithium-Ressource würde das Projekt nochmals deutlich aufwerten. Seit Anfang April läuft das Explorationsprogramm mit Diamantbohrungen. Insgesamt mehr als 20.000 m sollen gebohrt werden, um die 15 km lange Hauptmineralisierungsformation zu testen.

    Mit einer Cash-Quote in Höhe von 11 Mio. CAD ist das mit einer Marktkapitalisierung von 250 Mio. CAD ausgestattete Unternehmen für die weiteren Schritte bestens ausgestattet. In Bezug auf den Börsenhandel konnte Canadian North Resources einen weiteren Meilenstein verbuchen und notiert nun zusätzlich am OTCQX Best Market in den USA. Dadurch präsentieren sich die Kanadier einer breiteren Investorengemeinde, was die Bekanntheit dieses hochgradigen Projekts deutlich steigern dürfte.

    RWE – Viva Espana

    Es wäre ein weiterer Nackenschlag für die deutsche Industrie und die geplante Energiewende in der Bundesrepublik. Wie der Online-Nachrichtendienst „OK Diario" vermeldete, plane der spanische Versorger Iberdrola die Akquisition seines deutschen Pendants. So liefen bereits Gespräche mit der US-Bank JP Morgan im Hinblick auf die Finanzierung des Unterfangens.
    Ein rasches Dementi kam jedoch bereits aus Bilbao.

    So dementierte ein Firmensprecher die gestreuten Gerüchte. Jedoch plane das spanische Unternehmen weitere Investitionen bis 2025, wobei der Schwerpunkt auf Stromnetzen und der Erzeugung erneuerbarer Energien liegen soll. Iberdrola hat bereits in den vergangenen 12 Monaten mehr als 10 Mrd. EUR in erneuerbare Energien und Netze investiert.
    Aus charttechnischer Sicht befindet sich RWE weiter im seit März 2020 etablierten Aufwärtstrend. Mit 42,18 EUR notiert der Kurs kurz vor dem Erreichen eines neuen Jahreshochs, dass bei 43,03 EUR liegt.


    Plug Power enttäuschte bei den Zahlen zum ersten Quartal erneut. Eine mögliche Elefantenhochzeit zwischen Iberdrola und RWE wurde umgehend dementiert. Canadian North Resources dürfte von den langfristig steigenden Preisen der kritischen Metalle für die Energiewende profitieren.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Bank – Das Kreditwesengesetz (KWG) regelt in Deutschland die erlaubten Geschäfte einer Bank.
    2. Elektrofahrzeuge – Fahrzeuge, welche durch elektrische Energie angetrieben werden.

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    Im Wasserstoffbusiness setzen Länder staatliche Anreize, um diese innovative Technologie weiter zu fördern. So stellen z. B. die USA durch ihr Energieministerium rund 750 Mio. USD für 52 Projekte in 24 Bundesstaaten bereit. Das Ziel ist klar: sauberen Wasserstoff erschwinglich machen und darüber hinaus die internationale Führungsrolle in diesem Sektor gewinnen. Das kanadische Unternehmen dynaCERT hat eine emissionsreduzierende Technologie entwickelt, um herkömmliche Dieselmotoren nachzurüsten und so emissionsfreier zu machen. Diese Brückentechnologie verbindet das Beste aus beiden Welten: die Effizienz von Dieselmotoren und die nachrüstbare und zuschaltbare CO2-reduzierende Antriebsform. Der Motor selbst bleibt in seiner Funktionsweise unberührt. Ein Grund für das schleppende Vorankommen von großen Wasserstoffprojekten ist die noch fehlende Infrastruktur. Hier kann sich Siemens Energy über einen Vorstoß freuen. In seiner Sparte Grid Technologies verzeichnen sie in Zukunft enormes Wachstum. Dass Subventionen nicht immer zum Vorteil sind, merkt Volkswagen in puncto Elektroautos. Das Werk in Brüssel steht auf der Kippe. Und dann ist da noch eine Schadensersatzforderung in Millionenhöhe aus einem ganz anderen Bereich.

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