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25.07.2023 | 05:10

Sartorius, BioNxt Solutions, Cenit AG – Angriff aus der zweiten Reihe

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Bildquelle: pixabay.com

Während die Big Caps im laufenden Börsenjahr 2023 teilweise bereits neue Höchststände erreichten, sind viele unentdeckte Werte aus der zweiten Reihe noch weit davon entfernt. Dabei besitzen Unternehmen, die meist auf disruptive Technologien setzen, mächtig an Potenzial. Sollten die ausgegebenen hochgesteckten Ziele erreicht werden, winken den Anlegern dabei überdurchschnittliche Renditen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: CENIT AG O.N. | DE0005407100 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , SARTORIUS AG O.N. | DE0007165607

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Inhaltsverzeichnis:


    BioNxt Solutions – Volle Pipeline

    Noch relativ unbekannt an der Börse ist der biowissenschaftliche Akzelerator BioNxt, der seinen Fokus auf Arzneimittelformulierungen, Diagnostika sowie pharmazeutische Wirkstoffe der nächsten Generation legt. Zudem konnten bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr Erfolge im wachsenden Markt der Psilocybin-Forschung erreicht werden. Das mit einem Börsenwert von 39,35 Mio. CAD ausgestattete kanadische Unternehmen unterhält Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Nordamerika und Europa, der operative Schwerpunkt findet jedoch in Deutschland statt.

    Große Fortschritte erreicht das Biotechunternehmen bei seinem transdermalen Rotigotin-Pflaster zur Behandlung von Parkinson, nachdem eine Genehmigung für eine europäische Bioverfügbarkeitsstudie am Menschen erteilt wurde. Durch die im Pflaster befindlichen Wirkstoffe können diese nach und nach über die Haut an den Parkinson-Patienten abgegeben werden und das auch über die Nacht. Bisher müssen Patienten alle drei bis vier Stunden ihre Medikamente in Tablettenform verabreicht bekommen und dafür geweckt werden.

    Aktuell leiden global rund 6 Mio. Menschen an dieser Krankheit, bis 2040 könnte sich diese Zahl laut der Wissenschaft noch verdreifachen. Dadurch soll nach Angaben des Marktforschers Research and Markets der globale Markt für transdermale Hautpflaster von knapp 6,5 Mrd. USD 2020 auf rund 20 Mrd. USD im Jahr 2028 explodieren.

    Bei der Studie wird die Formulierung von BioNxt Solutions nach den höchsten Standards der Gute Klinischen Praxis und den Richtlinien der Europäischen Arzneimittelagentur EMA mit einem etablierten Markenprodukt verglichen. Die Herstellung der Pflasterproben erfolgte mithilfe der innovativen TDS-Plattformtechnologie der 100%igen deutschen Tochtergesellschaft, der Vektor Pharma TF GmbH. Die Ergebnisse dürften Anfang August über die Ticker laufen. Sollten diese positiv ausfallen, dürfte der Aktienkurs, der seit Wochen im Bereich von 0,40 CAD verharrt, Flügel bekommen.

    Cenit AG – Massives Wachstum und disruptive Technologien

    Eine bemerkenswerte Dynamik legte der globale Beratungs- und Softwarespezialist für die Optimierung von Geschäftsprozessen in den Bereichen Product Lifecycle Management und Enterprise Information Management seit der Übernahme des Vorstandspostens durch den erfahrenen Manager Peter Schneck Anfang 2022 vor. Trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderung befindet sich die Cenit AG auf bestem Weg, die ausgegebene „Vision 2025“ mit einem Umsatz von über 300 Mio. EUR und einer stabilen Umsatzrendite zwischen 8 und 10 % zu erreichen. Bereits Ende des abgelaufenen Jahres befanden sich die seit mehr als 30 Jahren am Markt tätigen Stuttgarter, welche die Vision verfolgen, der Champion für Prozessdigitalisierung zu sein, um ihren Kunden den technologischen Vorsprung zu sichern, auf halbem Weg. So lag der Umsatz der Gruppe bei 162,2 Mio. EUR bei einer Ebitda-Marge von 7,4 %.

    Die gesteckten Ziele will das Unternehmen aus einer Mischung von nachhaltigem organischem und anorganischem Wachstum erreichen. Bereits im vergangenen Jahr wurden drei Akquisitionen getätigt, im laufenden Geschäftsjahr 2023 deren zwei. Mit der PI Informatik GmbH im Juli, zu deren Kundenkreis neben Industriekunden auch öffentliche Institutionen und Behörden gehören, wurde die Customer Base weiter ausgeweitet. Zudem passt das Unternehmen mit einer Ebit-Marge von über 10 %, perfekt zur Akquisitionsstrategie. Für das laufende Jahr dürften weitere Übernahmeziele zum Abschluss führen, welche die Cenit AG weiter zu einem Industrie 4.0.-Konzern transformieren dürften.

    Wachsen will die Cenit AG zudem aus eigener Kraft. Der Umsatzbeitrag der firmeneigenen Software soll langfristig bei über 20 % liegen. Weiter identifizierte die Firmenleitung 3 Mio. EUR an potenziellen Einsparungen, die sich positiv auf die Marge niederschlagen sollten. Spätestens 2024 sollen die 5 Geschäftsbereiche enger verschmelzen, um zum einen Synergien zu heben und den Kunden zum anderen die komplette End-to-End-Digitalisierung aus einer Hand liefern zu können.

    Die Marktkapitalisierung der Cenit AG liegt aktuell bei 110,45 Mio. EUR bei einem Kurs von 13,20 EUR. Bei den Kurszielen sehen diverse Analystenhäuser deutliches Potenzial. Montega vergab in der aktuellen Studie ein Kaufurteil mit einem Kursziel von 20,00 EUR, die Experten von GBC legten sich auf 19,75 EUR fest. Zahlen bringt das Unternehmen Anfang August.

    Sartorius AG – Paukenschlag nach den Zahlen

    Die Aktie des Pharma- und Laborzulieferers erlebte nach Veröffentlichung eher schwacher Zahlen am vergangenen Freitag einen Hallo Wach-Effekt und konnte sich mit einem Kurssprung von über 13 % aus der seit Wochen andauernden Seitwärtsbewegung befreien. Mit 287,50 EUR liegt der Kurs kurz vor dem Erreichen eines markanten Widerstandes bei 295,50 EUR. Sollte dieser gebrochen werden, wäre das nächste Ziel das Schließen der aufgerissenen Kurslücke vom April bei 313,50 EUR.

    Dabei fiel das Zahlenwerk für die ersten 6 Monate des Jahres 2023 deutlich schwächer aus als prognostiziert. Der Auftragseingang fiel im 2. Quartal auf 684,8 Mio. EUR. Der Konzernumsatz sank um 19,7 % auf 832 Mio. EUR. Das Ebitda erleichterte sich um 29,8 % auf 244,7 Mio. EUR, der Konzerngewinn ging sogar um 48,2 % auf 86,3 Mio. EUR in die Knie. Analysten hatten im Durchschnitt mit Erlösen von 874 Mio. EUR, einem bereinigten operativen Ebitda von 256 Mio. EUR und einem Nettogewinn von 100 Mio. EUR gerechnet.

    Positiv nahmen die Marktteilnehmer die Aussagen des Managements auf, dass die Schwäche im Auftragseingang einen Boden gefunden habe. So dürften die Auftragseingänge laut dem Unternehmen in den verbleibenden Quartalen wieder anspringen. Für das Gesamtjahr rechnen die Göttinger mit einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren 10 %-Bereich und einer Ebitda-Marge von 30 %.


    Deutliches Potenzial besitzen Wachstumsunternehmen aus der zweiten Reihe. BioNxt dürfte in Kürze Ergebnisse aus der Bioverfügbarkeitsstudie vermelden. Die Cenit AG will bis 2025 die Erlöse nahezu verdoppeln. Sartorius konnte durch einen stabilen Ausblick seine Anleger überzeugen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Markt – Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander.
    3. Software – Oberbegriff für unterschiedliche Arten von Programmen, die für den Betrieb von Computern notwendig sind.

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