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29.10.2021 | 06:00

Steinhoff, Triumph Gold, TUI – Welche Aktie springt zuerst an?

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Bildquelle: pixabay.com

Die Inflation ist in vollem Gange und es ist schwierig, sich und sein Geld davor zu schützen. Immobilien sind in Deutschland mittlerweile oftmals viel zu teuer, und als Kleinanleger kommt so ein Investment auch nicht in Frage. Gold wurde immer gerne als Inflationsschutz genutzt, aber auch da kann man nur noch für unter 2.000 EUR anonym kaufen. Ansonsten muss die Identität hinterlegt werden. Staatsanleihen bringen keine Zinsen mehr, also bleiben nur noch die Aktien. Als Anleger ist man immer auf der Suche nach Wertpapieren, die Aufwärtspotential haben. Da bieten sich Aktien mit einer interessanten Story oder Turnaround Kandidaten an. Wir analysieren heute drei Unternehmen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019 , TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000

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Inhaltsverzeichnis:


    Steinhoff – Warten auf Januar

    Steinhoff ist ein Turnaround Kandidat, der seit 2017 gegen die Insolvenz kämpft und nun möglicherweise einen Vergleich mit den Gläubigern finden kann. Insgesamt belaufen sich die Schulden auf gut 11 Mrd. EUR. Seit dem 3. September laufen die Gläubigerversammlungen in Amsterdam und Südafrika. Jede Wasserstandsmeldung sorgte für erhöhte Volatilität in der Aktie. Während es in den Niederlanden grünes Licht für den Vergleich gab, hakt es noch immer in Südafrika.

    In Südafrika haben die ehemaligen Besitzer von Tekkie Town, die in Steinhoff Aktien bezahlt wurden, einen Antrag auf Liquidation gestellt. Steinhoff hatte zwar versucht, die Zuständigkeit des Gerichts anzuzweifeln, ist damit aber vor dem Verfassungsgericht gescheitert. Seit dem 14. Oktober steht fest, dass sich der Western Cape High Court mit dem Antrag erst Ende Januar beschäftigen wird. Das bedeutet eine weitere Geduldsprobe für die Aktionäre.

    Ein positives Zeichen aus Südafrika ist die Freigabe von liquiden Zahlungsmitteln durch die Zentralbank. Operativ läuft es beim Unternehmen gut. Die Zahlen zum dritten Quartal bestätigten das Wachstum aus dem vorherigen Quartal. Im Vergleich zu 2020 legten alle Geschäftsbereiche zwischen 12 und 28% zu. Die Aktie notiert aktuell bei rund 0,14 EUR. Als Anleger sollte man sein Geld momentan woanders anlegen, bis es zu einer Entscheidung über die Zukunft gekommen ist.

    Triumph Gold – Warten auf die Ergebnisse des Bohrprogramms

    Will man als Anleger nicht nur in physischem Gold anlegen, kann man in aussichtsreiche Explorer wie Triumph Gold aus Kanada investieren. Hier gibt es bereits ein nachgewiesenes Gold- und Kupfervorkommen, das mit 2 Mio. Unzen Gold und Kupfer nach NI 43-101 Standard beziffert wird. Das Hauptprojekt „Freegold-Mountain“ liegt im Yukon und ist von großen Minen, die Rio Tinto oder Newmont gehören, umringt. Newmont ist auch ein strategischer Investor bei Triumph Gold und besitzt 12% der Anteile.

    Von Ende Juni bis zum 8. September lief das Bohrprogramm auf Freegold-Mountain. Es wurden insgesamt 19 Bohrungen niedergebracht mit einer Gesamtlänge von 6.615m. Bei der Auswahl der Ziele hat das Unternehmen auf künstliche Intelligenz gesetzt. Mittels Vectoring, sprich die Verbindung zwischen strukturellen geologischen Merkmalen und Mineralisierungsprozessen, werden Ziele vorausgesagt. Die Proben der Bohrungen werden momentan von ALS Global analysiert und müssten in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Fest steht schon jetzt, dass das Unternehmen neue Mineralisierungen gefunden hat.

    Am 21. September wurde der ehemalige leitende Geologe Brian May zum neuen President des Unternehmens ernannt. Die Aktie stand im letzten Jahr, als Gold sein Allzeithoch erreicht hatte, noch bei 0,45 Kanadischen Dollar (CAD). Momentan notiert die Aktie bei 0,16 CAD. Durch die nachgewiesenen Gold- und Kupfervorkommen dürfte die Fallhöhe bei der Aktie begrenzt sein. Sind die Bohrergebnisse positiv, könnte eine Ressourcenerweiterung ins Haus stehen. Die Aktie gehört auf die Watchlist.

    TUI – Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen

    TUI ist bei Sanierungsgeschichten ein Sonderfall, weil das Unternehmen Hilfe vom Staat bekommen hat. Während Steinhoff wie oben beschrieben alleine um das Überleben kämpfen muss, scheint dieses Risiko bei TUI ausgeschlossen zu sein. Es ist klar, dass der Touristikriese wie kaum ein anderer unter der Corona Pandemie gelitten hat. Die Branche ist aber immer noch darauf angewiesen, dass sich das Leben wieder normalisiert. Durch die Impfungen ist es auch schon besser geworden, aber bis zum Stand vor Corona ist es noch ein langer Weg. Die Hoffnung auf eine große Erholung durch die Sommerferien hat sich aufgrund von steigenden Corona-Zahlen jedenfalls zerschlagen.

    Am 6. Oktober wurde die zweite Kapitalerhöhung in diesem Jahr bekannt gegeben. Diesmal sammelte der Konzern 1,1 Mrd. EUR ein. Am 28. Oktober konnte die Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen werden. Auch der Großaktionär Mordashov, der schon vorher 32% der Anteile hielt, hat seine Bezugsrechte komplett genutzt. Schon am 25. Oktober hatte er nach Unternehmensmeldung weitere Aktien über die Börse zugekauft. Er soll nun 33% halten. Eine weitere positive Nachricht ist, dass die USA ab dem 8. November wieder Reisen aus Europa zulassen wird. Die USA sind ein wichtiges Reiseziel, was neue Umsätze generieren könnte.

    Die Aktie hat am 21. Oktober ein neues Jahrestief bei 2,49 EUR markiert. Seitdem geht es bergauf mit der Aktie und es könnte ein Doppelboden gebildet worden sein. Ein Rücksetzer darf die Aktie nicht unter 2,49 EUR bringen, ansonsten ist ein Test der 2,00 EUR Marke wahrscheinlich. Gut ist, dass die Aktie sowohl vom Staat, als auch von dem strategischen Investor unterstützt wird. Als interessierter Anleger sollte man die Corona-Lage im Blick behalten.


    Alle drei Unternehmen haben sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Steinhoffs Fortbestand liegt in den Händen von Gerichten. Bei Triumph Gold existieren nachgewiesene Gold- und Kupfervorkommen und es stehen Ergebnisse an, die den Kurs beflügeln könnten. TUI ist momentan von den coronabedingten Reisebestimmungen abhängig und die Pandemie sorgt nicht gerade für Reiselust. Kurzfristig hat Triumph Gold das größte Potenzial.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Lexikon:

    1. Aktie – Als Aktie wird ein Wertpapier bezeichnet, welches einen Anteil am Eigenkapital einer Aktiengesellschaft darstellt.
    2. Kapitalerhöhung – Erhöhung des Eigenkapitals eines Unternehmens

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